badfallenangel
Themenersteller
Hi!
Ich wollte eigentlich den Post in Teil 2 des o.g. Titels packen, jedoch wurde der Post doch etwas umfangreicher und daher hier nun ein eigener Thread. Ich denke, dass sich die Testposts nach dem Ende der WOW Aktion legen, daher dransalier ich euch noch etwas mit meinen Eindrücken
So, wie versprochen kommen nun auch von mir als Pentaxianer die Erfahrung eines Wochenendes mit der E-M1.
Gleich vorweg (Kurzfassung): Es ist eine wundervolle Kamera, keine Frage. Aber rein subjektiv kam entgegen meiner Erwartung kein „haben-wollen“-Gefühl auf …
Und noch ne Warnung: Das hier ist kein Labortest, sondern mein subjektiver Eindruck, den ich über quick & dirty Tests gewonnen habe. Ich hab nix mit dem Stativ gemacht, da ich auch sonst seltenst ein Stativ mit mir schleppe. Keine vergleichbaren JPG Einstellungen gewählt usw. Ich hab die Cams so genutzt und die Bilder so entwickelt, wie ich es immer mache. Daher mussten die Cams auch diesem Maßstab gerecht werden. Macht auch Sinn, da mich die graue Theorie nicht interessiert, sondern das, was bei mir irgendwann auf den TV oder ins Fotobuch kommt. Und das ist das Ergebnis einer ganzen Kette.
- Warum hab ich den Test mitgemacht?
Einerseits, weil mich neue Sachen immer reizen. Andererseits, weil ich neben der Pentax Ausrüstung eine GF1 mit dem Pana 20er nutze sozusagen als Immerdabei und „Bitch für alles“. Was die GF1 schon alles mitgemacht hat, darf man keinem erzählen und trotzdem belohnt die mit für ihre Generation dem 20er sei Dank sehr gutem Output.
Ich mag an der Pentax die Kompaktheit bei gleichzeitig guter Verarbeitung und wenig Kompromissen im technischen Sinne (großer Sensor, viele sinnvolle Knöpfchen und Rädchen usw.). Eine kleine, hochwertige, (semi)professionelle Kamera. Klar, dass der nächste logische Schritt in Richtung kleiner und leichter eine mFT, insbesondere die E-M5 und E-M1, im Fokus stehen.
Hinzu kommt das overall gute Oly 12-40, was im Falle des Kaufs als „Kit“ in Frage kommt.
- Ausgangssituation:
Das 12-40er war leider nicht mehr fürs WE leihbar, da ein Anderer es geliehen hat. Daher hatte ich nur das E-M1+12-50 Kit zzgl. meinem 20er Pancake.
Die Kombi musste sich meiner Pentax K5IIs mit 17-50er Tamron (handverlesen und entsprechend top) und dem 100er WR Makro stellen. Ich weiß, es ist ein gemeiner Vergleich, aber das gibt nun mal mein Fotoschrank her .
- Die Eindrücke:
Ich mache viel Bilder mit Landschaften und Makros, ansonsten muss die Cam bei den üblichen Veranstaltungen (Familienfeiern, Wochenende mit der Partnerin und/oder Freunden unterwegs) herhalten. Entsprechend ist die Ausrichtung meiner Objektive und den Objekten der Begierde musste sich die E-M1 stellen.
Im Laufe der Tage habe ich für mich das 12-50 als qualitativ nicht ausreichend empfunden und so blieb den Rest der Zeit das 20er an der EM1 dran. Nicht, dass das Kit als „Kit“ schlecht wäre; Es ist für ein Kit abgesehen von der niedrigen Lichtstärke sogar relativ gut. Das 20er hat sich von der BQ angefühlt wie ein „Unleash the EM1“. An die EM1 gehört mEn entweder ne Festbrennweite oder ein Objektiv des Schlags 12-40. Das 12-50 ist ne Beleidigung für einen solchen Body. Das ist ganz subjektiv meine Meinung.
Unten ein Crop von ner Blume, einmal im Macro Modus des 12-50 und einmal mit dem 100er Macro, der mich dazu brachte, das 12-50 wieder einzupacken (jaja, ich weiß, die FB muss deutlich besser sein, aber trotzdem: Sowas gehört an die EM1 und nicht ein 12-50).
Zurück zu den Eindrücken : Es war für mich daher die DR bei Base Iso (Landschaften), HighISO (Abends mit Freunden) und natürlich die Bedienung von erheblicher Bedeutung.
