Evil-/Systemkamera Kamera für Low light bis 1200€

Hallo, ich fotografiere seit einiger Zeit auf Veranstaltungen (Club/Partys) mit einer Canon EOS m, muss mit dieser aber einen Blitz nutzen, welcher die Situation stark verfälscht oder sehr lange Belichtungszeiten wählen. Deswegen möchte ich auf eine Vollformatkamera mit lichtstarken objektiv wechseln, um die Situationen "natürlicher" einfangen zu können. Ich hatte hier an eine gebrauchte Sony A7 oder A7 s (meine Überlegung nach dürfte die A7s aufgrund der größeren Sensorfläche pro Pixel nochmal eine höhere Lichtempfindlichkeit aufweisen, wenn der Unterschied jetzt aber eher gering ist würde ich die 24 mp der a7 den 12 mp see a7s vorziehen) in Kombination mit einem älteren gebrauchten Zeiss Planar 1.4 50 ohne AF (da die meisten Objekte eher statisch sind oder sich nur auf der Stelle bewegen) oder hat jemand einen anderen Vorschlag?

Welches Objektiv nutzt Du an der EOS M?
Club/Party - also eher dunkle Umgebung?
Welche ISO-Werte nutzt Du?
Bei welchen Blenden arbeitest Du?
Wie groß muss die Schärfentiefe sein?

Warum ich diese Fragen stelle?
Weil Du je nach Beantwortung auch mit dem KB-Sensor und einem lichtstarken Objektiv nicht ums Blitzen herumkommst. Und/oder mit dem 1,4er-Objektiv an KB bei Offenblende im Zweifelsfall ein Schärfentiefenproblem bekommen wirst, wenn Du mehrere Personen scharf im Bild haben willst.

Arbeite Dich erstmal ins "richtige" Blitzen ein. Mit manueller Zeit- und Blendenvorwahl, TTL-Blitzen etcpp. Das liest sich so, als ob Du bisher entweder ohne Blitz oder mit Blitzautomatik mit voller Leistung hantierst. Das ist wie schwarz und weiß - es gibt aber noch Grautöne ... Wobei ich natürlich nicht weiß, was Deine Cam und Dein Blitz diesbezüglich miteinander ausrichten können.

Das mit der 12MP- A7 und einem lichtstarken Objektiv kann man versuchen. Ich denke aber, dass 50 mm in Clubs schon zu lang sind. Ich würde eher in Richtung 35mm denken.
Wenn es dann nicht zu duster ist, kann man mit Glück so hinkommen.

Mit der Eos M geht das derzeit nur eingeschränkt und mit Adapter für die Eos- Objektive. Denkbar wäre hier z.B. das non-L 1,4/50 oder ein 35er L. Oder etwas aus der Art- Serie von Sigma.

Gruss aus Peine

wutscherl

50mm@1.4 manuell scharfstellen im Club? Wie lange warten die Leute, bis du scharf gestellt hast? Die Schärfeebene ist bei Offenblende so hauchdünn, das stelle ich mir echt stressig vor. Und AF bei schlechtem Licht mit der A7? Da gibt es zumindest geteilte Meinungen ... lies vielleicht mal diesen Thread: https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1827207

Und da ist offenbar das Problem, dass es mit Blitz auch nicht besser wird, weil die A7 das Hilfslicht des Blitzes nicht verarbeiten kann.

Also, ich weiß nicht, ob du die richtige Strategie verfolgst. Ich würde ehrlich gesagt dann lieber auf eine DSLR mit bewährtem AF (evtl. mit Hilfslicht des Blitzes) setzen. Aber wie schon geschrieben wurde, vielleicht kommst du um das Blitzen so oder so nicht herum, schon weil du abblenden musst für vernünftige Schärfentiefe. Sicher nimmst du doch mal kleine 2-4 Personengruppen auf? Da werden kaum alle in der Schärfeebene eines 50@1.4 stehen.

