Hallo Fjord_CH,
Ich würde mir erst mal Gedanken darüber machen, ob die gewünschte Software per Touch bedienbar ist bzw. ob Du immer die Tastatur zur Bedienung nutzen willst (immerhin schreibst Du "Tablet" auch fett). Ich kenne ACDSee nicht, aber z.B. Irfanview oder XnViewMP sind per Touch/Stift schlicht unbedienbar, ohne Tastatur und Maus/Touchpad hat man da verloren.
Was ACDSee Pro an Speicher braucht kannst Du ja selber auf Deinem PC feststellen. Wenn sonst nichts läuft (zur Not muss man den Browser und Mailer schliessen und auch kein Skype oder Musikstreaming im Hintergrund laufen lassen, das ist halt der Preis für das Billig-Tablet) und ACDSee die Previews zur Vorschau nutzt, dann müsste es reichen. XnViewMP nutzt bei 24 MPix Bildern bei mir nicht mehr wie 180 MB bis 450 MB Speicher obwohl der PC 16 GB hat.
In der Annahme, dass ACDSee auch auf die Previews im NEF zugreifen kann und Du "korrekt" fotografierst (also mit sRGB, brauchbarem Weissabgleich und ansatzweise korrekter Belichtung), mag die Atom-Schnachnase zum Aussortieren der NEFs brauchbar sein. Der Z3735G ist wohl nochmal bis zu 20% langsamer wie der Z3740 in meinem Asus Vivotab Note 8, und letzteres benötigt zwischen 3,7 und 6,4 Sekunden mit NX-D 1.2 zur Entwicklung eines 24 MPIx NEFs (ohne bzw. mit Entrauschen). Eine Raw-Entwicklung möchte ich mit ND-X dort jedenfalls nur im äussersten Notfall durchführen.
Wobei man aufpassen sollte, was die Programme beim Start mit dem geöffneten Verzeichnis anstellen. Programme wie XnViewMP, Faststone Image Viewer oder auch ViewNX haben die meist völlig unsinnige (und manchmal nicht abstellbare) Angewohnheit, zunächst das komplette Verzeichnis zu scannen und Indexbilder zu erzeugen. Was nützt mir ein schnelles Sichten der Bilder, wenn ich beim Öffnen der Verzeichnisse zunächst Minuten (und das ist auf dem Atom-Tablets bei bis zu 1000 Bildern in einem Verzeichnis nicht übertrieben) warten muss, bis ich das Programm bedienen darf.
Von den 32 GB bleiben mit Glück 16 GB für eigenen Programme/Daten übrig (nach jedem Windows-Update muss man dann aber brav aufräumen). Und wenn Du jetzt hoffst, den Speicher per MicroSDXC-Karte "sinnvoll" erweitern zu können, dann stimmt das m.M. nach nur für die Größe der Speicherplatzes, nicht aber für die Performance. Der Slot ist per USB2 angebunden, und das auch noch schlecht: mit dem Kartenleser an USB2 sind 29 MB/s lesend und 26 MB/s schreibend möglich (auf eine schnelle CF-Karte), mit dem internen Slot komme ich mit einer schnellen MicroSDXC-Karte nicht über 23MB/s bzw. 21 MB/s (die selbe Sandisk Extreme erreicht im Surface Pro 2 66 MB/s bzw. 52 MB/s).
Die Werte stammen zwar alle von meinem ASUS Vivotab Note 8 mit 2 GB Ram, Atom-CPUs der selben Generation sollten sich da aber nicht signifikant unterscheiden. Die Kisten sind alle auf "billigst" getrimmt (Du bekommst z.B. auch ein 32 Bit Win 8.1 mit entsrpechend ungewöhnlchem 32 Bit UEFI, was Komplettbackups mit Fremdsoftware nicht gerade einfach macht, RDP geht nur mit gefrickel und Fremdsoftware).
Von daher mein Fazit:
- man kann auf solchen Tablets JPGs und Raws einigermassen performant sichten, wenn bei Raws die Previews genügen und das Programm diese nutzt
- Ist man auf ein bestimmtes Programm fixiert und will nicht ständig Tastatur/Maus nutzen (wozu dann ein Tablet?), so sollte man schon vorher klären, ob dieses auch per Touch bedienbar ist. Die Bildschirmtastatur ist für die Sichtung keine Alternative.
- Man kann Backups seiner Bilder erstellen (mit Glück sogar auf eine ext. 2,5" USB2-HDD ohne Netzteil am USB-Hub), aber das dauert bei vielen GB halt sehr lange.
- Eine Raw-Entwicklung ist zwar möglich, aber nur mit großen Abstrichen in der Performance durchführbar, wenn man keinen performanten Raw-Konverter wie BibblePro nutzen kann (der ohne Entrauschen um Faktor 2,5 schneller war wie LR 5.2)
- Das ganze ist für mich im Bezug auf die Themen hier im Forum immer noch besser brauchbar wie jedes iPad oder Android-Tablet. Es läuft nahezu jede Windows-Software sowie alle USB2-Hardware, im Hotel kann man zur Not eine BT-Tastatur und Maus anschliessen und mit der vom PC gewohnten Software arbeiten.