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Foto-Zubehör aus dem 3D-Drucker

sigii

Themenersteller
Hallo Zusammen,

Bei mir ergab sich letzte Woche das Problem, das es bei Shift-Panoramen mit dem TS-E 24mm zu Paralaxen-Verschiebung kommt, weil die Linse beim Shiften ihre Position ändert. Also habe ich gleich mal einen Frame designed, der die Linse so festhält, dass nun die Sensorseite (auch bekannt als Kamera) verschoben wird.
Unten sieht man das Ergebnis, funktioniert perfekt. Das Objektiv wird spielfrei gehalten und kann durch ein Arca-Profil gleich auf den Stativkopf geklemmt werden.
Designed wurde der Frame in Free-Cad, gedruckt auf einem billig-Drucker.

Nun würde mich mal interessieren, ob andere auch schon Foto-Zubehör selber gedruckt haben?

Gruß
Siggi
 

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Sieht massiv aus. Nimmst da einen bestimmten Kunststoff?
Als Metallarbeiter würd ichs wahrscheinlich aus einem Block Aluminium bohren, sägen und feilen ;-)
Wieviel Millimeter stark ist das Teil?
 
Der Rahmen is 10mm dick, die Stege welche durch die Durchbrüche stehen bleiben haben noch 8mm Stärke.
Gedruckt wird aber wie üblich nicht massiv, sondern mit Infill. (Gyroid 30%)
Ist aber alles nur aus der hohlen Hand geschätzt und nicht berechnet.
Geht sicher deutlich filigraner, aber ich wollte es einfach stabil haben.
(Und auch nicht zu viel Zeit dafür aufwenden)
Als Material verwende ich PETG, der ist haltbarer als PLA und einfacher zu verarbeiten als ABS.

Siggi
 
Hallo,
ich habe mir für mein Ultra-Weitwinkel einen Filterhalter gedruckt. Das Objektiv hat eine feste Sonnenblende und darauf wird mein Filterhalter gesteckt. Da ich beruflich mit Inventor arbeite, habe ich die Bauteile auch damit gezeichnet. Gedruckt habe ich die Bauteile dann auf einem Anycubic I3 Mega. Die Kosten für meinen Filterhalter waren dadurch sehr gering. Die Filter selbst sind von Rollei aus 150mm Serie. Die sind natürlich nicht so preiswert.
Gruß Jörg
 

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Filterhalter und alles, bei dem die Maßhaltigkeit nicht so heilig ist, sind eine super tolle Sache.
Ich habe mir schon oft Zubehör aus dem Drucker gelassen. Gegenlichtblenden, Adapterstücke für Winkelsucher, Objektivfuß, Stativschwenkkopf, Kamerastabilisierungen und Kardanaufhängungen, Objektivstabilisierungen usw.

Sinn macht das allerdings nur, wenn es diese Teile nicht bereits auf dem Markt gibt oder sie horrend teuer sind.

Denn es gibt einfach noch ganz, ganz gewaltige Nachteile beim Druck. Auf den ersten Blick sieht alles super aus. Misst man dann aber nach, entstehen durchaus Toleranzen von einigen hundertstel bis wenige zehntel Millimeter. Und diese hat man an einem gefrästen oder gedrehten Aluteil eben nicht.
Ebenso liegt ein echter Spritzling herstellungsbedingt immer in einer gewissen Toleranz, die bei einem Druck bei Weitem nicht gegeben ist und die Oberfläche ist meist auch 10x besser und unanfälliger.
Drittens ist die Belastbarkeit von Objekten aus dem Heimdrucker meist lächerlich gegenüber industriellen Druckverfahren. Aus diesem Grund habe ich bis heute noch keinen eigenen Drucker, sondern lasse alles über Dienstleister machen. Zwar hätte sich ein Heimdrucker für mich schon seit wirklich Langem amortisiert, aber eben zu zuvor genannten Nachteilen.

