Erst mal Respekt für den Aufwand den du betreibst

. Schade nur, dass niemand darauf reagiert. Woran mag es liegen? Überfordern deine Betrachtungen weil sie zu abstrakt sind? Glaube ich nicht.
Mir geht es so, dass ich die Erklärungen und Visualisierungen anerkennend aufnehme, mir dann aber die folgernde Wertung fehlt. Ich hänge etwas in der Luft. OK, es gibt eine erkennbare Drittelteilung (vielen Dank für die Verwendung des Begriffs "Drittelregel"), einen Punkt im Fokus der Goldenen Spirale und eine Diagonale mit Bezug zum goldenen Schnitt. Und jetzt? Bedeutet das, du hast das alles bewusst bei der Aufnahme berücksichtigt? Wenn ja mit welchem Ziel? Aber du schreibst selbst, dass du manches bei der Entwicklung entdeckt hast. Also war die Gestaltung bei der Aufnahme eher unterbewusst? Ist es dein Wunsch, dass wir selbst unsere Schlussfolgerungen ziehen?
Dann versuche ich es mal.
Die Drittelregel bringt mich nicht weiter. Ja, eine Drittelung ist da. Ich empfinde die Regel hier aber als etwas aufgezwungen. Einzig die Oberkante des hellen Balkens - der für mich einen der wichtigsten Gestaltungselemente darstellt - liegt an einer Drittellinie. Die anderen Elemente sind für mich, was die Drittelung angeht, vernachlässigbar.
Die Goldene Spirale weist auf einen Punkt, den ich bewusst gar nicht wahrgenommen habe. Erst als du mich darauf gestoßen hast ist er mir aufgefallen. Ich unterstelle jetzt mal, dass dieser Punkt nicht bewusst gesetzt ist sondern zufällig beim auslösen da war. Die Spirale hilft mir an der Stelle also auch nicht weiter. Anders der abfallende große Schwung der Spirale und die erste eingezeichnete Horizontale. Sind es diese beiden goldenen Elemente, die dem Bild die Ruhe und die Kraft verleihen? Da unser Sehverhalten auf goldene und drittel Schnitte trainiert ist wird das wohl eine wichtige rolle spielen. Da bemerke ich, dass der mir so wichtige helle Balken unten von der Linie des Goldenen Schnitts begrenzt wird. Das bestätigt für mich dessen Wichtigkeit und den passenden Sitz. Hier unterstelle ich, dass der sehr bewusst so gesetzt wurde.
Den Stabilisierungsgedanken in Punkt drei kann ich sehr gut nachvollziehen. Hier hast du eine persönliche Wertung mit abgegeben. Das lässt mich sofort begreifen was du aussagen möchtest. Genau das vermisse ich bei den anderen Punkten. Hinzufügen möchte ich, dass die angesprochene Kraftlinie wohl maßgeblich an der Blickführung hin zur "Hoffnung" beteiligt ist wie ich es im ersten Post angesprochen habe. Die Schale führt mich zur dunkelsten Stelle (ich behaupte du hast sie bewusst per EBV zur dunkelsten gemacht) dort pralle ich ab wie ein Gummiball und lande an der hellsten.
Beim letzten Punkt ist mir die Diagonale wichtig, weniger der Punkt im goldenen Schnitt. Dieser Punkt könnte ohne größeren Einfluss auf die Gesamtwirkung auch an anderer Stelle der Diagonalen sein. Ich bin beinahe sicher, dass auch diese Diagonale eher unterbewusst wahrgenommen wird. Aber unterbewusst eine wichtige Rolle spielt. Es ist eine positive Gerade und unterstützt somit den Hoffnungsgedanken. Für mich zeigte das Bild von Anfang an mehr Hoffnung als Verzweiflung. Jetzt weiß ich auch warum. Sicher, es sind auch genügend negative Diagonalen im Bild. Die sind aber alle kürzer und unbedeutender. Damit muss ich wohl auch die Aussage überdenken, dass der helle Punkt links unten im Tal zu sehr mit der hellen Wolke in der Mitte konkurriert.
Fazit: Bildanalyse schön und gut. Aber ein klein wenig persönliche Wertung bzw. Einschätzung des Gezeigten erleichtert Zugang und Verständnis. Ohne diese Wertung bleibt mir trotz meiner Entschlüsselungsversuche teilweise die Bedeutung verwehrt.
Jochen