Zur Ergonomie:
Durch die Verkleinerung zur Pentax liegt sie nicht „wie angegossen“ in der Hand. Zugegeben, ich habe keine Hände sondern Pranken (Handschuhe unter XL gehen nicht). Ich glaube fast, micht hat die Dicke bzw. Dünnheit des Griffs gestört (für Pentaxianer: ähnlich wie bei der K30, die hat auch so nen dünnen Griff). Durch das geringe Gewicht der Kamera hat sich das aber beim Fotografieren nicht so stark bemerkbar gemacht, d.h. die Hand verkrampfte nicht nach einer Weile.
Der Schalter „1““2“, der mehrere Funktionen auf einen Knopf ermöglicht, ist Geschmackssache. Ich habs nicht genutzt, da mir die Belegung der ganzen FN1 FN2, der zwei Knöpfe am Bajonett usw. vollkommen gereicht haben. Die haben etwas vom „grünen Knopf“ der Pentax und sind, wie der grüne Knopf, mit versch. Funktionen belegbar. Aber wie ichs von der Pentax kenne: Die Funktion, die ich gern hätte, gibt’s nicht (z.B. Stabi on/off/Modi drauf legen; vllt. war ich bei der Oly auch nur zu doof, es zu finden).
Wo wir bei der Software/Bedienung wären: Das Menü von Olympus ist nicht ohne Grund berühmt-berüchtigt. Selbsterklärend und aufgeräumt sieht anders aus. Das Zahnradmenü versteckt fast alle mehr oder minder wichtigen Funktionen, die z.T. noch in verzweigten Untermenüs versteckt sind. Unübersichtlich, nicht selbsterklärend, volles Programm. Wer sich die Oly anschafft, muss sich definitiv längere Zeit damit beschäftigen. Die Übersichtlichkeit entspricht im Groben der, die wir bei Pentax unter „C“ (@Olyuser: steht für Custom Einstellungen und dort sind alle Einstellungen, die nirgends sonst hinpassten, in C1 bis C4 bunt durchgewürfelt reingepackt) kennen.
Weiteres Ärgernis: Iso-Auto
Von Pentax kenn ich seit langem Auto-Iso. Die alten Kisten haben die Iso so gewählt, dass sie den Kehrwert der Brennweite als untere Grenze nahmen (50mm=1/50). Dank Stabi kein Problem. Bei der K5IIs kann ich sogar der Cam sagen, ob die Iso Slow (50mm=1/25), normal (wie oben) oder fast (50mm=1/100) als untere Grenze nehmen soll. Sinnvoll für ne Automatik, ne?
Und genau das geht bei der Oly nicht. Es gibt ne AutoIso (200-25.000, beide jeweils einstellbar), aber welche Untergrenze genommen wird, konnte ich nicht erklären. Mal gabs (alles bei 20mm) 1/15 bei iso 1600, mal 1/80 bei iso 3200. Ich glaube, wenn man länger die Cam besitzt, kennt man ihre Vorgehensweise und kann das irgendwann gut einschätzen. Ich hab jedenfalls keine für mich verwendbare Logik erkennen können, die ich einschätzen bzw. damit umgehen konnte.
Einziger Workaround war die AutoIso nach oben hin zu begrenzen und damit die Zeiten nach unten zu „drücken“. Wenn ich aber die Iso eh per Hand einstellen und aufpassen muss, nicht unter die Verwacklungsgrenze zu kommen, kann ich mir die AutoIso auch sparen.
Negativpunkt Wiedergabe-Infos
So, Bild ist im Kasten und ich möchte das Bild checken. Also ab in die Wiedergabe. Normalerweise habe ich die Ansicht, dass das Bild Voll angezeigt wird mit den Infos zu Iso, Blende, Zeit usw. irgendwo am Rand. Macht Sinn, da ich so bei unter/überbelichtung oder Verwacklung ohne weitere Knopfdrückerei den Fehler auf einen Blick eruieren und im nächsten Bild fix korrigieren kann. Bei der Pentax lass ich mir noch zusätzlich abgesoffene Schatten und ausgefressene Lichter munter blinken.
