schildzilla
Themenersteller
Mir ist aufgefallen, dass es hier für die Canon-Version des Tamron 24-70mm 2.8 G2 noch gar keinen Beispiel-Thread gibt. Das ändere ich jetzt mal.
Ich habe das Tamron 24-70mm 2.8 G2 kürzlich mal bei einem kleinen "Minishooting" mit etwas Zeitdruck durch die vielen Wanderer die immer wieder dazwischen kamen getestet, obwohl ich Shootings eigentlich nie im Weitwinkel bzw eher ab mindestens 85mm mache. Aufgrund der Kulisse und des begrenzt verfügbaren Platzes ging es aber nicht anders.
Ich habe die Gelegenheit genutzt, um das Objektiv und besonders den Stabilisator an die Grenzen zu treiben, da ich echt neugierig war wie es sich schlägt. Mit dem Stabilisator der ersten Version war ich seinerzeit nicht sehr zufrieden.
Vielleicht sind die Ergebnisse ja für jemanden interessant.
Aufnahmebedingungen:
Das Licht war an dem Tag sehr schlecht (Herbst, etwas Hochnebel, früh am Morgen und auf der Schattenseite eines Berges welche eher Nachmittags die Sonne abbekommt und etwas Herbstwind kam auch noch dazu).
Ein lichtstärkeres Objektiv mit ca F1.8 oder weniger wäre hier sicher vorteilhafter gewesen, aber man nimmt eben was man dabei hat.
Ich hatte das Objektiv ursprünglich für meine 6D Mark II als "Immerdrauf" und Ergänzung für mein 70-200mm gekauft, hatte es für diese Bilder jedoch an meiner 42MP Sony a7R III mit dem Metabones V adaptiert.
Der IBIS wurde bewusst abgeschaltet. Das ist für das Endresultat besonders wichtig, da man mit dem entsprechend eingestellten Metabones beide Stabilisatoren kombiniert nutzen kann.
Das funktioniert auch nicht unbedingt schlecht und sie arbeiten gewissermassen auch miteinander, aber von der Wirkung ist die kombinierte Stabilisierung wohl eher nur etwas für Videoaufnahmen, da die Bildbewegungen dadurch lediglich weicher/fliessender werden als mit nur einem der Stabis welche für sich die Bilder eher versuchen festzunageln, was in Videos beim Schwenken etwas "hackelig" wirken kann.
Für statische Aufnahmen insbesondere bei Langzeitbelichtungen ist eine Doppelstabilisierung in dieser Kombination daher eher ein Nachteil und führt zu "verwischten" Aufnahmen.
Wie ich finde funktionierte der Autofokus mit dem Metabones auch besser und treffsicherer als mit dem Sigma MC-11, der sich bei schwierigen Lichtverhältnissen mit diesem Objektiv insbesondere um das Fokuszentrum herum gerne totgesucht oder auch mal daneben gelegen und teils völlig aufgegeben hat. Auch deshalb war ich so neugierig diese Kombination zu testen.
Die Aufnahmen habe ich Freihand ohne Stativ gemacht.
Der Stabilisator durfte also zeigen was er kann und hat sich wie ich finde auch mit 24mm und 1/10s oft noch ganz gut (aber grenzwertig) geschlagen.
Ausschuss wegen Verwacklungen ist bei der Belichtungszeit natürlich dabei gewesen, aber es waren durchaus auch einige komplett scharfe Fotos dabei. Die Quote vom Ausschuss lag bei etwa bei 50% - es hilft oft dem Stabilisator etwas mehr Zeit zu geben, dann steigt die Quote scharfer Fotos auch etwas und der Stabilisator wird effektiver.
Wichtig war mir, bei ISO100 zu bleiben und ich wollte sehen, wo die Grenzen des Objektives besonders bei schwierigeren Lichtverhältnissen liegen.
Anbei zwei Testbilder mit unterschiedlichen Brennweiten und Belichtungszeiten, die jeweils die Grenzen des Stabilisators an der a7R III zeigen:
F2.8 - 40mm - 1/25s - ISO100 - RAW mit darktable entwickelt (eigenes Farbprofil, Kontrast- und Helligkeitsanpassung, leichte Entrauschung und Schärfung)
Das Bild wurde spontan aus der Hüfte aufgenommen. Der Stabilisator hat sehr kurzfristig das Bild festgenagelt. Bei der alten Version des Tamron 24-70mm brauchte dieser immer etwa eine Sekunde Vorlaufzeit und war dann auch nicht sehr effektiv oder hat überhaupt erst zu unscharfen Fotos geführt.
DSC07800 by schildzilla, auf Flickr
F4.0 - 24mm - 1/10s - ISO100 - RAW mit darktable entwickelt (eigenes Farbprofil, Kontrast- und Helligkeitsanpassung, leichte Entrauschung und Schärfung)
Hier war es für mich insbesondere interessant zu sehen, ob der schöne weiche Wassereffekt auch Freihand gelingt und sich mit einem Shooting kombinieren lassen würde.
