µFT OM-D E-M1 Bildverzerrung

Hallo allerseits,

ich konnte letzte Woche meine "neue gebrauchte" Oly endlich testen. Dabei fiel mir auf, dass manchmal, wenn Bilder in Serie geschossen wurden es zu einer ganz komischen Verzerrung kommt (siehe angefügtes, verkleinertes, Beispiel). Woran könnte dies liegen?

Sollte ich mich deswegen mit dem Kundendienst von Olympus in Kontakt setzten (die Kamera hat noch Restgarantie) oder liegt es an meiner Unfähigkeit?

Was vielleicht wichtig sein könnte: Die Fotos wurde im Lautlosmodus als langsame Serie gemacht.

Mfg

Anatol

Elektronischen Verschluss verwendet... Das passiert dabei manchmal bei den richtigen "falschen" Belichtungszeiten.

Wow, so schnell hab ich ja die Antwort nicht erwartet.

FelixW schrieb:

Elektronischen Verschluss verwendet... Das passiert dabei manchmal bei den richtigen "falschen" Belichtungszeiten.

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Das eröffnet aber eine neue Liste von Fragen:

1. Was meinst Du mit 'richtigen "falschen" Belichtungszeiten' ?
2. Was bedeutet das für den elektronischen Verschluss - wann kann man in Anwenden und wann sollte man die Finger von lassen? (z.B. beim Focus stacking oder bracketing)
3. Der Elektronische Verschluss wird nur im Lautlosmodus eingesetzt oder auch in den andern Modi?

Mfg

Anatol

Du kannst selber wählen ob Du den mechanischen oder den elekrtonischen Verschluss benutzt. Im Lautlosbetrieb ist er elektronisch. Sonst wäre die Kamera ja nicht lautlos.

Die Auslesung des Chips bei EV erfolgt zeilenweise und dauert länger als die Belichtungszeit. Mit kurzen Zeiten kannst Du zwar Bewegungen einfrieren, Du bekommst aber diese Verzerrungen da unten später als oben ausgelesen wird.

Verwenden kannst Du den EV praktisch immer. Du hast keinen mechanischen Verschleiß und keinen Shutter Shock.

Nicht verwenden kannst Du ihn bei bewegten Motiven und bei pulsierendem Licht.

Valentino Rossi schrieb:

Du kannst selber wählen ob Du den mechanischen oder den elekrtonischen Verschluss benutzt. Im Lautlosbetrieb ist er elektronisch. Sonst wäre die Kamera ja nicht lautlos.

Die Auslesung des Chips bei EV erfolgt zeilenweise und dauert länger als die Belichtungszeit. Mit kurzen Zeiten kannst Du zwar Bewegungen einfrieren, Du bekommst aber diese Verzerrungen da unten später als oben ausgelesen wird.

Verwenden kannst Du den EV praktisch immer. Du hast keinen mechanischen Verschleiß und keinen Shutter Shock.

Nicht verwenden kannst Du ihn bei bewegten Motiven und bei pulsierendem Licht.

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OK, ich habe mich etwas ins Handbuch eingelesen (anscheinend ist der Anti-Shock Auslöser auch elektronisch), verstehe aber die Begründung der Verzerrung nicht so recht.

Die Auslesegeschwindigkeit liegt soweit ich das nachvollziehen konnte bei meiner M-E1 bei 1/15 sek. somit wäre es nachvollziehbar wenn der Effekt bei Belichtungszeiten >= 1/15 sek. auftritt. Bei kürzeren Verschlusszeiten (und die liegen für EV bei der Kamera bei bis zu 1/320 sek. dürfte der Effekt doch nicht auftreten oder?

Ich meine Selbst wenn unten später als oben ausgelesen wird - die Photonen sind bereits auf den Sensor gefallen, woher sollte die Verzerrung dann eigentlich kommen?

Vielleicht kenn ja jemand eine Seite die dies bildlich veranschaulicht?

Mfg

Anatol

Nein. Der Sensor wird zeilenweise gelöscht und zeilenweise nach der eingestellten Belichtungszeit ausgelesen. Bis damit alle Zeilen durch sind dauert 1/15s.

Wenn du also ein Motiv hast das sich in 1/15s von links nach rechts durch das Bild bewegt in strahlenden Sonnenschein (sagen wir mal 1/2000s Belichtungszeit): dann ist jede einzelne Zeile perfekt eingefroren. Aber die oberste Zeile zeigt das Motiv wenn es das Bild betritt, und die unterste Zeile wie es das Bild verlässt. Sieht dann sehr schräg aus.