Das ging so bei jeder bisherigen Cam von mir oder die ich länger zur Verfügung hatte(kompakt: einige Fujis, Casio, bei den größeren die Pana, Pentax, Nikon, Canon). Nur bei der Oly nicht. Da gibt’s entweder die Gesamtübersicht mit allen infos und einem Thumbnail von Bild, das Geblinke Schatten/Lichter oder das Bild mit den lebensnotwendigen infos wie wann das Bild gemacht wurde (Zeit + Datum) und die Bildnummer (soweit ich das richtig in Erinnerung habe). Aber Bild+Infos zu Blende Zeit und Iso Fehlanzeige. Das gehört unter den Punkt WTF?!
Nun aber mal zu den positiven Eindrücken:
- Viele viele FN Knöpfe. Sehr angenehm.
- Anständige Verarbeitung und Anfassgefühl. So angenehm von den Materialien wie die Pentax K7 bis K3er Bodys.
- Abdichtung (nicht ausprobiert)
- Das Klappdisplay mit Touch fühlt sich wertig an
Zur Funktion des Klappdisplays mit Touch:
Das ist mal der Kracher. Für Makros super praktisch. Das Bild unten (Gänseblümsche im Gras) war DEUTLICH einfacher machbar als mit der Pentax, wobei der schnarchlangsame CDAF der K5II iVm dem langen Weg des Makros mich fast zur Weißglut brachte . Ganz klar ein Pluspunkt für die Oly. Es macht nur „Zupp“ und der Punkt sitzt dort, wo vorhin noch der Zeigefinger war. Geil.
Eine Sache wünsch ich mir aber, das ich an der Pentax habe: Trotz AF die Nachkorrektur via manuellem (nachträglichen) Eingriff. Bei der Pentax korrigiere ich nach dem AF einfach nach (sozusagen AF Override und das bei Stangenantrieb!), bei der Oly ist trotz Ringmotors ein nachträglicher Eingriff nur möglich, wenn ich auf MF umstelle. Das ist bei der Pentax besser gelöst (den Override gibt’s sogar bei den DA und WR Kits!). [Update 1: Ich wurde darauf hingewiesen, dass die Oly einen S-AF+MF Modus hat, ich nur mangels Zeit diesen nicht gefunden habe. Damit erfüllt die E-M1 meinen Wunsch nach AF-Override also doch.]
Mein Traum an der Oly: AF fliegen lassen, dann mittels Override auf das Wunschziel einstellen (bei vielen Grashalmen greift der AF gern mal den Grashalmkollegen ein paar mm daneben) und dabei eine „Picture in Picture Lupe“ auf dem AF angezeigt bekommen. Softwareseitig realisierbar und superpraktisch. Gibt’s sowas bei irgendeinem Hersteller? Oder sollte ich auf die Idee ein Patent anmelden? ^^
Zur Bildqualität:
DR: Ich war echt überrascht. Ich habe ein Foto gemacht, das aus Raw entwickelt und gedacht, dass das meine K5IIs mit Links machen sollte. Ja, das Foto gelang aus Raw mit der Pentax genauso gut wie mit der Oly, aber entgegen meiner Erwartungen nicht besser (trotz DxO Werten von 12EV zu 14EV bei Base Iso und den 14Bit Tiefe der Pentax DNG)! Respekt! Zwei Vergleiche habe ich unten angehängt.
In dem Kontext muss ich die Funktion loben, in der man vor dem Auslösen die Schatten anheben und die Lichter reduzieren kann (praktisch eine DR-Erweiterung, die man bei Pentax nur über höhere Iso und ohne vorheriges Sehen des Ergebnisses oder gar der eigenen Eingriffsmöglichkeit über ein DR Menü bekommt). Das ist als Knopf bei der Oly als Direktzugriff realisiert mit der Kontrolle über den Sicher. Definitiv Cool und ein Feature, das ich ausgiebig genutzt habe. Das wird mir jetzt fehlen .
Bei der Aufhellung ist mir aber eine Sache aufgefallen: Beim Aufhellen der Schatten krieg ich eine vergleichbare Bildwirkung zur Pentax, aber die angehobenen Schatten rauschen deutlich schneller bei der Oly. Ein Crop hab ich unten als Bild (Dach) angehängt.
Wobei das Gefühl da war, dass bei der Pentax etwas mehr Reserve in den Raws steckt.
Details in den Crops: Bei beiden gleichwertig. Meine Erfahrung war, dass im Sonnenschein oder bei Blitz die Cams da nie Probleme haben, im Wald hingegen wird’s schon interessanter. Unten ein Vergleichbild vom letzten Urlaub und jetzt vom Wochenende (daher die unterschiedliche Vegetation, ich hatte am WE nur die Oly dabei). Die Bedingungen waren aber vergleichbar.
