Was ich zu DDR-Zeiten in der AG junge Fotografen gelernt habe:
1. viele Filme aus einer Charge kaufen
2. ausreichend Entwickler dazu (Gut sind hier Trockenansätze, Rodinal hält sich aber auch recht lange im Dunkeln)
3. Film und Entwickler eintesten
3a. eine schwarze, zerknüllte, Socke auf grauem Untergund fotografieren
3b. eine weißes, zerknülltes, Taschentuch auf grauem Untergrund fotografieren
3c. dabei mit dem Beli auf den grauen Untergrund einmessen und die gleichen Einstellungen für beide Bilder verwenden! Es darf natürlich auch beides auf einem Bild sein.
3d. wer noch eine alte Exa sein Eigen nennt: Glück gehabt, die hat einen Filmabschneider eingebaut und man kann im Dunkeln einen Teil des Films entnehmen und separat entwickeln.
4. mit den auf der Filmverpackung angegebenen Parametern entwickeln
5. in Socke und Taschentuch sollte nach der Entwicklung im Negativ noch Struktur erkennbar sein. Keine schwarzen bzw. weißen Löcher!
6. Wenns passt, alles gut.
7. Wenns nicht passt: alles von vorn und entsprechend zuerst die Entwicklungszeit anpassen.
8. Wenn dann erstmal die Entwicklung passt und zuverläsige reproduzierbare Ergebnisse liefert, kannst Du gern noch mit Verdünnungen und Temperaturen experimentieren.
Mache ich noch heute so und bin damit zufrieden. Wenn Du ein vernünftiges Negativ hast, kannst Du daraus dann die Bilder Deiner Wahl ausbelichten. Wenn das Negativ schon Sch.... ist, kannst Du nur noch versuchen etwas sinnvolles dort herauszubekommen. Die Betonung liegt auf "versuchen".
Die restlichen Filme einfach einfrieren, die halten sich dort Jahrzehnte. Du musst nur der Mutti erklären, warum zwei Fächer im Gefrierschrank jetzt mit Filmen gefüllt sind