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Erfahrungsbericht: LG 27EA83 (27" IPS-Monitor)

beiti

Themenersteller
Im Rahmen einer Werbeaktion bekam ich von der Firma LG einen Monitor des Typs 27EA83 leihweise zur Verfügung gestellt, um ihn ausführlich zu testen und dann hier im DSLR-Forum einen Bericht abzugeben. (Ich kriege dafür nichts bezahlt oder geschenkt. Ich mache das nur aus eigenem Interesse.)

Wenn es spezifische Fragen gibt, kann ich sie noch beantworten bzw. mit dem Monitor noch etwas ausprobieren, solange ich ihn hier stehen habe.

lg_auf_schreibtisch.jpg


Es handelt sich um einen 27“ großen Monitor mit IPS-Panel und einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln. Das Panel soll identisch sein mit dem des Dell U2713H.
Beworben wird der Monitor mit einem großen Farbraum und einer via USB-Anschluss programmierbaren LUT. Mit anderen Worten: Der LG 27EA83 lässt sich hardwarekalibrieren; die hierzu nötige Software „True Color Pro“ liegt bei.
Wie hoch die unverbindliche Preisempfehlung ist, konnte ich nicht rausfinden; Im Internet schwanken die Preise für den 27EA83 zwischen 680 und 880 Euro.

Info-Seiten des Herstellers:
http://www.lg.com/de/ips/colorprime.html
http://www.lg.com/de/monitore/lg-27EA83

Das Gehäuse ist mattschwarz mit einer „gebürsteten“ Oberfläche, ebenso die Basis des Standfußes. Großes Lob an den Hersteller dafür, dass von einem hochglänzenden Rahmen und/oder Standfuß (Staub- und Fingerabdruck-Fänger) abgesehen wurde. Die eigentliche Bildschirmoberfläche ist halbmatt/seidenmatt (ähnlich wie Antireflex-Bilderrahmen-Glas).
Der Standfuß ermöglicht eine Verstellung der Höhe; in tiefster Position beginnt das sichtbare Bild 10,8 cm über der Tischplatte. Um die Standfuß-Achse drehen lässt sich der Monitor nicht; da muss man ggfs. den ganzen Standfuß samt Monitor drehen. Allerdings lässt sich der Monitor vertikal drehen (Pivot-Funktion).
Die Gesamtkonstruktion wirkt stabil, aber nicht völlig wackelfrei; auf einem leichten Schreibtisch kann der Monitor etwas schwingen, wenn der Tisch berührt oder darauf getippt wird.
Das Netzteil ist extern und wird mit einer Art Korb hinten am Monitor festgeklickt.
Es gibt USB-3.0-Buchsen (Eingang plus drei Hub-Ausgänge) sowie DVI, HDMI und DisplayPort. Einen analogen VGA-Eingang gibt es nicht; wäre angesichts der hohen Auflösung auch gar nicht sinnvoll.
Geräusche habe ich bisher keine ausmachen können, auch nicht mit dem Ohr ganz nah am Gerät. (Ich betreibe den Monitor mit einer Helligkeitseinstellung von 30, was ungefähr 140 cd/m² entspricht.) Spezielle Testbilder, die ein Geräusch provozieren sollen, habe ich nicht ausprobiert.

Das Einstellmenü wird über Sensortasten an der Unterseite bedient; die Beschriftungen dazu finden sich dezent an der Vorderseite. Ohne Übung vertippt man sich leicht mal, aber ich sehe das nicht so kritisch: So ein Einstellmenü braucht man ja nicht jeden Tag.