Wie bei der Schattenanhebung (und wegen der Base Iso von 200?) fand ich das Bild trotz Base Iso etwas körniger, mEn etwas verrauschter. Ist mir aufgefallen bei Haaren von Personen am späteren Abend beim Abendessen.
HighISO:
Kein Problem. Die Raws kamen an meine Pentax ran und reichen bei Iso3200 vollkommen meinen Ansprüchen für solche Isos. Iso 6400 nutzbar. Auch dazu gibt’s unten Bilder (der Frosch).
SAF: Ich war verwundert, wie schnell und präzise der oft saß (wobei man anders fokussieren und abdrücken muss beim CDAF). Vor der K5II hät ich den AF als überlegen angesehen, bei Sonnenschein ist er von der Präzision und Trefferquote bei weit entfernten Zielen es mEn auch. Der neue PDAF der Pentax ab K5II ist aber insbesondere bei schlechtem Licht mEn ne Ecke schneller und sitzt genauso oft wie der der Oly, mein bisheriges Empfinden nach nur drei Tagen (das reicht mEn nicht, um dies zu evaluieren, daher hier nur ein Gefühl) sogar etwas öfter. Für S-AF bei Lowlight hat Pentax da definitiv was richtig schickes entwickelt. Trotzdem: Die CDAFs entwickeln sich in einer Geschwindigkeit, dass wir in 1-2 Generationen nicht mehr darüber schreiben werden. Die CDAFs werden bald die PDAFs übertrumpfen (im S-AF jedenfalls, C-AF interessiert mich nur peripher).
Overall Fazit:
Nach meinem Test-WE mit der EM1 muss ich sagen, dass mein Meckern natürlich auf richtig hohem Niveau ist. Das darfs aber auch sein, wenn meine Wunschkombi (EM1+12-40, 7-14, 60er Macro) irgendwo bei 4000€ liegt und ein Umstieg von Pentax mich gleich viel kostet wie auf eine vergleichbare Kleinbild-Ausstattung (d610+24-70+12-24+100er // oder die A7+24-70/4 + das kommende 16-35/4).
Und noch eine Erkenntnis hat mich ereilt: Beim Nachbarn ist das Gras immer grüner. Auch hier bewahrheitet sich der Spruch. In Sachen Bedienung kommt die Oly an Pentax (leider!) nicht ran. Es sind meist die Feinheiten, bei denen die Pentax-Jungs eindeutig weiter gedacht haben. Ich glaube auch das ich mittlerweile dank der K5IIs verwöhnt bin (16MP AA-los, also wie bei der EM1, HighISO, Stabi im Body, die Bedienung, die etwas bessere Performance bei Base Iso, anständiger PDAF) und dies das „haben wollen“ Gefühl noch hindert.
Was ich von der Oly vermissen werde ist der Knopf mit dem Schatten aufhellen/Lichter runterfahren, das Klappdisplay iVm dem schnellen CDAF und Touchwahl des AF-Punkts, die Kompaktheit und die Möglichkeit des Kaufs eines Objektivs des Kalibers eines 12-40/2.8.
Was ich nicht vermissen werde:
Das gruselige Menü und die Auto-Iso.
Nur was gibt’s für Alternativen unabhängig davon, dass ich die Bedienung noch nicht kenne?
Kleinbild mit D610+Linsen? Yeah, 3-4 KG und doppelt bis dreimal so groß. Dafür stimmt dann der Preis.
Sony mit der a7? Bisher werden selbst die Zeiss-Objektive (24-70/4) zerrissen und ein Objektiv vom Schlage 55/1.8 kostet schlappe 1000€. Da sind mir Objektive wie das Oly 45/1.8 für 250€ deutlich sympathischer. Mal schauen, wie sich das FE Bajonett entwickelt.
Pentax? Mir fehlt ein Objektiv vom Kaliber 12-40/2.8 (Abbildungsleistung + AF Speed und Lautstärke für den Preis).
Was bleibt ist der Wunsch nach einem mFT-Body von Pentax .
