Black Lion
Themenersteller
Wer, so wie ich, gerne Tiere fotografiert, der weis, dass Brennweite bei diesem Hobby manchmal unbezahlbar ist. Und kann man in diesem Fall leider nicht nur sprichwörtlich nehmen, wenn man sich die Preise bei Canon für Teleobjektive jenseits der 300 mm ansieht.
Manch ein Hobbyfotograf ist da auf der Suche nach mehr Brennweite schon über Tele-(Zwischen-)Konverter gestolpert, welche aber je nach Ausführung 1-2 Blenden Licht weniger auf den ASP-C-Sensor bringen. Typische Beispiele sind ihr Kombinationen mit "70-300 4.0-5.6 - Objektiven" und "x1.4 Zwischenkonvertern", welche entweder von sich aus vor der Kamera verstecken oder bei denen gewisse Kontakte abgeklebt werden, um den AF an der Kamera nicht automatisch zu deaktivieren. Und aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen, dass bei gutem Sonnenschein, solche Kombinationen mit AF durchaus noch gute Ergebnisse liefern können.
Doch muss es denn immer ein Zwischenkonverter sein?
Angespornt durch meinen ersten Test hier im Forum mit meinem alten Vorsatz-Konverter, habe ich mir zu Testzwecken (und vielleicht auch noch zur späteren Übernahme) ein Tamron 70-300 SP VC USD besorgt, da dieses ein 62mm Filtergewinde hat, wo mein DoVision x1.7 Vorsatztelekonverter genau drauf passt
Zur Übersicht hier ersteinmal eine kurze Liste der hier in diesem Test verwendeten Kameras und Objektive (s.Bild 1):
- Canon 60D
- Tamron 70-300 4.0-5.6 SP VC USD
- Kenko DG 1.4x Teleplus Pro 300
- DO Vision, Precision Lens Germany, 1.7x Tele conversion Lens M62
Die Theorie
Durch mein erstes Thema (Teil 1) habe ich damals erfahren, dass die Lichtstärke von solchen Vorsatztelekonvertern sich folgendermaßen berechnen/abschätzen lässt:
Blende = Brennweite des Gesamtsystems / Eintrittspupille
Kombiniert man nun das Tamron-Objektiv mit dem DoVision Telekonverter (Eintrittspupille ca. 70mm) so erhält man rein rechnerisch ein Teleobjektiv mit 119-510mm Brennweite und einer Lichtstärke von ~7.1 am langen Ende. Quasi ein "Tamron-DoVision 120-510mm 4.0-7.1 SP VC USD"
Das Tamron in Kombination mit dem Kenko wird hier lediglich zu einem "Tamron-Kenko 100-420 5.6-8.0 SP VC USD". Im Direkten Vergleich hat man mit dem DoVision-Telekonverter also nicht nur 90mm mehr Brennweite, sondern auch noch 1/3-Blende mehr Licht am langen Ende. Na wenn das mal kein Argument für den Vorsatztelekonverter ist.
Lichtvergleich
Da man ja bekanntlich viel behaupten kann, habe ich zur Untermauerung der oben erläuterten Theorie natürlich auch ein paar Vergleichsbilder (Bild 2-4) gemacht. Da es mir bei diesem Test hauptsächlich um die tatsächliche Lichtstärke ging, war der Testaufbau hier folgender:
- Kamera mit jeweiliger Objektivkombination auf eine feste Unterlage gelegt, um Verwacklungen zu vermeiden.
- Alle Aufnahmen mit 2 Sekunden Selbstauslöser.
- "Einfaches/einfarbiges Motiv" in einem abgedunkelten Raum möglichst einheitlich Beleuchtet, um Vergleiche bezüglich der Lichtstärke treffen zu können.
- Einheitlicher Abstand.
- Bei den Auswertebildern ist Oben: Gesamtbild, Mitte: Histogramm(Gimp), Unten: 100%-Ausschnitt
Bild 2:
Zum Vergleich habe ich natürlich ersteinmal nur mit dem Tamron eine Belichtungsreihe gemacht. Ausser das die Bilder hier ab Blende 6.3 minimal heller ausfallen, gibt es hier ersteinmal nichts ungewöhnliches zu sehen.
Bei Blende 7.1 ist man hier bei einer Belichtungszeit von 1/60 Sekunden.