Aber bei einem statischen Motiv wie oben gezeigt, sollte nichts passieren.
Bedeutet, während der Aufnahme wurde die Kamera bewegt?!

Jepp

Manche Fotografen sind so fix dass sie ein ruhig gehaltenes Bild aufnehmen und dann nach der Aufnahme die Kamera so zeitnah wegnehmen dass sie den Aufnahmevorgang noch erwischen. Mir ist das selber schon passiert. Man nimmt die Kamera weg und das Bild ist noch nicht fertig aufgenommen. Das Ergebnis ist ein verzerrtes Bild.

Wo genau ist bei den Bildern was verzerrt ? Bin ich blind ?

Mach mal beide Fotos in je einem Tab auf und switche hin und her

MichaelN schrieb:

Mach mal beide Fotos in je einem Tab auf und switche hin und her

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Ahhh ... jetzt sehe ich es ...

Aber, dass die Kamera bei einem statischen Motiven so stark bewegt wurde ist bei 1/500s ja fast nicht möglich.

War das eine einmalige Sache oder kommt das öfters vor ?

lg, OLY

Ich hab hier zwei Fotos bei denen man das mehr oder weniger stark sehen kann:



Bei beiden Fotos war die Belichtungszeit 1/160s, Brennweite 270mm. Aus der Hand mach ich seit dem mit längeren Brennweiten keine Fotos mehr mit elektronischem Verschluss...

Die Aufnahme dauert 1/15 Sekunde, unabhängig von der Belichtungszeit. Die Kamera fängt oben an und lässt die oberste Zeile Deine voreingestellte Belichtungszeit belichten und liest das dann aus. Dann kommt die nächste Zeile dran und wieder die nächste Zeile bis die Kamera unten angekommen ist. Deshalb ist alles scharf weil kurz belichtet, aber dennoch unten später belichtet als oben.

Für den Effekt muss man die Kamera gar nicht viel bewegen.

Wenn Du ein besonders schönes Beispiel dafür sehen willst, solltest Du die zweite Rezension der Olympus E-M1 Mark II vom großen Fluß lesen. Da sind beeindruckende Bilder eines Ventilators gezeigt.

jazzcrab schrieb:

Da sind beeindruckende Bilder eines Ventilators gezeigt.

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Die Bilder sind interessant, aber die Erklärung für die fehlender Unschärfe beim elektronischen Verschluss ist daneben. Durch das zeilenweise Belichten wird da Unschärfe gegen Verzerrungen getauscht, zumindestens in vertikaler Richtung.

Also die Gesamt 1/15 können nicht stimmen - zumindest nicht nach der Erklärung, weil ich mit dem elektronischen Verschluss bis zu 1/8 runterkomme - d.h. dieser Belichtungsvorgang müsste demnach noch länger dauern. die 1/15 können daher kein absoluter Wert sein.

Zudem hab ich es jetzt gerade aus Interesse ausprobiert. Bei mir macht die Verschlusszeit beim Rolling Shutter Effekt sehr wohl einen Unterschied - und zwar in der Verzerrung - nicht bei der Unschärfe.

Bei 1/500 und kleiner war der Effekt sehr wenig ausgeprägt darunter und um die 1/125 (und langsamer) deutlich.

Abgesehen davon, dass ich wirklich ziemlich heftig die Kamera verreissen musste um überhaupt einen Effekt bei 1/500 oder schneller zu bekommen, war der Effekt dann deutlicher ausgeprägt wenn ich langsamer als 1/125 wurde. (nachvollziehbar).

Womöglich habe ich ein Verständnisproblem, aber meinen Erfahrungen nach würde ich sagen, dass so eine Verzerrung, wie Sie der TO hier zeigt, bei einem Foto mit elektr. Verschluss eines stativen Motivs mit normal ruhiger Hand nicht vorkkommen sollten.

lg, OLY

Oly_Shooter schrieb:

Also die Gesamt 1/15 können nicht stimmen -

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Das ist auch kein fixer Wert. Das ist der eines bestimmten Kameramodells. Cams mit schnellerer Elektronik lesen schneller, ältere Modelle langsamer.

Die Auslesegeschwindigkeit ist unabhängig von der Belichtungszeit.