Wie viele anderen war bei mir damals beim Ersteinstieg auch die Frage, TS-E 24 mm II oder TS-E 17 mm. In der Stadt vor der Türe ist Architektur das maßgebliche Objekt der Begierde und weitwinklig ist hier immer von Vorteil - irgendwo ist immer zu wenig Platz oder ragt etwas ins Bild.
Jedoch fotografiere ich ebenso gerne, wenn auch nicht so oft, gerne Landschaft, bei dem ein 24 mm so gut wie immer weitwinklig genug ist. Zusammen mit der Tatsache, dass es (damals) wesentlich einfacher und günstiger war/ist, kleinere Filter (100 mm) zu verwenden (150 mm System gab es vor ein paar Jahren noch nicht so zuhauf), weil das 17 mm auch diese gewölbte Frontlinse hat und dementsprechend auch einen Sonderhalter benötigt um Vignettierung zu vermeiden, wurde es dann durch ein sehr gutes Angebot ein TS-E 24 mm II. Seitdem mein absolutes Lieblingsobjektiv und zu 80 % an der Kamera (siehe Photoblog).
Und selbst als es mir dann gestohlen wurde und ich abermals ins Grübeln kam, war es das erste Objektiv, das ich wieder anschaffte. Mittlerweile sind auch andere TS-E eingezogen aber das 17 mm ist nicht dabei. Es gab in all den Jahren zwei bis drei Situationen, in denen ich mir etwas weitwinkligeres gewünscht hätte. Alle dies Fotografien hatten die Darstellung eines solitären, hochragenden Gebäudes zum Ziel, welches letztlich wohl komplett im Bild gewesen wäre aber die Darstellung schon arg gewöhnungsbedürftig ist. Ich konnte es dann meist anders in Szene setzen.
17 mm haben ihre absolute Berechtigung aber für mich (wenig Innenarchitektur) weit nicht so universell. Man wundert sich, was alles auf 24 mm Platz hat.
Arbeiten vom Stativ entschleunigt das Fotografieren und konzentriert es zur gleichen Zeit - Nachteil, man braucht diese Zeit auch und schleppt ein wenig mehr Zeug mit rum. Dennoch gelingen in manchen Situationen, in denen diese Vorbereitung nicht möglich ist, auch Bilder aus der Hand - das ist dank der guten Softwareunterstützung bei der Restkorrektur kein Problem und immer noch besser als aus weitwinkligeren Aufnahmen mehr zu croppen.
So, jetzt habe ich lange darüber geschrieben, was es bei mir ist. Deine Prioritäten sind ähnlich aber meiner Einschätzung nach eher zum 17 mm gerichtet. Mein Tipp, denn so hab' ich es damals auch gemacht: ausborgen, an einem Tag mit dem, am anderen Tag mit dem zweiten losziehen und schauen, was einem auch liegt und wie man die Aufgaben lösen kann.
Viel Freude beim Entdecken!
PS: Insgesamt sagt man, dass das TS-E 24 mm II optisch ein wenig besser ist als das 17 mm, gerade beim größerem Shift. Man hätte es nicht glauben wollen aber die neuen TS-E 50 mm und TS-E 90 mm sind noch mal eine Ecke besser (wobei natürlich nicht weitwinklig). Beide sind jedoch über jeden Zweifel in der Anwendung erhaben und werden dich nicht im Stich lassen.