uffz - interessanter Artikel.
Der Autor erklärt alle Zusammenhänge zwischen dem Dynamikumfang, dem Signal-Rauschabstand und wie man das am besten auswertet und definieren muß. Sehr interessant ist der Absatz (Seite 9) wo er dann sagt, daß man erst einen Signal-Rauschabstand (SNR) als Qualitätskriterium für die Detailwiedergabe der Aufnahme festlegen muß, auf dessen Basis man dann angeben kann, welchen Dynamikumfang ein Kamerasensor bringt.
Sprich wenn er sagt, eine Kamera hat 7 Blendenstufen Dynamikumfang, dann nimmt er offensichtlich einen anderen (gewissermaßen strengeren) SNR als Grundlage als jemand, der der gleichen Kamera 8 Blendenstufen zubilligt. Dies führt dann dazu, daß die Angaben über Dynamikumfang in Tests usw. oft nicht nachvollziehbar oder untereinander vergleichbar sind.
Die Definition des SNR ergibt sich aus den Erklärungen auf Seite 7 und 8 und kann im Prinzip von jedermann mit Hilfe von Photoshop nachvollzogen werden. Bei dunklen Flächen führt das gleiche Rauschen zu viel mehr Detailverlust als bei hellen Flächen - dies beobachten wir ja auch in echt immer, dunkle Flächen sind am Kritischsten, weil da gleichstarkes Rauschen eben viel mehr auffällt.
Nachdem der gute Mann also damit alle Testverfahren in Frage gestellt hat (die eben unvollständige Angaben bezüglich ihrer Messungen machen) rechnet er noch ein paar Beispielsensoren durch.
Im Endeffekt kommt auch er dann zum altbekannten Schluß, daß je größer jeder Einzelpixel eines Sensors, desto größer der prinzipiell erzielbare Dynamikumfang.... erklärt aber auch, daß ein stärker rauschender Sensor mit großen Einzelpixeln und daher hoher Photonenzahl bis zur Sättigung (z.B: 56000 Photonen pro Pixel, bis zur Sättigung) einem niedriger rauschenden mit kleinen Einzelpixeln und früher Photonensättigung (z.B. 40000 Photonen) insgesamt im Dynamikumfang immer noch überlegen sein kann.
Ganz am Ende (Seite 24) wird übrigens noch erklärt, wie man durch Anwendung einer Gradationskurve nachträglich den Dynamikumfang einer Aufnahme vermeintlich erhöhen kann. Angenommen das Bild hat aus dem Sensor kommend eigentlich nur einen Dynamikumfang von 6 Blendenstufen, so kann man hinterher eine steile Gradationskurve drauf anwenden und hat ein Bild, was ausschaut wie 6.8 oder 7 Blendenstufen Dynamikumfang. Diese Kurven werden eben schon oft kameraintern angewendet (Kontrasteinstellungen usw.) und wenn man dann so ein normales Bild hinterher auswertet, kommt man bei der Messung daher oft zu einem höheren Dynamikumfang, als der Sensor in Wahrheit hergibt.
Gruß
Thomas