Und leider gibt es noch viel zu wenige Möglichkeiten, tatsächlich Compounds für den Endanwender zu erhalten oder auf Komposite nach eigenen Maßgaben zugreifen zu können. Wie bei Manfrottos letztem 3-Wege-Neiger, der komplett aus GFK statt Alu-Druckguss gefertigt wurde, lässt sowas im Druckbereich noch lange auf sich warten.
Es wird bereits mit Metall-Inserts geforscht, was zuweilen auch funktioniert. Aber es steckt noch in den Kinderschuhen. Und erst das würde dann richtig belastbare Objekte erzeugen. Dann wird ebenfalls immer öfter mit bspw. GFK experimentiert, was die Zufestigkeit und Torsionssteifigkeit extrem steigern kann. Aber auch hier wird das in den Heimbereich noch lange keinen Einzug halten und für industrielle Anwendungen vorbehalten bleiben.
 
Ganz so eng sehe ich das nicht. Sicher lohnt es sich nicht, Dinge zu drucken, welche man sich aus China für ein paar € schicken lassen kann. Aber die Genauigkeit hat für mich bisher immer ausgereicht und Stabilität war bisher auch kein Thema für meine Fotosachen, im Zweifel halt etwas Dicker (wie bei meinem Frame:)).

Aber das ist alles schon Of Topic (zum Thema Drucken ja/nein gibt es andere Foren), eigentlich geht es mir darum Dinge zu sehen, welche andere schon gedruckt haben.
Deshalb noch was von mir:

- einen EF-M FD Adapter (Da ist die Genauigkeit absolut ausreichend, ist aber natürlich ein prima Beispiel für lohnt nicht - weil gibt es billig aus China)

- einen 120 Zähne GT2 Pully (für mein nächstes Projekt, den habe ich so nicht zu Kaufen gefunden, da spielt der 3D-Drucker seinen vollen Vorteil aus)

Siggi
 

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@ sigii: Nimmst du die Maße von Originalteilen, mit Schublehre o.ä. ab oder gibts da irgendwo originale Zeichnungen für sowas wie z.b. Bajonette?
 
Für die Bajonette findet man die Maße meistens in den Tiefen des Internets. Beim Rest nehme ich einen Meßschieber. Manchmal etwas knifflig, das TS-E hat z.B. konische Flächen.
Beim GT2 Pully habe ich mit exakten Geometrien angefangen und bin sehr schnell an die Grenzen der Technik gelangt, mit 0,4mm breitem Druckkopf lassen sich halt keine 0,2mm Radien drucken, da muss man beim Konstruieren dann kreativ sein. Ein bisschen Erfahrung und auch Try and Error gehört bei sowas natürlich auch dazu.

Siggi
 
@sigii: tolles Teil der Shift-Adapter (y) Hätte ich ein T/S-Objektiv würde ich Dich glatt bitten, mir so ein Teil zu drucken :)

Karl
 
Ich habe mir schon einiges in 3D drucken lassen.
In erster Linie, weil ich eine Idee hatte ein Problem zu lösen. Weniger um Geld zu sparen. Günstiger ist 3D Druck i.d.R. nicht, wenn man Chinesen Preise aus der Bucht und vom großen Fluss kennt - aber es macht Spass.

Ich habe das Fuji 27mm Pancake. Das hat keine Innenfokusierung, dafür einen sehr fragilen Fokusiermechanismus. Weil ich das Teil habe um eine kleine Kamera in die Jackentasche zu stopfen, passierte nach 3 Jahren was passieren muss: Fokusdefekt, gut 120.-€ Reparatur.
Dank selbst entworfener und konstruierter Schutzkappe passiert das nicht mehr. Weil Luft unter der Haube ist, darf sich die Kamera auch versehentlich einschalten und das Objektiv ausfahren.

nimix
 

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Ich habe auch noch 2-3 Novoflex Balgengeräte. Bei diesen älteren Modellen kann man vorne in die "Rohre" die Balgensonnenblende (bei Bedarf mit Diakopiervorsatz) oder den kleinen Makrostand stecken. Das wurde früher über irgendwelchene Stangen, Blechlein usw. unten mit dem Stativgewinde verschraubt.
Dank selbst gedruckter Klemme ist es nun elegant gelöst.
An eine Klemme habe ich noch im 90° Winkel eine Arca Schiene gedruckt, womit man die Balgensonnenblende / den Diakopiervorsatz in der Höhe justieren kann.
Zudem kann man nun die Balgensonnenblende auch ohne Novoflex Balgengerät oder Einstellschlitten benutzen.
Einen Fokusierhebel für präziseres Fokusstacking, befestigt mittels Kabelbinder, habe ich gleich mit gedruckt.