Hallo, danke für die Rückmeldung.
Ich denke ich habe mein Ziel nicht so ganz klar ausgedrückt: ich beim kein Veranstaltungsfotograf im klassischen Sinne sondern Versuche eher einzelne Details aufzunehmen, ich kann evtl Mal nen paar Bilder von dem was ich bisher so angestellt habe hier Reinposten.
Mir geht es vor allem darum die Atmosphäre so aufzunehmen wie sie ist, und wenn es nun einmal schummeriges und warmes Licht gibt dann möchte ich mir das nicht mit nem hellen Blitz versauen. Normalerweise lasse ich mir für jedes Foto auch immer viel Zeit und experimentiere mit Fokus, Belichtungszeit und Blende. Wenn Mal nen schönes Portrait entstehen sollte hab ich auch nichts dagegen, aber der Fokus liegt nicht darauf möglichst viele Personen am Abend aufs Bild zu kriegen, da gibt's genug andere die das machen, von daher ist Autofokus nicht so wichtig und die meisten Personen und der DJ sind während der Party eigentlich eher statisch und rennen nicht umher wie kleine Kinder, zumindest ist das meine Erfahrung
Und 50 mm könnten tatsächlich nen bissl lang sein, vllt wären die 35 da besser

hekudan schrieb:

... von daher ist Autofokus nicht so wichtig und die meisten Personen und der DJ sind während der Party eigentlich eher statisch und rennen nicht umher wie kleine Kinder,...

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Dann würde ich mir Kameras mit Stabi anschauen, auch wenn die Wirkung bei einem WW natürlich nicht so groß ist wie bei einem Tele.

Beo Sony KB geht es da ab A7ii los oder eben fast alle MFT-Kameras am Markt. Natürlich ist da der Sensor kleiner, aber Tiefenschärfe ist bei Offenblende deutlich größer, was bei solchen Motiven sehr hilfreich sein kann.

Schöne Objektive für Deine Zwecke sind PL 15/1.7 und Sigma 30/1.4 z.B. zusammen mit einer Panasonic GX9.

hekudan schrieb:

Mir geht es vor allem darum die Atmosphäre so aufzunehmen wie sie ist, und wenn es nun einmal schummeriges und warmes Licht gibt dann möchte ich mir das nicht mit nem hellen Blitz versauen. Normalerweise lasse ich mir für jedes Foto auch immer viel Zeit und experimentiere mit Fokus, Belichtungszeit und Blende.

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Daher - beantworte bitte meine Fragen, sonst stochern wir hier im Nebel rum...

Derzeit bist Du wie ein Rennfahrer, der sich unbedingt einen stärkeren Motor kaufen will, um schneller zu werden. Obwohl er vielleicht mehr als genug Leistung unter der Haube hat. Nach dem Kauf stellt er fest, dass er kaum Zeit gewonnen hat, weil die Strecken, auf denen er unterwegs ist, andere Reifen oder ein anderes Fahrwerk erfordern, Leistung also kaum den Ausschlag gibt.

Das Problem wird Dein Budget sein. Aus meiner Sicht benötigst Du optimalerweise eine Kamera, die hohe ISO ohne Rauschen kann. D.h. KB bzw. ggf. APS-C, wenn die anderen „Werte“ stimmen. Dazu ein lichtstarkes Objektiv im Bereich f1.4. Dazu möglichst ein Stabi im Objektiv oder in der Kamera.

Zusammen mit dem Objektiv bis 1.200 wird das mehr als knapp. Es kämen in Frage Fuji X-H1, Sony A6500 (APS-C incl. IBIS) oder A7(s), wenn’s spiegellos bleiben soll. Ansonsten Pentax K1 oder DSLRs mit stabilisierten lichtstarken Objektiven, wenn es da was gibt, kenne mich damit nicht so aus.

Preiswerter wird’s ohne IBIS mit lichtstarker FB. Vielleicht reicht auch eine gebrauchte A7 plus lichtstarkes Objektiv? Oder eine A6300. Oder eine X-T2(0) oder X-Pro2 mit 35 1.4? Am besten gebraucht.

... dann bist aber mit der A7 im halbdunkeln manuell schneller mit Focussieren !

A7s.

Die einzige Frage, die noch erörtert werden sollte: Stabi ja oder nein? Denn die A7s hat keinen IBIS. Im Umkehrschluß kommt man mit der A7s und der 1/Brennweiten-Daumenregel aufgrund der "nur" 12MPix sehr gut hin.

Ich verwende A7s + manuelles "Alt"glas seit dem Erscheinen der A7s (damals vorbestellt). In Clubs würde ich aber auch noch etwas kürzeres von der Brennweite mitnehmen, jenachdem wieviel "Kontext" Du auf den Bildern haben möchtest (35mm?).

Und noch eine Sache, die da vielleicht auch wichtig ist: Aufgrund des Sensors funktioniert die A7s fast wie ein Nachtsichtgerät, d.h. man kann relativ problemlos selbst in dunklen Umgebungen manuell scharfstellen. Da sieht man bei anderen Spiegellosen nur noch Grütze im EVF, in (dicken) DSLRs größtenteils nur noch dunkel, von den Tunnelblick-Suchern bei kleineren Modellen mal ganz zu schweigen

Balaleica schrieb:

Die einzige Frage, die noch erörtert werden sollte...

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Nein.

Die einzige Frage, welche überhaupt erörtert werden sollte, ist eine völlig andere. Nämlich diese: Weshalb schafft er es nicht, mit der vorhandenen Kamera vernünftige Bilder mit dem Blitzgerät hinzubekommen?

Gehe wie folgt vor:

• Wähle eine relativ große Blende, die dir eine gerade noch ausreichende Schärfentiefe ermöglicht. Beispiel: f2.0
• Wähle eine Verschlusszeit, welche dir eine halbwegs verwacklungsfreie Verschlusszeit ermöglicht. Beispiel 1/30s.
• Setze die Belichtungsmessung auf den Hintergrund und stelle die ISO-Zahl so ein, dass der eingestellte Wert eine Unterbelichtung (des Hintergrundes) von etwa 1EV ergibt.
• Verwende ein Blitzgerät im manuellen Modus, um das Hauptmotiv aufzuhellen. Blitze direkt, verwende zur Einstellung der Blitzleistung die Formel Leitzahl / Entfernung = Blende (ISO 100). Bei einer anderen ermittelten ISO-Zahl musst du die am Blitzgerät eingestellte Leistung entsprechend korrigieren. Für den ersten Versuch wählst du die Blitzleistung um 1EV knapper, als es deiner Berechnung entspricht..

Der Rest ist Probieren und kleine Anpassungen an den Parametern. In der Praxis hast du nun hinsichtlich der Belichtungssteuerung nur noch eine Variable, und das ist die Blitzleistung. Dabei dürfte es meist genügen, diese motivabhängig zwischen zwei, max. drei vollen Stufen zu variieren. Den Rest korrigierst du bei Bedarf im RAW-Konverter. Vielleicht bietet dir das Blitzgerät die Möglichkeit, die Leistung in Drittelstufen einzustellen. Am besten über ein dediziertes Einstellrad (und nicht über mehrfachbelegte Funktionstasten). Dann geht das evtl. noch präziser (Variation um 2/3EV) bzw. komfortabler von der Hand.

Ergebnis: Ausrüstung für Low light um 50€ (Bei Gebrauchtkauf) oder weniger, falls du bereits ein Blitzgerät besitzt.

Erst wenn du die Zusammenhänge verstehst und beherrschst, solltest du dir Gedanken über die Notwendigkeit einer neuen Kamera machen und eine entsprechende Auswahl treffen.

Weitere Tipps:

• Weitwinkelstreuscheibe verwenden oder Zoomreflektor auf geringe Brennweite stellen. Alternativ: Softreflektor (oder Joghurtbecher*) zum Erzeugen von weichem Licht verwenden(Achtung, LZ ändert sich).
• Reflektor mit einer warm gefärbten Farbfolie versehen, damit Vorder- und Hintergrund farblich nicht zu weit auseinander fallen.
• Ruhig auch längere Verschlusszeiten "riskieren".

*Edit: habe ich selbst nie ausprobiert (es wäre aber ein risikoloser Versuch)

Viel Spaß!

DerArbeitskollege schrieb:

[*]Weitwinkelstreuscheibe verwenden oder Zoomreflektor auf geringe Brennweite stellen. Alternativ: Softreflektor oder Joghurtbecher zum Erzeugen von weichem Licht verwenden(Achtung, LZ ändert sich).

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ach, war so schön zu lesen bis hierher

Aber dass ein Joghurtbecher oder "softreflektor" "wecihes Licht" machen soll, ist eine wohl nicht auszurottende Mär- leider

In kleinen Räumen oder auch in der Nähe von Wänden, Ecken und niedrigen Decken kann es zu Streulicht führen, was zu minimal aufgehellten Schatten führen kann, was gut oder schlecht sein- je nach gewünschter Bildwirkung.

Wenn das möglich und gewünscht ist, kann man diese Aufhellung aber kontrollierter und auch stärker durch indirektes Blitzen erzielen.

vg, Festan

hekudan schrieb:

... ich kann evtl Mal nen paar Bilder von dem was ich bisher so angestellt habe hier Reinposten.

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Ja, das würde helfen, auch wenn Du die Fragen von rossi2u aus #2 beantwortest.

DerArbeitskollege schrieb:

[*]Wähle eine relativ große Blende, die dir eine gerade noch ausreichende Schärfentiefe ermöglicht. Beispiel: f2.0

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Es ist die Frage, ob er sowas besitzt - die Antwort steht noch aus.

Festan schrieb:

...In kleinen Räumen oder auch in der Nähe von Wänden, Ecken und niedrigen Decken kann es zu Streulicht führen, was zu minimal aufgehellten Schatten führen kann, was gut oder schlecht sein- je nach gewünschter Bildwirkung.

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Genau. Nachdem der Fragesteller oben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Grundsätzliche bekommen hat, darf er die weiteren Gimmicks gerne selbst ausprobieren, die Auswirkungen bewerten und seine eigenen Schlussfolgerungen daraus ziehen. Am Ende soll er der Urheber seines künstlerischen Schaffens sein und nicht wir.

rossi2u schrieb:

Es ist die Frage, ob er sowas besitzt - die Antwort steht noch aus.

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Man kann auch mit f4.0 starten. Meine Angabe war ja nur ein Beispiel. Dabei wird sich herausstellen, ob ein lichtstärkeres Objektiv wünschenswert oder gar erforderlich ist. Oder ob f4.0 bei gegebenem Aufnahmeformat ohnehin die größtmögliche Blende ist, mit welcher man eine gerade noch ausreichende Schärfentiefe erhält. In einem solchen Fall wäre der Umstieg auf Vollformat vielleicht gar nicht so klug...

DerArbeitskollege schrieb:

Genau. Nachdem der Fragesteller oben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Grundsätzliche bekommen hat, darf er die weiteren Gimmicks gerne selbst ausprobieren, die Auswirkungen bewerten und seine eigenen Schlussfolgerungen daraus ziehen. Am Ende soll er der Urheber seines künstlerischen Schaffens sein und nicht wir.

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Genau- deshalb habe ja auch nur die eine falsche Aussage korrigiert. Damit er keine falschen Schlussfolgerungen zieht.

vg, Festan

Mir würde noch die Canon 6D (bis zu ISO 6.400 bin ich da immer völlig schmerzbefreit gewesen) mit dem 35mm F2 IS einfallen.

Aber zuvor würde ich doch mal mit Stativ und evtl. Entfesseltem Blitz mit kleiner Softbox rumprobieren, gerade wenn du ausreichend Zeit für deine Bilder hast.

Eine Wunderwaffe ist der größere Sensor auch nicht unbedingt.