was spricht dagegen für ein gewünschtes Ergebnis alle zur Verfügung stehlenden Mittel einzusetzen? Für mich gehört das dazu - im Gegenteil, je mehr die jeweiligen Werkzeuge beherrscht werden um so anspruchsvoller.
Ja, die Frage ist halt, wie lange das noch Fotografie ist. Bevor es PCs gab, gab es auch leute, die aus Fotos Collagen gemacht haben. Wäre auch keiner auf die Idee gekommen, das dann noch Foto zu nennen, obwohl es auch Kunst ist, nein, das ist eben eine Collage. Nicht jede Art der Kunst, die einen Fotoapparat verwendet , ist eben noch nachher eine Fotografie.
Ich setze die Grenze daher hier: Mehrere Auslösungen für das fertige Bild sind nur noch Fotografie, wenn es ausschliesslich dazu dient, um technische Limitierungen zu überwinden. Also ein Stacking für mehr Tiefenschärfe, als man rein mit Abblenden erreichen kann. Ein HDR für mehr Dynamik als der Sensor hergibt mit einem Klick. Oder ein Panorama stitchen zum Erhöhen der Auflösung oder Vergrösserung des Bildwinkels. Mehrere Aufnahmen verrechnen, um auf eine längere Blichtungszeit zu kommen ohne den Graufilter, den man nicht dabei hat. Bokehpanoramen, weil es nunmal kein 35/0.5 Objektiv gibt für KB.
Diese Grenze erlaubt insbesondere bei der Retusche schon sehr viel. So können da durchaus störende Teile aus dem Bild rausgemacht werden. Auch mehr als nur kleine Flecken. Und man kann eigentlich alle Möglichkeiten nutzen, die ein RAW Konverter und auch die EBV haben, ein einzelnes Bild ohne Zuhilfenahme Inhalte völlig anderer Bilder zu optimieren.
Was halt nicht geht damit ist, ein interessantes Ding fotografieren und nachher aus dem Archiv von einem ganz anderen Bild den dramatischen Himmel dazu. oder ganz freie Digicomposings aus 10 ganz verschiedenen Bildern aus dem eigenen Archiv. Das ist dann eben Digicompsing und keine Fotografie mehr. Es ist quasi die Collage auf modern, mit den Möglichkeiten, die man nun hat.
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