Makro/Repro: Was ist mein Problem und fällt euch eine Lösung ein?

Hallo allerseits, und einen schönen Sonntag Morgen.
Vorweg muss ich sagen, dass ich von Makrofotografie nur weitgehend theoretisch Ahnung habe, an der Praxis mangelt es deutlichst.

Mein Problem ist folgendes: ich möchte gerne Kleinbildnegative mit meiner Crop (1,6)-DSLR abfotografieren. Ich habe das schon mal mit einem geliehenen 90mm Makroobjektiv gemacht, die Qualität war für den Einsatzzweck OK, darum soll es hier also nicht gehen.
Jetzt habe ich mir ein M42 Balgengerät gekauft und da mein 50mm Vergrößerungsobjektiv drangeschraubt und das ganze an die DSLR gebaut. Ich dachte, dass ich damit eher zuwenig Abbildungsmaßstab habe (ist ja 40mm weniger Brennweite als mit dem geliehenen Objektiv), aber nach etwas rumprobieren kriege ich auch bei kleinstem Auszug des Balgens nicht das ganze Negativ auf den Sensor. Mach ich da was falsch?
Wenn ich das richtig verstehe, brauche ich ja einen Maßstab von 1:1,6 oder 0.625, oder? Was wäre die eleganteste Lösung? Geht das mit dem Balgen oder soll ich lieber die DSLR-Objektive (35mm und 85mm) mit entsprechenden Zwischenringen nehmen?

Vielen Dank im Voraus,
K.

Mit Balgen kommst bzw. musst du halt viel näher ran, um es scharf zu kriegen. Da hilft auch die geringere Brennweite nicht mehr.

Was glaubst du denn, dass besser werden könnte, als mit dem 90mm Makro? Das einzige Problem, das ich bei dem 90er sehe, ist die Tatsache sein, dass es nur geliehen ist.


Die Brennweite ist im Prinzip egal. Wenn es ein Makro-Objektiv ist, kommst du eben bei kürzerer Brennweite näher ran an das Objekt.
Dennoch sollten bei aktuellen Makro-Objektiven immer 1:1 erreichbar sein. Früher war auch schonmal nur 1:2 erreichbar.

Und wenn du 1:1,6 haben willst, gehst du eben etwas weiter weg.

Zwischenringe sind eine Option, wenn du kein Makroobjektiv hast. Welche du dann brauchst, kann ich nicht sagen, da ich selbst keine besitze.

Du machst nichts falsch. Für das 50mm bräuchtest du 30-35mm Auszug, der Balgen hat aber wahrschenlich >40mm Minimalauszug. Normales 50mm oder 85mm plus Zwischenring liefert keine guten Ergebnisse. Besser wäre ein Vergrößerungsobjektiv mit längerer Brennweite um 80mm.

SayCheese schrieb:

Wenn ich das richtig verstehe, brauche ich ja einen Maßstab von 1:1,6 oder 0.625, oder? Was wäre die eleganteste Lösung? Geht das mit dem Balgen oder soll ich lieber die DSLR-Objektive (35mm und 85mm) mit entsprechenden Zwischenringen nehmen?

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Der Vergroesserungseffekt des Balgens ist umso staerker, je kuerzer die Brennweite ist. Fuer einen ABM von 1:1,6 sind 35mm und 50mm zu kurz (der Balgen ist zu lang). Balgen mit 85mm (besser 135mm) sollte gehen.

Gruesse,
Paul

BadBoogeyMan schrieb:

Was glaubst du denn, dass besser werden könnte, als mir dem 90mm Makro? Das einzige Problem, das ich bei dem 90er sehe, ist die Tatsache sein, dass es nur geliehen ist.

(...)

Und wenn du 1:1,6 haben willst, gehst du eben etwas weiter weg.

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Genau, das ist das Problem. Ich musste es zurückgeben. Jetzt könnte ich mir natürlich ein Makro kaufen, aber ich brauche es wirklich nur für diesen einen sehr überschaubaren Einsatzzweck. Dafür ist ein extra Makro etwas teuer.
Ein Vergrößerungsobjektiv hat keinen Schneckengang, deshalt geschieht die Scharfstellung über die Entfernung. Dafür ist der Balgen bei mir auf einem Schlitten montiert.

