Nach den ersten Tests mit dem Heise und dem ELV Tochterblitzschaltungen habe ich folgendes herausgefunden.
Fazit:
Im normalen Hausgebrauch gibt es im Verhalten beider Schaltungen keine großen Unterschiede.
Beide lösen immer aus wenn diese direkt abgeblitzt werden, aber auch eine einfache Abschattung führt nicht zu Fehlblitzen. Um weiter entfernte Blitze zu erreichen, z.B. Blitz im Nebenraum, sind helle Wände von Vorteil.
Probleme hatte ich bei beiden Schaltungen mit i-TTL, besser ging es mit meiner Z55, - wenn auch nicht 100% zuverlässig. Mit i-TTL Master und Slave Blitz und dem Tochterblitz als Ergänzung war kein korrektes Blitzen möglich.
Die unterschiedlichen Öffnungswinkel der Sensoren hatten in der Praxis ebenfalls nur geringen Einfluss. (die BPW34 hat einen etwa doppelt bis dreifach so großen Öffnungswinkel als die SHF 2030)
Wer für sein Anwendungsgebiet mehr Blendfreiheit oder Reichweite benötigt ist auf Funkauslöser angewiesen, da der Aufwand die Schaltungen zu verbessern zu groß währe.
Die Reichweite beider Schaltungen liegt bei kleiner 20m, unter guten Bedingungen 10m praxistauglich.
Für die Tochter-Blitzsteuerung (ohne Vorblitz) stellen beide Schaltungen eine kostengünstige Lösung dar. Die Vorblitzunterdrückung ist nicht zu allen Verfahren kompatibel.
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im Detail:
Auf der Sensorseite sind die Schaltungen jedoch sehr unterschiedlich.
Die ELV Schaltung nutzt eine Fotodiode die mit einem Widerstand gegen Masse einen Spannungsteiler bildet. Die Diode ist dabei direkt an die Versorgungsspannung gelegt. Je mehr Licht auf die Diode fällt um so besser leitend wird diese. Dadurch nimmt die Spannung über den Widerstand zu, bis der dahinter liegende Logikbaustein den Anstieg als positive Flanke akzeptiert und den Blitz auslöst. (Bei vollen Batterien ca. 1,3 V) Da die Spannung im direkten Zusammenhang mit dem einfallenden Licht steht, ist es auch möglich den Blitz mit einer Lampe auszulösen.
Einfache LED Taschenlampe(5x 5mm LED) ca. 10 cm.
Extreme LED Taschenlampe mit 3,5W LED 2m.
Baustrahler 500W mit neuem Leuchtmittel 3m.
Ersetzt man die Fotodiode gegen einen IR Typ der selben Baureihe, kann die (LED)Taschenlampe nicht mehr zur Auslösung genutzt werden. Der Baustrahler löst dann ab 2m aus. Die Funktion als Tochterblitz ist in der Praxis die gleiche, messtechnisch ist eine leichte Abschwächung zu bemerken.
In Räumen ging die Spannung über den Widerstand nicht über 0,8V hinaus, so dass hier die Schaltung uneingeschränkt zu gebrauchen ist. Ich gehe jedoch davon aus, dass bei direktem Sonnenlicht die Schwellspannung überschritten wird. Der kleine Öffnungswinkel der Fotodiode hilft jedoch die Störquelle „auszublenden“.
Kurzer Einschub Blitzleistungssteuerung:
Ein Kondensator wird über die Blitzröhre entladen. Der Helligkeitsverlauf nimmt in der Zündphase fast Sprunghaft zu und folgt dann dem Verlauf der Entladekurve des Kondensators.
Die Leistungsregelung eines Blitzes wird über die Leuchtdauer geregelt, indem der Stromfluss durch die Röhre unterbrochen wird. Die Steuerbarkeit der Blitze hat in der Vergangenheit deutlich zugenommen. 1; ½ , ¼ ...1/16 Leistung konnten mit konventioneller Technik realisiert werden. Heute sind die Blitzhersteller in der Lage auch 1/128 und weniger zu realisieren, wobei hier die ansteigende Flanke kontrolliert werden muss, was damit dann auch einen Einfluss auf die max. Intensität des Blitzes hat..
