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Jupiter Monde Langzeitaufnahme/verfolgen

brausedealer

Themenersteller
Ich wollte eine langzeitaufnahme der Jupitermonde machen.
(zunächsteinmal bin ich mir nicht sicher ob das hier überhaupt richtig ist)
dafür wollte ich die bewegung des mondes nachvollziehen.
ich habe von einem Bekannten zwei elektromotoren und ein arduino mega 2560 bekommen. und allerhand kleinzeug. leider meinte er auch das ich mit dem rest alleine rausfinden soll.
Jetzt suche ich und suche. ich finde leider überhaupt nichts dazu.
weiß jemand vill wie ich das hin bekommen könnte?
ich weiß ist ein abstraktes thema aber vill kennt eine lösung.
und fragen schadet ja nicht :-)
 
Zur automatischen Nachverfolgung benötigst du eine motorisierte (parallaktische) Montierung mit passenden PC-Interface, ein zusätzliches Leitrohr inkl. Kamera und die passende Autoguiding Software, welch das Montirerungs-Interface unterstützt.
Ich bezweifele, dass du das alles mit zwei Motoren, "allerhand kleinzeug" und ohne notwendiges Wissen selber bauen kannst.
Hier würde ich eher auf fertige Produkte vom Teleskop-Lieferanten des Vertrauens zurückgreifen ;-)
 
Moin,

erstmal brauchst Du etwas was Jupiter und seine Monde überhaupt genügend groß darstellt. Ich denke eine Teleskop mit zwei Metern Brennweite sollte es schon sein, wobei alle einfachen Linsenteleskope vom Typ Fraunhofer wegen des Farbfehlers wohl schon ausscheiden. Anschließend wird brauchst Du noch eine anständige Mechanik um Jupiter während der ganzen Aufnahmezeit auch im Bildzentrum zu halten. Das bedeutet entweder eine sauteure Montierung welche ihre Nachführgenauigkeit mittels Encodern überwacht oder eine "billige" Montierung die per Autoguiding in Position gehalten wird. Falls Du Lust auf Abenteuer hast kannst Du auch eine "billige" Montierung einfach so laufen lassen und hoffen, dass sie genau genug läuft. Allerdings solltest Du dann eine Optik verwenden deren Bildfeld gut geebnet ist (also kein SC-Teleskop), denn sonst sieht das Ergebnis nachher sehr eigenartg aus.
Wichtig ist auch einen Standort mit guter Luftruhe zu finden, denn sonst springt und wabert Jupiter derart rum, dass auch eine Intelligente Software nachher kein gutes Ergebnis mehr zaubern kann. Falls Du einen guten Standort hast kannst Du auch gern mehr als zwei meter Brennweite verwenden, dann kommen die Wolkenstrukturen von Jupiter besser raus und mögliche Durchgänge oder Schattenwürfe der Monde sind auf Jupiter besser zu erkennen.
Falls Du eine DSLR und keine Spezialkamera verwenden möchstest, dann würde ich eine Canon mit kleinen Pixeln empfehlen die Raw-Video ermöglicht. Damit wird dann alle zwei Minuten ein ein minütiges Raw-Video in möglichst hoher Auflösung angefertigt.
Dies Video wird dann entwickelt und daraus mittels einer speziellen Software (z.B. dem uralten Giotto) ein scharfes Einzelbild gerechnet. Alle so entstandenen Einzelbilder der Sequenzen werden abermals in Giotto rezentriert und dann in ein Videoprogramm der eigenen Wahl geschleust um die Endbearbeitung durchzuführen.
Die Story mit den Videosequenzen kann alternativ auch durch normale Einzelbilder ersetzt werden, dann ist das Ergebnis aber weniger scharf und zeigt deutlich weniger Einzelheiten.
Alles in allem ist die Aktion für einen Anfänger schwierig, langwierig und teuer.


