Es wird später... im Wald.

Im "Projekt Baustelle" finden relativ oft Bearbeitungen von gespendeten Ausgangsbildern in den unterschiedlichsten Bildstilen statt. Diesmal hat Daniel.Berlin eine Vorlage geliefert.

Die sah - aus dem RAW entwickelt - bei mir so aus.



Man könnte es eine Herausforderung nennen, wie man hier die guten Anlagen des Bildes in Szene setzt und die weniger guten kaschiert. Nach einer Rohskizze aus der Webvorlage, die mich aber nicht wirklich befriedigt hat, bin ich heute nochmal von ganz von vorn in den Workflow eingestiegen und habe meine Variante einer Landschafts-Illustration geschaffen.
Die Bearbeitung dauerte etwa 2 Stunden und erstreckte sich über 25 Ebenen.

Ich hoffe, man sieht dem Ergebnis nicht mehr an, dass das Bild mit f/4 fotografiert wurde.

LG Steffen

Das erste gefällt mir besser.

gnadenlos (ehrliche) antwort von gerd *schmunzel*

Ich finde diesen "Skizzen" Look des Bildes nicht passend mit dem Lichtschein..
Das sind unterschiedliche Stile, deren Vermischung hier unpassend wirkt.

Die Lichtstrahlen hätten noch etwas mehr Wirkung auf Bäume oder Erde haben können, also eine noch stärkere künstliche Aufhellung.

Ansonsten könnte der Stil auch für ein DVD Cover passen, nur fehlen dann Protagonisten im Vordergrund

Finde das Bild aber grundsätzlich ok, immer wieder schön, was man mit Bearbeitung noch für Stimmung erzeugen kann

Hallo Steffen

Ich glaube du solltest die Detail-Ebenen ein wenig herunterfahren,da man sie sehr deutlich sieht.Auch das durchbrechen der Sonne ist mir persönlich zu dominant.Weniger ist eben manchmal mehr

LG Uwe

Hi Steffen ,

Find das ganz ok so jedoch könnte die Umsetzung sauberer sein ist etwas grieselig. Die Konturen sind zu kräftig. Für so Bilder durfte ich mir schon n Haufen schlechte Kritik in der Baustelle anhören. Ganz ehrlich, das kannst du besser

LG Markus

Ich habe ja auch extra Rauschen eingefügt, um das Staubige, das so ein Wald in der Wahrnehmung immer mit sich bringt, etwas zu betonen. Je flacher das Licht einfällt, umso stärker gerät das in den Vordergrund.

Ebenso verhält es sich mit der Lichtintensität der von der Sonne beschienenen Bodenstellen. Das Licht muss schräg durch mehr Nadelwald hindurch und verliert so etwas an Intensität - nicht auf den Lichtungen, aber im Halbschatten.

Die Überbetonung der Konturen hängt mit dem f/4-Problem dieser Aufnahme zusammen, das ich - wie eingangs beschrieben - etwas kaschieren wollte. Das ich es mit eigenen Aufnahmen besser kann, ist schon klar - da investiert man auch mehr in die Aufnahme. Zeig doch mal, was Du mit dem Ausgangsmaterial so zustande bringst.

LG Steffen

Inwieweit eine tiefstehende Sonne noch genügend Bums hat, um reinragendes Gezweig optisch zu umfließen oder gar partiell zum Verschwinden zu bringen ist allein eine Frage der persönlichen Interpretation und Wahrnehmung. In der PSD (siehe "Baustelle") habe ich oben eine nicht aktivierte Detailebene. Die kann man wahlweise dazunehmen oder auch nicht - was das Gezweig wieder zurück vor die Sonne bringt. Mir hat es nicht so sehr gefallen - auch in geringerer Deckkraft nicht - deshalb habe ich sie weggelassen...

nette und aufwendige bearbeitung.
nur die eingefügte "sonne" selbst find ich etwas zu aufgesetzt sie scheint vor dem baum zu seien da sie so viel von ihm verdeckt.

mfg Nachti

Nachti schrieb:

die eingefügte "sonne" scheint vor dem baum zu sein

Zum Vergrößern anklicken....

Man kann hier keinem raten, direkt in die Sonne zu schauen, aber wer es riskiert, wird merken, dass das Sonnenlicht durchaus die Intensität hat, filigrane Dinge (hier die dünnen Bäume) in gleißendem Licht zu umhüllen, so dass das menschliche Auge eine "vorne stehende" Sonne simuliert. Das Gehirn versucht die dominanten Reize als erstes zu verarbeiten, daher verschwinden dort kleinere Details im Vordergrund.

Gruß
Philipp

Hat sich nicht gelohnt imo.
Wenn jetzt vom recht langweiligen Ausgangsbild ausgehend, NUR der abendliche Gelbton und meinetwegen sogar noch die Sonne drin wären, dann ok.

Die Tatsache, daß es aber sehr künstlich aussieht (vor allem der zentrale Baum wirkt wie aus einem der schlechteren DRI Versuche) ruiniert die natürliche Stimmung etwas. Zudem kommt das für mich Interessanteste, nämlich die ganzen wirren Wurzeln, im Original besser raus als im Ergebnis

Das Ergebnis gefällt mir, gerade im Hinblick auf das Originalbild.

Allerdings, und das stört mich bei nicht gerade wenigen Bildern, die man hier im Forum sieht;
solch eine tiefgreifende Bearbeitung hat schon nichts mehr mit Fotografie zu tun. Da kann man auch gleich einen Wald am PC modellieren und rendern.

Aber im Bereich "Digital Art" passt es schon!

Hallo Steffen,
gefällt mir sehr gut, feines Licht!
Habe jedoch auch was zu kritisieren!
Ich hätte an deiner Stelle den großen Stamm rechts im Vordergrund über eine Ebenenmaske wieder etwas zurückgeholt, dadurch bekäme das Bild noch mehr Tiefenwirkung und Realismus!
Aber wie gesagt toll gemacht!

LG
Robert

Hi Robert,

Du kannst Dir in der Baustelle die PSD dazu saugen ( hier der Link) und mal spielerisch die oberste Detailebene rein- und wieder rausklicken. Du meinst so im Bereich der aufhellenden Sonne?

Illustration und Realität sind manchmal eine schwierige Paarung: Ohne ein Grundgerüst an Realität erscheint die Illustration nicht stimmig - kommt aber eine Prise zuviel Realität in die Suppe, geht es meist zu Lasten von Phantasie und Imagination - und es leidet die Anziehungskraft.

Der gesunde Mix macht es wohl. Altmeister David LaChapelle hat mal einigen Kritikern entgegnet:
"If you want reality take the bus."

Vielleicht ist damit recht gut angedeutet, was bloße Wiedergabe der Realität und Digital Art voneinander unterscheidet - der kreative und individuelle Anteil, die Subjektivität des Ausdrucks, eine gewisse Rätselhaftigkeit über das Wie? und ein mitteilenswerter, manchmal berührender Inhalt.

LG Steffen

Hallo Steffen,
sollte jetzt auch keine Kritik in diesem Sinne sein, ich weiß um deine Fähigkeiten!
War halt jammern auf hohem Niveau, sonst wäre es hier ja langweilig.
Finde ich übrigens klasse von dir, das du deine Arbeitsschritte so frei zugänglich machst, würde bestimmt nicht jeder machen!


LG
Robert

Das ist der Geist der "Baustelle", Robert. Wer die richtigen Fragen stellt, bekommt auch die richtigen Antworten. Außerdem war es immer ein Geben und Nehmen. Wir haben alle voneinander gelernt und alle davon profitiert.

LG Steffen