Gast_514998
Guest
Hallo zusammen,
bislang fotografierte ich überwiegend in Hallen Eishockey und Handball. Nun habe ich eine neue Leidenschaft entdeckt. Wildlife oder auch Tierfotografie.
Aus einem anderen Thread, in dem wir über das Sigma 150-600 - welches ich dazu nutze - und dessen Möglichkeiten diskutierten, kam von Jochen W. dieser interessante Post. Um mehr zu diesem Thema zu lernen habe ich mir erlaubt den Beitrag zu kopieren und als Diskussionsgrundlage für einen neuen Thread zu nutzen. Denn dazu habe ich gleich viele Fragen.
Mein Fragen zu dem Post sind folgende:
1.) Fotografieren aus der Wohnung/Balkon und der möglichen Einwirkung von "Hitze". Ist das eurer Meinung nach wirklich sooo kriegsentscheidend?
Man sitzt in nem kalten Raum, hat das Fenster offen und sitzt hinter einem Tarnschal mit dem Tele im Freien oder auf einem Balkon, Türe geschlossen und fotografiert Vögel im gegenüber befindlichen Baum?
2.) Bis zu welcher Verschlußzeit würdet Ihr sagen, dass man mit einem Tele 150-600 noch vernünftig aus der Hand und ab wann man mit einem Stativ (Ein-/Dreibein) losziehen muss?
3.) Distanz zum Motiv. Auf welche Entfernung würdet Ihr bevorzugt einheimische Tiere/Vögel ablichten? Nur formatfüllend, ein wenig Cropp akzeptieren, bzw. das Motiv in der Umgebung "einbauen" oder Hauptsache man hat das Ding im Kasten, egal wie klein, croppen kann man noch immer wenn die ISO halbwegs passt.
4.) Ansitzen in einem Hide (hinter einem Tarnnetz, einem Tarnzelt, im Tarnanzug) und das Verwenden eines Stativs. Was haltet Ihr von dieser Vorgehensweise und wie sinnvoll erachtet Ihr diese. Immer vorausgesetz man weiß dass ich in der Nähe des Versteckst auch wirklcih Tiere aufhalten .
5.) Stativ mit Kogelkopf oder mit Gimbal? Was ist wann und wofür das brauchbarste und am Besten geeignetste?
6.) Da ich häufig im Wald, bzw. bei nicht ganz so optimalem Licht fotografiere, welche Einschätzung zur ISO vs. Verschlusszeit habt ihr? Lieber die ISO rauf oder eher mit einer längeren Verschlußzeit (125/160/250?) riskieren, ein unscharfes Bild zu bekommen falls sich das Objekt doch noch bewegt.
Ich freue mich auf eine rege Diskussion und viele hilfreiche Antworten zu meinen vielen Fragen.
bislang fotografierte ich überwiegend in Hallen Eishockey und Handball. Nun habe ich eine neue Leidenschaft entdeckt. Wildlife oder auch Tierfotografie.
Aus einem anderen Thread, in dem wir über das Sigma 150-600 - welches ich dazu nutze - und dessen Möglichkeiten diskutierten, kam von Jochen W. dieser interessante Post. Um mehr zu diesem Thema zu lernen habe ich mir erlaubt den Beitrag zu kopieren und als Diskussionsgrundlage für einen neuen Thread zu nutzen. Denn dazu habe ich gleich viele Fragen.
Vorsicht mit aus der Wohnung heraus am Vogelhaus fotografieren. Wie schon gesagt, andere Lufttemperatur innen und außen, andere Luftfeuchtigkeit, Luftwirbel hervorgerufen durch Wind und / oder Temperaturdifferenz. Im Endeffekt geht der Weg des Lichts vom Motiv zur Linse dann durch Schichten von Luft mit unterschiedlichem Brechungsindex. Als Auswirkung bekommt man im Prinzip denselben Effekt wie bei einer Fatamorgana, z.B. wenn man in der Ferne über eine heiße Straße schaut und die Luft flimmert.
Bezüglich Tierfotografie allgemein möchte ich an der Stelle noch mal hervorheben, dass große Abstände zum Motiv und starker Beschnitt Qualitätskiller Nr. 1 sind.
Jedes "gescheite" Tierbild bei dem der Funke direkt überspringt - egal ob Vögel, Fuchs, Dachs, Reh oder sonstwas - wurde aus einer Distanz aufgenommen die im Idealfall überhaupt keinen Beschnitt mehr erforderlich macht oder falls doch, dann nur relativ geringen Beschnitt. Im Idealfall zeigt es halt auch noch eine sehenswerte Situation, eine Jagdszene, Aggression, Zuneigung, Interaktion mit anderen Individuen derselben oder einer anderen Art, arttypisches (oder auch mal untypisches - noch interessanter) Verhalten usw. Klar, kann man alles nicht planen. Deshalb ist es ja auch nicht gerade einfach mit den guten Tierbildern, zumal wenn es wildlife ist. Aber so ist es eben und da hat ja auch jeder einen anderen Anspruch. Und es muss auch nicht immer super besonders sein finde ich, den Anspruch habe ich selbst z.B. auch nicht und freue mich auch schon über einfach "nur" ein schönes gelungenes Bild das a) technisch gut ist und b) gewisse ästhetische Kriterien erfüllt.
