Hama Daytour 230
Und jetzt zum Hama-Rucksack.
Dieser Rucksack hat eine etwas ungewöhnliche Aufteilung: Das Kamerafach ist oben und unten gibt es ein (fest angebrachtes, aber getrenntes) Zusatzfach. Es ist viel Stauraum vorhanden, sowie einige Außentaschen. Der Rucksack hatte eigentlich schon gewonnen, als ich die bunten Fächer für volle und leere Batterien (siehe 2680, 2686) gesehen habe
Tragen
Auch dieser Rucksack trägt sich sehr gut (im Tragekomfort nehmen sie sich nichts). Die Schulterpolster sind mit einem löchrigen (=> atmungsaktiven?) Material versehen, aber sie sind überraschend dünn.
Eine Sling-Konfiguration gibt es nicht, die Schultergurte sind fest mit dem unteren Rucksackteil verbunden (dies ist ein Grund dafür, dass die Zusatztasche nicht vom Rest zu trennen ist). Der Brustgurt ist in der Höhe verstellbar und verrutscht nicht von allein. Wenn man den rechten Schultergurt abnimmt und den Rucksack unter dem linken Arm nach vorn zieht (wie beim Tamrac), bekommt man Zugriff auf die Außentasche des unteren Fachs.
Es gibt im Gegensatz zum Tamrac keine zu langen Gurte, die rumhängen. Die Schultergurte sind nicht so extrem lang einstellbar (unter anderem, weil es keine Sling-Möglichkeit gibt) und außerdem lassen sich die Gurte verstecken.
Die Länge des Hüftgurts ist an beiden Seiten (links und rechts) verstellbar, wodurch der überschüssige Gurt auch kürzer wird.
Innenraum
Positiv an beiden Fächern sind die hellen Farben, die genutzt wurden. Das meiste ist hellgrau, einige Trenner sind rot. Alles ist gut zu erkennen.
Auch hier gibt es in jeder "Tür" (bei Öffnungen) Verstaumöglichkeiten für Zubehör. Diese scheinen etwas sicherer zu sein als beim Tamrac-Rucksack.
Es gibt kein Fach für Laptop oder Dokumente. Man kann höchstens Din A4-Seiten lose auf das Kamera-Equipment legen (bei einzelnen Blättern werden die Ecken etwas knicken). So etwas brauche ich aber eh nicht.
Oberes Fach
Das obere Fach scheint etwas größer (breiter und höher) als das des Tamrac zu sein. Jedoch kann es bei einigen Objektiven Probleme in der Tiefe geben: durch die rundliche Form der Vorderseite des Rucksacks wird es an den äußeren Seiten nach unten hin enger. Mein Fisheye kann deshalb nur mit Sonnenblende (=Deckel) nach oben eingesetzt werden, was aber auch nichts ausmacht.
Die zwei längeren Klett-Streben, an den die Zwischentrenner mit der Außenwand verbunden werden, können nur an einer Stelle am Boden befestigt werden. Dann sind sie noch an einer Seite (die unten ist, wenn der Rucksack steht) angeklettet. Sie können nur leicht (im Rahmen von ca. 1cm) seitlich verschoben werden um größeren Objektiven mehr Platz zu geben. Ich habe das aber nicht gebraucht.
Auffällig: in der Standardeinstellung sind die kleinen Zwischenwände (zwischen Mittelstreben und Außenwand) sehr leicht zu entfernen, sodass kaum Stabilität für Objektive gegeben war. Ich habe sie dann einfach vertauscht, wodurch die Stabilität stark zugenommen hat.
Insgesamt ist das Fach gerade noch lang genug für die K-r mit angesetztem 70-300 (Sigma) mit angesetzter Sonnenblende (richtig herum angesetzt). Dreht man die Sonnenblende um, so passt dahinter noch ein Objektiv (oder bei mir der Nodalpunktadapter).
Die Klappe des Hauptfachs (Zugriff von hinten) enthält unten Fächer für volle Akkus. Die sind bei mir anfangs mit dem 70-300 (unten stehend) in die Quere gekommen. Man sollte nach unten (dh. wenn der Rucksack steht) eher niedrigere Objektive packen, damit die Akkus in der Klappe nicht dagegen drücken (dann sind die Rückenpolster nämlich schief). Ist aber alles gut machbar, wenn man etwas experimentiert.
Die Klappe des Hauptfachs klappt meist von allein wieder zu (wenn sie schwer ist manchmal nicht). Das kann verhindert werden, wenn man den Hüftgurt oben rüberschnallt.
Unteres Fach
Das untere Fach kann mit Einsätzen für Kamera und Objektive eingestellt werden. Ich habe die Einsätze jedoch entfernt und nutze es als Daypack. Es ist sehr geräumig und über die seitliche Tasche kommt man gut heran. Den Zugriff von oben (über die Mitte des Rucksacks) werde ich vermutlich nicht benutzen.
Am Boden liegt ein roter recht fester Einsatz. Diesen kann man herausnehmen und im oberen Fach einsetzen um eine Art kleines Daypack zu erhalten (die Platte passt nicht schön rein und sitzt sehr eng und gebogen, aber es geht). Dadurch verliert der Rucksackboden jedoch deutlich an Stabilität.
Außenzugriff
Oberes Fach
Für das obere Fach gibt es Zugriffsmöglichkeiten von hinten (große Klappe) und oben (kleinere Klappe). Ohne die obere Klappe wäre das obere Fach Diebstahlgeschützt. Gegen ein kurzes Reingreifen schützt aber sicher eine Jacke, die man von oben auf die Kamera legt. Alternativ kann man das Boden-Klett-Stück (siehe Innenraum) einsetzen, um den Hauptraum vor Zugriff von oben zu schützen. Das Hauptfach kann also relativ diebstahlsicher gestaltet werden (jedenfalls im Gegensatz zum Tamrac).
Unteres Fach
Für das untere Fach gibt es eine Möglichkeit des Zugriffs von oben (der Rucksack wird in der Mitte aufgemacht) sowie links eine Klappe für den Schnellzugriff.
Da ich unten (noch) keine Kamera drin habe, reicht mir der Seitenzugriff voll aus.
Stativ
Das Stativ lässt sich befestigen, aber nicht so einfach wie beim Tamrac. Eine Tasche für ein Bein (oder mehrere kleine) befindet sich in einem kleinen Extrafach. Es ist etwas fummelig, sie herauszubekommen, aber machbar. Bei guter Befestigung wackelt das Stativ nicht.
Zubehör
Ein Regenüberzug befindet sich im unteren Rückenteil. Leider ist er fest am Rucksack befestigt, aber es scheint, dass man ihn auch isoliert benutzen kann. Eventuell werde ich ihn dann irgendwann mal abschneiden (dann kann man ihn auch in eine weniger enge Tasche packen).
Die Schultergurte können nicht versteckt werden, der Hüftgurt auch nicht.
Wie beim Tamrac gibt es an den Schultergurten je einen Halter für (wahrscheinlich MOLLE-kompatibles) Zubehör. Außerdem gibt es an den Hälften des Hüftgurtes je zwei weitere solcher Halterungen.
Zu den Bildern:
2678: Zugriff von oben
2680: Hauptfach von hinten geöffnet
2683: Vorderansicht mit geöffneten oberen Außentaschen
2684: geöffnete untere Außentasche
2686: geöffneter Zugriff auf das untere Fach