@SuperTex:

Für das 50mm bräuchtest du 30-35mm Auszug, der Balgen hat aber wahrschenlich >40mm Minimalauszug.

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Genau, inclusive EF-Adapter ist der Balgen mindestens 40mm lang. Verrätst Du mir, wie man das ausrechnet? Wie gesagt, Makro ist nicht so mein Kernthema, aber ich möchte das schon gerne verstehen!!

@alle: Vielen Dank, ihr habt mir sehr geholfen!
K.

SayCheese schrieb:

Genau, inclusive EF-Adapter ist der Balgen mindestens 40mm lang. Verrätst Du mir, wie man das ausrechnet? Wie gesagt, Makro ist nicht so mein Kernthema, aber ich möchte das schon gerne verstehen!!

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Für das Objektiv in Unendlichstellung:

Brennweite · gewünschter Abbildungsmaßstab,

also bei dir 50 mm · 0,625 = 31,25 mm. Besser etwas weniger als 30 mm nehmen, den Rest bekommst du über die Fokussierung hin.

Wenn das Objektiv nicht auf Unendlich steht, nimmst du in der Formel statt des gewünschten Abbildungsmaßstabs nur die Differenz zum Abbildungsmaßstab, den du ohne Zwischenring/Balgen erreichst – das Problem ist allerdings, dass die meisten Objektive beim Fokussieren die Brennweite ändern (normalerweise: verringern).

L.G.

Burkhard.

SayCheese schrieb:

Genau, inclusive EF-Adapter ist der Balgen mindestens 40mm lang.

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Billige Lösung: Zwischenring(e) statt Balgen. Dann bekommst Du aber feste Maßstäbe und es ist etwas Glückssache, ob es paßt. Ohne gerechnet zu haben, dürften ca. 30 mm hinkommen. M42-Zwischenringe gibt es von vielen Anbietern (fast nur noch gebraucht), üblicherweise als Dreierset, aber die Dicken sind unterschiedlich.

Etwas teurere Lösung: Ein 80mm-Vergrößerungsobjektiv.

Mit Geduld und etwas Glück wäre für 100-150 Euro auch schon ein echtes Makro zu bekommen in Form des Sigma 2,8/50 EX, das mehr Nutzwert hätte.

Auch Adaption eines manuellen 50er Makros ist eine Möglichkeit, z.B. Olympus oder Minolta, sofern man so etwas günstig beschaffen kann. Bei Makro ist das Auflagemaßproblem ja egal. Ich weiß jedoch nicht, ob die bis 1:1 gehen, die 50er Makros von Canon (EF und auch FD) gehen nur bis 1:2.

Hallo,
wie schon geschrieben könntest du am Balgen ein Objektiv mit längerer Brennweite verenden.
Du hast ja am Balgen zwei Möglichkeiten den Bildausschnitt zu beinflussen:
Einmal kannst du den Abstand Objektiv - Kamera verändern,
und zum zweiten den vom Objektiv zum Motiv (Dia).

Eine schöne Lösung sind "Makroschnecken".
Damit kannst du auch mit Vergrößrungsobjektiven fokussieren.
Sind leider sehr selten und meist recht teuer...

Gruß Wolfram

wolframklein schrieb:

Eine schöne Lösung sind "Makroschnecken".
Damit kannst du auch mit Vergrößrungsobjektiven fokussieren.
Sind leider sehr selten und meist recht teuer...

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Richtig, daran habe ich nicht gedacht. Die gibt es wieder neu zu kaufen von chinesischen Herstellern, preislich in der Größenordnung von 50 Euro. Suchstichwort: focusing helicoid.

Nur falls jemand an der Auflösung interessiert ist: ich habe mir erst mal Zwischenringe besorgt. Mit dem langen Ring in den üblichen China-ZR-Sätzen bekommt man mit 50mm Brennweite tatsächlich ganau das gewünschte Vergrößerungsverhältnis hin.
Ich habe mich dann aber aus praktischen Gründen doch dafür entschieden, ein 80mm Vergrößerungsobjektiv zu ersteigern und den vorhandenen Balgen zu nutzen. Dann ist bei ungefähr 50mm Auszug der notwendige Abbildungsmaßstab erreicht und ich kann den Schlitten vom Balgen zum Scharfstellen benutzen. Klappt wunderbar, danke noch mal an alle.
SayCheese