MfG

Rainmaker
 
Hallo brausedealer,

ganz so hoch würde ich die Anforderungen erstmal nicht aufhängen: Jupiter hat einen Vorzug: er ist sehr, sehr hell. Damit ist er ein passedes Ziel für kleine Instrumente.
Die Materialschlacht solltest Du auf später vertagen.

Zur Nachführung später.

Jupiter selbst hat einen Durchmesser von einer halben bis zu fast einer Bogenminute, also hat er immer eine geometrische Ausdehnung von etwa ca. 1/6500 der Brennweite bis hin zu ca. 1/3500 der Brenneite. M.a.W. bei 2 m Brennweite ist er etwa 0,3 bis 0,6 mm groß. Bei 500 mm Brennweite immer noch 75 bis 150 Mikrometer. Bei 'nem neueren Webcam-Chip mit 1,4 Mikrometer Pixelgröße (z.B. RazPiCam) sind das gut 50 bis 90...100 Pixel von Seite zu Seite.

Die galileischen Monde sind bis zu ca. fünf Jupiterdurchmesser zu beiden Seiten weit weg und wesentlich weniger lichtstark: wenn man die Monde aufzeichnet, ist Jupiter immer heillos überbelichtet.
Das ganze hat also eine Ausdehnung von 1/330 der Brennweite, und man muß wegen der unterschiedlichen Belichtunsganforderungen dafür Sorge tragen, zumindest zwei Sequenzen mit jeweils passender Belichtung aufzuzeichnen.

Und "aufzeichnen" ist auch genau das richtige Stichwort!

Mit einer DSLR aufzuzeichnen wäre absoluter Humbug: Man würde ein schwarzes Frame aufnehmen mit wenigen Pixeln, die die Information tragen: Gigabyteweise Nullen bzw. Dunkelrauschen.
Deshalb zeichnet man zumeist mit webcams oder kleinen wissenschaftlichen CCD- oder CMOS-Cams avi-Squenzen auf und bildet speziell korrigierte Summenbilder.

Technisch bin ich recht verwöhnt:
Ich kann an einem 250 mm Zeiss-Refraktor arbeiten, der 4 m Brennweite hat, und auf einer gut zwanzig Tonnen schweren Montierung steht.
Ich zeichne Planeten aber auch bei diesen Gerät immer nur mit 'ner kleinen CCD-Cam auf. Gute Fraunhofer-Objektive haben zwar einen Farbfehler, der aber eher aus ästhetischer Sicht stört:
Der Farbfehler durch atmosphärische Refraktion ist, wenn man einen guten Fraunhofer oder ein kleines Zeiss E50/540 benutzt (welches für Dein Projekt hinreichend sein sollte), deutlich größer als der Farbfehler der Optik! Selbst in den besten Apochromaten oder Spiegeloptiken ist der eine Pol des Jupiter blau, der andere rot ...

Wir zeichnen an unserem Instrument zumeist mit einer monochromen CCD-Cam auf, und machen Farbsequenzen durch die Benuztung von Interferenzfiltern (meist Bandpaßfilter), die wir nacheinander einschwenken und zuerst eine grüne, und dann, da rot und blau die gleiche Schnittweite haben (so ist ein Fraunhofer gerechnet) eben diese beiden Farben.
Innerhalb je einer Minute gewinnt man so etwa 1200 bis 1800 frames in der jeweiligen Farbe, und in 3 Minuten somit alle Farbkanäle. Die Sequenzen können nun mathematisch weiterverabeitet werden (mit freier Software wie z.B. registaxx oder autostakkert: schau' mal auf Emil Kraiikamps blog zu seiner Software und sieh Dir seine Ergebnisse einmal an!)

Insbesondere kann man mit der Software die Luftunruhe und die bei hoher Brennweite zwangsläufig auftretende atmosphärische Drift herausgerechnet werden. Bei kurzer Brennweite sogar auch die Drift durch Erdrotation.

