Emotionen kann ich mit Farbgestaltung beeinflussen - da ist « Geschmackssache » nicht mehr, als der Versuch einer Rechtfertigung.
Gleiches gilt für « Emotionen und Natürlichkeit ». Nur, weil etwas « emotional und natürlich » aussehen kann soll darf muss, kann auf Gestaltung geachtet werden. Auch, wenn das « schnell » passiert. Erst recht, wenn das arrangiert ist.
Nimm die Kritiken hin, denk drüber nach.
Das Bild ist mit *dem* Titel weit am Thema vorbei. Das ist flach, die Protagonisten müssen gesucht werden und die Vignette ist ein letztes Aufbäumen, die beiden auf der Bank noch so etwas wie « in das Blickfeld rücken ». Das Hochziehen der Schwarzwerte ist dabei nur ein Umstand, der diese Schwierigkeiten hervorruft.
Mangelhaftes Abheben der Personen vom Hintergrund die andere Geschichte. Kontrast. Figure-to-Ground. Hat ebenfalls nichts mit « Geschmack » zu tun.
Die Idee mit dem Strauss ist nett, « hängt » aber irgendwie in der Luft. Die Unschärfe vielleicht, das aussermittige auf jeden Fall. Der Ablauf stört auch irgendwie ein wenig. Kann drüber weggesehen werden oder - wenn eh schon an den Reglern gekurbelt wird - weg damit.
Für mich zeigen die Gesichter keine Emotionen. Kopfhaltung, halboffener Mund … das ist noch nicht der richtige Moment für Verliebtheit im Sommer. Und wenn das noch so « natürlich » ist. Halboffener Karpfenmund mag auch « total natürlich » sein , sieht aber einfach nur aus, wie ein nach Luft japsender Fisch.