nicht ganz uneigennützig verweise ich da mal auf die Zunft der Produktfotografen und vor allen Dingen auf die, die im Rahmen eines Lehrgangs bereit sich, ihr Wissen weiter zu geben. Das kostet in der Regel Geld. Spart aber auch Zeit und letztendlich auch wieder Geld. In dem du dir nicht irgend einen Rotz anschaffst, den dir der Fotohandel oder auch Forenmembers empfehlen, die nur perifäre etwas mit dieser Materie zu tun haben.
Es spricht überhaupt nix gegen das DIY in der Produktfotografie. Wenn man sich bewusst ist, welche Verantwortung den Bildern obliegt. Und das man bestenfalls Geld, aber keine Zeit spart, wenn man sich das selbst zur Aufgabe macht.
Es steht und fällt nicht mit deinem Equipment. Vor allem dann nicht, wenn du dein Licht stationär an die Wand oder Decke dübelst. In dem Glauben, das wird dann schon universell passen.
Dein Tisch wird nur dann weiß werden, wenn du dort ein Traueroutfit ausgebreitet hast. Denn dann musst du so satt belichten, dass in den Schwärzen noch soviel zu sehen ist, dass dir die Lichter, also das weiss, wegfliegt. Legst du dann aber ein Brautkleid ins gleiche Licht, dann musst du, damit dir das weiss nicht wegfliegt, knapper belichten. Damit wird dein Tisch dann aber grau.
Also ist klassisches Freistellen angesagt. Entweder selbst gemacht und mit viel Zeitaufwand bezahlt. Oder als Fremdleitung eingekauft. Muss jeder selbst wissen. Aber in der Produktfotografie kommt man um diesen Schritt einfach nicht herum. Freistellen ist ein großes Thema. Und ich wäre bei den vielen Aufnahmen, die bei mir im Studio über den Tisch gehen, der Erste, der gleichzeitig ein Halleluja und ein Ave Marie aufsagen würde, wenn endlich mal ein Automatismus auftaucht, der das Freistellen nach professionellen Maßstäben übernimmt.
Wenn Dein Tisch allerdings beige wird, dann stimmt etwas mit deinem Weissabgleich nicht.
Das ist dann leider doch alles etwas komplexer, als einfach mal irgend einen Scheinwerfer an die Wand zu nageln, in der Hoffnung, dass er alles glatt bügelt.
Gelegte Ware ist ein gern unterschätzer Bereich der Fashion-Fotografie. Klar, man spart sich das Model. Man spart sich auch die aufwändige Bildbearbeitung wie bei der Hollowmen-Fotografie. Es ist aber von den fotografischen Anforderungen sicher nicht der einfachste Weg zum guten Fashion-Shot.
Ich nehme mal an, dass du die Bilder nicht machen möchtest, um sie dir in deinem begehbaren Kleiderschrank zu hängen. Sondern dass das Ganze einen kommerziellen Hintergrund hat. Um damit erfolgreich sein zu können reicht es nur selten aus sich in so einem Amateurforum zu informieren.
Ich bin mir aber fast sicher, dass bei deiner Aufgabenstellung keiner auf die Idee kommen wird, dir einen Lightcube oder eine Styrobox zu empfehlen. Wie es beim Thema Produktfotografie hier leider weit verbreitet ist.
Grüße vom Raben