Bei kurzer Brennweite braucht man überhaupt nur recht ungenau nachzuführen. Wenn man eine live-Kontrolle hat reicht mit etwas Übung vielleicht auch eine Nachführung per Hand, bzw. eine intermittente Nachführung nach jeder Sequenz: In 4 Minuten bewegt sich Jupiter durch Erdrotation am Himmel um etwa ein ganzes Grad. Solange also das Gesichtsfeld groß genug ist, sagen wir also: zwei Vollmond-Durchmesser, kann man einfach eine Sequenz aufnehmen, bei der sich Jupiter langsam durch das Bildfeld schiebt, und dann für die nächste Sequenz das Teleskop etwas weietrschwenken und dann wieder aufnehmen.


Also fassen wir einmal zusammen:

1) guter, kleiner Refraktor (nicht das Zeugs von tchibo oder Lidl!):
Bei Ebay tauchen immer mal wieder kleine Zeiss E 50/540-Objektive auf, die man, wenn man Glück hat für unter 100 EUR bekommt. Sie sind jeden Cent davon wert.
Besser die "E" mit dem Luftspalt, als die "C" kaufen: die E haben einen etwas geringeren Farbfehler und etwas kleineren Gaußfehler. Aus diesen kleinen Dingern kann man sich mit einer Papphülse und ein paar Blenden einen exzellenten Refraktor basteln, der an Jupiter Vergrößerungen bis zu 150x zuläßt. Diese Objektive sind fast Halb-Apochromate, also extremst farbrein, und geben auch ein gutes, farbreines, wenn auch lichtschwaches und etwas sperriges (Blende 10,8) Teleobjektiv für das Kleinbild-Format ab.
2) Webcam, Notebook und freie Software: Registaxx, autostakkert, giotto, fitsworks, wxAstroCapture etc.
3) stabiles Fotostativ weich laufendem, klemmbaren Kopf.
4) warme Schuhe, Mütze und dicke Unterwäsche :lol:

Und dann einfach ausprobieren.
Ich möchte wetten, daß Du die Bewegung der Monde verfolgen kannst, wenn Du einen Nacht draußen investierst.
Erwarte aber nicht, daß Du im Laufe einer Nacht ganze Umläufe zu sehen bekommst: so schnell sind sie auch wieder nicht.
Aber Durchgänge vor der Planetenscheibe, gegenseitige Bedeckungen, Schattenwürfe auf Jupiter und den Durchgang des großen roten Flecks wirst Du festhalten können, wenn auch nicht mit großem Detailreichtum: denk' an die 50 bis 100 Pixel. Auch das Auflösungvermögen des Instruments spielt gegen Dich: Du kannst mit 50 mm knapp 2 Bogensekunden auf Jupiter auflösen, dank Stacking durchaus etwas feiner.

Aber wie gesagt:
Erst einmal mit etwas kleinem probieren.
Du wirst Geduld, und vielleicht für 200 EUR Material brauchen.
Mit großen Instrumenten kann das ja auch jeder ;)

Eine automatische Nachführung ist mechanisch recht anspruchsvoll.
Die Messung der Positionierung an Jupiter und die Ansteuerung der Montierung sollten weniger problematisch sein:
Eine kleine Bastellinse (Achromat, ca. 250 mm Brennweite, von astromedia.de), mit der Du Jupiter in die Mitte einer vier-Quadranten-Fotodiode, z.B. S4349 von Hamamatsu, projizierst, reicht als Leitrohr aus. Dann hast Du ein photoelektrisches Leitrohr, das Du an Deine Hauptoptik setzen kannst, und mit dem sich die Hauptoptik steuern läßt.
Wenn Jupiter genau in der Mitte der Diode steht (am besten leicht unscharf, da größerer Lichtfleck), liefern alle vier Quadranten der Diode gleiche Ströme. Wenn Jupiter auswandert, liefert mindestens einer weniger und einer mehr Strom. Du solltest hinter jeden Diodenquadranten einen Strom-/Spannungswandler aus einem OpAmp und einem passenden Widerstand bauen mit dem Du das Signal auf die 0...5 V der analogen Eingänge des Arduino anpaßt.
Wenn nun die Diagonalen des Sensors so orientiert sind, daß sie parallel zu den Achsen der Montierung laufen, kannst Du die Auswanderung in einer Achse direkt in ein Steuersignal umsetzen.
Das Prinzip steht z.B. bei Roth im "Handbuch für Sternenfreunde". Zeiss hat übrigens in den 70ern/80ern solche Leitrohre auch gebaut, mit denen sich große Teleskope steuern ließen: waren auch nicht groß, die Dinger, und hatten nen Rechnerschrank daneben, der auch nicht mehr konnte, als der Arduino heute.