Die Ergonomie eines so großen und fein auflösenden Monitors ist gewöhnungsbedürftig. (Ich habe normalerweise zwei 19-Zöller mit eher grober Auflösung.) Man kann die Schriftgröße in Windows natürlich auf 125 oder 150 % stellen - was leider nicht in allen Programmen Wirkung zeigt, weil viele Bedienoberflächen noch auf Pixel-Basis gestaltet sind. Bleibt also nur, den Monitor noch etwas näher ranzuholen - was dann den Überblick erschwert.
Außerdem bekommt man als Brillenträger (ich bin kurzsichtig) mit einem großen, sehr nahe platzierten Monitor unerwartete Probleme: Die Brille verzeichnet tonnenförmig und produziert CAs, besonders in den Randbereichen. (Wenn man nicht dauernd den ganzen Kopf mitschwenkt, schaut man ja nicht immer durch die Mitte der Brillengläser.)
Ich habe beim Testen des LG 27EA83 anfangs angestrengte Augen und sogar leichte Kopfschmerzen bekommen; ob das nun an der kleinen Schrift in manchen Programmen liegt, an den Verzerrungen im Randbereich meiner Brille oder am Flimmern des Monitors (der 27EA83 erzeugt, wie die meisten Monitore, geringere Helligkeit durch Pulsieren der Hintergrundbeleuchtung), kann ich nicht abschließend sagen. Im Wesentlichen dürfte es eine Gewöhnungssache sein. Für Dauernutzung würde ich würde ich den Monitor noch etwas tiefer stellen (jetzt steht er auf einer erhöhten Platte des Schreibtisches, 10 cm über der Tastatur-Ebene) und dafür leicht nach oben neigen; schräg nach unten schaut es sich einfach entspannter als schräg nach oben.
Auf jeden Fall muss man sich hier ein paar Gedanken machen, die man sich mit kleineren, gröber auflösenden Monitoren sparen kann - besonders als Brillenträger, aber auch sonst.
Mir ist auch klar geworden, dass Monitore im Sinne der Ergonomie nicht zu groß werden sollten; seit Beginn des Computerzeitalters sind die Bildschirmflächen ja immer weiter gewachsen, aber jetzt kommen wir ganz klar an die Grenzen des Praktikablen.
Diese Überlegungen gelten selbstverständlich für alle großen und hochauflösenden Monitore gleichermaßen, nicht nur für den hier getesteten 27EA83 von LG.

Hat man die ergonomischen Hürden umschifft, zeigen sich natürlich auch die Vorteile der großen Bildfläche im Breitbildformat. In Bildbearbeitungsprogrammen kann man links und rechts jede Menge Werkzeugleisten und Einstelldialoge anklinken, und es bleibt immer noch eine großzügige Bildfläche für das eigentlich anzuzeigende Foto übrig. Im Gegensatz zu Doppel-Monitor-Systemen entfällt dabei auch die Sorge ums Farbmanagement; viele Bildbearbeitungsprogramme können ja nur das Profil des Hauptmonitors verwenden und zeigen die Farben daher auf dem zweiten Monitor falsch an.

Apropos Farben: Der Farbraum des 27EA83 ist riesig und geht stellenweise über AdobeRGB hinaus, so dass man auf Testbildern teilweise noch Unterschiede zwischen AdobeRGB und ProPhotoRGB ausmachen kann. (In normalen Fotos dürfte das, zugegeben, eher selten vorkommen.)

(Fortsetzung folgt)
 
Die Ausleuchtung des Bildschirms ist mit bloßem Augen in allen Modi sehr gleichmäßig; nur mit kritischem Blick lassen sich horizontale „Streifenbereiche“ ausmachen, die vermutlich mit der verwendeten Hintergrundbeleuchtung zu tun haben.
Schaut man noch etwas genauer hin, erkennt man, dass im Kalibrierungsmodus sowie in den werkskalibrierten Modi die Gleichmäßigkeit noch besser ist als im benutzerdefinierten Modus. Es ist zu vermuten, dass intern die Ungleichmäßigkeiten der Hintergrundbeleuchtung „weggerechnet“ werden, was aus irgendeinem Grund im benutzerdefinierten Modus nicht klappt. (Empfehlungen zur Wahl des Modus kommen weiter unten, wenn es um das Thema Kalibrierung geht.)

gleichmaessigkeit.jpg


So richtig perfekt funktioniert die Beurteilung der Gleichmäßigkeit übrigens erst aus ca. 1 Meter Betrachtungsdistanz; bei näherer Betrachtung ist die Bildwiedergabe trotz IPS-Panel noch zu winkelabhängig, um wirklich absolut gleichmäßig zu wirken. (Das ist bei anderen großen IPS-Monitoren natürlich genauso. Mit TN hätte man hier erst gar keine Chance.)
In Sachen Farbbeurteilung aufpassen muss man mit Spiegelungen der seidenmatten Oberfläche. Ich trage z. B. gerade ein gelbes Hemd, das sich in der Oberfläche diffus spiegelt; bei sehr kritischen Farbbeurteilungen, und wenn mein Hemd direktes Licht abbekommt, könnte das zu einer Täuschung führen. (Hier geht es aber, das muss ich betonen, wirklich schon um feine Nuancen; die Spiegelung ist, absolut gesehen, ziemlich gering.)

