Angelholger
Themenersteller
Dies wird der Sammelthread für alle mehr oder weniger sinnigen Umbauten am und ums Stativ und Kopf.
Drauf gekommen bin ich, als die Tage jemand sehr interessiert an meiner Gürtelklammer am Gitzo Monopod war. (Was sich aber legte, als ich erwähnte, dass ich die Handschlaufe ersetzt hatte)
Ich denke, dass auch für andere Personen Umbauten sehr interessant sein können. Einmal zum Nachbasteln, dann als Ideenfindung, aber auch als Erfahrungsbericht der zwischen Kauflösung und Eigenbau unterscheidet.
Ich fang dann mal mit dem Gitzo 3550 CF an. Mein Feisol kommt, wenns irgendwann mal fertig ist.
Meine Bilder und Ideen aus diesem Thread dürfen für alle nichtkommerziellen Zwecke verwendet werden. Wer was in Serie bauen möchte, soll vorher fragen.
1. Mein Gitzo 3550 Umbau auf Monostatfuss
Dummerweise hat der Monostatfuss ja eine M8-Schraube. Gitzo aber unten ein 3/8" x 16 UNC Gewinde.
Statt der bekannten Lösungen "Einkleben", "Andere Gewindeschraube nehmen und Kunstoffteil aufbohren" und "Vorhandene Schraube abfeilen und mit Adapter versehen" hab ich mich für eine imo etwas Professionellere entschieden.
Einkleben wollte ich nicht, weil da eventuelle Reparaturen unmöglich werden. Und wie der Teufel es will, schaffe ich es irgendwann irgendein teilchen zu zerlegen. Und wenn nur das Gummi irgendwann verschleisst oder sich durch Chemieeinwirkung zersetzt.
Für eine 3/8" Gewindeschraube muss man das Kunstoffteil auf Foto 2 aufbohren. Das wollte ich nicht. ersatzteilkompatibilität ist mir wie gesagt wichtig. Ausserdem ist eine verkleinerung der Wandstärke nicht Stabilitätsförderlich. Wers dennoch so machen will, sollte beim Bohren einiges beachten:
1. nicht mit einem mal bohren, sondern in Stufen. jeder Billigbohrersatz sollte schon 0,5mm Stufen ermöglichen. Also erst 8mm, dann 8,5, dann 9 und dann 9,5mm
2. Scharfe Bohrer sind hier sche isse^10. Idealerweise stumpft man die äusseren scharfen Bohrerkanten (nur die äussersten Spitzen) mit ner Schleifmaschine leicht ab. Dann arbeitet der Bohrer mehr wie eine Reibahle und kann sich nicht ins Material ziehen.
3. Gebohrt wird langsam am besten gekühlt. Für den Hausgebrauch ist nen Akkuschrauber angesagt, unsd am besten unter fliessend wasser.
4. Wer das Kunstoffteil versucht irgendwo einzuspannen kann davon ausgehen, dass er's vermackt oder Quetscht.
Das Teil ist übrigens eher nicht aus Bakelit, sondern aus einem Hartkunstoff, vermutlich sogar ein Thermoplast.
Vorhandene Schraube abfeilen... gefiel mir nicht, weil a) die Schraube eh nicht nichtrostend aussieht, was bei meinem Einsatzgebiet ohnehin Probleme gegeben hätte. b) ein reduzierter Durchmesser oben absolut stabilitätsmindernd ist. Schliesslich sitzt da die gesamte Schraube als Hebel dran. Ich befürchtete, dass das bei mir irgendwann abbricht und dann bei meinem Glück der ganze Fuss weg ist.
Ich hab daher die schraube komplett entsorgt und mir ein Einsatzteil gedreht aus VA (aus einer M10 VA-Schraube für 1,80€ von Eisen Karl oder so, die so lang war, dass am oberen Schaft kein Gewinde mehr war, sondern volle 10mm Durchmesser Material)
Endergebnis ist Foto 1
Oberes Gewinde ist 3,8"x16 UNC 14mm lang (der Völkel Gewindeschneideinsatz hat gut 10€ gekostet) das untere ein 7mm langes M6
Das Mittelteil ist knapp 8mm im Durchmesser (die Bohrung im Kunstoffteil ist wegen der Spritzgussform leicht Konisch, aufpassen! )
Dazu braucht man dann noch eine M6 Mutter und eine passende U-Scheibe. Bei mir auch aus VA.
Und eine 10mm Stecknuss für 1/4" antrieb, die man aussen abschleifen muss, da die Bohrung im Kunstoffteil arg klein ist.
Bild 2 zeigt den Ganzen unsinn in Reihe, den man braucht.
Montiert wird (wenn man nicht wie ich nen Groschenschlitz einfräst): 3/8" Gewinde vorsichtig in einen Schraubstock klemmen (Mit schonbacken aus Kunstoff, Alu oder Kupfer, damit das Gewinde keinen Schaden nimmt)
Kunstoffteil aufstecken, U-Scheibe draufsetzen, Mutter mit der Stecknuss fest ziehen.
Das Kunstoffteil sollte jetzt noch etwas Axiales spiel haben.
Kunstoffscheiben und Gummiteil aufsetzen und das ganze ebenfalls mit der Stecknuss im Gitzo fest anschrauben. Das ergebnis kann man wohl auf Foto 3 erahnen. Das Kunstoffteil hat jetzt kein Spiel mehr.