DSC07713 by schildzilla, auf Flickr
Der Stabilisator arbeitete an der 42MP Kamera effektiv bis zu einer Belichtungszeit von etwa der Hälfte der eingestellten Brennweite.
Ich habe zwar sehr ruhige Hände, da ich jedoch etwas unsicher und wackelig mit mittelmässig trittfesten Gummistiefeln auf instabilen steinigen Boden im Wasserstrom stand und auch der Wind etwas nachteilig zur Stabilität beigetragen hatte, habe ich zum Teil auch ziemlich gewackelt und geschunkelt.
Man kann durchaus noch etwas länger belichten und ein paar scharfe Fotos bekommen, aber der Ausschuss steigt dann ggf deutlich auf ein für mich nicht vertretbares Level an und es hängt auch ganz stark davon ab, wie ruhig man seine Hände halten kann.
Wenn man bereit ist die Bilder zu verkleinern, kann man etwas Bewegungsunschärfe durch die Verkleinerung kompensieren. Die 42MP spielen dem Stabilisator natürlich auch nicht gerade in die Hände, vor allem wenn man Pixel-Peeper ist.
Und am Ende darf man nicht vergessen, dass ich nur mit ISO100 bei ungünstigen Lichtverhältnissen fotografiert habe.
Im Normalfall hätte ich gegen Verwacklung noch die ISO etwas angehoben, was ich nach dem Stabi-Test auch getan habe.
Der Test war für mich durchaus interessant und ich liebe diese Linse.
Ich persönlich bevorzuge das Objektiv eher für Landschaft und Aufnahmen im Alltag, weniger für sehr schwierige Lichtverhältnisse die nicht unbedingt die 24-70mm Flexibilität erfordern.
Besonders etwas abgeblendet ist es wirklich bis in die Ecken einfach nur scharf und das mit den vollen 42MP.
Die Verbesserung des Stabilisators zum Vorgänger ist wie ich finde sehr deutlich bemerkbar. Bei der ersten Version habe ich den Stabilisator für Fotos aus der Hüfte oft abschalten müssen, weil der Stabi die Schnappschüsse gerne verwischt hat.
Für regelmässige Shootings im Weitwinkel würde ich mir auf Dauer doch eher etwas lichtstärkeres zulegen, aber zur Not tut es das 24-70mm G2 für mich auch. Bei besserem Licht wäre es dann sicher meine erste Wahl für Shootings im Weitwinkel, schon alleine wegen der flexiblen Brennweite.
Letztlich ist alles auch eine Frage der persönlichen Vorlieben und was man in der Praxis gerade im Rucksack dabei hat.
Ich habe das Tamron 24-70mm 2.8 G2 kürzlich mal bei einem kleinen "Minishooting" mit etwas Zeitdruck durch die vielen Wanderer die immer wieder dazwischen kamen getestet, obwohl ich Shootings eigentlich nie im Weitwinkel bzw eher ab mindestens 85mm mache. Aufgrund der Kulisse und des begrenzt verfügbaren Platzes ging es aber nicht anders.
Ich habe die Gelegenheit genutzt, um das Objektiv und besonders den Stabilisator an die Grenzen zu treiben, da ich echt neugierig war wie es sich schlägt. Mit dem Stabilisator der ersten Version war ich seinerzeit nicht sehr zufrieden.
Vielleicht sind die Ergebnisse ja für jemanden interessant.
Aufnahmebedingungen:
Das Licht war an dem Tag sehr schlecht (Herbst, etwas Hochnebel, früh am Morgen und auf der Schattenseite eines Berges welche eher Nachmittags die Sonne abbekommt und etwas Herbstwind kam auch noch dazu).
Ein lichtstärkeres Objektiv mit ca F1.8 oder weniger wäre hier sicher vorteilhafter gewesen, aber man nimmt eben was man dabei hat.
Ich hatte das Objektiv ursprünglich für meine 6D Mark II als "Immerdrauf" und Ergänzung für mein 70-200mm gekauft, hatte es für diese Bilder jedoch an meiner 42MP Sony a7R III mit dem Metabones V adaptiert.
Der IBIS wurde bewusst abgeschaltet. Das ist für das Endresultat besonders wichtig, da man mit dem entsprechend eingestellten Metabones beide Stabilisatoren kombiniert nutzen kann.
Das funktioniert auch nicht unbedingt schlecht und sie arbeiten gewissermassen auch miteinander, aber von der Wirkung ist die kombinierte Stabilisierung wohl eher nur etwas für Videoaufnahmen, da die Bildbewegungen dadurch lediglich weicher/fliessender werden als mit nur einem der Stabis welche für sich die Bilder eher versuchen festzunageln, was in Videos beim Schwenken etwas "hackelig" wirken kann.
Für statische Aufnahmen insbesondere bei Langzeitbelichtungen ist eine Doppelstabilisierung in dieser Kombination daher eher ein Nachteil und führt zu "verwischten" Aufnahmen.
