Vielleicht hilft der Blick darauf, "
wo es herkommt" - und zwar sowohl im Hinblick auf Konstruktion als auch auf Fertigung und Geschichte:
In der analogen Ecke - so mit Film und so - aber auch in modernen Objektiven und Kameras ist das "
konstruktionsbedingt" so, dass Objektive rund und Aufnamemedien eckig sind.
Einerseits steht die Konstruktion bzw. Fertigung da im Vordergrund:
- Runde Gehäuse sind bedeutend einfacher und günstiger "genau auf Maß" herzustellen (z.B. durch Drehen und auch durch Pressverfahren).
- Gleiches gilt für runde Linsen.
- Einzelne Linsen stecken zudem in Tuben, und diese werden gegeneinander bewegt und teilweise auch dabei verdreht.
Warum aber ist dann der Sensor nicht auch rund?
- Weil runde Bilder irgendwie nicht so der Knaller sind, gell.
- Vor allem aber gab/gibt es da ein "Transportproblem": Wie bewege ich einen "runden" Film vorwärts? Der Filmtransport "von der Rolle seitlich abgewickelt" ist viel einfach umzusetzen, aber dabei erfordert er schlichtweg ein "quadratisches Aufnahmemedium".
- Hätte man das nun mit dem digitalen Zeitalter komplett umgeworfen, stünden die Kosten wahrscheinlich in keinem Verhältnis.
Was steht also unterm Strich:
Man befindet sich da im Bereich der
Präzisionstechnik, und da ist "rund" oftmals schlichtweg "einfacher"/"günstiger".
Eine Gewichtsersparnis stünde in
keinem sinnvollen Verhältnis zu Aufwand & Kosten.
Vorteil eines runden Sensors wäre aber, dass man sich das horizontale Ausrichten der Kamera ersparen könnte.
Aber - Einwand:
Bilderrahmen werden i.d.R. z.B. auch Leisten gefertigt. Runde Bilderrahmen sind wieder aufwendiger (=teurer).
Um nochmal den Bogen zur Technik zu schlagen:
In der Wafer-Technik ist meines Wissens nach die
Schneidetechnik von großer Bedeutung, und die ist (soviel ich weiß) noch immer bezogen auf
gerade Kanten ebenfalls am einfachsten, genauesten und kostengünstigsten (was auch den Verschnitt anbelangt, nicht nur Maße etc.).
Weg von den Sensoren zurück zu den Objektiven:
Objektive unterliegen i.d.R. eines Lichtverlusts zum Rand hin (Vignettierung).
Dies wird durch den "ungenutzten" runden Teil kompensiert.
All in all zeigt sich also, dass es sehr sinnvoll zu sein scheint, Sensoren eckig und Objektive rund zu fertigen.
Es gibt auch für Spezialfälle "eckige Objektive".
Da bin ich aber nicht bewandert, und diese Objektive erfüllen auch in der Regel Aufgaben für Spezialfälle.
Wer das vertiefen möchte, kann zum Beispiel einerseits mal nach "Lomographie" und andererseits nach "Cinescope" oder "Anamorphot" etc. recherchieren.
Viel hat davon (meine ich) auch mit Video- und Kino-Technik zu tun.
Bei der Lomographie ist u.a. Vignetierung direkt als "Stilmittel" erwünscht (glaube ich).
Just my private 2 cents to that story...