nimix
 

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Zuletzt bearbeitet:
Wo wir gerade bei Novoflex sind: Da habe ich noch 2 Schnellschussobjektive.
Das war "vor Autofokus". Durch zusammendrücken des federnd gelagerten Fokusgriffs wird scharf gestellt. Oben drauf ist ein runder Lock-Knopf. Idee: mit der linken Hand fokussiert man, mit dem Handballen der rechten Hand streicht man über den Lock-Knopf, der dann die Fokussierung festklemmt. Wie gesagt - Idee. In der Praxis ist der Knopf rutschig, der genoppte Gummiring lose und bei häufigen Gebrauch fällt er irgendwann ab.
Also: Einen größeren Knopf 3D gedruckt, den man darüber klemmen kann (2 Schrauben M5 mit selbst sichernder Mutter). Den Stativadapter von Novoflex kann man auch nur extrem selten finden. Falls ja, meist nur im Set mit einem Objektiv. Zudem ist dann unten nur einen Platte mit 1-2 Stativgewindebohrung am vermeintlichen Schwerpunkt. Arca Schiene unten gab's nie. Also:
Stativadapter gedruckt, so dass man nun eine 200mm Arca Schiene von der Stange drunter schrauben kann.
Hinten die olivgrüne Jubiläumsversion im Originalzustand, vorne der getunte "D-Griff" mit Leica 400m Kopf.

nimix
 

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Dann hätte ich noch mein gutes, altes Velbon Sherpa Pro 530 Stativ, das sich seit über 10 Jahren bei mir bewährt hat.
Es hat eine teilbare Mittelsäule. Die Mittelsäule nutze ich nie, A) aus Stabilitätsgründen, B) weil ich oft bodennah arbeite. Schraubt man das lange Teil ab, kann man zwar den original Gewichtshaken auch an den Stummel schrauben. Der Haken schaut dann aber zu weit raus, so dass die maximale Beinspreizung nicht geht. Also:
Geteilte, kurze Mittelsäule selbst gedruckt. Das untere Teil ist mit dem oberen Teil mit 3/8" Gewindebolzen verschraubt. Oben ist ein 3/8" Gewindebolzen mit Loctite hochfest ins Gewinde eingeklebt. Dito unten, zur Aufnahme des versenkten Haken.
Maximale Beinspreizung funzt nun und zudem ist das Stativ stabiler / schwingungsärmer geworden. (ähnlich dem Manfrotto MA055 Umbauset, falls das einer kennt.)
Material für alles hier gezeigte war Polyamid, Farbe schwarz, Oberflächenbehandlung "Gleitschleifen". Nur den Fokushebel am Makroobjektiv habe ich in grau drucken lassen, weil grau ein paar € billiger ist.

nimix
 

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@nimix
Dasselbe habe ich mir damals für mein Manfrotto auch überlegt.
Allerdings gibt es noch zu viele Anwendungsfälle, bei denen ich immer noch Metall dem Kunststoff vorziehe. Wie in deinem Fall.
Kunststoff ist eben nicht das neue Metall, wie es überall propagiert wird. Sicher lässt sich durch Drucke mittels neuer Kraftflusberechnungen und Algorithmen zur Erstellung poröser Strukturen in CAD als auch Poly-Design verdammt viel herausholen. Aber eben auch nur bedingt.
3D-Druck für mich nur im äußersten Notfall, wenn ich keine andere Möglichkeit habe oder wenn die Bauteile keine Belastungsrelevanz besitzen.
Ich bin beim Manfrotto beim Alu geblieben, weil mir Kunststoff zu sehr schwingt. Hatte auch mal überlegt den Sockel aus PA zu bauen. Vorteil gegenüber anderen, teilweise unsinnigen Kunststoffen ist, dass es sich zur Dämpfung noch konditionieren lässt. Da aber die Druckkosten höher als meine Bauteilkosten sind und ich im Endeffekt ein minderwertigeres Teil bekomme, liegt der Vorteil der konventionellen Fertigung klar auf der Hand. Darüber sollte jeder Designer mal nachdenken, bevor er einfach Modelle für den freien Markt rausschmeißt (insbesondere thingiverse), bei denen sich der Anwender im Nachhinein ärgert oder freiliegende Potentiale einfach nicht genutzt werden.