Bild 3:
Diese Belichtungstestreihe wurde mit der Kombination Tamron + Kenko-Zwischenkonverter gemacht. Normalerweise arbeitet der Kenko-Konverter versteckt, bzw. ist für die Kamera nicht sichtbar. Der besseren Übersichtlichkeit halber, habe ich die Blendenangaben manuell um eine ganze Blende nach oben gesetzt. Wie zu erwarten ist der x1.4-Zwischenkonverter eine Blende dunkler. Die weitere 1/3-Blende Lichtverlust, könnte zusätzlich durch das "mehr" an Glas oder durch Messungenauigkeiten verursacht worden sein.
Bei Blende 7.1(10.0) ist man hier bei einer Belichtungszeit von 1/25 Sekunden.
Bild 4:
Nun kam das Tamron mit dem DoVision Vorsatzkonverter zu seinem Einsatz. Wie der Kenko-Konverter, so ist natürlich auch der DoVision-Vorsatzkonverter für die Kamera nicht sichtbar.
Was mir hier schon bei den ersten Testbildern im Zoo auffiel, ist dass in dieser Kombination die Bilder um 2/3 Blendenstufen heller werden. Dieser Helligkeitsanstieg ist auch gut an den beigefügten Histogrammen zu erkennen. Erklären kann man sich dieses Phänomen dadurch, dass die Kamera die Belichtungsmessung immer bei Objektiv-Offenblende durchführt und die Belichtungszeit beim Abblende einfach herunterrechnet (z.B. Blende 5.6, 1/100sec -> 1/50 sec bei Blende 8.0). Da der Vorsatzkonverter die Lichtstärke manuell auf 7.1 reduziert, und damit bei der Kameraseitigen Blendeneinstellung von 5.6 bis 7.1 immer gleich viel Licht durchs Objektiv kommt, belichtet die Kamera ab Blende 7.1 um diese 2/3 Blendenstufen über.
Bei Blende 7.1(7.1) ist man hier, wenn man 2/3 Blendenstufen unterbelichtet, also sogar bei einer Belichtungszeit von 1/40 Sekunden.
q.e.d.
In meinem nächsten Beitrag befasse ich mich dann ein wenig näher mit der Bildqualität und der AF-Fähigkeit, welche sich durch die schlechten Lichtbedingungen in meinem ersten Test nur sehr schlecht beurteilen lassen.
Manch ein Hobbyfotograf ist da auf der Suche nach mehr Brennweite schon über Tele-(Zwischen-)Konverter gestolpert, welche aber je nach Ausführung 1-2 Blenden Licht weniger auf den ASP-C-Sensor bringen. Typische Beispiele sind ihr Kombinationen mit "70-300 4.0-5.6 - Objektiven" und "x1.4 Zwischenkonvertern", welche entweder von sich aus vor der Kamera verstecken oder bei denen gewisse Kontakte abgeklebt werden, um den AF an der Kamera nicht automatisch zu deaktivieren. Und aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen, dass bei gutem Sonnenschein, solche Kombinationen mit AF durchaus noch gute Ergebnisse liefern können.
Doch muss es denn immer ein Zwischenkonverter sein?
Angespornt durch meinen ersten Test hier im Forum mit meinem alten Vorsatz-Konverter, habe ich mir zu Testzwecken (und vielleicht auch noch zur späteren Übernahme) ein Tamron 70-300 SP VC USD besorgt, da dieses ein 62mm Filtergewinde hat, wo mein DoVision x1.7 Vorsatztelekonverter genau drauf passt
Zur Übersicht hier ersteinmal eine kurze Liste der hier in diesem Test verwendeten Kameras und Objektive (s.Bild 1):
- Canon 60D
- Tamron 70-300 4.0-5.6 SP VC USD
- Kenko DG 1.4x Teleplus Pro 300
- DO Vision, Precision Lens Germany, 1.7x Tele conversion Lens M62
Die Theorie
Durch mein erstes Thema (Teil 1) habe ich damals erfahren, dass die Lichtstärke von solchen Vorsatztelekonvertern sich folgendermaßen berechnen/abschätzen lässt:
Blende = Brennweite des Gesamtsystems / Eintrittspupille
Kombiniert man nun das Tamron-Objektiv mit dem DoVision Telekonverter (Eintrittspupille ca. 70mm) so erhält man rein rechnerisch ein Teleobjektiv mit 119-510mm Brennweite und einer Lichtstärke von ~7.1 am langen Ende. Quasi ein "Tamron-DoVision 120-510mm 4.0-7.1 SP VC USD"
Das Tamron in Kombination mit dem Kenko wird hier lediglich zu einem "Tamron-Kenko 100-420 5.6-8.0 SP VC USD". Im Direkten Vergleich hat man mit dem DoVision-Telekonverter also nicht nur 90mm mehr Brennweite, sondern auch noch 1/3-Blende mehr Licht am langen Ende. Na wenn das mal kein Argument für den Vorsatztelekonverter ist.