So, noch ein paar Pics von meinem Testwochenende:
Die im Forum sind die Vergleichsdinger, den Rest gibt’s in voller Auflösung beim externen Hoster:
Quick & Dirty: Unsere Rose im Garten:
K5IIs: EM1:
Grashalme:
K5IIs: EM1:
Riesenblümsche:
K5IIs: EM1:
DR der EM1:
HighISO:
Sonstige Pics aus der EM1:
Ich wollte eigentlich den Post in Teil 2 des o.g. Titels packen, jedoch wurde der Post doch etwas umfangreicher und daher hier nun ein eigener Thread. Ich denke, dass sich die Testposts nach dem Ende der WOW Aktion legen, daher dransalier ich euch noch etwas mit meinen Eindrücken
So, wie versprochen kommen nun auch von mir als Pentaxianer die Erfahrung eines Wochenendes mit der E-M1.
Gleich vorweg (Kurzfassung): Es ist eine wundervolle Kamera, keine Frage. Aber rein subjektiv kam entgegen meiner Erwartung kein „haben-wollen“-Gefühl auf …
Und noch ne Warnung: Das hier ist kein Labortest, sondern mein subjektiver Eindruck, den ich über quick & dirty Tests gewonnen habe. Ich hab nix mit dem Stativ gemacht, da ich auch sonst seltenst ein Stativ mit mir schleppe. Keine vergleichbaren JPG Einstellungen gewählt usw. Ich hab die Cams so genutzt und die Bilder so entwickelt, wie ich es immer mache. Daher mussten die Cams auch diesem Maßstab gerecht werden. Macht auch Sinn, da mich die graue Theorie nicht interessiert, sondern das, was bei mir irgendwann auf den TV oder ins Fotobuch kommt. Und das ist das Ergebnis einer ganzen Kette.
- Warum hab ich den Test mitgemacht?
Einerseits, weil mich neue Sachen immer reizen. Andererseits, weil ich neben der Pentax Ausrüstung eine GF1 mit dem Pana 20er nutze sozusagen als Immerdabei und „Bitch für alles“. Was die GF1 schon alles mitgemacht hat, darf man keinem erzählen und trotzdem belohnt die mit für ihre Generation dem 20er sei Dank sehr gutem Output.
Ich mag an der Pentax die Kompaktheit bei gleichzeitig guter Verarbeitung und wenig Kompromissen im technischen Sinne (großer Sensor, viele sinnvolle Knöpfchen und Rädchen usw.). Eine kleine, hochwertige, (semi)professionelle Kamera. Klar, dass der nächste logische Schritt in Richtung kleiner und leichter eine mFT, insbesondere die E-M5 und E-M1, im Fokus stehen.
Hinzu kommt das overall gute Oly 12-40, was im Falle des Kaufs als „Kit“ in Frage kommt.
- Ausgangssituation:
Das 12-40er war leider nicht mehr fürs WE leihbar, da ein Anderer es geliehen hat. Daher hatte ich nur das E-M1+12-50 Kit zzgl. meinem 20er Pancake.
Die Kombi musste sich meiner Pentax K5IIs mit 17-50er Tamron (handverlesen und entsprechend top) und dem 100er WR Makro stellen. Ich weiß, es ist ein gemeiner Vergleich, aber das gibt nun mal mein Fotoschrank her .
- Die Eindrücke:
Ich mache viel Bilder mit Landschaften und Makros, ansonsten muss die Cam bei den üblichen Veranstaltungen (Familienfeiern, Wochenende mit der Partnerin und/oder Freunden unterwegs) herhalten. Entsprechend ist die Ausrichtung meiner Objektive und den Objekten der Begierde musste sich die E-M1 stellen.
Im Laufe der Tage habe ich für mich das 12-50 als qualitativ nicht ausreichend empfunden und so blieb den Rest der Zeit das 20er an der EM1 dran. Nicht, dass das Kit als „Kit“ schlecht wäre; Es ist für ein Kit abgesehen von der niedrigen Lichtstärke sogar relativ gut. Das 20er hat sich von der BQ angefühlt wie ein „Unleash the EM1“. An die EM1 gehört mEn entweder ne Festbrennweite oder ein Objektiv des Schlags 12-40. Das 12-50 ist ne Beleidigung für einen solchen Body. Das ist ganz subjektiv meine Meinung.
Unten ein Crop von ner Blume, einmal im Macro Modus des 12-50 und einmal mit dem 100er Macro, der mich dazu brachte, das 12-50 wieder einzupacken (jaja, ich weiß, die FB muss deutlich besser sein, aber trotzdem: Sowas gehört an die EM1 und nicht ein 12-50).
Zurück zu den Eindrücken : Es war für mich daher die DR bei Base Iso (Landschaften), HighISO (Abends mit Freunden) und natürlich die Bedienung von erheblicher Bedeutung.