Eine gute ausreichende Nähe zum Motiv sollte man nicht nur aus den zuvor genannten Gründen anstreben, sondern es ist auch ein gestalterisches Mittel: Je näher du am Motiv bist in Relation zu der Distanz zum Hintergrund, desto weicher / unschärfer wird der Hintergrund im Bild auch dargestellt. Und ein weicher Hintergrund führt das Auge des Betrachters automatisch direkter zum Hauptmotiv, deine Fotos "funktionieren" dann einfach besser.
Außnahmen gibt es natürlich immer, aber das ist zumindest die Regel.
Neben der Distanz von dir zum Motiv und dann zum Hintergrund spielt auch die Perspektive eine sehr wichtige Rolle. Die Flamingos auf der Vorseite zeigen gut wie die Wasseroberfläche spiegelt und natürlich sieht man auch durch die genannte Distanz, dass einfach kaum mehr Details des Gefieders abgebildet werden konnten. Erstens näher und zweitens aus geringerer Höhe aufgenommen wäre das Bild sicher ansprechender.
Bei manchen Motiven die es einem erlauben lohnt es sich wirklich, mal ein paar Schritte hin und her zu gehen und vor oder zurück, manchmal machen nur wenige cm aus ob ein Zweig z.B. genau den Kopf einer Waldohreule im Schlafbaum "durchschneidet" was einfach irgendwie visuell wehtut und stört oder ob der Zweig knapp daneben verläuft und vielleicht wegen geringerem Abstand auch noch weicher abgebildet wird.
Bei anderen Motiven die eben zu scheu sind für dieses Vorgehen muss man sich die richtige Position für den Fotoansitz eben vorab ganz genau ausdenken. Das Verhalten der Tiere und z.B. regelmäßig genommene Pfade sind dabei nur ein Faktor von vielen. Man muss dabei schon auch die Geländeform berücksichtigen, wie weit weg der Hintergrund von welcher Stelle aus ist, aus welcher Richtung das Sonnenlicht zur entsprechenden Zeit einfällt, ggf. Windrichtung usw. Für ansprechende Bilder ist der auf der Vorseite erwähnte Hochsitz allerdings zu 99,9% der absolut falsche Ort (Stichwort Perspektive).
Mein Fragen zu dem Post sind folgende:
1.) Fotografieren aus der Wohnung/Balkon und der möglichen Einwirkung von "Hitze". Ist das eurer Meinung nach wirklich sooo kriegsentscheidend?
Man sitzt in nem kalten Raum, hat das Fenster offen und sitzt hinter einem Tarnschal mit dem Tele im Freien oder auf einem Balkon, Türe geschlossen und fotografiert Vögel im gegenüber befindlichen Baum?
2.) Bis zu welcher Verschlußzeit würdet Ihr sagen, dass man mit einem Tele 150-600 noch vernünftig aus der Hand und ab wann man mit einem Stativ (Ein-/Dreibein) losziehen muss?
3.) Distanz zum Motiv. Auf welche Entfernung würdet Ihr bevorzugt einheimische Tiere/Vögel ablichten? Nur formatfüllend, ein wenig Cropp akzeptieren, bzw. das Motiv in der Umgebung "einbauen" oder Hauptsache man hat das Ding im Kasten, egal wie klein, croppen kann man noch immer wenn die ISO halbwegs passt.
4.) Ansitzen in einem Hide (hinter einem Tarnnetz, einem Tarnzelt, im Tarnanzug) und das Verwenden eines Stativs. Was haltet Ihr von dieser Vorgehensweise und wie sinnvoll erachtet Ihr diese. Immer vorausgesetz man weiß dass ich in der Nähe des Versteckst auch wirklcih Tiere aufhalten .
5.) Stativ mit Kogelkopf oder mit Gimbal? Was ist wann und wofür das brauchbarste und am Besten geeignetste?
6.) Da ich häufig im Wald, bzw. bei nicht ganz so optimalem Licht fotografiere, welche Einschätzung zur ISO vs. Verschlusszeit habt ihr? Lieber die ISO rauf oder eher mit einer längeren Verschlußzeit (125/160/250?) riskieren, ein unscharfes Bild zu bekommen falls sich das Objekt doch noch bewegt.
Ich freue mich auf eine rege Diskussion und viele hilfreiche Antworten zu meinen vielen Fragen.
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