Welche gebrauchte Nikon für Astro

Hallo!
Eine kleine Frage..
Ich möchte mich ein wenig mehr mit Astrofotografie beschäftigen.
Hier geht es mir zunächst NUR um die Kamera.
Bis zum Kauf würde ich die Z oder oder die 800 verwenden, jedoch vermute ich würde mir eine DX da bessere Dienste leisten!? Auch eine Astromodifikation einer DX wäre denkbar.

Die Frage ist nur, welche sollte man ins Auge fassen!?
Die 5xxxxer haben ein Klappdisplay, mit den Sensoren jedoch kenne ich mich gar nicht aus. Welche sind identisch?

Das ganze soll zunächst auf einer EQ5 mit DSLR Objektiven 20-600mm und M-Gen II Autoguider verwendet werden. Ob ich das noch an ein Teleskop basteln will ist mir derzeit noch nicht ganz klar

Also.. welche 5xxxx oder doch einfach die Z daran verwenden?
Vielen Dank

Ich würde die Z6 ggf. im Cropmodus verwenden.
Aber das wäre doch die klassische Domäne von FX, und da ist der Z6 Sensor nunmal der Beste.
Warum DX?

Fazit: du hast schon alles - ggf. noch ein 20/1,8 oder 14/2,8 am FTZ dran...

Nun wenn ich "nur" mit der Z arbeite dachte ich reicht die Brennweite vielleicht nicht .. Croppen kann man ja immer noch. klar...

Das 20 1.4 und das 135 1,8 kommt sicher gut... Das 70-200 2,8 wird mit den 65mm mehr vermutlich nichts rausziehen.. Daher dachte ich eine d5xxx zu nehmen die dann bis iso 800 (?) sicher auch gut liefert.

Die Nachführung sollte ja schon 3 min schaffen..

Aber wenn die Meinung ist "reicht"... und auch ein 150-600 c noch "verwendbar" ist.. okay.. dann spare ich mir Geld

Zuhörer schrieb:

Warum DX?

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Warum?

Ich denke, so pauschal kann man das nicht beantworten. Das kommt auf den Einsatzzweck drauf an. Wenn Du beispielsweise die weiter entfernten Nebel ins Visier nehmen willst, ist Brennweite nie verkehrt. Und grad mit Stacking bekommt man bei DX ja nicht nur das Rauschen weg, sondern hat als Nebeneffekt eine vergleichsweise hohe Auflösung. Da müsste man schon mit der D850 oder Z7 anrücken.

Außerdem sind die Objektiveigenschaften ja oft so, dass der DX-Bildkreis meist ganz passabel abbildet, während Dir die FX-Ecken Schwierigkeiten machen können. Auch sowas spricht dann für DX, wenn man beispielsweise ein großes Milchstraßenpanorama machen möchte.

Vom Prinzip ist es dann auch egal. Ich würde die D5600 nehmen, da die Touchbedienung übers Display vielleicht was wert sein kann. Sensortechnisch wirds zu einer D5200 oder D5300 keinen großen Unterschied machen. Auch die Fernsteuerung via Snapbridge könnte für die D5600 sprechen. Kommt natürlich auch hier ein wenig drauf an, wie man das Ganze angehen will.

Im Nikon Bereich wirst du im Moment keinen besseren Sensor finden, imho.

Zum erstmal üben reicht er jedenfalls dicke. Wenn du dann in 5 Jahren Profi bist, gibt es vielleicht wieder was Besseres.
Wobei, der uralte D610 Sensor ist ja auch immer noch top - gibt dir mehr Zeit zum Üben...

Objektive hast du ja wohl schon.

