AW: Leica M9 - ein ausführlicher Erfahrungsbericht
Hallo MF,
leih dir mal eine M9 mit zwei Optiken aus und nutze das Teil ein paar Tage intensiv!
Wenn dann, nach Sichtung der Ergebnisse, deine Ehrliche Antwort lautet "nix für mich" dann,
ist dieses System, unabhängig von deinen Fähigkeiten, nichts für dich
PS
Für quälende Überlegungen wie man an das nötige Kleingeld für eine M9 mit Optik kommt, fühle ich mich dann aber nicht Veantwortlich
Hallo Friedhelm,
Ich habe als R-Nutzer im Jahre 1990/91 bei meinem damaligen Fachhändler die m6 im Laden mal ausprobiert.
Grund war das, was man so in der LFI an Marketingsprüchen las, ich will die angeblich vielen guten Gründe hier nicht alle wiederholen.
Nach 20 min. des Probierens im und vor dem Laden war die sache für mich klar:
FÜR MICH PERSÖNLICH keinerlei Vorteile im Vergleich zur (nicht viel größeren und schwereren ) R4 oder R7, mit der ich damals recht schnell und genau manuell zu fokussieren vermochte, Anmessmöglichkeit zur belichtungsmessung bei schwierigen Motiven deutlich schlechter, etc...
Das definitive k.o. Kriterium war jedoch die Tatsache, daß diese unmögliche Sucherdarstellung bei der Bildgestaltung eines SLR-Vertrauten Fotografen ein klarer Rückschritt ist, ich das Meßsucherprinzip als keineswegs besser empfand, auch nicht bei ungünstigem Licht (Ich hatte damals eine spezielle Mattscheibe in meinen R-Bodies , die ein Traum war, 2 Blenden heller als das zeugs von leica, absolut treffsicher).
ZUdem hatte ich keinerlei Lust, mir bei der M jedesmal die Finger zu brechen, wenn ich mal rasch einen Film wechseln musste, da war die R viel besser. Wer hat sich so einen SCH.... ausgedacht? Ein Sadist?
Ich war sogar bereit, das Ding sofort im Laden zu kaufen und hatte damit gerechnet, daß ich entzückt mit der Kamera den Laden verlasse.
War aber nach dem kurzen test ausserhalb jeder Diskussion. Selbst ein Wochenend-test (Angebot des Händlers) schien mir verlorene zeit. Und damit ich das nicht mehr in Erwägung ziehe, muss es schon ganz eindeutig "nichts für mich" sein.
ich habe es nie bereut, dann ich habe das geld lieber in weitere leicaoptiken investiert und in all den analogen Jahren das R-System genossen (Abgesehen von der Unzuverlässigkeit der 3 R4, aber nach dem Kauf einer R-7 waren das nur noch Ersatzgehäuse für besondere Filme, falls nötig.
den ganzen analogen Kram habe ich immer noch, auch die Rollei 35 und eine Nikonos IVa (DAS ist meine referenz für WIRKLICH unhörbare Auslösegeräusche, nicht die M ...

) , ein Dutzend R-Objektive, für die man eh kaum noch etwas bekommt, Im Gefrierschrank liegen gut 200m Technical Pan und diverse andere Filme, aber ich glaube, sie werden dort bleben. Die 5DII erfüllt alle meine Wünsche (und noch viel mehr) , ist ebenfalls DEUTLICH kleiner und handlicher als die 1er-Boliden und man kann auch mal Leica-WW dransetzen, falls nötig.
Warum also M9 ?? Weil sie ein kleines bißchen (!) kleiner und nicht mal nennenswert leichter als die 5DII ist, zwischen 5.000 und 10.000 Euro bzw. moch mehr zusätzlich ausgeben?
Nenee... sie erfüllt keinerlei Kriterien meines persönlichen Pflichtenheftes besser als die 5DII und kann sie ja aufgrund der sytembedingten Beschränkungen auch nie ersetzen, ich müsste sie also zusätzlich erwerben.
Wer sie unbedingt will und damit besser zurechtkommt als mit einer SLR, ok. Ich habe wunderschöne Bilder gesehen, die mit der M8/9 gemacht wurden.
Aber damit sind wir wieder beim Anfang meines vorherigen Postings:
Das Entscheidende ist der Kopf dahinter, nicht die Kamera.
Und gerade der hiesige M9-Bilderthread zeigt ja - neben gelegentlichen fotografisch (!) tollen Bildern - vor allem eher Abschreckendes, als ständiger beweis dafür, daß man fotografische Qualität nicht kaufen kann, sondern nur tote Geräte, die man erst durch Können "erwecken" muss, damit der Betrachter gebannt wird.
edit:
Naja, vielleicht mache ich ja nach nunmehr 20 verstrichenen Jahren doch mal wieder einen Test - kann ja nicht schaden. Aber ich bin mir ziemlich sicher, daß es nix bringt.
Gruß
MF