Zur Ergonomie:
Durch die Verkleinerung zur Pentax liegt sie nicht „wie angegossen“ in der Hand. Zugegeben, ich habe keine Hände sondern Pranken (Handschuhe unter XL gehen nicht). Ich glaube fast, micht hat die Dicke bzw. Dünnheit des Griffs gestört (für Pentaxianer: ähnlich wie bei der K30, die hat auch so nen dünnen Griff). Durch das geringe Gewicht der Kamera hat sich das aber beim Fotografieren nicht so stark bemerkbar gemacht, d.h. die Hand verkrampfte nicht nach einer Weile.
Der Schalter „1““2“, der mehrere Funktionen auf einen Knopf ermöglicht, ist Geschmackssache. Ich habs nicht genutzt, da mir die Belegung der ganzen FN1 FN2, der zwei Knöpfe am Bajonett usw. vollkommen gereicht haben. Die haben etwas vom „grünen Knopf“ der Pentax und sind, wie der grüne Knopf, mit versch. Funktionen belegbar. Aber wie ichs von der Pentax kenne: Die Funktion, die ich gern hätte, gibt’s nicht (z.B. Stabi on/off/Modi drauf legen; vllt. war ich bei der Oly auch nur zu doof, es zu finden).
Wo wir bei der Software/Bedienung wären: Das Menü von Olympus ist nicht ohne Grund berühmt-berüchtigt. Selbsterklärend und aufgeräumt sieht anders aus. Das Zahnradmenü versteckt fast alle mehr oder minder wichtigen Funktionen, die z.T. noch in verzweigten Untermenüs versteckt sind. Unübersichtlich, nicht selbsterklärend, volles Programm. Wer sich die Oly anschafft, muss sich definitiv längere Zeit damit beschäftigen. Die Übersichtlichkeit entspricht im Groben der, die wir bei Pentax unter „C“ (@Olyuser: steht für Custom Einstellungen und dort sind alle Einstellungen, die nirgends sonst hinpassten, in C1 bis C4 bunt durchgewürfelt reingepackt) kennen.
Weiteres Ärgernis: Iso-Auto
Von Pentax kenn ich seit langem Auto-Iso. Die alten Kisten haben die Iso so gewählt, dass sie den Kehrwert der Brennweite als untere Grenze nahmen (50mm=1/50). Dank Stabi kein Problem. Bei der K5IIs kann ich sogar der Cam sagen, ob die Iso Slow (50mm=1/25), normal (wie oben) oder fast (50mm=1/100) als untere Grenze nehmen soll. Sinnvoll für ne Automatik, ne?
Und genau das geht bei der Oly nicht. Es gibt ne AutoIso (200-25.000, beide jeweils einstellbar), aber welche Untergrenze genommen wird, konnte ich nicht erklären. Mal gabs (alles bei 20mm) 1/15 bei iso 1600, mal 1/80 bei iso 3200. Ich glaube, wenn man länger die Cam besitzt, kennt man ihre Vorgehensweise und kann das irgendwann gut einschätzen. Ich hab jedenfalls keine für mich verwendbare Logik erkennen können, die ich einschätzen bzw. damit umgehen konnte.
Einziger Workaround war die AutoIso nach oben hin zu begrenzen und damit die Zeiten nach unten zu „drücken“. Wenn ich aber die Iso eh per Hand einstellen und aufpassen muss, nicht unter die Verwacklungsgrenze zu kommen, kann ich mir die AutoIso auch sparen.
Negativpunkt Wiedergabe-Infos
So, Bild ist im Kasten und ich möchte das Bild checken. Also ab in die Wiedergabe. Normalerweise habe ich die Ansicht, dass das Bild Voll angezeigt wird mit den Infos zu Iso, Blende, Zeit usw. irgendwo am Rand. Macht Sinn, da ich so bei unter/überbelichtung oder Verwacklung ohne weitere Knopfdrückerei den Fehler auf einen Blick eruieren und im nächsten Bild fix korrigieren kann. Bei der Pentax lass ich mir noch zusätzlich abgesoffene Schatten und ausgefressene Lichter munter blinken.
