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Blendenlamellen reinigen - Revuenon 55mm 1:1,4

maka99

Themenersteller
Hallo liebe Bastelkollegen :D

ich komme soeben von einer erfolgreichen Bastelsitzung mit zwei alten Revuenon Objektiven (M42 Gewinde, f=55mm 1:1,4) zurück und dachte, daß vielleicht der eine oder andere sich dafür interessiert, wie die ollen Dinger instandzusetzen sind. Ich kann es einfach nicht leiden, alte Sachen einfach wegzuwerfen ....

Erstanden hatte ich beide Objektive bei eBay. Das ältere von beiden wurde als funktionsfähig verkauft, hier kam mir die Blendenverstellung etwas zäh vor - die Lamellen blieben manchmal hängen und glitten nicht gerade flüssig auf Offenblende zurück. Bei zweiten - neueren - ließ sich die Blende überhaupt nicht verstellen, und stand immer bei 1,4. BILD1 und BILD2 zeigen links das neuere der beiden, rechts das ältere.

Vorab: ich habe zum ersten Mal eine solche Reparatur gewagt, daher sind sowohl meine Reparaturversuche, als auch die Fotos ein wenig hemdsärmlig geraten - dafür sehr authentisch, so sieht es nun mal aus wenn man sich spontan entschließt, auf dem Eßtisch zu basteln ... Kenner werden an den Zeitstempeln bemerken, daß ich in Wirklichkeit den Zusammenbau dokumentiert habe, was aber an sich keinen Unterschied macht.

Nochwas interessantes vorab: beide Objektive stammen m.E. vom gleichen Hersteller. Sie ließen sich zwar in manchen Details unterschiedlich auseinanderenehmen, dafür waren die Einzelteile dann oftmals völlig identisch und haben die gleichen Abmessungen. Von der äußeren Erscheinung her schätze ich das ältere der beiden auf ein Baujahr in den 70er Jahren (sieht aus wie ein Tomioka, die waren ab 1974 ohne entsprechende Herstellerangabe), das neuere stammt wohl eher aus den 80ern.

Notwendiges Werkzeug übrigens:
- 1 Backblech auf dem die ganze Aktion stattfindet, damit die winzig kleinen Teile nicht davonkullern - dieser Tip hat mich mehrfach gerettet!
- Feinmechanikerschraubendreher: unverzichtbar ist ein 1,4mm und ein 1,0mm Schlitzschraubendreher, eventuell auch ein ähnlich kleiner Kreuzschraubendreher
- ein oder zwei Pinzetten
- entfettende Reinigungsflüssigkeit, ich habe Aceton verwendet
- Zewa Tücher zum Abreiben des überschüssigen Fettes und zum Aufsaugen des Aceton
- Mikrofasertuch zum Reinigen der Linsen
- viiieeel Geduld und etwas Nerven ... beim ersten Mal habe ich locker zwei Stunden gebraucht, weil ich blöderweise erst von hinten mit dem zerlegen begonnen hatte!

Legen wir mal los, beschrieben ist die Reparatur des Älteren!

BILD3 zeigt, daß zunächst der Ring mit der Beschriftung ausgeschraubt werden muß - auch dies ist ein Tip aus einen anderen Beitrag. Der Kollege dort hat es mit einem Stöpsel bewerkstelligt, ich hatte keinen zur Hand und habe es daher mit viel Gefühl und zwei Fingern angestellt. Auf dem Foto ist der Ring schon fast draußen - anfangs war schon die Kraft von zwei Daumen notwendig (nur dann konnte ich die Kamera so schlecht halten ... )

BILD4 zeigt die Situation nach Abnahme des Ringes. Man erkennt drei Schrauben, die versenkt liegen und drei weitere, die einen weiteren Ring halten - letztere jetzt herausdrehen und den Ring nach vorne abziehen.

Auf BILD5 habe ich eine Markierung angebracht, bitte dann erst die zuvor versenkten Schrauben herausdrehen. Wozu die Markierung gut ist, erkläre ich später.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf BILD6 ist zu erkennen, daß man nun bereits die komplette Linseneinheit nach vorne herausschieben kann. BILD 7 zeigt nochmals die Einheit von vorne, BILD8 von hinten. Hier kann man auch den Zapfen erkennen, mit dem sich die Blende verstellen läßt - außerdem die Feder, die die Blende normalerweise in die Offen-Stellung ziehen sollte. Wenn die Blendenlamellen verölt oder sonst wie schwergängig sind, reicht die Kraft dieser Feder nicht mehr aus.