Hallo,
beim Thema Astro-Fotografie solltest Du bedenken das alle Kameras mit Filter vorm Sensor ziemlich viel vom roten Frequenzspektrum abschneiden, weils beim "normalen" fotografieren tagsüber im roten und infraroten Bereich stören würde. Die D800 z.B. hat so einen Filter, der dafür sorgt das man bei der Astrofotografie all die schönen Nebelstrukturen aus dem H-Alpha Bereich nicht sieht.
Aus diesem Grunde hat Nikon seinerzeit eine speziell für Astro-Fotografie modifizierte Version mit dem Namen D800a rausgebracht.
Viele Astrofotografen, die mit einer DSLR fotografieren haben sich diese entsprechend umbauen lassen (der Filter wird entfernt und ggf. muß der Fokus angepasst werden).
Die meisten Astros haben dazu Canon-Bodies verwendet, Nikon ist in der Szene eher selten anzutreffen.

Von der D810 gab es eine A-Version speziell für Astrofotografie mit überarbeiteten Infrarotsperrfilter... Sie hat bei Nikon immer noch die höchste Empfindlichkeit für H-Alpha-Spectral-Licht....und in Verbindung mit 36mp-Sensor bietet die genug Potenzial für croppen in der Nachbearbeitung....

Ich kenn jetzt dein Budget nicht, aber schau mal dahin auch wenn’s die Dinger nicht wie Sand am Meer gibt im Gebrauchtmarkt..

Ich habe in den Jahren viele verschiedene Kameras für Astrofotografie ausprobiert, von Canon 1000D über 600D, die ich dann modifizieren lies über 5D ii zu den verschiedensten Nikons (D850, D750 und Z6).

Aus all dem, NIE wieder würde ich einen DX-Sensor nutzen, viel zu häufig erliegt man dem Irrtum man müsse unbedingt viel Brennweite haben. Sehr viele - häufig fotografierte - astronomische Motive sind gut im Bereich bis 500mm zu fotografieren. Der DX-Sensor bringt da also nur ganz bedingt einen Vorteil, hat aber den riesen Haken, dass er einfach mehr rauscht als ein FX-Sensor.
Ich würde auch die Z6 nicht verwenden, da sie einfach in der extremen Bildbearbeitung, die bei den unterschiedlichen Motiven notwendig ist eher zu Banding und anderen unangenehmen Effekten leidet, als z.B. die alte D750.

In all den Jahren habe ich noch nie so gutes Rohmaterial erhalten wie aus der D750, dass sich wirklich extrem in der EBV quälen lässt.

Hier ein Beispiel, M31 mit der D750 bei 480mm Brennweite und 2,5h Belichtungszeit.



Mein Tip, such dir gebrauchte D750, die muss man nicht mal modifizieren lassen!

... da hätte er auch seine alte D610 behalten können, im RAW wohl kein großer Unterschied.

Oder?

Bei der Auswahl solltest du insbesondere die Bedienung im Auge behalten. Nachts wenn es stockdunkel ist und du nur mit Stirnlampe und Taschenlampe vor deinem Equipmente stehst, vermutlich noch dick eingewickelt mit Handschuhe ist es ein Segen, wenn das Handling einfach von der Hand geht.
Ich nehme für Astro fast ausschließlich die D850 ggü. der D500 wegen dem besseren Touchdisplay und dem elektron. Verschluss (Spiegelschlag). Für Astro habe ich mir ein spezielles Aufnahmeprogramm (WB, ISO, NR usw.) erstellt, damit ich vor Ort auch nichts vergesse.
Für die Zielsuche bei Deep-Sky Objekten nach der Einnordung hilft dir das VF wegen dem größeren Bildwinkel, ansonsten würde ich auch die D500 nehmen, wenn ich in der EBV viel croppen muss. Aus dem besagten Grund sind mir die Zooms auch lieber. Zum Absuchen nutze ich eine kleine Brennweite, wenn ich das Objekt gefunden habe und es mittig im Bild ist, zoome ich auf max. Brennweite. Mit dem 200-500 funktioniert das bestens.

Zuhörer schrieb:

... da hätte er auch seine alte D610 behalten können, im RAW wohl kein großer Unterschied.?

