Ich fotografiere sehr gern die Gesichter von Menschen , meistens mache ich das wo viele sind z.B. bei Volksfesten oder auf Spielplätzen oder Märkten. Dabei habe ich oft ein schlechtes Gewissen , weil ich nicht weiß ob die Leute sich dadurch belästigt fühlen. Ich bin dann immer ein ganzes Stück entfernt , würde aber ganz gern öfters ein Stück näher gehen , bin mir aber halt nicht sicher ob ich es einfach so machen sollte. Habt ihr da Erfahrungen ?
Würde mich über paar Tipps und Meinungen freuen.
Gruß Ulli
Hallo Ulli, ich hoffe Du kannst Englisch:
http://www.johnbrownlow.com/phb/techniques/shynessone.html
Der Link spiegelt so ziehmlich meine eigene Herangehensweise wider. Das wichtigste ist die eigene Einstellung. Ich habe jedes Recht hier zu sein und zu fotografieren. Strahle ich schlechtes Gewissen aus, bestätige ich das latente Vorurteil. Bin ich freundlich und selbstsicher, lassen sich die meisten Menschen fotografieren, und viele freuen sich sogar.
Wenn mich jemand anschaut, den ich vielleicht fotografieren möchte, entsteht zuerst ein Blickkontakt. Jetzt liegt es an mir, wie ich reagiere. Man könnte zum Beispiel die Person freundlich anschauen oder anlächeln, einfach die Kamera hochnehmen und Sie dann fotografieren.
Man muß einfach eine Selbstverständlichkeit ausstrahlen. Es ist nicht immer einfach, das zu machen, und es gibt auch Stellen, wo man das tunlichst unterlassen sollte. (Hier zB. gibt es Rechte, die gucken schon drohend, wenn ich mit der Kameraausrüstung vorbeilaufe. Agressiv und verklemmt... wär blöd da die Kamera zu zücken.) Aber oft ergeben sich schöne Situationen, und die Leute laßen sich auch oft von der eigenen Selbstverständlichkeit anstecken und zeigen sich auf einmal unverstellt.
Bildrechte dazu sind dann leicht. Bei manchen Motiven erübrigt sichs, bei Anderen... wenn man das Gefühl hat es muß sein... Telefonnummer des Fotografierten aufschreiben kostet nichts, wo es gute Bilder geworden sind meldet man sich eben. Trivialer Kleinkram, es ist immer die Art und Weise entscheidend, wie ich mit dem Model umgehe. Selbstbewußt und auf das eigene Ziel bedacht, aber immer mit Respekt und Freundlichkeit vor dem Anderen.