Nun geht es langsam ans Eingemachte. Schaut bitte nochmals BILD 7 an: der vordere schwarze Teil läßt sich aus dem Rest herausdrehen - Resultat ist in BILD9 eine vordere Linseneinheit und der gesamte Rest inkl Blende und hinterer Linseneinheit. Man kann und sollte auch die hintere Linseneinheit abnehmen und reinigen - BILD10, ebenfalls einfach abschrauben. Auf den folgenden Fotos ist diese hintere Einheit wieder dran, ganz einfach weil man das Objektiv schön darauf abstellen kann, was die nächsten Schritte deutlich erleichtert.
 
Wenn man in die offene Hülse in BILD11 blickt, erkennt man einen Ring mit zwei Nuten - dieser hält bereits die Lamellen. Ich würde empfehlen, hier mit einem ganz kühlen Kopf heranzugehen und zweimal über das geeignete Werkzeug nachzudenken. Glücklicherweise ließ sich der Ring in meinem Fall mit kräftigen Fingernägeln herausdrehen, dabei sollte man darauf achten möglichst wenig axialen Druck auszuüben sondern tatsächlich zu drehen - ansonsten verkantet man den Ring nur bzw drückt ihn noch extra in das Gewinde, was die Entfernung desselben doch deutlich behindert...

BILD12 zeigt nun endlich den Blick auf die Lamellen, diese sind lediglich aufgesteckt und lassen sich mit einer feinen Pinzette oder (Tip!) mit einen magnetisierten Schraubendreher leicht herausheben. Sinnvoll ist dabei, die Lamellen sortiert abzulegen und sich die Einbauposition zu merken.

Nun fehlen leider zwei Bilder, nämlich die Reinigung der Lamellen im Acetonbad, sowie die Reinigung der Hülse und der Trägerplatte der Lamellen (die kann man rausnehmen, wenn man die Rückholfeder auf BILD10 abschraubt). Hier würde ich alles sauber entfetten, sonst hat man bald die nächste Sauerei auf den Lamellen.

Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge :D Ein paar Tips noch dazu:

- dieser Ring aus BILD11 sollte nicht ZU fest angezogen werden, weil er sonst die Lamellen blockiert - aber natürlich auch nicht zu locker weil diese sonst herausfallen (ist mir passiert, daher durfte ich das Ganze zweimal machen).

- wenn das Objektiv auch von der Rückseite her demontiert um es zu reinigen, ist die angebrachte Markierung aus BILD5 sehr hilfreich. Grund: die Linseneinheit muß zwingend in einer definierten Position stehen, sonst paßt der Zapfen der Blendenverstellung nicht zu dem Mitnehmer am Blendenring, ich habe versucht dies mal im BILD14 und BILD15 zu zeigen. Die Stecknadel war eine kleine Montagehilfe, um die Schraubenlöcher in Deckung zu bringen.
 
So, und für ganz Fleißige zeige ich noch den Weg, wie man die Rückseite auseinandernimmt. Man könnte die vorherigen Schritte auch nur mit einer Demontage von vorne erledigen, aber zu einer Komplettreinigung gehört nun mal das volle Programm.

BILD16 zeigt eine der winzigen Madenschrauben, die den hinteren Deckel halten. Ich empfehle, die Dinger wirklich nur locker zu schrauben und nicht ganz herauszunehmen. Erstens verliert man sie leicht, und zweitens ist es unangenehm die Dinger wieder einsetzen zu müssen. Man braucht hier einen 1mm Schraubendreher! Den Deckel nimmt man nach hinten ab.

Im BILD17 entferne ich den Ring für die Umschaltung vom automatischer und manueller Blende. Vorsicht: hier drunter lauert ein winziges Winzkügelchen, das sein Leben lang darauf gewartet hat in die Freiheit entlassen zu werden. Bitte drauf aufpassen - BILD18 zeigt man die Größenverhältnisse im Vergleich zu einer Stecknadel ...

Man kann nun den Blendenring samt dem Mitnehmer mit drei Schrauben lösen und ebenfalls abziehen (leider ohne Foto). Vorsicht: auch der eigentliche Blendenring hat eine superkleine Kugel der ihn einrasten läst, und die liebend gerne verschwindet. Auch hier erfüllt das Backblech als Unterlage seine Pflicht.

Auch hier ist der Zusammenbau eigentlich selbsterklärend. Aufgrund der Problematik, daß man die Linsen in eine definierte Position zur Blendenverstellung hinten bringen muß (siehe diese vorher angebrachte Markierung) ist es ratsam erst den vorderen Teil zu demontieren, zu reinigen und wieder zu montieren, und danach erst den hinteren Part in Angriff zu nehmen - oder andersrum - aber wenn es sich vermeiden läßt, dann nicht alles auf einmal.

So, ich hoffe ich konnte ein wenig die Scheu nehmen, solch eine Operation in Angriff zu nehmen. Zwar ist jedes Objektiv ein wenig anders aufgebaut, und ich überlasse es jedem selbst ob er zunächst mal an einem 5 EUR Teil üben will oder sich gleich an das Edelteil von Zeiss wagt - aber ein Hexenwerk ist es nicht.

Das neuere der beiden Objektive hatte übrigens etwas andere Fixierungen der Bauteile, war aber ansonsten identisch zu zerlegen. BILD 19 zeigt die etwas andere Verschraubung vorne, die sichtbar wird wenn man den Fokus entsprechend verstellt. Eine Demontage des Beschriftungsringes wie in BILD3 war hier nicht erforderlich, sondern man kann die vordere Hülse dann einfach komplett herausschrauben.

So und nun wünsche ich fröhliches Basteln!
Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön hast Du alles gezeigt, aber sehr viele Kleinigkeiten.....
Jetzt weißt Du ja wie es geht, .... aber.....hast Du erst mal das, die kompletten Linsenelemente in der Hand... ? dann kannst Du den REST komplett in Waschbenzin tauchen und waschen. Reinigt perfekt und rückstandfrei, dann direkt ( nach ein paar Minuten mit dem Staubsauger alles wegsaugen. Gängigkeit prüfen, nach bedarf wiederholen. Wird nicht nötig sein...:confused: zur Sicherheit ruhig nochmal das ganze...:)

Später dann mit einen feinem Fett die reibenden , ( sie sollten vorher schon widerstandslos vor allem leichtgängig ohne das ein Krümelchen dazwischen ist laufen, sich bewegen lassen ) Teile einstreichen und eine nochmalige Behandlung ( Verklebung) des ganzen bleibt für immer aus.

So hab ich es bei dem Minolta 50/1.7 gemacht...:)
 
Hallo

dann kannst Du den REST komplett in Waschbenzin tauchen und waschen (...) nach ein paar Minuten mit dem Staubsauger alles wegsaugen.

Ich weiß ja nicht, das klingt gefährlich. Könnten sich die Benzindämpfe nicht im Staubsauger (genauer am Motor und dessen Kohlen, oder dem Funken bein Ausschalten) entzünden?

Grüße
Flo
 
aber.....hast Du erst mal das, die kompletten Linsenelemente in der Hand... ? dann kannst Du den REST komplett in Waschbenzin tauchen und waschen. Reinigt perfekt und rückstandfrei, dann direkt ( nach ein paar Minuten mit dem Staubsauger alles wegsaugen. Gängigkeit prüfen, nach bedarf wiederholen. Wird nicht nötig sein...:confused: zur Sicherheit ruhig nochmal das ganze...:)

Nach meiner Erfahrung verdampft das Waschbenzin leider nicht ganz rückstandsfrei, es bleibt ein weißlicher Belag zurück (zumindest beim Sprit aussem Bauhaus -von "Kluthe"). Deshalb immer trockenwischen. Und die komplette Fassung baden bringt m.E. nichts, weil innerhalb der Blende teilweise noch Ölrückstände bleiben. Soll es dauerhaft sein, muß man die Blende schon zerlegen.
Und @makka99: mit aceton wäre ich vorsichtig. Ist erstens gar nicht gut für die Lungen und zweitens allgemein sehr aggressiv gegen Kunststoffe, Lacke etc.
 
Vorher hatte ich es mit 2-Propanol gemacht, nach 2 Monaten konnte ich es wiederholen ???? Habe es dann noch mal mit Propanol und im selben zug anschließend mit Waschbenzin gemacht, gleich ( ohne Explosion, dann wäre das Haus schon längst in Schutt und Asche ....:confused: ) im Anschluß alles weggesaugt, dabei dauernd die Lamellen bewegt und fertig :)

Ohne giftige Dämpfe... ich hänge ja nicht wie ein Schnüffler darüber und nehm mir ne Priese ??? :confused:
Und Rückstände konnte ich nicht erkennen !!!
 
.hast Du erst mal das, die kompletten Linsenelemente in der Hand... ? dann kannst Du den REST komplett in Waschbenzin tauchen und waschen.

Ich hatte sogar das vordere Linsenelement zerlegt, das hintere läßt sich nicht ohne weiteres öffnen. Reinigung der Linsen natürlich nicht mit Aceton - ein sauberes Mikrofasertuch tat es auch :)

Aceton ist tatsächlich nicht ganz ungefährlich, ich denke aber daß jeder weiß daß man das Zeug nicht inhalieren oder trinken sollte :D Aber zumindest schadet es den Kunststoffen an diesem Objektiv nicht.

Viele Grüße
Matthias
 
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