Ich habe die Software gestern in einem anderen Forum gefunden und kurz angetestet. Das Tool tut das, was ich vorher auf exakt gleiche Weise mit gleichem Ergebnis auf andere Art erreichte.
Ich benutze sie um folgendes zu sehen:
- An welchen Stellen im Bild liegt Clipping vor?
- Welche Sensorenarten (Farbe) sind betroffen?
- Wie stark schätze ich das Clipping ein?
Daraus ergeben sich Erfahrungswerte für die Belichtungskorrektur und Messewerte für optische Weißabgleichfilter.
Stellen an denen RAW-Clipping auftritt - der Begriff stammt aus Rawnalyzer - sind je nach Zusammensetzung der Umgebung im fertigen Bild weiß, oder schlimmer noch, sie haben eine Farbe die nicht der Wirklichkeit entspricht ohne daß mein RAW-Konverter mich davor warnt.
Clippen die Messwerte an der unteren Grenze, sind die Auswirkungen in der Praxis weniger kritisch.
Der Nutzen für mich:
- Ich kann mit dem Feedback den Dynamikumfang einer Kamera gut einschätzen
- Ich bekomme ein Gefühl für nötige Belichtungskorrekturen
- Ich erkenne, ob in Bildern Effekte entstehen die ich nicht ohne weiteres sehe. Ein Beispiel sind Luftaufnahmen, auf denen ein Haus die falsche Farbe hat. Ich sehe das nicht. Der Käufer der Fotos als Besitzer des Hauses sieht es natürlich sofort.
- Ich kann einen manuellen Weißabgleich mit Filtern durchführen.
Zum Weißabgleich: Normalerweise dominiert bei Tageslicht der Kanal mit den Messwerten der grünen Sensoren. Meist clippt er auch als erstes an der Obergrenze, während rot knapp gefolgt von blau an der Untergrenze clippt. Sie sind gegeneinander verschoben, was den Dynamikumfang der Kamera mindert, Farben in hellen Bereichen verfälscht und das Rauschen erhöht.
Setze ich nun ein Filter vor das Objektiv das bevorzugt grüne Wellenlängen absorbiert, so rücken die Messwerte näher aneinander. So wird Clipping an beiden Enden vermieden und einzelne Kanäle müssen weniger nachverstärkt werden. Eine To-The-Right-Belichtung ist bei allen drei Kanälen gleichzeitig möglich, was zudem die Farbdifferenzierung verbessert.