MasterFX
Themenersteller
Hallo zusammen.
Hier im Forum (besonders im Canonforum) sieht man ja immer wieder Threads wo es um Front- und/oder Backfokus geht. Alle ermitteln dies größtenteils durch den Fokus Testchart, der in einem Winkel von 45° abfotografiert wird. Wenn der Fokus passt, ist nur der mittlere Bereich scharf, ansonsten hat man halt ein Front- oder Backfokus.
Allerdings denke ich, dass der Fokustest nicht 100%ig praxisnah ist bzw. nur für den Nahbereich passt. Bei mir ist es beispielsweise so, dass der Testchart keine Front- oder Backfokus aufweist, ich jedoch bei etwas weiter entfernten Objekten einen Frontfokus habe. Zudem denke ich, dass durch die 45° Schräglage des Testcharts den AF-Sensor irritieren kann, da der AF-Sensor ja größer ist als der kleine Punkt im Sucher. Darum habe ich mir mal überlegt, wie man am besten den Fokus auf etwas größere Distanzen bestimmen kann.
Hier also jetzt meine Variante:
Das Prinzip des Messverfahrens beruht darauf ein Bild von definierter Auflösung auf dem CMOS-Chip so abzubilden, dass ein Pixel des Bildes auch nur auf einem Pixel des CMOS-Chips abgebildet wird.
Ich kam auf die Idee, als ich in diesem Beitrag folgendes Testbild gefunden habe:

Was braucht man:
Aufbau:
Zur Prozedur:
Zunächst müssen wir bestimmen, wie weit entfernt die Kamera vom Monitor aufgestellt werden muss, damit auch jeder Pixel auf dem Monitor (zumindest erstmal theoretisch) von dem CMOS-Chip aufgelöst werden kann.
Hierfür habe ich mal folgende Formel aufgestellt, welche eigentlich nichts anderes macht als zu gucken, wie dicht man die Kamera an den Monitor stellen muss, damit die scheinbare Größe eines Monitorpixels auf genau einen CMOS-Pixel abgebildet wird.
Da es jedoch praktisch unmöglich ist die Kamera so exakt zum Monitor auszurichten, entsteht praktisch immer ein leichtes Moiré-Muster. Dies ist jedoch nicht weiter schlimm.
Ich nehme jetzt als Beispiel meine Canon 450D mit dem 50mm f1.8 Objektiv. Der Sensor hat eine größe von 22,2 x 14,8mm. Ich habe einen 22" Monitor mit einer Horizontalen Auflösung von 1680 Pixel. Die Pixelgröße ist laut Datenblatt 0,282mm. Wer die Pixelgröße nicht kennt, kann die Bildschirmbreite einfach durch die horizontale Auflösung teilen.
Also setzen wir mal die Daten ein (alles in mm!):
Es ergibt sich also ein Abstand von 275cm. Dies ist natürlich nur ein rein theoretischer Wert. Begrenzt wird das Auflösungsvermögen natürlich auch durch die Güte des Objektivs, aber auch durch die Beugungsgrenze, die durch die Blende bestimmt wird. Deswegen sollte man schon um einiges dichter rangehen. In diesem Fall habe ich den Abstand halbiert, sodass theoretisch jedes 1x1 Quadrat auf dem Bildschirm ein 2x2 Pixel großes Quadrat auf dem CMOS ergibt. Beim Aufbauen kommt es nicht auf den ein oder anderen cm an, aber lieber etwas dichter als weiter weg (ein 0,5-0,7-faches vom berechneten Abstand scheint ganz ok zu sein).
So nun öffnen wir das Testbild mit einem beliebigen Bildbetrachter und stellen das Bild auf 100%. Am besten wechselt man dazu auch in den Vollbildmodus des Bildbetrachters (bei IrfanView: Ansicht => Vollbildmodus).
Die Kamera stellen wir im zuvor berechneten Abstand zum Bildschirm auf.
Damit uns die JPEG-Komprimierung nicht zu viele Details des Bildes nimmt, stellen wir die Kamera auf RAW.
Wichtig:
Das Kameraobjektiv muss in beide Achsen exakt Rechtwinklig zum Monitor aufgebaut sein. Sprich die Mitte des Monitors muss auf gleicher Höhe wie die Objektivmitte sein. Zudem sollten Monitor und Kamera exakt Waagerecht sein.
Zunächst machen wir dann ein Foto mit manuellem Fokus. Dies geht am besten im LiveView (mit 5x oder 10x Vergrößerung), sofern vorhanden, ansonsten muss man sich eben auf den Sucher verlassen. Bei meiner 450D sieht man im Sucher recht gut wenn es Scharf wird, nämlich dann wenn der Moiré-Effekt maximal ist. Um Vibrationen auszuschließen verwendet man am besten den 2 Sekunden Selbstauslöser.
Mein Ergebnis sieht dann z.B. so aus:
Links sind sie größeren 2x2 Quadrate als 4x4 Quadrate zu sehen. Bei den 1x1 Quadraten auf der rechten Seite sieht man schön das Moiré-Muster, das eben dadurch ensteht, weil die Pixel vom Monitor nicht 100% deckungsgleich mit den Pixeln auf dem CMOS sind. Das lässt sich praktisch auch nicht unterbinden. Wichtig ist aber, dass ein möglichst gleichmäßiges Moiré-Muster entsteht, wo zwischendurch das Schachbrett-Muster klar zu erkennen ist. Dies ist ein Anzeichen für eine gute schärfe.
Nun macht man das gleiche mit dem Autofokus. Wichtig ist dabei nur den mittleren AF-Sensor zu aktivieren und mit dem auf die Mitte des Fadenkreuzes zu zielen.
Wenn man das ganze nun mit dem Autofokus wiederholt könnte das z.B. so aussehen:
Wie man erkennt wirken die 1x1 Pixel eher wie eine graue Fläche und auch die 2x2 Pixel haben keinen richtigen Schwarzton mehr.
Um es sich um einen Front- oder Backfokus handelt lässt sich rausfinden indem man den Fokus speichert und dann die Kamera ein wenig nach vorne und nach hinten verschiebt.
Diejenigen, die eine Kamera mit AF-Feinjustierung (z.B. Canon 50D) haben, können nun sehr gut den Fehlfokus ausgleichen.
Wenn man den Fokus auf größere Distanzen testen will nimmt man am besten folgendes Testbild:

Hier sieht man, wenn der Fokus sitzt, ein sehr ausgeprägtest Moiré-Muster (in etwa so wie auf obigen Thumbnail. Wenn man nur die inneren Kreise sieht hat man einen Fehlfokus. Hier mal wie es aussehen könnte:


So, das wars erstmal. Konstruktive Kritik ist erwünscht.
Hier im Forum (besonders im Canonforum) sieht man ja immer wieder Threads wo es um Front- und/oder Backfokus geht. Alle ermitteln dies größtenteils durch den Fokus Testchart, der in einem Winkel von 45° abfotografiert wird. Wenn der Fokus passt, ist nur der mittlere Bereich scharf, ansonsten hat man halt ein Front- oder Backfokus.
Allerdings denke ich, dass der Fokustest nicht 100%ig praxisnah ist bzw. nur für den Nahbereich passt. Bei mir ist es beispielsweise so, dass der Testchart keine Front- oder Backfokus aufweist, ich jedoch bei etwas weiter entfernten Objekten einen Frontfokus habe. Zudem denke ich, dass durch die 45° Schräglage des Testcharts den AF-Sensor irritieren kann, da der AF-Sensor ja größer ist als der kleine Punkt im Sucher. Darum habe ich mir mal überlegt, wie man am besten den Fokus auf etwas größere Distanzen bestimmen kann.
Hier also jetzt meine Variante:
Das Prinzip des Messverfahrens beruht darauf ein Bild von definierter Auflösung auf dem CMOS-Chip so abzubilden, dass ein Pixel des Bildes auch nur auf einem Pixel des CMOS-Chips abgebildet wird.
Ich kam auf die Idee, als ich in diesem Beitrag folgendes Testbild gefunden habe:

Was braucht man:
- TFT Monitor mit mindestens 1000px vertikale Auflösung (zur Not geht auch 768px, wichtig aber eine 100% Darstellung des Testbildes)
- Stativ, Tisch oder ähnliches
- DSLR
- Je nach Brennweite einen großen Raum
- Taschenrechner
- Nach Möglichkeit die technischen Daten des Monitors
- Auflösung und Größe des CMOS-Sensors der DSLR
Aufbau:

Zur Prozedur:
Zunächst müssen wir bestimmen, wie weit entfernt die Kamera vom Monitor aufgestellt werden muss, damit auch jeder Pixel auf dem Monitor (zumindest erstmal theoretisch) von dem CMOS-Chip aufgelöst werden kann.
Hierfür habe ich mal folgende Formel aufgestellt, welche eigentlich nichts anderes macht als zu gucken, wie dicht man die Kamera an den Monitor stellen muss, damit die scheinbare Größe eines Monitorpixels auf genau einen CMOS-Pixel abgebildet wird.
Da es jedoch praktisch unmöglich ist die Kamera so exakt zum Monitor auszurichten, entsteht praktisch immer ein leichtes Moiré-Muster. Dies ist jedoch nicht weiter schlimm.
Ich nehme jetzt als Beispiel meine Canon 450D mit dem 50mm f1.8 Objektiv. Der Sensor hat eine größe von 22,2 x 14,8mm. Ich habe einen 22" Monitor mit einer Horizontalen Auflösung von 1680 Pixel. Die Pixelgröße ist laut Datenblatt 0,282mm. Wer die Pixelgröße nicht kennt, kann die Bildschirmbreite einfach durch die horizontale Auflösung teilen.
Also setzen wir mal die Daten ein (alles in mm!):
Es ergibt sich also ein Abstand von 275cm. Dies ist natürlich nur ein rein theoretischer Wert. Begrenzt wird das Auflösungsvermögen natürlich auch durch die Güte des Objektivs, aber auch durch die Beugungsgrenze, die durch die Blende bestimmt wird. Deswegen sollte man schon um einiges dichter rangehen. In diesem Fall habe ich den Abstand halbiert, sodass theoretisch jedes 1x1 Quadrat auf dem Bildschirm ein 2x2 Pixel großes Quadrat auf dem CMOS ergibt. Beim Aufbauen kommt es nicht auf den ein oder anderen cm an, aber lieber etwas dichter als weiter weg (ein 0,5-0,7-faches vom berechneten Abstand scheint ganz ok zu sein).
So nun öffnen wir das Testbild mit einem beliebigen Bildbetrachter und stellen das Bild auf 100%. Am besten wechselt man dazu auch in den Vollbildmodus des Bildbetrachters (bei IrfanView: Ansicht => Vollbildmodus).
Die Kamera stellen wir im zuvor berechneten Abstand zum Bildschirm auf.
Damit uns die JPEG-Komprimierung nicht zu viele Details des Bildes nimmt, stellen wir die Kamera auf RAW.
Wichtig:
Das Kameraobjektiv muss in beide Achsen exakt Rechtwinklig zum Monitor aufgebaut sein. Sprich die Mitte des Monitors muss auf gleicher Höhe wie die Objektivmitte sein. Zudem sollten Monitor und Kamera exakt Waagerecht sein.
Zunächst machen wir dann ein Foto mit manuellem Fokus. Dies geht am besten im LiveView (mit 5x oder 10x Vergrößerung), sofern vorhanden, ansonsten muss man sich eben auf den Sucher verlassen. Bei meiner 450D sieht man im Sucher recht gut wenn es Scharf wird, nämlich dann wenn der Moiré-Effekt maximal ist. Um Vibrationen auszuschließen verwendet man am besten den 2 Sekunden Selbstauslöser.
Mein Ergebnis sieht dann z.B. so aus:

Links sind sie größeren 2x2 Quadrate als 4x4 Quadrate zu sehen. Bei den 1x1 Quadraten auf der rechten Seite sieht man schön das Moiré-Muster, das eben dadurch ensteht, weil die Pixel vom Monitor nicht 100% deckungsgleich mit den Pixeln auf dem CMOS sind. Das lässt sich praktisch auch nicht unterbinden. Wichtig ist aber, dass ein möglichst gleichmäßiges Moiré-Muster entsteht, wo zwischendurch das Schachbrett-Muster klar zu erkennen ist. Dies ist ein Anzeichen für eine gute schärfe.
Nun macht man das gleiche mit dem Autofokus. Wichtig ist dabei nur den mittleren AF-Sensor zu aktivieren und mit dem auf die Mitte des Fadenkreuzes zu zielen.
Wenn man das ganze nun mit dem Autofokus wiederholt könnte das z.B. so aussehen:

Wie man erkennt wirken die 1x1 Pixel eher wie eine graue Fläche und auch die 2x2 Pixel haben keinen richtigen Schwarzton mehr.
Um es sich um einen Front- oder Backfokus handelt lässt sich rausfinden indem man den Fokus speichert und dann die Kamera ein wenig nach vorne und nach hinten verschiebt.
Diejenigen, die eine Kamera mit AF-Feinjustierung (z.B. Canon 50D) haben, können nun sehr gut den Fehlfokus ausgleichen.
Wenn man den Fokus auf größere Distanzen testen will nimmt man am besten folgendes Testbild:

Hier sieht man, wenn der Fokus sitzt, ein sehr ausgeprägtest Moiré-Muster (in etwa so wie auf obigen Thumbnail. Wenn man nur die inneren Kreise sieht hat man einen Fehlfokus. Hier mal wie es aussehen könnte:


So, das wars erstmal. Konstruktive Kritik ist erwünscht.
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