Also ist eine DSLM für schnelle Aufnahmen mit MF unbrauchbar? Ich dachte eigentlich Focus Peaking wäre das non plus Ultra.
Ich fand das Fokus-Peaking enttäuschend, da zu ungenau. Meine Erfahrung damit kommt allerdings nicht von der Nikon Z, die ich nicht kenne, sondern von der Fuji X-A1.
Nach meiner Erfahrung ergibt sich beim manuellen Fokussieren folgende Reihenfolge:
a) Genauigkeit
1. Platz: Sucherlupe
2. Nikon-Fokussierhilfe (grüner Punkt, Pfeile)
3. Fokus-Peaking
b) Geschwindigkeit
1. Platz: Nikon-Fokussierhilfe (grüner Punkt, Pfeile)
2. Fokus-Peaking
3. Sucherlupe
Wie gut das Fokus-Peaking funktioniert, hängt aber auch vom Objektiv ab. Deswegen gibt es unterschiedliche Meinungen. Dein 50/1,2 AIS ist ein schlechter Kandidat für das Fokus-Peaking. