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Tilt-Funktion kontrolliert einsetzen - aber wie?

Captain N

Themenersteller
Hallo an alle,

verzweifele gerade ein wenig an dem guten Herrn Scheimpflug... Habe mir für meine Canon Eos 5D3 ein TS-E 24mm 1:3,5L II geholt, um mich mit dieser Tilt-Shift-Technik mal ein wenig auseinander zu setzen.

Das Shiften funktioniert ganz easy, aber mit dem gezielten Tilten komme ich einfach nicht richtig klar. Habe bereits einige Videos zu dem Thema gefunden, aber konnte bislang aus keinem die große Erkenntnis herausziehen.

Die wohl beste Erklärung war das Fotografieren eines schräg zur Kamera stehenden Mischpultes. Vereinfacht ließe sich zusammenfassen, für den der Kamera am nächsten liegende Punkt der Schärfe-Ebene nutzt man den Fokus-Ring, und für den am weitesten entfernten Punkt der Schärfe-Ebene die Tilt-Funktion. So arbeitet man sich im Wechsel immer zwischen diesen beiden Endpunkten hin und her, um diese Einstellung zu finden, bei welcher beide Punkte gleichermaßen scharf abgebildet werden.

Klang soweit auch ganz easy - in der Praxis bekomme ich es aber irgendwie nicht richtig hin. Kennt hier jemand noch ein paar Tipps, wie ich diese Tilt-Funktion ganz gezielt kontrollieren lernen kann? Gute Fachlektüre zu dem Thema? Anschauliche Videos?

Abschließend noch eine Verständnisfrage: In dem Video mit dem Mischpult wurde eine Fachkamera verwendet. Anstelle des Fokusrings hat er den Abstand der Frontlinse vergrößert oder verkleinert, um die Schärfe-Ebene nochmals zusätzlich im Raum zu kippen (zusätzlich zu der Tilt-Stellung der Frontlinse). Ist das auf meine digitale Kamera übertragen die Funktion, die ich durch Drehen des Fokusrings erreichen kann, oder muss ich hier die Position meiner Kamera in Bezug zum Foto-Motiv verändern?

Als Bezugsbeispiel zum Erklären nehme ich vielleicht mal ein Klavier - die Kamera steht nicht frontal dazu ausgerichtet, sondern blickt schräg von der Seite auf das Klavier. Wenn ich von dieser Position aus mit einer Blende von 4.0 alle Klaviertasten scharf haben möchte, und den ganzen Rest drumherum unscharf - wie genau sollte ich hierbei vorgehen?

Eine sicherlich etwas spezielle Thematik - hoffe aber, dass sich hier ein paar erfahrene Tilter finden, die mir hierbei ein wenig weiter helfen können/möchten :)

Vielen Dank schon im Voraus für jeden konstruktiven Beitrag!
 
... Vereinfacht ließe sich zusammenfassen, für den der Kamera am nächsten liegende Punkt der Schärfe-Ebene nutzt man den Fokus-Ring, und für den am weitesten entfernten Punkt der Schärfe-Ebene die Tilt-Funktion. ...

Mit dieser Vorgehensweise solltest Du auch zum Ziel kommen.
Stell die Kamera mit geöffneter Blende dabei aber unbedingt auf ein Stativ und benutze -falls vorhanden- die Fokuslupe!
 
So bin ich bislang auch vorgegangen, mache aber anscheinend dennoch irgendwo etwas falsch. Konnte den Fehler aber bisher noch nicht ausfindig machen.

Um ein besseres Feeling für die Handhabung zu bekommen, habe ich auch schon den Tilt-Mechanismus bis zum Anschlag verschwenkt, und anschließend den Fokus-Ring bei Offenblende mehrmals hin- und hergedreht, um im LiveView beobachten zu können, wo die jeweils scharfe Ebene "durchs Bild wandert". Aber das ist durch diese Dreidimensionalität oft auch nicht so einfach zu erkennen.

Benutze ich vielleicht zu spitze Winkel in Bezug auf mein Motiv? Hatte bisher den Eindruck, als könne man die Schärfe-Ebene nahezu rechtwinklig zur Sensor-Ebene platzieren
 
Die Skizze soll zeigen, wie klein der tilt-Winkel evtl. ist. Die Geraden durch die Klavier-Tastatur, Sensor, und Objektiv sollen sich ja in einem Punkt treffen.
 

Anhänge

Die Anschläge von Tilt ergeben eine um Fokusebene von 90°, das ist viel zu viel.
Für das was man eigentlich tilten will, reichen schon ein halber bis ganzer Millimeter.
Und ja, die Vorgehensweise ist so richtig, ist aber dennoch schwieirig zu erkennen, ob es wirklich besser geworden ist.
 
Also wäre es rein technisch zumindest möglich, wenn ich direkt frontal auf eine Rutschbahn fotografiere, und weit genug nach links oder rechts verschwenke, dass ich die Schärfe-Ebene so platzieren kann, dass die gesamte Rutsche von vorne bis hinten scharf ist, und links und rechts davon alles unscharf?

Einfach so als Verständnis, um den möglichen Gestaltungs-Spielraum dieses Objektivs einschätzen zu können
 
Ja.

Oder den Boden scharf von vorn bis zum Horizont, und alles 10cm über dem Boden (und unter...) kommt dann aus der Schärfeebene heraus. (das ist dann der Miniatureffekt)
 
Okay, dann kann ich meine Fokus-Ebene also quasi wirklich komplett frei im Raum platzieren. Dann muss ich nur noch die korrekte Anwendung richtig verstehen lernen.

Der Miniatur-Effekt ist im Grunde auch ganz easy, finde den bei 24mm aber noch nicht all zu spannend. Hier machen längere Brennweiten denke ich mehr Spaß
 
Als Beispiel habe ich eine Klavier Tastatur mit einem 150 mm/5,6 Vergrößerungsobjektiv an einer Fachkamera mit einer Sony A7 bei offener Blende fotografiert.
 

Anhänge

Das sieht sehr ausführlich und informationsreich aus - werde ich mir mal durcharbeiten (y)

Aber nochmal kurz zurück zu meiner Verständnisfrage: Habe noch nicht mit einer Fachkamera gearbeitet. Wenn ich dort die Entfernung der Frontlinse zum Rückteil verändere, entspricht das an einer DSLR dem Betätigen des Fokusrings, oder muss ich hier die Entfernung des Sensors zu meinem Motiv verändern? Sprich die Kamera bewegen?
 
Nochmal zum tse und dem Klavier.

Versuche zuerst nur eine Ebene zu betrachten. Heisst Kamera auf Höhe der Tasten in eine Ecke des Klaviers. Stativ, Offenblende, M und los geht's.
Zuerst recht weit vorne mit dem Fokusring scharf stellen. Dann recht weit hinten mit der Verstellung langsam scharf stellen. Das ganze ca. 5 Mal wiederholen. Dann Abblenden.

Das machst du am besten einige Male hintereinander um ein Gefühl zu bekommen und vergleichst später die Bilder am Rechner.
 
Merklingers "The Hinge Rule" bzw. "FOCUSING the VIEW CAMERA" sind gute Quellen um sich in das Thema einzuarbeiten. Vielleicht ist Dir das aber auch schon zu tiefgehend.

FOCUSING the VIEW CAMERA KLICK:

Weiterführende Information von Merklinger KLICK: Ganz unten Links dann auf Harold Merklinger's Technical Photography Page wechseln.


Gruß Gerd
 
Vielen Dank für die zahlreichen Infos - werde die nächsten Tage wohl nochmal eine Weile experimentieren gehen.

Grundsätzlich bin ich offen für alles Material zu diesem Thema, da ich nicht alle physikalischen oder mathematischen Gesetzmäßigkeiten dahinter kenne, ziehe ich jedoch praxisorientierte Infos vor - mit der Technik "vorne Fokussieren, hinten Tilten" kann man anscheinend schon sehr viel erreichen, so dass ich mir tiefergehende Lektüre ggf auch für später aufsparen kann. Ist wie gesagt aber alles sehr gern gesehen!
 
@Captain N
Anfangs bin ich mit dem "Tilten" auch nicht ganz klargekommen, aber meine jetzige Methode verhilft mir bisher immer zu guten Ergebnissen :eek:

Beispiel :
Wenn ich vor mir eine Tischplatte habe und diese aus Kopf-, bzw- Augenhöhe mit der Kamera von vorn bis hinten komplett scharf ablichten
möchte, setzte ich den Fokuspunkt auf die ungefähre Tischmitte und "tilte" dann ein paar Grad nach unten, gleichzeitig sieht man im LiveView
das der Schärfebereich sich nach vorn und hinten ausdehnt....zwischendurch ruhig mal wieder mit dem Fokusring minimal nachbessern, bis es
passt ;)
Hab mir das ungefähr so gemerkt das die Schärfeebene fast wie bei einer Mittelachse gekippt wird, dadurch vergrössert sie sich zu beiden
Seiten hin, also auf der Achse auf der man "tiltet" ;)
Ist vielleicht physikalisch nicht korrekt erklärt, aber so bekomme ich bisher immer mein gewünschtes Ergebnis hin (ausgedehnte Schärfeebene) (y)

Geht ja mit dem 24´er TS-E in jeden beliebigen Winkel, auch rechts-links, bei Deinem Beispiel mit der Rutsche muss man nur die Schärfeebene
verkürzen und entgegengesetzt "tilten" ;)




Gruss
JAN
 
Zuletzt bearbeitet:
*lach* okay, das war jetzt glaube ich fast schon ZU einfach :lol: also positiv gemeint!

Und definitiv logisch! Man setzt einen beliebigen Schnittpunkt der Fokus-Ebene auf sein gewünschtes Motiv, und kippt die Ebene dann so lange, bis sich beides miteinander deckt.
 
Ich würde da erstmal ganz systematisch vorgehen, die Skizze von Stuessi zeigt es oder auch etwas deutlicher hier in Wikipedia.

Ist ganz einfach, wenn man es sich nicht kompliziert denkt.
Richte erst die Kamera (Bildebene) auf dein Motiv (Gegenstandsebene) ein und Stelle grob scharf. Dann schätze ab, wo sich deine beiden Ebenen treffen und kippe die Objektivebene entsprechend, so dass auch sie den Schnittpunkt der beiden anderen trifft. Dann justierst du die Schärfe nach und Tadaa!

Denke in Linien, wie auf den Skizzen. Da muss nichts berechnet oder vermessen werden, das Hirn hat die Gabe, mit ein wenig Übung intuitiv so etwas sehr genau einzuschätzen. Denke nur an Ballfangen, das kannste nicht bewußt berechnen, das haste nach einer Weile üben drauf.

So, und wenn du deine Schärfe sauber gelegt hast, kannst du weiter spielen: Kippen drehen, anpassen. Und, falls dein Objektiv das kann, wäre es noch ideal, wenn du den durchs Tilten abgelenkten Lichtstrahl wieder durch Shiften in die Mitte deines Sensors verschiebst.
 
Das ist jetzt nicht sonderlich spektakulär, aber die Anwendung hat geklappt. Das Objekt ist scharf von vorne bis hinten, bei einer Blende von 4.0. Für diese Aufnahme war tatsächlich nur ein Tilt-Winkel von gerade mal 2 Grad erforderlich - krass. Allerdings musste ich es hier umgekehrt machen als gedacht, und für diese Aufnahme nun am nahe gelegenen Punkt Tilten, und am entfernten scharfen Punkt Fokussieren.

Anfangs hatte ich zunächst auf den nähergelegenen Punkt fokussiert, konnte dann aber den entfernten Punkt durch Tilten nicht mehr scharf abbilden. In einem der Links/Anleitungen habe ich glaube ich gelesen, dass es wohl einen Unterschied macht, ob man vorne fokussiert/hinten tiltet, oder vorne tiltet/hinten fokussiert.

Müsste es rein technisch nicht das gleiche sein?

P.S.: Habe gerade auch gesehen, dass die Exif-Daten nicht ganz korrekt sind. Hier wird eine Brennweite von 17mm angegeben, tatsächlich sind es aber 24mm.
 

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