Auf der Photokina 2012 stellte die Firma Hähnel ein neues auf Funk basierendes Fernauslöseset für Blitzgeräte vor, den Hähnel Viper.
Ein solches Set mit einem zusätzlichen Empfänger ist mir nun von Hähnel zur Verfügung gestellt worden und ich möchte hier über meine ersten Eindrücke berichten.
Das Datenblatt:
Der Hähnel Viper ist ein drahtloser Blitzauslöser mit TTL-Pass-Through Steuerung.
Bis zu drei Gruppen an Blitzgeräten oder Studio-
Blitzanlagen können per Funk angesteuert werden. Die kreative
Kontrolle über die Blitzleistung liegt wieder in den Händen des
Fotografen.
Drei Gruppen von Blitzgeräten (oder Studio-Blitzanlagen) können mit
den Viper Empfängern verbunden werden. Über den Viper Sender auf
dem Blitzschuh der Kamera erfolgt die komplette Kontrolle. Jede
Gruppe kann vom Sender aus einzeln ein- oder ausgeschaltet werden.
Die LCD-Anzeige am Sender zeigt den Status Ein/Aus und den
Leistungspegel der einzelnen Gruppen an.
Ein Set besteht aus einem Sender und einem Empfänger, zusätzliche Empfänger für weitere zu steuernde Blitzgeräte können separat erworben werden.
Nach dem Auspacken, Einsetzen der mitgelieferten Batterien und einmaligem Abstimmen der Geräte per digitaler Kanalanpassung kann man direkt loslegen. Die im Set mitgelieferte zweisprachige Bedienungsanleitung (Englisch/Deutsch) ist bebildert, so dass hier auch nichts schief gehen kann.
Die Gehäuse sind aus Kunststoff gefertigt, machen aber einen sehr soliden Eindruck und sind präzise verarbeitet. Keine Grate, keine auffälligen Spalte zwischen den Gehäuseteilen. Die Blitzschuhe sind aus Metall, ebenso wie die in den Empfängern eingelassene Stativbuchse.
Der Sender wird mit einer Rändelschraube aus Kunststoff an der Kamera befestigt. Hier kommt keine Schnellspanneinrichtung zum Einsatz, was mir persönlich rein subjektiv gut gefällt.
Der Blitzschuh am Empfänger nimmt einen 580EX II sicher und fest auf. Man kann das Gespann dann problemlos positionieren. Es steht aufgrund der großen Auflagefläche und des Schwerpunktes fest und sicher, selbst mit nach hinten geschwenktem Blitzkopf. Das gefällt mir gut!
Kommen wir zum praktischen Teil des Berichtes.
Als erstes habe ich probiert, ob das ETTL-Pass-Through funktioniert. Das tut es einwandfrei, auch bei ausgeschaltetem Viper. Eine ETTL-Steuerung eines alten Metz 54 MZ-3 mit SCA-Adapter direkt im Blitzschuh des Viper-Senders war problemlos möglich. Natürlich funktionierte auch das Canon Speedlite 580 EX II einwandfrei. Das klappt übrigens auch mit einem in den Schuh des Senders eingesetzten TUFF-ETTL-Blitzauslöser, so dass zu den 3 manuellen Gruppen des Vipers praktisch eine vierte, per ETTL gesteuerte Gruppe hinzu kommt. Feine Sache!
Alsdann habe ich das auch noch mit den King ETTL-Funkauslösern von Pixel probiert. Es klappt! Mehrere Gruppen manuell per Viper und gleichzeitig mehrere Gruppen per ETTL über den Pass-Through-Blitzschuh per Pixel King. Ich bin beeindruckt. Keine Ahnung, wofür ich das mal brauchen könnte, aber gut zu wissen, dass es geht.
Nun zur Kernkompetenz des Systems: der Gruppensteuerung.
Zunächst die schlechte Nachricht. Es ist mir nicht gelungen, die manuelle Leistung eines Metz 58 AF-1 per Viper zu regeln. Einen alten 54er Metz ebenso nicht. Insofern stimmt die Aussage des Datenblattes, dass das nur mit Canon-ETTL Blitzen geht. Inwieweit das mit der ersten Generation eines 580ers oder 430ers klappt, kann ich in Ermagelung dieser Geräte nicht sagen. Mit meinen beiden Canon 580 EX II klappt das einwandfrei. Schade, dass hier wohl tatsächlich nur Originalblitze von Canon unterstützt werden. Vielleicht ist auch eine Änderung per Firmware gegeben, die sich dank der USB-Anschlüsse an Sender und Empfänger schnell durchführen lässt.
