R.B.
Themenersteller
Es hat ja schon einige sehr interessante Berichte bzw. Eindrücke zur PK hier gegeben. Viele Neuvorstellungen wurden ja schon im Vorfeld der PK besprochen. Bei einigen Kameras muss man abwarten, was sie in der Praxis bringen. Mich interessierte bei meinem Besuch auf der PK ein ganz anderes Thema, nämlich die Frage, ob man irgendeine Tendenz erkennen kann, wohin die Reise in der Digitalfotografie geht. Dabei interessierte mich besonders die Frage, ob eine Tendenz erkennbar ist, welche Mittel eingesetzt werden, absolut höchste Bildqualität zu erzielen. Neben der sicherlich sehr interessanten Frage, was sich bei den Bildbearbeitern tut, welche Fortschritte es beispielsweise bei den Druckern gibt usw. war ich also auf der Suche nach den perfekten Techniken. Praktisch wie jemand, der einen Golf fährt, sich aber gerne mal einen Porsche genauer ansieht. Nur dass der Vergleich hinkt. Golf und Porsche ist ja eigentlich klar definiert. Was ist aber in der Digitalfotografie Golf und was ist Porsche? Meine Erkenntnisse sind relativ schlicht, aber auch irgendwie ergreifend, denn wie zu analogen Zeiten entscheidet offensichtlich auch in der Digitalfotografie das Format die technische Qualität. Ich habe keine Lösung gesehen, die mit einem kleinformatigen Sensor nur annähernd an die "dicken Dinger" rankamen. Ich habe z.B. gesehen, wie Profis mit einer Hassi mit 39 MP Schwarzweißfotos machten und beim Ausdruck die vollen 256 Graustufen ausreizen konnten. Meines Wissens hat es das noch nie gegeben, weil die dort demonstrierte Sensortechnologie, verbunden mit adäquater Bildbearbeitung einen Kontrastumfang erreichte, der wirklich atemberaubend ist.
Eigentlich hat sich auf der PK nichts geändert. Hier der Konsumer-, Prosumer- und Schnellfotografenbereich mit teils sehr beachtlicher Technik, dort ein technischer Materialeinsatz jenseits von Gut und Böse und mit fast schon unanständig guten Ergebnissen. Von den Massenherstellern, das kann man nun wirklich nicht abstreiten, ist Canon mit der 1Ds Mk II mehr als gut aufgestellt. Selbst Praxisvergleiche mit PhaseOne 39MP-Rückteil bei der Linhof 679 cs oder der Mamiya 645 AFD II, ebenfalls mit PhOne-39MP-Rückteil, gerade in der digit erschienen, lässt sie nicht alt aussehen. Offensichtlich bestimmt die Sensorgröße zur Zeit das Maß der Dinge.
Mich hat gewundert, dass die Gerüchte um Nikons VF-Pläne sich auf der PK nicht bestätigt haben (oder habe ich etwas verpasst?). Das kleine Sensorformat deckt also ein breites Spektrum ab bis hin zu anspruchsvollen Profiaufgaben, wo nicht das letzte Quäntchen Qualität notwendig ist.
Es hat auf dieser PK kein Signal gegeben, dass kleinere bzw. kleine Sensoren wie bei FT die Qualitätsfrage relativieren könnten. Nein, Qualität im Sinne von "höchstmöglich" ist keine Domäne dieser Sensorformate. Ist diese Erkenntnis neu? Oder originell? Nein, natürlich nicht. Aber in einem Punkt halte ich sie für erwähnenswert: Auf der PK bekam ich den Eindruck, dass mit zunehmender Sensorgröße die Qualitätserwartungen einerseits stiegen und andererseits größtenteils auch tatsächlich diese Erwartungen erfüllt wurden.
Für mich war es interessant zu sehen, was technisch möglich ist. Das hat mir FT nicht vergrault. Die Entwicklung geht weiter, doch ich vermute, dass sie alle Sensorgrößen gleichermaßen betrifft, so dass kleinere Sensoren nicht überproportional davon profitieren werden. Ich denke, dass im professionellen Bereich die Zahl der MP keine besondere Rolle mehr spielen wird, wenn man sowieso schon mehr als genug davon hat. Interessant wird für mich die Frage, welche Zukunft der 1,3-Crop hat wie beispielsweise bei Leica und Canon. Momentan habe ich den Eindruck, dass die Wahl dieses Cropfaktors gar nicht mal so übel war, wenn man vorhandene gute Analogobjektive weiter benutzen will.
Spannend bleibt die Frage, wann man anfängt, weniger über MP, High-ISO-Rauschen oder fps zu reden, sondern über Qualität.