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Die 610 kenne ich halt nicht pers. von den Daten her aber ja, wobei ich ein schwenkbares Display als sehr nützlich ansehe.

Zuhörer schrieb:

... da hätte er auch seine alte D610 behalten können, im RAW wohl kein großer Unterschied.

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Ich hatte Beide parallel und fand' gerade in den RAW-Bearbeitungsreserven lagen Welten zwischen den Kameras. Wer gerne Schatten hochzieht oder Lichter rettet wird da ziemlich schnell den Unterschied merken... ich hab' deswegen irgendwann die D610 abgestoßen und bin wieder zu einem einzelnen Body mit mehr Objektivwechsel zurück.

Dass sich die Sensoren von D600/610 und D750 kaum/nicht unterscheiden halte ich für ein hartnäckiges Gerücht.

bemymonkey schrieb:

Ich hatte Beide parallel und fand' gerade in den RAW-Bearbeitungsreserven lagen Welten zwischen den Kameras. Wer gerne Schatten hochzieht oder Lichter rettet wird da ziemlich schnell den Unterschied merken... ich hab' deswegen irgendwann die D610 abgestoßen und bin wieder zu einem einzelnen Body mit mehr Objektivwechsel zurück.

Dass sich die Sensoren von D600/610 und D750 kaum/nicht unterscheiden halte ich für ein hartnäckiges Gerücht.

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Ist das so!? .. Ich hatte die 610 ja jahrelang und (der erste Eintrag bei den Beispielbildern der d750 ist von mir) habe dann die 750 ausgiebig ausprobiert und so gar keinen Unterschied bemerkt. Ich bilde mir ein auch in anderen Bereichen gelesen zu haben das der Sensor selbst in der z5 noch grundsätzlich identisch zu dem der 600 ist. Jedenfalls hat mich das "Mehr" das die 750 zur 610 bietet (Display/AF) nie dazu bewegt ein "habenwollen" zu verspüren.. Egal.

Das Klappdisplay sehe ich sinnvoll bei Astro.. die Investkosten jedoch nicht so.

Die z6 Nefs hingegen bieten doch erstaunlich mehr Spielraum bei der Bearbeitung und halt gleichzeitig die beste Bedienung (auch via Handy)

Insofern werde ich es dann (dank Euch) bei der Z6 erst einmal belassen. Kann mir ja immer nochmal was altes abgerocktes dazu kaufen.
Muss letztendlich ja nur den Sensor tragen.

@2oDiac ... Meinst Du es lohnt das Sigma 150-600 C überhaupt auf die Montierung zu stellen? Oder sollte ich es beim 135 1,8 Art und dem 70-200 Nikkor VR belassen?

MarcusPK schrieb:

Die z6 Nefs hingegen bieten doch erstaunlich mehr Spielraum bei der Bearbeitung ...

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Im Bereich der "normalen" Fotografie hast du absolut recht, da ist die Z6 jeder der genannten DSLR voraus, ABER in der "astrotypischen" EBV werden die Daten nach dem Stacken ja noch ordentlich gestreckt und dabei zeigen sich aufgrund der PDAF-Layer vor dem BSI-Sensor der Z6 halt eher Banding etc. als bei der D750. Das kannst du natürlcih verhindern, indem du einfach noch ein paar Stunden Belichtungszeit drauf legst, denn dann kommen auch die besser Full-Well-Capacity und die höhere Quanteneffizienz der Z6 zum tragen.

https://www.photonstophotos.net/Charts/Sensor_Characteristics.htm

Wenn du mal auf den Link klickst und dir dann D600/D610/D750 und Z6 einblendest, wirst du sehen, dass es in den Messungen der Sensoren Unterschiede gibt, die man freilich in der normalen Fotografie kaum/nicht sieht, aber sie sind da und in der Astrofotografie auch in gewisser Weise relevant.