Also dann eben die beiden 580er auf die Viper-Empfänger aufgesetzt, den Metz an den TUFF und ab nach draußen, zum obligatorischen Reichweitentest.
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Bild 1: Links: 1/128, Rechts 1/1 - Bild 2: Links: 1/1, Rechts 1/128
Die Ansteuerung per Sender erfolgt dank des Displays schnell und unkompliziert, kein Gewühle durch Kameramenüs nötig. Ebenso entfällt die Rechnerei der klassischen Gruppensteuerung per Verhältnis (A:B, C), denn die Gruppen werden direkt mit ihrer abzugebenden Leistungsstufe (1/1 bis 1/128 in Drittelstufen) angesteuert.
Das Display ist nach Tastendruck beleuchtet, so dass auch die Einstellung in dunkler Umgebung keine Probleme bereitet.
Die Einstellung der manuellen Leistungsstufen kann von 1/1 bis 1/128 in Drittelstufen vorgenommen werden. Einzelne Gruppen lassen sich per einfachen Druck auf die entsprechende Taste am Sender schnell ein- bzw. ausschalten.
Für alle drei Gruppen ist jeweils auch die Möglichkeit vorgesehen, diese voll manuell anzusteuern, das heißt, die Einstellung erfolgt am Blitzgerät, der Viper löst nur aus. Hier lassen sich dann auch beliebige Nicht-Canon-Geräte, die manuell regelbar sind, verwenden. Und das unabhängig von den anderen, per Viper geregelten Gruppen.
Die Bilder wurden aus einer Entfernung von ca. 50 Meter gemacht. Mehr war leider auch mit absolut frischen Batterien nicht drin, denn dann zeigten sich häufig Fehlauslösungen in der Form, dass die Blitze nicht zündeten.
Bis 50 Meter aber zu 100% zuverlässig und keinerlei Fehlauslösungen. Ein Blitz war in Gruppe A, der andere in B. Für die dritte Gruppe fehlte mir der Empfänger, aber das tut dem Test ja keinen Abbruch.
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Bild 3: Viper plus TUFF (steuert den Blitz in der Mitte per ETTL) - Bild 4: TUFF auf Viper, aber abgeschaltet
Dann den Tuff in den Schuh des Senders und beide Systeme gemeinsam. Viper Gruppe A und B, TUFF ETTL.
Bei den obigen Bildern zeigt sich ein Phänomen in Verbindung mit dem TUFF:
Sitzt der ETTL-Auslöser TUFF im Blitzschuh des Viper-Senders und ist abgeschaltet, zünden auch die per Viper angesteuerten Blitze nicht mehr. Man muss zwingend den TUFF aus dem Schuh nehmen, um mit dem Viper weiter arbeiten zu können. Ein im Schuh eingesetzter Systemblitz zeigt dieses Verhalten nicht!
Das System soll in der Lage sein, nicht nur Systemblitze, sondern auch Studioblitze und sogar die Kamera selbst per Funk auszulösen. Das konnte ich leider in Ermangelung der entsprechenden Kabel nicht testen. Die speziellen Kabel sind separat erhältlich. Vorhandene Kabel lassen sich leider nicht verwenden, da hier eine eigene Lösung angewandt wird. Zur Ansteuerung der Kamera besitzt der Empfänger eine 2,5mm Klinkenbuchse, die Ansteuerung von Studioblitzen erfolgt über die Mini-USB-Buchse, wobei zu beachten ist, dass diese nicht in der Leistung geregelt werden können.
Soweit die ersten Eindrücke zum neuen Auslöse-System von Hähnel. Interessant vor allem, weil es damit faktisch möglich ist, 4 getrennte Gruppen per Funk in einem gemeinsamen und gemischten (manuell plus ETTL) Setup zu steuern. Auch die Reichweite von 50 Metern, die zwar sehr von den Erwartungen aufgrund der Angaben im Datenblatt abweicht, ist - zumindest für mich - völlig ausreichend.
Als sehr hilfreich betrachte ich besonders die Möglichkeit, einzelne Gruppen per Funk ein- bzw. auszuschalten, so dass nun auch dafür das lästige Gerenne zu den Blitzen entfällt.
Ein solches Set mit einem zusätzlichen Empfänger ist mir nun von Hähnel zur Verfügung gestellt worden und ich möchte hier über meine ersten Eindrücke berichten.
Das Datenblatt:
Der Hähnel Viper ist ein drahtloser Blitzauslöser mit TTL-Pass-Through Steuerung.
Bis zu drei Gruppen an Blitzgeräten oder Studio-
Blitzanlagen können per Funk angesteuert werden. Die kreative
Kontrolle über die Blitzleistung liegt wieder in den Händen des
Fotografen.
