An dieser Stelle sei dann auch noch mal wärmstens empfohlen:
www.fotolehrgang.de
da steht etwa alles drin, was man erstmal über Blende, Belichtungszeiten, Brennweiten und vieles andere mehr wissen darf, um sich besser zurecht zu finden
Kit-Zooms wie das 55-200 sind ja auch für den Anfang ne gute Sache, gerade weil die guten Objektive in dem Bereich wirklich ein Heidengeld kosten, und es von den Fremdherstellern auch nichts klar erkennbar *besseres* gibt, für gleiches Geld.
Also, wenn du total unsicher bist, welche Brennweiten du brauchst, wieviel Lichtstärke, und so weiter, dann kauf ruhigen Herzens einfach ein gebrauchtes Nikon (!) 55-200, vielfach gibts die auch im Fachhandel gebraucht als "Reste" irgendwelcher Kamera-Kits die nur halb gekauft wurden. Und dann schau mal, wo und was du mehr brauchst!
Auf lange Sicht machste so 50? Verlust, aber sparst dir viel teurere Fehl- und Probekäufe!
Und du kannst mal probieren, wie lang 85mm wirklich sind. Vielleicht ist es optimal, oder du merkst, 105mm müssten es schon sein, etc.pp. - oder schlimmstenfalls merkst du, dass sogar schon das billige Objektiv für dich reicht!
Für den Anfang und die Übergangsphase sind solche Zooms toll. Schau mal auf meine Flickr-Seite, da sind etliche Enten mit dem uralten Sigma-Objektiv abgelichtet - schlecht sind die wirklich nicht.
Beim Weitwinkel ist das etwas anders, da spielen zum Beispiel das Sigma 17-70/2.8 und das Nikon 18-70/3.5-4.5 durchaus in einer Liga, so das man schwer abwägen muss: Sigma-Serienstreuung gegen Blende 2.8, AF-S, ....
Daher würde ich wirklich empfehlen, bleib erstmal beim 18-55, was den Weitwinkel angeht.
Wenn dich bessere Objektive (!) reizen, dann schau dir mal "richtige" Weitwinkel-Zooms an wie das 12-24 oder 10-20 etc.pp. - damit kann man bei 18mm tatsächlich Aufnahmen ohne Vignettierung und Verzeichnung (whatever, glaub's einfach

) machen.
Alternativ, wenn es eher um 50mm geht, dann schau dir das Nikon 50/1.8 an - mehr Optik für kleines Geld findest du *nirgendwo*.
Sooo viele Objektive, und so wenig Geld - wir kennen das alle
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Kleine Abschlussbetrachtung zu Objektiven und Blenden:
Folgendes Gedankenexperiment: wir bauen ein Objektiv nur aus unendlich großen Linsen mit perfekten optischen Eckdaten. Dieses Objekt erreicht eine Schärfentiefe von 0mm, d.h. es ist ganz exakt eine Ebene scharf, ab da wird es rasant unscharf (quasi sofort). So ähnlich würde sich auch ein Objektiv mit endlichen Linsen, aber ohne Blende verhalten: die Schärfentiefe ist sehr gering, man hat Beispielsweise so 3cm "scharfen Bereich", und davor und dahinter wird's schon unscharf. Irgendwie blöd, wenn man Beispielsweise 3km Landschaft scharf abbilden will.
Zweites Gedankenexperiment: man nimmt eine Kiste und macht an einer Seite ein kleines Loch rein. Dies ist eine Kamera ohne Objektiv, aber mit sehr kleiner Blende. Ergebnis: das Bild hat eine nahezu unendliche Schärfentiefe, ist aber dafür auch sehr dunkel.
Für "anspruchsvolle" Fotos möchte man nun die Lichtmenge steuern können (weil der Belichtungszeit praktische Grenzen nach oben und unten gesetzt sind), und nebenbei möchte man ebenfalls die Schärfentiefe beeinflussen, das heisst Beispielsweise bei einer Landschaftsaufnahme VIEL Schärfentiefe, bei einem Portrait aber WENIG (damit nur der Kopf scharf wird, und der Hintergrund schön verschwimmt...)
Man erreicht dies durch die Kombination von Linsen (bündelts Licht) und Blende (macht Schärfentiefe).
Je kleiner das Loch um so weniger Licht, aber um so mehr Schärfentiefe das Bild.
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Ausflug Ende.
Nun zu den CA's und dem "weich", bin in Schreiberlaune.
Linsen sind per se "unscharf". Schliesst man jedoch die Blende nur ein klein wenig, so wird die "Grundschärfe", also die Schärfe an der Stelle wo von der Entfernungseinstellung her "scharf" ist, sehr schnell größer. Daher sind fast alle Objektive so konstruiert, das sie bei "offener Blende" zwar sehr viel Licht reinlassen, aber die Linsen bereits an ihre Grenzen kommen; das Bild wird also leicht unscharf auch dort, wo es scharf sein sollte. Bei vielen Objektiven ist es eben so, dass man nach zweifachem Abblenden eine "optimale Schärfe" erreicht, also bei einem Objektiv mit Offenblende 2 dann so bei Blende 4.
Je nach verwendeter Kamera (Größe der Pixel) etwas eher oder später, aber im Grunde verhält es sich immer so. Es gibt Ausnahmen (Nikon 105/2.5 - das ist das einzige Objektive das ich kenne, das auch beim Abblenden an der D50 einfach nicht schärfer wird... das ist scharf.)
Teure Festbrennweiten unterliegen diesem Effekt wesentlich weniger als billige Zoom-Objektive, Weitwinkel-Objektive sind deutlich mehr betroffen als Tele-Optiken (jedenfalls so bis 300mm).
"CA"s sind nun wieder was ganz anderes, Chromatische Abberation, Farbfehler an Kontrastkanten. Die nehmen auch beim Abblenden ab (und dann wieder zu wenn man noch weiter abblendet). Ebenso Vignettierung.
Eigentlich wenden sich fast alle Abbildungsfehler bei Objektiven zum Besseren, wenn man etwas abblendet.
Man könnte jetzt sagen, "Hey, doofe Hersteller, dann nagelt doch die Offenblende bei 2.8 fest und nicht bei 1.8, und gut ist". Vorteil: Offenblende ist scharf. Nachteil: tja, man kann nicht mehr auf 1.8, wo das Bildergebnis eben immer noch *BRAUCHBAR* ist, eben nur nicht mehr "so perfekt".
Nicht zu viele Gedanken machen. Merksatz: 1-2 mal abgeblendet kommt mehr Bild raus.
Übrigens: ab Blende 11 werden die Objektive wieder SCHLECHTER, weil dann Beugungseffekte (an der kleinen Blende) auftreten.
Oder, ganz extrem verkürzt: "Die Sonne lacht, nimm Blende acht"
