Wenn man den Sinn einer höheren Pixelzahl anzweifelt, dann ist die Unschärfe immer auf die 100% Ansicht bezogen, ansonsten macht die Diskussion keinen Sinn.
Da bin ich etwas anderer Ansicht - Diskussionen mit Vergleichen ohne identische Ausgabegröße ergeben wenig Sinn. Bei der100%-Ansicht ist das eben nicht der Fall, sondern diese ergibt unterschiedliche Vergrößerungen - wie oben geschrieben, sowie auch an verschiedenen Stellen hier im Forum.
Dass die Verwacklung wie du geschrieben hast nur von Brennweite und Pixelpitch abhängig zu machen in die Irre führt sieht man am Folgenden:
Nehmen wir 3 Kameras an:
Kamera A hat Kleinbildsensor und 96 MP (geht leichter zu rechnen als mit 100), Sensorauflösung 12000 x 8000 Pixel
Kamera B hat einen APS-C-Sensor mit ca. 43 MP, Cropfaktor 1,5, 8000 x 5333 Pixel
Kamera C zum Vergleich ebenfalls KB, 24 MP, 6000 x 4000 Pixel.
A und B haben gleich große Pixel (0,003 mm), die der C sind doppelt so groß (0,006 mm).
Schrauben wir nun an alle Kameras dein 600 mm-Objektiv. Bei A und B geht nun derselbe Verwackler auch über gleich viele Pixel - nehmen wir an es seien 12.
Bei Kamera C sind es dann mit 6 nur halb so viele - die Größe des Verwacklers in mm bleibt ja gleich.
Betrachten wir nun die 3 Bilder in
identischer Ausgabegröße, entweder auf dem Monitor oder in Druck, z.B. jeweils 60 x 40 cm.
Bei der KB-Kamera A ist der derselbe Verwackler 1/1000 der Sensorbreite, und in der Betrachtung des fertigen Bildes ebenfalls 1/1000 der Breite, also nun 0,6 mm groß.
Bei der APS-C-Kamera B ist er 12/8000 der Breite, somit 600 x 12/8000 = 0,9 mm groß.
Die Aussage "ausschließlich Brennweite und Pixeldichte ergeben die Verwacklungsunschärfe" (bei gleich starkem Verwackeln) ist somit schon mal widerlegt.
Bei Kamera C errechnet er sich mit 6 x 6/6000 = ebenfalls 0,6 mm - Kamera A liefert trotz viel höherer Pixeldichte also keineswegs unschärfere, verwackeltere Aufnahmen als C, die Verwacklungsgefahr bleibt dieselbe!
Schraube ich nun an die APS-C-Kamera ein äquivalentes 400 mm-Objektiv, so ist wegen 1/3 geringerer Brennweite auch die Verwacklungsunschärfe im fertigen Bild um 1/3 geringer, somit herrscht auch hier Gleichstand.
Noch zu deinem 1. Satz in obigem Posting (den ich übrigens für ziemlich unsachlich halte):
Ja, mFT-Kameras haben eine noch höhere Pixeldichte (und wie geschrieben Kompakte usw. erst recht) - man verwendet jedoch auch i.A. kürzere Brennweiten wodurch auch hier die Verwacklungsgefahr dieselbe ist; siehe obiger Absatz.
Dass man mit mFT oder noch kleineren Sensoren wegen deren höherer Pixeldichte leichter verwackelt ist Unfug.