Wie ich finde funktionierte der Autofokus mit dem Metabones auch besser und treffsicherer als mit dem Sigma MC-11, der sich bei schwierigen Lichtverhältnissen mit diesem Objektiv insbesondere um das Fokuszentrum herum gerne totgesucht oder auch mal daneben gelegen und teils völlig aufgegeben hat. Auch deshalb war ich so neugierig diese Kombination zu testen.
Die Aufnahmen habe ich Freihand ohne Stativ gemacht.
Der Stabilisator durfte also zeigen was er kann und hat sich wie ich finde auch mit 24mm und 1/10s oft noch ganz gut (aber grenzwertig) geschlagen.
Ausschuss wegen Verwacklungen ist bei der Belichtungszeit natürlich dabei gewesen, aber es waren durchaus auch einige komplett scharfe Fotos dabei. Die Quote vom Ausschuss lag bei etwa bei 50% - es hilft oft dem Stabilisator etwas mehr Zeit zu geben, dann steigt die Quote scharfer Fotos auch etwas und der Stabilisator wird effektiver.
Wichtig war mir, bei ISO100 zu bleiben und ich wollte sehen, wo die Grenzen des Objektives besonders bei schwierigeren Lichtverhältnissen liegen.
Anbei zwei Testbilder mit unterschiedlichen Brennweiten und Belichtungszeiten, die jeweils die Grenzen des Stabilisators an der a7R III zeigen:
F2.8 - 40mm - 1/25s - ISO100 - RAW mit darktable entwickelt (eigenes Farbprofil, Kontrast- und Helligkeitsanpassung, leichte Entrauschung und Schärfung)
Das Bild wurde spontan aus der Hüfte aufgenommen. Der Stabilisator hat sehr kurzfristig das Bild festgenagelt. Bei der alten Version des Tamron 24-70mm brauchte dieser immer etwa eine Sekunde Vorlaufzeit und war dann auch nicht sehr effektiv oder hat überhaupt erst zu unscharfen Fotos geführt.
DSC07800 by schildzilla, auf Flickr
F4.0 - 24mm - 1/10s - ISO100 - RAW mit darktable entwickelt (eigenes Farbprofil, Kontrast- und Helligkeitsanpassung, leichte Entrauschung und Schärfung)
Hier war es für mich insbesondere interessant zu sehen, ob der schöne weiche Wassereffekt auch Freihand gelingt und sich mit einem Shooting kombinieren lassen würde.
DSC07713 by schildzilla, auf Flickr
Der Stabilisator arbeitete an der 42MP Kamera effektiv bis zu einer Belichtungszeit von etwa der Hälfte der eingestellten Brennweite.
Ich habe zwar sehr ruhige Hände, da ich jedoch etwas unsicher und wackelig mit mittelmässig trittfesten Gummistiefeln auf instabilen steinigen Boden im Wasserstrom stand und auch der Wind etwas nachteilig zur Stabilität beigetragen hatte, habe ich zum Teil auch ziemlich gewackelt und geschunkelt.
Man kann durchaus noch etwas länger belichten und ein paar scharfe Fotos bekommen, aber der Ausschuss steigt dann ggf deutlich auf ein für mich nicht vertretbares Level an und es hängt auch ganz stark davon ab, wie ruhig man seine Hände halten kann.
Wenn man bereit ist die Bilder zu verkleinern, kann man etwas Bewegungsunschärfe durch die Verkleinerung kompensieren. Die 42MP spielen dem Stabilisator natürlich auch nicht gerade in die Hände, vor allem wenn man Pixel-Peeper ist.
Und am Ende darf man nicht vergessen, dass ich nur mit ISO100 bei ungünstigen Lichtverhältnissen fotografiert habe.
Im Normalfall hätte ich gegen Verwacklung noch die ISO etwas angehoben, was ich nach dem Stabi-Test auch getan habe.
Der Test war für mich durchaus interessant und ich liebe diese Linse.
Ich persönlich bevorzuge das Objektiv eher für Landschaft und Aufnahmen im Alltag, weniger für sehr schwierige Lichtverhältnisse die nicht unbedingt die 24-70mm Flexibilität erfordern.
Besonders etwas abgeblendet ist es wirklich bis in die Ecken einfach nur scharf und das mit den vollen 42MP.
Die Verbesserung des Stabilisators zum Vorgänger ist wie ich finde sehr deutlich bemerkbar. Bei der ersten Version habe ich den Stabilisator für Fotos aus der Hüfte oft abschalten müssen, weil der Stabi die Schnappschüsse gerne verwischt hat.
Für regelmässige Shootings im Weitwinkel würde ich mir auf Dauer doch eher etwas lichtstärkeres zulegen, aber zur Not tut es das 24-70mm G2 für mich auch. Bei besserem Licht wäre es dann sicher meine erste Wahl für Shootings im Weitwinkel, schon alleine wegen der flexiblen Brennweite.
Letztlich ist alles auch eine Frage der persönlichen Vorlieben und was man in der Praxis gerade im Rucksack dabei hat.
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