In der Praxis, ganz jenseits theoretischer Überlegungen und Erbsenzählerei, ist die Bildqualität hervorragend. Bilder zu betrachten und zu bearbeiten, ist auf dem 27EA83 eine Freude. Die halbmatte Oberfläche erweist sich, von den gelegentlichen Farbeinflüssen durch unscharfe Spiegelung abgesehen, als guter Kompromiss. Speziell beim Betrachten von Fotos erweist sich auch die feine Auflösung als großer Vorteil; da kann man ganz nah herantreten und sieht immer noch feinste Details. Beim Bearbeiten muss man allerdings öfter in die 200-%-Ansicht wechseln, um ausreichend genau arbeiten zu können.

(Fortsetzung folgt)
 
Was mich an dem Monitor besonders interessiert, ist natürlich das Thema Hardwarekalibrierung.
Die Software „True Color Pro“ (aktuelle Version) liegt dem Monitor bei; ein passendes Messgerät muss man eigens beschaffen. Ich habe zum Testen meinen Spyder 3 benutzt. Bisher unterstützt werden die Colorimeter Spyder 3 und 4, das Spektralphotometer ColorMunki Photo/Design sowie der LG Calibrator ACB8300 - Letzterer ist jedoch noch nirgends zu bekommen. Das beliebte X-Rite iOne Display Pro ist leider nicht dabei; es soll wohl in einer späteren Software-Version unterstützt werden.

tcp_screenshot.jpg


Die Software macht einen sehr übersichtlichen Eindruck. Der Ablauf ist ähnlich wie bei den bekannten Software-Lösungen: Der Monitor wird zuerst kalibriert, und danach wird für den kalibrierten Zustand ein Profil ausgemessen. Allerdings kommt der LG 27EA83 ohne Kalibrierungsdaten in der Grafikkarten-LUT aus, weil die Kalibrierung direkt in die LUT des Monitors geschrieben werden kann (hierzu muss eine USB-Verbindung hergestellt werden).

Es gibt brauchbare Voreinstellungen für Einsteiger sowie feinere Einstellmöglichkeiten für Fortgeschrittene. Standardmäßig wird der native Farbraum belassen, auf 6500 K mit 180 cd/m² und Gamma 2,2 kalibriert und dann ein v4-Matrixprofil erstellt. Man kann aber Farbtemperatur, Helligkeit und Gamma in weitem Rahmen einstellen. Man kann wahlweise v2-Profile und LUT-Profile erstellen (Letzteres fehlt plötzlich in der neuesten Version, aber egal), und man kann zwischen einer einfachen (10 Minuten) und einer langsameren (30 Minuten) Methode wählen, die sich in der Zahl der gemessenen Farbflächen unterscheiden. (Vermisst habe ich neben den Gammawerten die sRGB-Kurve und die L*-Kurve.)
Eine weitere Besonderheit ist, dass die Kalibrierung nicht nur im nativen Farbraum des Monitors vorgenommen werden kann, sondern auch ein kleinerer Farbraum emuliert werden kann, d. h. der Monitorfarbraum wird damit künstlich eingegrenzt. Am ehesten wird man das nutzen, um einen Monitor fest auf sRGB einzustellen; es lässt sich aber auch AdobeRGB wählen. Man kann sogar ein beliebiges RGB-Farbraum-Profil vorgeben - z. B. das Profil eines zweiten Monitors, an den man den LG angleichen will.
(Das sind zumindest die theoretischen Möglichkeiten der Software. Die Praxis sieht derzeit etwas anders aus, wie ich weiter unten noch erläutern werde.)

Wenn man mit True Color Plus kalibriert, landen die Einstellungen im Farbmodus „Kalibrierung“ des Monitors; solange dieser gewählt ist, sind fast alle anderen Einstellungen (incl. Helligkeit) für direkte Bedienung gesperrt.
Man kann jederzeit auf den Benutzer-Modus umschalten, wo sich alle Einstellungen von Hand regeln lassen und sehr weite Eingriffe möglich sind. Weiterhin gibt es werkskalibrierte sRGB- und AdobeRGB-Modi, in denen man lediglich die Helligkeit von Hand einstellen darf, während andere Parameter starr vorgegeben sind.
Leider kann man die fixen sRGB- und AdobeRGB-Modi nicht selber nachkalibrieren, und für die eigene Kalibrierung gibt es nur einen einzigen Speicherplatz. Also z. B. einmal auf den nativen Farbraum und einmal auf sRGB zu kalibrieren und bei Bedarf zu wechseln, geht nicht. Man kann dann nur die eigene Kalibrierung mit dem fixen sRGB-Modus abwechseln - solange man mit dessen unveränderlichem 6500-K-Weißpunkt und seiner alterungsbedingt nachlassenden Genauigkeit leben kann.