MarcusPK schrieb:

@2oDiac ... Meinst Du es lohnt das Sigma 150-600 C überhaupt auf die Montierung zu stellen? Oder sollte ich es beim 135 1,8 Art und dem 70-200 Nikkor VR belassen?

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Ich pers. würde es mit dem 150-600 nur bei eingefahrenem Tubus probieren, also bei 150mm, denn der ausgefahrene Tubus kann dir mit zunehmender Belichtungszeit durchaus ein paar Bildfehler bescheren. Da du ja das 135/1.8 hast, würde ich definitiv mit dem starten, besser noch mit dem 85er.

Hier: https://13parsec.de/index.php/einsteiger-guide findest du zum Start ein paar nützliche Hinweise.

MarcusPK schrieb:

Ist das so!? .. Ich hatte die 610 ja jahrelang und (der erste Eintrag bei den Beispielbildern der d750 ist von mir) habe dann die 750 ausgiebig ausprobiert und so gar keinen Unterschied bemerkt.

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Wissenschaftliche Vergleiche habe ich nicht durchgeführt - einfach nur parallel fotografiert (z.B. ein Body mit 24-120 4.0 VR und einer mit 35 1.4G). Die Ergebnisse bei Basis-ISO und viel Licht waren nahezu identisch - hätte ich selbst nicht auseinander halten können... sobald es aber schwieriger wurde hatte ich mit der D610 in der Entwicklung Probleme, die parallel an der D750 nicht auftraten. Ganz besonders die Farbwiedergabe war teilweise wirklich unangenehm im Vergleich, wobei das auch an LR/ACR gelegen haben kann.

Wenn ich mir meine Fotos aus der Zeit ansehe hatte ich dei D610 ca. 7-8 Monate lang, bis ich sie genau deswegen dann doch wieder abgestoßen habe.

MarcusPK schrieb:

Ich bilde mir ein auch in anderen Bereichen gelesen zu haben das der Sensor selbst in der z5 noch grundsätzlich identisch zu dem der 600 ist. Jedenfalls hat mich das "Mehr" das die 750 zur 610 bietet (Display/AF) nie dazu bewegt ein "habenwollen" zu verspüren.. Egal.

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Das bildest Du Dir nicht nur ein, sondern es steht so im ganzen Netz geschrieben. Vielleicht war meine D610 ja eine Gurke, wer weiß


Aber ist ja grundsätzlich jetzt auch egal - mit der Z6 machst Du so oder so einen Schritt nach vorne was den Bearbeitungsspielraum angeht. Aber wer weiß, ob Du den riesengroßen Unterschied zur D610 ohne den Fokus auf Astro sehen würdest

bemymonkey schrieb:

Das bildest Du Dir nicht nur ein, sondern es steht so im ganzen Netz geschrieben. Vielleicht war meine D610 ja eine Gurke, wer weiß

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Der Sensor ist ja nur ein Teil in der "Wertschöpfungskette"... also selbst WENN der Sensor identisch ist, können AD-Wandler, Ausleser, etc. dennoch das Ergebnis positiv/negativ beeinflussen, selbst eine bessere Wäremabfuhr kann für weniger Rauschen sorgen.

2oDiac schrieb:

Im Bereich der "normalen" Fotografie hast du absolut recht, da ist die Z6 jeder der genannten DSLR voraus........................ Belichtungszeit durchaus ein paar Bildfehler bescheren. Da du ja das 135/1.8 hast, würde ich definitiv mit dem starten, besser noch mit dem 85er.

Hier: https://13parsec.de/index.php/einsteiger-guide findest du zum Start ein paar nützliche Hinweise.

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Vielen Dank für die Info und den wirklich hilfreichen Link.
Tatsächlich hätte ich gedacht das das alles zu kurz ist.. also 85mm am FX ist tatsächlich brauchbar.. Nun ich bin gespannt

D A N K E