Drei Gruppen von Blitzgeräten (oder Studio-Blitzanlagen) können mit
den Viper Empfängern verbunden werden. Über den Viper Sender auf
dem Blitzschuh der Kamera erfolgt die komplette Kontrolle. Jede
Gruppe kann vom Sender aus einzeln ein- oder ausgeschaltet werden.
Die LCD-Anzeige am Sender zeigt den Status Ein/Aus und den
Leistungspegel der einzelnen Gruppen an.
- 2,4 GHz Frequenz, daher weltweit einsetzbar
- Reichweite im Freien bis zu 200 m
- Drahtloser Blitzauslöser mit TTL-Pass-Through-Funktion.
- Drahtlose Steuerung von bis zu 3 Blitzgerätegruppen.
- Drahtlose Leistungsregelung – Einstellbar am Stellrad des Viper Sender. (Diese Funktion arbeitet nur mit original Canon Blitzgeräten mit ETTL)
- LCD-Anzeige mit leicht zu handhabenden Menüeinstellungen.
- Professionelle Bauweise, absolute Zuverlässigkeit. Für den professionellen Einsatz geeignet.
- Kann mit einer beliebigen Anzahl an Blitzgeräten verwendet werden.
- Viper und Tuff TTL sind vollständig miteinander kompatibel und können gemeinsam verwendet werden.
- Stativgewinde am Empfänger
- Mini-USB Anschluss für Firmware-Upgrade oder externe Stromversorgung
- Energiequelle je 2x AA/Mignon Batterien



Ein Set besteht aus einem Sender und einem Empfänger, zusätzliche Empfänger für weitere zu steuernde Blitzgeräte können separat erworben werden.
Nach dem Auspacken, Einsetzen der mitgelieferten Batterien und einmaligem Abstimmen der Geräte per digitaler Kanalanpassung kann man direkt loslegen. Die im Set mitgelieferte zweisprachige Bedienungsanleitung (Englisch/Deutsch) ist bebildert, so dass hier auch nichts schief gehen kann.
Die Gehäuse sind aus Kunststoff gefertigt, machen aber einen sehr soliden Eindruck und sind präzise verarbeitet. Keine Grate, keine auffälligen Spalte zwischen den Gehäuseteilen. Die Blitzschuhe sind aus Metall, ebenso wie die in den Empfängern eingelassene Stativbuchse.
Der Sender wird mit einer Rändelschraube aus Kunststoff an der Kamera befestigt. Hier kommt keine Schnellspanneinrichtung zum Einsatz, was mir persönlich rein subjektiv gut gefällt.
Der Blitzschuh am Empfänger nimmt einen 580EX II sicher und fest auf. Man kann das Gespann dann problemlos positionieren. Es steht aufgrund der großen Auflagefläche und des Schwerpunktes fest und sicher, selbst mit nach hinten geschwenktem Blitzkopf. Das gefällt mir gut!

Kommen wir zum praktischen Teil des Berichtes.
Als erstes habe ich probiert, ob das ETTL-Pass-Through funktioniert. Das tut es einwandfrei, auch bei ausgeschaltetem Viper. Eine ETTL-Steuerung eines alten Metz 54 MZ-3 mit SCA-Adapter direkt im Blitzschuh des Viper-Senders war problemlos möglich. Natürlich funktionierte auch das Canon Speedlite 580 EX II einwandfrei. Das klappt übrigens auch mit einem in den Schuh des Senders eingesetzten TUFF-ETTL-Blitzauslöser, so dass zu den 3 manuellen Gruppen des Vipers praktisch eine vierte, per ETTL gesteuerte Gruppe hinzu kommt. Feine Sache!
Alsdann habe ich das auch noch mit den King ETTL-Funkauslösern von Pixel probiert. Es klappt! Mehrere Gruppen manuell per Viper und gleichzeitig mehrere Gruppen per ETTL über den Pass-Through-Blitzschuh per Pixel King. Ich bin beeindruckt. Keine Ahnung, wofür ich das mal brauchen könnte, aber gut zu wissen, dass es geht.



Nun zur Kernkompetenz des Systems: der Gruppensteuerung.