Insgesamt wären das alles schon sehr schöne Möglichkeiten - noch dazu für einen 27“-IPS-Monitor mit einem Straßenpreis unter 700 Euro. Leider hat jedoch die Praxis in meinem Test noch nicht viel von dem gehalten, was die Theorie versprochen hat.

Nach Kalibrierung in True Color Pro mit meinem Spyder 3 kam mir das Bild irgendwie grünstichig vor. Zuerst dachte ich, das sei eine Frage der Umgewöhnung, aber im Vergleich mit den werkskalibrierten Modi wurde es ebenfalls deutlich. Ich habe etliche Durchläufe gemacht mit verschiedenen Einstellungen, und es war immer die gleiche Abweichung. Die neueste Version von True Color Pro (erschienen am 15. Mai) änderte auch nichts daran. Nachdem ich das Monitorgrau mit meiner Kamera abfotografiert hatte, zeigte sich beim Weißabgleich in Lightroom eine klare Verschiebung auf der Rot-Grün-Achse.
Als Erstes vermutete ich einen Fehler meines Spyder 3 bzw. eine Unverträglichkeit zwischen Software, Monitor-Hintergrundbeleuchtung und Spyder-Hardware. Aus dem Testbericht auf prad.de erfuhr ich jedoch, dass auch die Profi-Tester mit der Hardwarekalibrierung des 27EA83 ihre liebe Not hatten, und dass andererseits in deren Vergleich kein signifikanter Unterschied zwischen verschiedenen Messgeräten auftrat. (Ich habe mich in der Folge nicht weiter bemüht, ein zweites Messgerät zum Vergleich zu beschaffen.)

Also habe ich schließlich True Color Pro deinstalliert, wieder die normale Spyder3-Elite-Software installiert, am Monitor den Custom-Modus eingestellt und damit ganz simpel eine Kalibrierung/Profilierung mit Korrektur in der Grafikkarten-LUT durchgeführt. Jetzt habe ich neutrale Farben (sehr ähnlich den werkskalibrierten Modi) und bin zufrieden. Die folgenden Fotos vom Bildschirmgrau wurden mit identischem Weißabgleich gemacht, damit der direkte Vergleich gewährleistet ist:

vergleich_weisspunkte.jpg


Meine gemessenen Profile ähneln jetzt auch denen, die im Prad-Test (dort gemessen mit i1 Display Pro) gezeigt wurden, während die Profile aus True Color Pro in Form und Größe deutlich abweichen.

Völlig sicher, welches Profil der Wahrheit näher kommt, kann ich mir mangels weiterer Vergleichsmöglichkeiten natürlich nicht sein. Aber der komische Weißpunkt, den True Color Plus erzeugt, spricht schon stark dafür, dass das Profil mit der Spyder-Software das zuverlässigere ist - noch dazu, da der Weißpunkt, den die Spyder-Software erzeugt, den werskalibrierten Modi sehr viel näher kommt (sie alle sollen laut Einstellung 6500 K betragen).

Hier der direkte Vergleich der beiden Profile:

vergleich_spyder_tcp.jpg


Und hier die Profile aus True Color Pro sowie Spyder jeweils im Vergleich zu AdobeRGB:

vergleich_mit_argb.jpg


Übrigens: meine obigen Aussagen zur Bildqualität beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf den Software-kalibrierten Zustand. Die fehlerhaften Ergebnisse der Hardwarekalibrierung will ich nicht weiter bewerten.

Das Problem ist demnach die LG-Software „True Color Pro“ in ihrer jetzigen Fassung. Man muss leider von der Verwendung abraten. Einstellmöglichkeiten und Bedienung sind bereits nahezu tadellos, aber die Umsetzung und das Ergebnis sind noch mangelhaft. Man darf auf weitere Updates hoffen. Laut Angaben im Prad-Testbericht ist LG sehr an einer Behebung der Fehler von True Color Pro interessiert und arbeitet daran. (Oder vielleicht gibt es künftig Unterstützung der Hardwarekalibrierung des 27EA83 durch professionelle Software wie BasicColor.)

