Mit der normalen M lassen sich schon tolle S/W-Bilder realisieren.
Das stimmt. Und mit jeder anderen guten Digitalkamera ebenso. Trotzdem ist die Leica M Monochrom noch einmal eine ganz andere Liga – und zwar in mehrfacher Hinsicht.
Merkt man den Effekt wirklich? Oder ist das nur was für Pixel-Peeper?
Ja, man merkt ihn wirklich. Dennoch ist die noch einmal merklich gesteigerte Schärfe, Tonwertdifferenzierung und Auflösung gar nicht einmal der wichtigste Punkt.
Das entscheidende ist, daß mit der M Monochrom in der Hand, genau wie bei einer mit Schwarzweißfilm geladenen Kamera, Farbe von vornherein keine Option ist. Wer mit einer gewöhnlichen Digitalkamera loszieht in der Absicht, die Aufnahmen später in Schwarzweiß umzuwandeln, der bewahrt sich bei jeder einzelnen Aufnahme die Freiheit, sich doch noch für eine Ausarbeitung in Farbe zu entscheiden. Und selbst wenn man auf die Speicherung von Rohdaten verzichtete (dumme Idee) und stattdessen nur schwarzweiße JPEGS erzeugte, dann wäre dennoch während des Fotografierens die Farbe niemals weiter als ein Menü-Klick entfernt.
Mit der M Monochrom entfällt diese Freiheit nachhaltig und vollständig. Was das im Kopf des Fotografen auslöst, wird von Leuten, die noch nie im Leben einen S/W-Film belichtet oder eine M Monochrom benutzt haben, regelmäßig massiv unterschätzt. Da kommen dann immer wieder solche ignoranten Sprüche wie "ach, wenn ich meine Digitalkamera auf Schwarzweiß umschalte bzw. meine Farbaufnahmen schwarzweiß ausarbeite, kriege ich doch dasselbe" ... nein, das ist eben nicht dasselbe. Tatsache ist jedenfalls, daß die nicht gerade billige Leica M Monochrom ein Verkaufsschlager ist (na ja, für Leica-Verhältnisse jedenfalls). Und das wäre sie nicht, wenn sie, wie manche Kritiker glauben, letztlich nichts weiter als eine Variante der digitalen Leica M wäre, die weniger kann und mehr kostet.