Zunächst die schlechte Nachricht. Es ist mir nicht gelungen, die manuelle Leistung eines Metz 58 AF-1 per Viper zu regeln. Einen alten 54er Metz ebenso nicht. Insofern stimmt die Aussage des Datenblattes, dass das nur mit Canon-ETTL Blitzen geht. Inwieweit das mit der ersten Generation eines 580ers oder 430ers klappt, kann ich in Ermagelung dieser Geräte nicht sagen. Mit meinen beiden Canon 580 EX II klappt das einwandfrei. Schade, dass hier wohl tatsächlich nur Originalblitze von Canon unterstützt werden. Vielleicht ist auch eine Änderung per Firmware gegeben, die sich dank der USB-Anschlüsse an Sender und Empfänger schnell durchführen lässt.
Also dann eben die beiden 580er auf die Viper-Empfänger aufgesetzt, den Metz an den TUFF und ab nach draußen, zum obligatorischen Reichweitentest.


Bild 1: Links: 1/128, Rechts 1/1 - Bild 2: Links: 1/1, Rechts 1/128
Die Ansteuerung per Sender erfolgt dank des Displays schnell und unkompliziert, kein Gewühle durch Kameramenüs nötig. Ebenso entfällt die Rechnerei der klassischen Gruppensteuerung per Verhältnis (A:B, C), denn die Gruppen werden direkt mit ihrer abzugebenden Leistungsstufe (1/1 bis 1/128 in Drittelstufen) angesteuert.
Das Display ist nach Tastendruck beleuchtet, so dass auch die Einstellung in dunkler Umgebung keine Probleme bereitet.
Die Einstellung der manuellen Leistungsstufen kann von 1/1 bis 1/128 in Drittelstufen vorgenommen werden. Einzelne Gruppen lassen sich per einfachen Druck auf die entsprechende Taste am Sender schnell ein- bzw. ausschalten.
Für alle drei Gruppen ist jeweils auch die Möglichkeit vorgesehen, diese voll manuell anzusteuern, das heißt, die Einstellung erfolgt am Blitzgerät, der Viper löst nur aus. Hier lassen sich dann auch beliebige Nicht-Canon-Geräte, die manuell regelbar sind, verwenden. Und das unabhängig von den anderen, per Viper geregelten Gruppen.
Die Bilder wurden aus einer Entfernung von ca. 50 Meter gemacht. Mehr war leider auch mit absolut frischen Batterien nicht drin, denn dann zeigten sich häufig Fehlauslösungen in der Form, dass die Blitze nicht zündeten.
Bis 50 Meter aber zu 100% zuverlässig und keinerlei Fehlauslösungen. Ein Blitz war in Gruppe A, der andere in B. Für die dritte Gruppe fehlte mir der Empfänger, aber das tut dem Test ja keinen Abbruch.


Bild 3: Viper plus TUFF (steuert den Blitz in der Mitte per ETTL) - Bild 4: TUFF auf Viper, aber abgeschaltet
Dann den Tuff in den Schuh des Senders und beide Systeme gemeinsam. Viper Gruppe A und B, TUFF ETTL.
Bei den obigen Bildern zeigt sich ein Phänomen in Verbindung mit dem TUFF:
Sitzt der ETTL-Auslöser TUFF im Blitzschuh des Viper-Senders und ist abgeschaltet, zünden auch die per Viper angesteuerten Blitze nicht mehr. Man muss zwingend den TUFF aus dem Schuh nehmen, um mit dem Viper weiter arbeiten zu können. Ein im Schuh eingesetzter Systemblitz zeigt dieses Verhalten nicht!
Das System soll in der Lage sein, nicht nur Systemblitze, sondern auch Studioblitze und sogar die Kamera selbst per Funk auszulösen. Das konnte ich leider in Ermangelung der entsprechenden Kabel nicht testen. Die speziellen Kabel sind separat erhältlich. Vorhandene Kabel lassen sich leider nicht verwenden, da hier eine eigene Lösung angewandt wird. Zur Ansteuerung der Kamera besitzt der Empfänger eine 2,5mm Klinkenbuchse, die Ansteuerung von Studioblitzen erfolgt über die Mini-USB-Buchse, wobei zu beachten ist, dass diese nicht in der Leistung geregelt werden können.
Soweit die ersten Eindrücke zum neuen Auslöse-System von Hähnel. Interessant vor allem, weil es damit faktisch möglich ist, 4 getrennte Gruppen per Funk in einem gemeinsamen und gemischten (manuell plus ETTL) Setup zu steuern. Auch die Reichweite von 50 Metern, die zwar sehr von den Erwartungen aufgrund der Angaben im Datenblatt abweicht, ist - zumindest für mich - völlig ausreichend.
Als sehr hilfreich betrachte ich besonders die Möglichkeit, einzelne Gruppen per Funk ein- bzw. auszuschalten, so dass nun auch dafür das lästige Gerenne zu den Blitzen entfällt.
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