Zur Mechanik:
Du brauchst recht extreme Untersetzungen, da Du auf Bogensekunden (!), also 1/3600 Grad Steuern mußt, aber mit etwas Arbeit ist das für eine kleine Montierung durchaus machbar.
Mein Tip hierzu: Überleg' Dir immer, wie dick/stabil/steif/massiv Du etwas Deinem Gefühl nach bauen würdest, und dann bau es zwei- bis dreimal so dick/massiv/etc. ;)

Nur ich würde zum Test der Machbarkeit erst einmal die Fotostativ-Methode vorziehen :D

Viel Erfolg!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin mal wieder Positiv überrascht von den Antworten hier :-)
klingt alles sehr komplex. aber aller anfang ist schwer.
besonderen dank an eikonal :-)
 
Ich bin jemand der sehr gerne bastelt. Am liebsten auch eine ganze Nachführung etc.

Ich würde mich an deiner Stelle ersteinmal anderen Himmelsobjekten zuwenden als gleich einem Mond eines schon schwierigem Planeten.


Du könntest mit einem deiner Motoren und dem Arduino ein Barndoor realisieren und damit erstmal spaß haben.
Für professionellere Vorhaben fährst du doch besser in die Sternwarte ;)

Edit: Münchner ? Dann kann dir Dr. Lesch sicherlich mal über die Schulter schauen ;D
 
Meine Vorredner haben ja schon viel erklärt. Ich habe vor drei Jahren mit einem billigen Walimex 440mm Tele und einem 1.4x Konverter auf Jupiter gehalten. Als Kamera hatte ich damals eine 450d im Einsatz. Prinzipiell geht es vielleicht schon die Monde als Zeitraffer festzuhalten. Eine bis wenige Sekunden Belichtungszeit bei maximaler ISo reichen aus um die Monde zu erfassen, das geht auch ohne Nachführung. Jupiter selbst wird dann allerdings völlig überstrahlt und ausgebrannt.
Wenn Du viel Geduld hast könnte das auch von Hand gehen. Einfach alle paar Minuten das Stativ neu auf Jupiter richten, Foto machen und später dann in der Bildverarbeitung die Bilder gleich ausrichten und zum Film verarbeiten.
Anbei mal das Bild welches ich mit der oben genannten Ausrüstung geschossen habe. Um das Überbelichten von Jupiter zu verhindern habe ich den Planeten separat nochmal mit deutlich kürzerer Belichtungszeit fotografiert und hineinmontiert. Zugegeben war dann noch einiges an Bildbearbeitung notwendig, aber das Bild soll Dir nur verdeutlichen, was mit DSLR und Billigoptik geht (speziell von der Vergrößerung her).
Heute habe ich auch ein Teleskop und Webcam im Einsatz - ist natürlich ganz was anderes...
Mein Rat an Dich: Mach mal ein Bild von Jupiter und probier rum ob Du die Monde sehen kannst. Dann bekommst Du ein Gefühl dafür, wie es weitergehen könnte und ob es Dir so reicht oder ob Du basteln/investieren möchtest.


Viele Grüße
Stephan

PS: Ich wohne in Olching - stehe gerne für Rat und Tat beiseite ;-)
 

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