Re: Auflösung Linienpaare/mm — Verständnisfrage
Die Fujifilm X-T3 hatte in einer Fotozeitschrift ca. 2200-2300 Lp/Bh ...
Das ist bei 6240 × 4160 Pixel (26 MP) schon rein mathematisch nicht möglich, und physikalisch schon einmal gleich gar nicht.
Was genau geht daran nicht?
Muß ich's dir wirklich erst noch vorrechnen?
Bei 4160 Pixelzeilen in der Bildhöhe ist Platz für maximal 2080 Linienpaare. Das ist die obere Schranke, die nicht überschritten – nicht einmal erreicht – werden kann. Wie können die Tester in jener Fotozeitschrift also auf mehr als 2200 Lp/Bh kommen? Und wären sie einfach nur zu blöd, um Linien und Linienpaare auseinanderzuhalten und hätten zwar Linienpaare gesagt, aber Linien gemeint, so hätten sie gerade einmal 1100 - 1150 Lp/Bh gemessen – aber so lausig kann die X-T3 mit ihren Fujinonen doch gar nicht sein (oder höchstens in der Nähe der maximalen ISO-Einstellung).
Eine Möglichkeit wäre vielleicht noch, daß sie zwar tatsächlich Linienpaare meinten, aber Bildhöhe und Bildbreite nicht auseinanderhalten können. Ein Meßwert von 2300 Lp/Bb wäre wohl realistisch. Aber in höchstem Maße irreführend und unseriös.
So oder so – tritt jenes Blatt besser in die Tonne!
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Zwei Linienpaare pro Zentimeter in Gruppe 1 macht 0,2 Lp/mm. Gruppe 10 hat die zehnfache Ortsfrequenz – also 2 Lp/mm auf der Tafel. Dividiert durch den Abbildungsmaßstab von 1:50 ergibt das 100 Lp/mm auf dem Sensor.
Bedenkt man, daß auch Gruppe 12,5
fast noch aufgelöst erscheint, so kann man die Grenze wohl irgendwo zwischen den Gruppen 10 und 12,5 annehmen und somit noch 5 bis 10 % draufschlagen. 105 Lp/mm ergeben auf einem 15,6 mm hohen Sensor rund 1640 Lp/Bh oder 3280 L/Bh.
Aber behalte bitte im Hinterkopf: Das ist nicht die Objektivauflösung, sondern die Systemauflösung – also die effektive Gesamt-Auflösung des Gespannes aus Objektiv, Sensor und Bildverarbeitung.