Im Augenblick kann man Besitzern des 27EA83 nur zum Verzicht auf die Hardwarekalibrierung raten - also der Weg führt dann zur „altmodischen“ Grafikkarten-LUT-basierten Kalibrierung mittels fremder Software. Wenn man sich etwas Mühe gibt und entsprechend Zeit nimmt, kann man Helligkeit und Farben direkt am Monitor voreinstellen (natürlich messtechnisch gestützt im Zuge der Vorkalibrierung), was sich bei diesem Monitor dank 10-Bit-LUT auch qualitativ lohnen sollte.
Oder man nutzt den werkskalibrierten AdobeRGB-Modus als Grundlage. Da fallen zwar die paar Farben außerhalb von AdobeRGB weg, aber dafür spart man sich das manuelle Vorkalibrieren. Außerdem ist dann die Korrektur der Hintergrundbeleuchtung aktiv, wodurch die Ausleuchtung noch gleichmäßiger wird (siehe obiger Vergleich).
Wer eine Farbraumemulation für sRGB benötigt (die ja mit Softwarekalibrierung nicht direkt machbar ist), kann als Basis der Kalibrierung den werksseitigen sRGB-Modus benutzen.
Eine automatisch ablaufende Hardwarekalibrierung mit brauchbarem Ergebnis bekommen die 27EA83-Käufer (hoffentlich) irgendwann in Form einer verbesserten Software nachgeliefert.

(Fazit folgt)
 
Mein Fazit:

Der LG 27EA83 ist - gemessen am Preis - ein guter 27“-IPS-Monitor mit hoher Tauglichkeit für semiprofessionelle EBV.

Wer ganz klassisch eine Kalibrierung/Profilierung mit einer Kombination aus Voreinstellung am Monitor und Feinkorrektur in der LUT der Grafikkarte durchführt, wird in Sachen Farbqualität bestens bedient. Der Monitor hat einen sehr großen Farbraum, eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten und arbeitet praktisch geräuschlos. Die meisten der Kritikpunkte, die ich gefunden habe, sind eher allgemein und gelten auch für andere Monitore dieser Größe und Auflösung.

Ein großer Kritikpunkt bleibt jedoch: Die in der Werbung betonte Hardwarekalibrierung muss erst noch deutlich nachgebessert werden, bevor man sie produktiv einsetzen kann. ***
 
Vielen Dank für den interessanten und sehr ausführlichen Bericht!
Da der PRAD Test ja noch ein bisschen auf sich warten lässt ist das sehr hilfreich.

Zusammengefasst hört sich das alles nach einem vernünftigen Monitor an, allerdings leider nach einem unter vielen. Das Alleinstellungsmerkmal in diesem Preissegment ist die Hardwarekallibrierung. Diese wäre das schlagende Argument für den Monitor, aber wenn genau dieses Feature nicht hinreichend funktioniert kann man eben genau so einen anderen Monitor (wie z.b. den DELL 2713H) kaufen. Es bleibt zu hoffen dass LG da nachbessert...
 
Die Hardwarekalibrierung von Dell ist zwar auch noch nicht voll ausgereift und nicht ganz mit den Umsetzungen von Eizo und NEC vergleichbar, aber wenigstens liefert sie am Ende ein brauchbares Ergebnis für Standardanwendungen.

Gibt es eigentlich eine Liste, welche Monitore mit Hardwarekalibrierung von BasicColor unterstützt werden? Das wäre ja für 100 Euro noch eine Alternative, wenn die Software von LG weiterhin schwächelt. Ich fürchte nur, dass BasicColor sich auf die "Großen" beschränkt.
 
Sehr interessant.

Mal eine andere Frage in diesem Zusammenhang. Mit welcher Software
erstellst Du die VRML Dateien so dass Du Cortona3D hinterher drauf loslassen kannst ?

Oder lädt Cortona3D die ICC Profile direkt ?
 