Lichtvergleich
Da man ja bekanntlich viel behaupten kann, habe ich zur Untermauerung der oben erläuterten Theorie natürlich auch ein paar Vergleichsbilder (Bild 2-4) gemacht. Da es mir bei diesem Test hauptsächlich um die tatsächliche Lichtstärke ging, war der Testaufbau hier folgender:
- Kamera mit jeweiliger Objektivkombination auf eine feste Unterlage gelegt, um Verwacklungen zu vermeiden.
- Alle Aufnahmen mit 2 Sekunden Selbstauslöser.
- "Einfaches/einfarbiges Motiv" in einem abgedunkelten Raum möglichst einheitlich Beleuchtet, um Vergleiche bezüglich der Lichtstärke treffen zu können.
- Einheitlicher Abstand.
- Bei den Auswertebildern ist Oben: Gesamtbild, Mitte: Histogramm(Gimp), Unten: 100%-Ausschnitt
Bild 2:
Zum Vergleich habe ich natürlich ersteinmal nur mit dem Tamron eine Belichtungsreihe gemacht. Ausser das die Bilder hier ab Blende 6.3 minimal heller ausfallen, gibt es hier ersteinmal nichts ungewöhnliches zu sehen.
Bei Blende 7.1 ist man hier bei einer Belichtungszeit von 1/60 Sekunden.
Bild 3:
Diese Belichtungstestreihe wurde mit der Kombination Tamron + Kenko-Zwischenkonverter gemacht. Normalerweise arbeitet der Kenko-Konverter versteckt, bzw. ist für die Kamera nicht sichtbar. Der besseren Übersichtlichkeit halber, habe ich die Blendenangaben manuell um eine ganze Blende nach oben gesetzt. Wie zu erwarten ist der x1.4-Zwischenkonverter eine Blende dunkler. Die weitere 1/3-Blende Lichtverlust, könnte zusätzlich durch das "mehr" an Glas oder durch Messungenauigkeiten verursacht worden sein.
Bei Blende 7.1(10.0) ist man hier bei einer Belichtungszeit von 1/25 Sekunden.
Bild 4:
Nun kam das Tamron mit dem DoVision Vorsatzkonverter zu seinem Einsatz. Wie der Kenko-Konverter, so ist natürlich auch der DoVision-Vorsatzkonverter für die Kamera nicht sichtbar.
Was mir hier schon bei den ersten Testbildern im Zoo auffiel, ist dass in dieser Kombination die Bilder um 2/3 Blendenstufen heller werden. Dieser Helligkeitsanstieg ist auch gut an den beigefügten Histogrammen zu erkennen. Erklären kann man sich dieses Phänomen dadurch, dass die Kamera die Belichtungsmessung immer bei Objektiv-Offenblende durchführt und die Belichtungszeit beim Abblende einfach herunterrechnet (z.B. Blende 5.6, 1/100sec -> 1/50 sec bei Blende 8.0). Da der Vorsatzkonverter die Lichtstärke manuell auf 7.1 reduziert, und damit bei der Kameraseitigen Blendeneinstellung von 5.6 bis 7.1 immer gleich viel Licht durchs Objektiv kommt, belichtet die Kamera ab Blende 7.1 um diese 2/3 Blendenstufen über.
Bei Blende 7.1(7.1) ist man hier, wenn man 2/3 Blendenstufen unterbelichtet, also sogar bei einer Belichtungszeit von 1/40 Sekunden.
q.e.d.
In meinem nächsten Beitrag befasse ich mich dann ein wenig näher mit der Bildqualität und der AF-Fähigkeit, welche sich durch die schlechten Lichtbedingungen in meinem ersten Test nur sehr schlecht beurteilen lassen.
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