Aus vielen Forum-Beiträgen habe ich den Eindruck gewonnen, dass man mit einer FT-Kamera andauernd in der Defensive ist. Entweder rauschen sie mehr, sind zu langsam usw. Und wie "zufrieden" ist "man" dann, wenn beispielsweise die D200 auch nicht besser ist. Diese Vergleicherei gibt es wahrscheinlich auch bei denjenigen, die ihren Golf tunen. Dem einen ist das Doppelrohr zu schlicht, dem anderen die Felgen. Ganz zu schweigen vom Chiptuning. Solche "Probleme" hat -um beim obigen Beispiel zu bleiben- ein Porschefahrer nicht. Und wahrscheinlich auch nicht das Problem, über Preise nachzudenken. Aber irgendwie sind solche Vergleiche zwischen einer 30d, D200 oder E-330 schon ziemlich öde.
Was Olympus und FT betrifft, so habe ich den Eindruck, dass sich quantitativ viel getan hat mit Matsushita/Leica und Sigma. Einen Vorsprung -so wie ich es mir erhofft habe mit der Entscheidung für FT- sehe ich allerdings nicht. Die Leica-Marketingleute tun dies als "Einsteigersystem", natürlich für "ambitionierte", ab. Na, das ist doch schon einmal was. Und das kann man natürlich solange behaupten, bis FT nicht das Gegenteil beweist.
BG
Rolf
Eigentlich hat sich auf der PK nichts geändert. Hier der Konsumer-, Prosumer- und Schnellfotografenbereich mit teils sehr beachtlicher Technik, dort ein technischer Materialeinsatz jenseits von Gut und Böse und mit fast schon unanständig guten Ergebnissen. Von den Massenherstellern, das kann man nun wirklich nicht abstreiten, ist Canon mit der 1Ds Mk II mehr als gut aufgestellt. Selbst Praxisvergleiche mit PhaseOne 39MP-Rückteil bei der Linhof 679 cs oder der Mamiya 645 AFD II, ebenfalls mit PhOne-39MP-Rückteil, gerade in der digit erschienen, lässt sie nicht alt aussehen. Offensichtlich bestimmt die Sensorgröße zur Zeit das Maß der Dinge.
Mich hat gewundert, dass die Gerüchte um Nikons VF-Pläne sich auf der PK nicht bestätigt haben (oder habe ich etwas verpasst?). Das kleine Sensorformat deckt also ein breites Spektrum ab bis hin zu anspruchsvollen Profiaufgaben, wo nicht das letzte Quäntchen Qualität notwendig ist.
Es hat auf dieser PK kein Signal gegeben, dass kleinere bzw. kleine Sensoren wie bei FT die Qualitätsfrage relativieren könnten. Nein, Qualität im Sinne von "höchstmöglich" ist keine Domäne dieser Sensorformate. Ist diese Erkenntnis neu? Oder originell? Nein, natürlich nicht. Aber in einem Punkt halte ich sie für erwähnenswert: Auf der PK bekam ich den Eindruck, dass mit zunehmender Sensorgröße die Qualitätserwartungen einerseits stiegen und andererseits größtenteils auch tatsächlich diese Erwartungen erfüllt wurden.
Für mich war es interessant zu sehen, was technisch möglich ist. Das hat mir FT nicht vergrault. Die Entwicklung geht weiter, doch ich vermute, dass sie alle Sensorgrößen gleichermaßen betrifft, so dass kleinere Sensoren nicht überproportional davon profitieren werden. Ich denke, dass im professionellen Bereich die Zahl der MP keine besondere Rolle mehr spielen wird, wenn man sowieso schon mehr als genug davon hat. Interessant wird für mich die Frage, welche Zukunft der 1,3-Crop hat wie beispielsweise bei Leica und Canon. Momentan habe ich den Eindruck, dass die Wahl dieses Cropfaktors gar nicht mal so übel war, wenn man vorhandene gute Analogobjektive weiter benutzen will.
Spannend bleibt die Frage, wann man anfängt, weniger über MP, High-ISO-Rauschen oder fps zu reden, sondern über Qualität.
Aus vielen Forum-Beiträgen habe ich den Eindruck gewonnen, dass man mit einer FT-Kamera andauernd in der Defensive ist. Entweder rauschen sie mehr, sind zu langsam usw. Und wie "zufrieden" ist "man" dann, wenn beispielsweise die D200 auch nicht besser ist. Diese Vergleicherei gibt es wahrscheinlich auch bei denjenigen, die ihren Golf tunen. Dem einen ist das Doppelrohr zu schlicht, dem anderen die Felgen. Ganz zu schweigen vom Chiptuning. Solche "Probleme" hat -um beim obigen Beispiel zu bleiben- ein Porschefahrer nicht. Und wahrscheinlich auch nicht das Problem, über Preise nachzudenken. Aber irgendwie sind solche Vergleiche zwischen einer 30d, D200 oder E-330 schon ziemlich öde.
Was Olympus und FT betrifft, so habe ich den Eindruck, dass sich quantitativ viel getan hat mit Matsushita/Leica und Sigma. Einen Vorsprung -so wie ich es mir erhofft habe mit der Entscheidung für FT- sehe ich allerdings nicht. Die Leica-Marketingleute tun dies als "Einsteigersystem", natürlich für "ambitionierte", ab. Na, das ist doch schon einmal was. Und das kann man natürlich solange behaupten, bis FT nicht das Gegenteil beweist.
BG
Rolf