Aus dem Testbericht auf prad.de erfuhr ich jedoch, dass auch die Profi-Tester mit der Hardwarekalibrierung des 27EA83 ihre liebe Not hatten, und dass andererseits in deren Vergleich kein signifikanter Unterschied zwischen verschiedenen Messgeräten auftrat. (Ich habe mich in der Folge nicht weiter bemüht, ein zweites Messgerät zum Vergleich zu beschaffen.)
Zuerst hatten wir tatsächlich die LG-Sonde unter Verdacht. Aber nachdem wir mehrere Geräte testen konnten und auch einen Vor-Ort-Termin mit dem Hersteller hatten, ist das auszuschließen – im Gegenteil: Die Messgeräte sind sehr ordentlich, insbesondere zu dem angepeilten Preis. Rückschlüsse auf das Problem lässt die Profilvalidierung aus True Color Pro zu: In unserem Fall wurden die Kalibrationsziele schon hier recht deutlich verfehlt. Bei dir wird es ähnlich sein. LG arbeitet an der Problembehebung und hat sehr glaubhaft Abhilfe versprochen. Ein entsprechendes Firmwareupdate soll durch den Benutzer durchgeführt werden können (wobei ich hier nur die Info weiterreichen kann). Bis dahin ist, da stimme ich dir völlig zu, eine Softwarekalibration (des ansonsten wirklich guten Bildschirms) hier das Mittel der Wahl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo beiti,

ich habe hier den Dell U2713H, der ja das gleiche Panel verwenden soll.

Wenn du das Einstellungsmenü per Tasten aufrufst, hast du da auch rote Farbsäume an den Buchstaben? Auch beim Bild fällt das teilweise an Konturen mit harten Kontrasten auf.
Denke mal, der Monitor hat einen Defekt. Kann mir nicht vorstellen, dass das normal sein soll?
 
Wenn du das Einstellungsmenü per Tasten aufrufst, hast du da auch rote Farbsäume an den Buchstaben? Auch beim Bild fällt das teilweise an Konturen mit harten Kontrasten auf.
Bist Du Brillenträger? Wenn ja: Treten die Farbsäume auch auf, wenn Du ohne die Brille auf den Monitor schaust?
 
Nein, kein Brillenträger. Beim Dell U2713HM, den ich ebenfalls hier hatte, gab es diese Problematik nicht.
 
Ohne Brille (bzw. wenn ich genau durch die Mitte meiner Brille schaue) habe ich am LG 27EA83 keine Farbsäume.
 
Ich bin auch gerade auf der Suche nach einem 27" Monitor. Die Hohe auflösung mit 2560 Pixeln hätte ich schon gerne. Aber muss es ein IPS-Panel sein? Der Mehrpreis liegt wohl bei ca 200,-

Gibt es ein gutes Argument für EINEN der vielen 27zöller mit 2560px um die 500,-?

Ich habe vor ca 6 jahren einen 22" ViewSonic für 250(?) gekauft und mit dem war ich seit dem zufrieden.
 
Ich bin auch gerade auf der Suche nach einem 27" Monitor. Die Hohe auflösung mit 2560 Pixeln hätte ich schon gerne. Aber muss es ein IPS-Panel sein?
Es muss nicht IPS sein. PVA oder MVA würde auch gehen (falls es die in 27" gibt). Hauptsache, es ist kein TN-Panel.

Gibt es ein gutes Argument für EINEN der vielen 27zöller mit 2560px um die 500,-?
Mit einem Dell U2713HM solltest Du hinkommen. Hat IPS-Panel und 2560 Pixel Auflösung, nur keinen erweiterten Farbraum.
 
Der Dell U2713HM ist schon ziemlich gut, nur muss man auch Glück haben einen guten zu erwischen (Stichwort Serienstreuung)
 
Bei Farbsäumen an Buchstaben würde ich zunächst an ein aktives Cleartype denken, statt gleich den Monitor defekt zu schreiben... :rolleyes:
 
Bei Farbsäumen an Buchstaben würde ich zunächst an ein aktives Cleartype denken, statt gleich den Monitor defekt zu schreiben... :rolleyes:

Hatte ja geschrieben, dass das schon deutlich beim Hochfahren von Windows 7 zu sehen war. Bei der Einblendung "Windows wird gestartet" nicht zu übersehen. Schliesse also aus, dass das was mit dem Cleartype zu tun hatte.
 
hallo,
ich habe den Monitor mit ColorMunki Photo kalibriert (Hardware) und das Bild ist einwandfrei. Mit Spyder 4 geht es auch, allerdings ist der Farbraum kleiner. Beide Colorimeter besitzen natürlich auch eigene Software, jedoch die Ergebnisse, die die Software liefert sind eindeutig schlechter.
Was ich nicht so toll finde ist, dass ich die X-rite Software deinstallieren muss, damit die Hardwarekalibrierung geht.

Die roten Konturen sehe ich je nach Blickwinkel auch.

LG
Kolargol
 
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