Nun noch die untere Platte reinzwängen - fertig.
Grüsse
Holger
Drauf gekommen bin ich, als die Tage jemand sehr interessiert an meiner Gürtelklammer am Gitzo Monopod war. (Was sich aber legte, als ich erwähnte, dass ich die Handschlaufe ersetzt hatte)
Ich denke, dass auch für andere Personen Umbauten sehr interessant sein können. Einmal zum Nachbasteln, dann als Ideenfindung, aber auch als Erfahrungsbericht der zwischen Kauflösung und Eigenbau unterscheidet.
Ich fang dann mal mit dem Gitzo 3550 CF an. Mein Feisol kommt, wenns irgendwann mal fertig ist.
Meine Bilder und Ideen aus diesem Thread dürfen für alle nichtkommerziellen Zwecke verwendet werden. Wer was in Serie bauen möchte, soll vorher fragen.
1. Mein Gitzo 3550 Umbau auf Monostatfuss
Dummerweise hat der Monostatfuss ja eine M8-Schraube. Gitzo aber unten ein 3/8" x 16 UNC Gewinde.
Statt der bekannten Lösungen "Einkleben", "Andere Gewindeschraube nehmen und Kunstoffteil aufbohren" und "Vorhandene Schraube abfeilen und mit Adapter versehen" hab ich mich für eine imo etwas Professionellere entschieden.
Einkleben wollte ich nicht, weil da eventuelle Reparaturen unmöglich werden. Und wie der Teufel es will, schaffe ich es irgendwann irgendein teilchen zu zerlegen. Und wenn nur das Gummi irgendwann verschleisst oder sich durch Chemieeinwirkung zersetzt.
Für eine 3/8" Gewindeschraube muss man das Kunstoffteil auf Foto 2 aufbohren. Das wollte ich nicht. ersatzteilkompatibilität ist mir wie gesagt wichtig. Ausserdem ist eine verkleinerung der Wandstärke nicht Stabilitätsförderlich. Wers dennoch so machen will, sollte beim Bohren einiges beachten:
1. nicht mit einem mal bohren, sondern in Stufen. jeder Billigbohrersatz sollte schon 0,5mm Stufen ermöglichen. Also erst 8mm, dann 8,5, dann 9 und dann 9,5mm
2. Scharfe Bohrer sind hier sche isse^10. Idealerweise stumpft man die äusseren scharfen Bohrerkanten (nur die äussersten Spitzen) mit ner Schleifmaschine leicht ab. Dann arbeitet der Bohrer mehr wie eine Reibahle und kann sich nicht ins Material ziehen.
3. Gebohrt wird langsam am besten gekühlt. Für den Hausgebrauch ist nen Akkuschrauber angesagt, unsd am besten unter fliessend wasser.
4. Wer das Kunstoffteil versucht irgendwo einzuspannen kann davon ausgehen, dass er's vermackt oder Quetscht.
Das Teil ist übrigens eher nicht aus Bakelit, sondern aus einem Hartkunstoff, vermutlich sogar ein Thermoplast.
Vorhandene Schraube abfeilen... gefiel mir nicht, weil a) die Schraube eh nicht nichtrostend aussieht, was bei meinem Einsatzgebiet ohnehin Probleme gegeben hätte. b) ein reduzierter Durchmesser oben absolut stabilitätsmindernd ist. Schliesslich sitzt da die gesamte Schraube als Hebel dran. Ich befürchtete, dass das bei mir irgendwann abbricht und dann bei meinem Glück der ganze Fuss weg ist.
Ich hab daher die schraube komplett entsorgt und mir ein Einsatzteil gedreht aus VA (aus einer M10 VA-Schraube für 1,80€ von Eisen Karl oder so, die so lang war, dass am oberen Schaft kein Gewinde mehr war, sondern volle 10mm Durchmesser Material)
Endergebnis ist Foto 1
Oberes Gewinde ist 3,8"x16 UNC 14mm lang (der Völkel Gewindeschneideinsatz hat gut 10€ gekostet) das untere ein 7mm langes M6
Das Mittelteil ist knapp 8mm im Durchmesser (die Bohrung im Kunstoffteil ist wegen der Spritzgussform leicht Konisch, aufpassen! )
Dazu braucht man dann noch eine M6 Mutter und eine passende U-Scheibe. Bei mir auch aus VA.
Und eine 10mm Stecknuss für 1/4" antrieb, die man aussen abschleifen muss, da die Bohrung im Kunstoffteil arg klein ist.
Bild 2 zeigt den Ganzen unsinn in Reihe, den man braucht.
Montiert wird (wenn man nicht wie ich nen Groschenschlitz einfräst): 3/8" Gewinde vorsichtig in einen Schraubstock klemmen (Mit schonbacken aus Kunstoff, Alu oder Kupfer, damit das Gewinde keinen Schaden nimmt)
Kunstoffteil aufstecken, U-Scheibe draufsetzen, Mutter mit der Stecknuss fest ziehen.
Das Kunstoffteil sollte jetzt noch etwas Axiales spiel haben.
Kunstoffscheiben und Gummiteil aufsetzen und das ganze ebenfalls mit der Stecknuss im Gitzo fest anschrauben. Das ergebnis kann man wohl auf Foto 3 erahnen. Das Kunstoffteil hat jetzt kein Spiel mehr.
Nun noch die untere Platte reinzwängen - fertig.
Grüsse
Holger
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