Das ging so bei jeder bisherigen Cam von mir oder die ich länger zur Verfügung hatte(kompakt: einige Fujis, Casio, bei den größeren die Pana, Pentax, Nikon, Canon). Nur bei der Oly nicht. Da gibt’s entweder die Gesamtübersicht mit allen infos und einem Thumbnail von Bild, das Geblinke Schatten/Lichter oder das Bild mit den lebensnotwendigen infos wie wann das Bild gemacht wurde (Zeit + Datum) und die Bildnummer (soweit ich das richtig in Erinnerung habe). Aber Bild+Infos zu Blende Zeit und Iso Fehlanzeige. Das gehört unter den Punkt WTF?!
Nun aber mal zu den positiven Eindrücken:
- Viele viele FN Knöpfe. Sehr angenehm.
- Anständige Verarbeitung und Anfassgefühl. So angenehm von den Materialien wie die Pentax K7 bis K3er Bodys.
- Abdichtung (nicht ausprobiert)
- Das Klappdisplay mit Touch fühlt sich wertig an
Zur Funktion des Klappdisplays mit Touch:
Das ist mal der Kracher. Für Makros super praktisch. Das Bild unten (Gänseblümsche im Gras) war DEUTLICH einfacher machbar als mit der Pentax, wobei der schnarchlangsame CDAF der K5II iVm dem langen Weg des Makros mich fast zur Weißglut brachte . Ganz klar ein Pluspunkt für die Oly. Es macht nur „Zupp“ und der Punkt sitzt dort, wo vorhin noch der Zeigefinger war. Geil.
Eine Sache wünsch ich mir aber, das ich an der Pentax habe: Trotz AF die Nachkorrektur via manuellem (nachträglichen) Eingriff. Bei der Pentax korrigiere ich nach dem AF einfach nach (sozusagen AF Override und das bei Stangenantrieb!), bei der Oly ist trotz Ringmotors ein nachträglicher Eingriff nur möglich, wenn ich auf MF umstelle. Das ist bei der Pentax besser gelöst (den Override gibt’s sogar bei den DA und WR Kits!). [Update 1: Ich wurde darauf hingewiesen, dass die Oly einen S-AF+MF Modus hat, ich nur mangels Zeit diesen nicht gefunden habe. Damit erfüllt die E-M1 meinen Wunsch nach AF-Override also doch.]
Mein Traum an der Oly: AF fliegen lassen, dann mittels Override auf das Wunschziel einstellen (bei vielen Grashalmen greift der AF gern mal den Grashalmkollegen ein paar mm daneben) und dabei eine „Picture in Picture Lupe“ auf dem AF angezeigt bekommen. Softwareseitig realisierbar und superpraktisch. Gibt’s sowas bei irgendeinem Hersteller? Oder sollte ich auf die Idee ein Patent anmelden? ^^
Zur Bildqualität:
DR: Ich war echt überrascht. Ich habe ein Foto gemacht, das aus Raw entwickelt und gedacht, dass das meine K5IIs mit Links machen sollte. Ja, das Foto gelang aus Raw mit der Pentax genauso gut wie mit der Oly, aber entgegen meiner Erwartungen nicht besser (trotz DxO Werten von 12EV zu 14EV bei Base Iso und den 14Bit Tiefe der Pentax DNG)! Respekt! Zwei Vergleiche habe ich unten angehängt.
In dem Kontext muss ich die Funktion loben, in der man vor dem Auslösen die Schatten anheben und die Lichter reduzieren kann (praktisch eine DR-Erweiterung, die man bei Pentax nur über höhere Iso und ohne vorheriges Sehen des Ergebnisses oder gar der eigenen Eingriffsmöglichkeit über ein DR Menü bekommt). Das ist als Knopf bei der Oly als Direktzugriff realisiert mit der Kontrolle über den Sicher. Definitiv Cool und ein Feature, das ich ausgiebig genutzt habe. Das wird mir jetzt fehlen .
Bei der Aufhellung ist mir aber eine Sache aufgefallen: Beim Aufhellen der Schatten krieg ich eine vergleichbare Bildwirkung zur Pentax, aber die angehobenen Schatten rauschen deutlich schneller bei der Oly. Ein Crop hab ich unten als Bild (Dach) angehängt.
Wobei das Gefühl da war, dass bei der Pentax etwas mehr Reserve in den Raws steckt.
Details in den Crops: Bei beiden gleichwertig. Meine Erfahrung war, dass im Sonnenschein oder bei Blitz die Cams da nie Probleme haben, im Wald hingegen wird’s schon interessanter. Unten ein Vergleichbild vom letzten Urlaub und jetzt vom Wochenende (daher die unterschiedliche Vegetation, ich hatte am WE nur die Oly dabei). Die Bedingungen waren aber vergleichbar.