Bei einer Blitzsyncronisationszeit von 1/250 (4ms) ist die Blitzdauer, relativ gesehen, deutlich kürzer. Ein kleines exemplarisches Beispiel: Wenn wir eine Wand mit Blende 8 fotografieren, mit Blitz - Blende 16 nehmen müssen, dann wird die selbe Energie des Tageslichtes (1/250) zusätzlich nochmals vom Blitz in 400 us (1/2500) aufgebracht. Betrachtet man nun den Helligkeitsverlauf über den Belichtungszeitraum, so ragt der kurze Blitzimpuls sehr hoch über dem Tageslichtlevel heraus. Wobei die max. Höhe des Lichtwertes bei Blitzintensitäten über 1/16 annähernd gleich ist.
Für die Ansteuerung der Tochterblitze heißt dass, dass der Masterblitz mit einer 1/16 Energie eine nur unwesentlich kürzere Reichweite als der Blitz in 1/1 Einstellung hat.
Der Spannungsverlauf über dem Widerstand erreicht nach 25 us den Abkickpunkt, an dem die Fotodiode bereits voll durchgesteurt ist. Die absolute Verzögerung zur Blitzflanke konnte ich nicht messen, da mir hierfür der Sensor fehlt. Deutlich wird jedoch der Zusammenhang aus Leuchtdauer des Blitzes und Impulsverlauf auf dem Oszilloskop. (100 us – 10ms für einen CT-1 45)
Die Heise Sensorschaltung nutzt die Photodiode als „Solarzelle“. Dies ist auch schön an den sichtbaren empfindlichen Sensorflächen zu sehen. Diese Grundschaltung ist prinzipbedingt langsamer als die vorhergehende Anordnung. Der Sensor besteht hier aus der Fotodiode und einem Kondensator um den Gleichspannungsweg aufzutrennen. Damit kann der Sensor nur schnelle Helligkeitsänderungen aufnehmen, langsame Änderungen der Fotospannung werden von dem Kondensator geblockt. Eine nachfolgende Transistorschaltung sorgt für die Verstärkung des Impulses. Der DC Anteil hinter der Transistorsufe wird erneut durch einen Kondensator in Differenzeirerschaltung abgeblockt. Das Signal wird nun zum Logikbaustein geführt, wobei der Eingang über einen 10k Widerstand auf Masse gezogen wird. Auch hier reagiert das IC auf die Positive Flanke, wenn der Schwellwert überschritten wird.
Das Sensorsignal (abgegriffen an Pin 3 des IC) ist 0,3 ms lang. Nach 0,1 ms hat der Impuls das Maximum (2,15 V) erreicht und fällt dann mit einem Überschwinger im negativen Bereich (-0,5 V) ab. Der Zyklus ist nach 0,3 ms abgeschlossen und die Spannung wieder auf der „0“ Linie. (unabhängig von der Blitzdauer) Die Höhe des Impulses ist nur von der Steilheit der ansteigenden Blitzflanke und der Dauer des Anstiegs abhängig. Der Impuls flacht also bei schwächer werdendem Blitzimpuls ab, bis er von der Schaltung nicht mehr erkannt wird. Gleiches passiert wenn der Sensor vom Umgebungslicht „geblendet“ wird, da auch in diesem Fall die absolute Helligkeitsänderung verringert wird.
Mit der kleinen LED Taschenlampe konnte ich den Sensor nicht „Blenden“ (5x 5mm LED) ca. 10 cm.
Einschränkunden durch Blenden offensichtlich:
Extreme LED Taschenlampe mit 3,5W LED 50 cm
Baustrahler 500W mit neuem Leuchtmittel 1m.
(Wobei indirekt über die Decke geblitzt wurde)
Ein zünden des Blitzes durch einschalten einer Lichtquelle ist fast nicht möglich, da der Helligkeitsanstieg der meisten Leuchtmittel nicht ausreicht.
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Da ich kein Labor für optische Messungen zur Verfügung habe, handelt es sich hierbei eher um praktische Versuche als um echte Labortests. Die Reproduzeirbarkeit der Messerte kann daher eingeschränkt sein.
für Anregungen immer zu haben ...
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