Zum konkreten Fall:
Der Sockel ist aus einem einzigen Stück Alu und feinzentriert sich selbst in der Achse. Kein Schwimmen, kein Festschrauben, alles sitzt 100% zentriert und fest. Außerdem mit von außen erreichbaren Klemmungen für den Stativkopf.
3D Druck möglich, aber qualitativ minderwertiger.
Der originale 3-Wege-Neiger ist mir mal aus 1,60m samt Stativ umgefallen und der Spannhebel abgebrochen. Billiger Alu-Dreck eben. Zu sehen ist mein Nachbau. Auch nicht als Druck, weil stark belastet, sondern aus Titan. Die Schrammen vom Sturz sind noch links vorn an der Kopfplatte sichtbar.
Der Druck als optimierter echter Arca-Nachbau ist nur ein Prototyp. Den habe ich mir später in doppelter Ausführung, weil 2 Köpfe, konventionell aus Alu hergestellt.
Schneller, einfacher, fester und platzsparender spannbar als das original, leichter, stabiler und genau derselbe Schwenkbereich. Billiger als ein erhältliches Nachrüst-Set eines gewissen Herstellers.
Mittlerweile liegt ein Kopf ungenutzt bei mir rum. Vielleicht verwende ich ihn später mal für einen Slider.

Die Klemmplatte ist auch ein Selbstbau aus Alu. Kein Druck, weil belastet und schwingend.

Das ist aber alles schon ein paar Jahre her. Mittlerweile wird mein Manfrotto nur noch stationär für kleinere Arbeiten verwendet.

@c_joerg
thingiverse.com
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch mal was sinnvolles, hab ich aber nicht selbst entworfen, sondern auf 'thingiverse' gefunden.
Da hat es zwar viel Mist, aber zwischendrin findet man auch richtig gute Sachen.
Die Box für den EVF-DC1 meiner M3 ist bei mir im Dauereinsatz. Damit ist der Sucher ideal geschützt wenn er wieder mal in der Fototasche rumfliegt.

Siggi
 

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Hätte ich noch Zugang zu einer Drehbank, hätte ich die kurze MS sicher gedreht.
Durch 3D Druck konnte ich sie aber viel detaillierter planen und vom Gewicht optimieren. Als qualitativ schlechter würde ich 3D Druck nicht bezeichnen.
Ich habe PA gewählt. Das hat 70% der Festigkeit von Alu und ist UV beständig. Es wird auch als Isoliersteg für thermisch getrennte Profile im Metallbau für hunderte Meter hohe Fassaden benutzt.
Plastik war gestern. Heute sind das hochwertige Kunststoffe. Oder ist etwa ein Carbon Stativ schlechter als ein Alustativ, weil das Carbonstativ aus Plastik ist?
"Carbon" ist hier auch nur faserverstärkter Kunststoff.
Bei Kunststoff hört 3D Druck aber lange nicht auf.
Lies mal hier ein paar Wochen die News: https://www.3d-grenzenlos.de/
Das ist großes Kopfkino. Von 3D gedruckten Torten aus Schokolade und Sahne, über 3D gedruckte Häuser aus faserverstärktem Beton über 3D gedruckte Körperimplantate für die Medizin bis zur 3D gedruckten Schusswaffe aus lasergesintertem Metall gibt's da alles.
Als ich dort vor rund 2 Jahren gelesen habe, dass die Südkoreanische Luftwaffe die Treibwerksschaufeln ihrer F-15 Jagdbomber aus Titan selbst im Lasersinter Verfahren druckt, wusste ich dass ich mir über Festigkeit keine Gedanken mehr machen muss.

nimix
PS: ...und ständig und rasant geht die Entwicklung weiter:
https://www.3d-grenzenlos.de/magazin/zubehoer-zusatzgeraete/filament-staerker-als-stahl-anisoprint-27272163/
 
Zuletzt bearbeitet:
@sigii
Wenn es so eine Kapsel nicht original gibt, dann ist das wirklich mal was Sinnvolles.