Wie bei der Schattenanhebung (und wegen der Base Iso von 200?) fand ich das Bild trotz Base Iso etwas körniger, mEn etwas verrauschter. Ist mir aufgefallen bei Haaren von Personen am späteren Abend beim Abendessen.
HighISO:
Kein Problem. Die Raws kamen an meine Pentax ran und reichen bei Iso3200 vollkommen meinen Ansprüchen für solche Isos. Iso 6400 nutzbar. Auch dazu gibt’s unten Bilder (der Frosch).
SAF: Ich war verwundert, wie schnell und präzise der oft saß (wobei man anders fokussieren und abdrücken muss beim CDAF). Vor der K5II hät ich den AF als überlegen angesehen, bei Sonnenschein ist er von der Präzision und Trefferquote bei weit entfernten Zielen es mEn auch. Der neue PDAF der Pentax ab K5II ist aber insbesondere bei schlechtem Licht mEn ne Ecke schneller und sitzt genauso oft wie der der Oly, mein bisheriges Empfinden nach nur drei Tagen (das reicht mEn nicht, um dies zu evaluieren, daher hier nur ein Gefühl) sogar etwas öfter. Für S-AF bei Lowlight hat Pentax da definitiv was richtig schickes entwickelt. Trotzdem: Die CDAFs entwickeln sich in einer Geschwindigkeit, dass wir in 1-2 Generationen nicht mehr darüber schreiben werden. Die CDAFs werden bald die PDAFs übertrumpfen (im S-AF jedenfalls, C-AF interessiert mich nur peripher).
Overall Fazit:
Nach meinem Test-WE mit der EM1 muss ich sagen, dass mein Meckern natürlich auf richtig hohem Niveau ist. Das darfs aber auch sein, wenn meine Wunschkombi (EM1+12-40, 7-14, 60er Macro) irgendwo bei 4000€ liegt und ein Umstieg von Pentax mich gleich viel kostet wie auf eine vergleichbare Kleinbild-Ausstattung (d610+24-70+12-24+100er // oder die A7+24-70/4 + das kommende 16-35/4).
Und noch eine Erkenntnis hat mich ereilt: Beim Nachbarn ist das Gras immer grüner. Auch hier bewahrheitet sich der Spruch. In Sachen Bedienung kommt die Oly an Pentax (leider!) nicht ran. Es sind meist die Feinheiten, bei denen die Pentax-Jungs eindeutig weiter gedacht haben. Ich glaube auch das ich mittlerweile dank der K5IIs verwöhnt bin (16MP AA-los, also wie bei der EM1, HighISO, Stabi im Body, die Bedienung, die etwas bessere Performance bei Base Iso, anständiger PDAF) und dies das „haben wollen“ Gefühl noch hindert.
Was ich von der Oly vermissen werde ist der Knopf mit dem Schatten aufhellen/Lichter runterfahren, das Klappdisplay iVm dem schnellen CDAF und Touchwahl des AF-Punkts, die Kompaktheit und die Möglichkeit des Kaufs eines Objektivs des Kalibers eines 12-40/2.8.
Was ich nicht vermissen werde:
Das gruselige Menü und die Auto-Iso.
Nur was gibt’s für Alternativen unabhängig davon, dass ich die Bedienung noch nicht kenne?
Kleinbild mit D610+Linsen? Yeah, 3-4 KG und doppelt bis dreimal so groß. Dafür stimmt dann der Preis.
Sony mit der a7? Bisher werden selbst die Zeiss-Objektive (24-70/4) zerrissen und ein Objektiv vom Schlage 55/1.8 kostet schlappe 1000€. Da sind mir Objektive wie das Oly 45/1.8 für 250€ deutlich sympathischer. Mal schauen, wie sich das FE Bajonett entwickelt.
Pentax? Mir fehlt ein Objektiv vom Kaliber 12-40/2.8 (Abbildungsleistung + AF Speed und Lautstärke für den Preis).
Was bleibt ist der Wunsch nach einem mFT-Body von Pentax .
So, noch ein paar Pics von meinem Testwochenende:
Die im Forum sind die Vergleichsdinger, den Rest gibt’s in voller Auflösung beim externen Hoster:
Quick & Dirty: Unsere Rose im Garten:
K5IIs: EM1:
Grashalme:
K5IIs: EM1:
Riesenblümsche:
K5IIs: EM1:
DR der EM1:
HighISO:
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