@nimix
Pauschalisieren will ich die erreichbare Qualität von 3D Druck nicht. Es kommt auf den Anwendungsfall an.
Ich interessiere mich seit einigen Jahren für das Thema und setze mich immer wieder vorranging mit der Anwendbarkeit, aber eben auch mit der Herstellung des Ausgangsmaterials und der Recyclebarkeit oberflächlich auseinander. Dabei sei zu erwähnen, dass dieses reine Wissenschaften sind, wenn man tatsächlich tief einsteigen will. Was du dagegen postest, sind kunterbunte Werbebroschüren mit fetten Versprechungen junger Start-Ups, denen oft nur heiße Luft folgt.
Nicht falsch verstehen. 3D-Druck ist in meinen Augen eine echte Revolution, keine Evolution. Aber auch hier gilt eines: Bodenständig bleiben!
Deine Turbinen sind schon seit Jahren kein Geheimnis mehr. Aber wenn du dich einmal mit dem steinigen Pfad der Entwicklung solcher Druckprozesse beschäftigst, dann merkst du ganz schnell, wieviele Lügen in den Versprechungen stecken, gedruckte Turbinen, Felgen, Waffen usw. würden aus dem Drucker fallen und seien nach ein bisschen Poliererei fertig.

Und dann gibt es da noch das Thema Kunststoffe, das ich nur in Ansätzen oberflächlich ankratzen kann.
Dazu sei gesagt, dass die Festigkeit gerne herangezogen wird, aber leider absolut keinerlei Aufschluss über etwaiges Verhalten und Reaktionen des Kunststoffes liefert.
Auch hier spielt der Anwendungsfall eine Rolle. Fassaden-PA kannst du nicht mit technischem PA vergleichen, weil die Anwendungsfälle komplett andere Eigenschaften erfordern. Deine UV-Beständigkeit spielt bei einem PA 6 G so gut wie keine Rolle. Genau wie du damit wiederum kein wasserartiges PA 4.6 vergleichen kannst.
Beim 3D Druck für den Endanwender komm oft PA2200 zu Anwendung, was keine großen Besonderheiten, aber auch keine gravierenden Schwächen hat. Dann spielt das Formgebungsverfahren eine massive Rolle. Beim Druck bekommst du eine ungerichtete homogene in alle Richtungen belastbare Struktur, während du beim Spritzguss die Verkettung der Moleküle für massive, gerichtete Festigkeitssteigerungen verwenden kannst. Vom simplen Heimdrucker ganz zu schweigen.

Anbei mal meine fertige Kollaboration aus MJF-PA und ein paar Verbundelementen für mein Sigma.
Warum?
Mein MJF-PA hatte gegenüber dem SLS-PA eine 5% höhere Zugfestigkeit, was aber noch viel wichtiger ist, ein ca. 13% gesteigertes Biegemodul. Denn wenn ich die Zugfestigkeit meines Materials tatsächlich ausreize, dann habe ich großen Bockmist am Artikel gebaut.
Wie in einem Foto zu sehen ist, biegt sich der Fuß trotzdem noch verdammt durch. Dem komme ich mit der schwarzen Stützbrücke bei. Dabei habe ich allerdings den Fuß bereits dreifach mit Titanelementen versteift. Alu wäre nicht möglich gewesen wegen der Länge und seiner sehr geringen Streckgrenze. Besser wäre Federstahl gewesen, der korrodiert aber irgendwann und ist schwer.
Die Anschraubgewinde aus Kunststoff wären der reine Blödsinn gewesen. Also habe ich mir Gewindeeinsätze aus Edelstahl gebaut. Die versteifen den Fuß punktuell noch einmal. Erwerbbare Gewindepanzerung war mir für das Projekt viel zu teuer, wer sowas hat, kann das aber auch verwenden.
Das Rastblech ist aus Edelstahl und rastet selbstständig an entsprechender Position ein. Damit verhindert es ein ungewolltes Umklappen der Stützbrücke.
Mittels Kompositmaterialien wäre so ein Fuß eventuell auch möglich, jedoch ist mir sowas im Druck, insbesondere im MJF nicht geläufig.
Maschinell wäre das Teil in der Form bedingt ebenfalls, aber sehr aufwändig herstellbar gewesen - davon abgesehen mit meinen Mitteln absolut nicht. Die Wabenstruktur führte ich vertikal durch den Fuß, weil der Biegemoment im Foto auf die X-Achse wirkt und seitlich nicht stark angreift. Das spart viel Material und macht den Fuß stabiler als wenn er aus einem homogenen Kunststoffblock wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für die Fotografie habe ich bisher nicht viel gedruckt, nur eine Gegenlichtblende für das Canon 50mm STM. Funktioniert wunderbar (y)
Gedruckt auf dem Creality Ender 3 mit PLA.
 
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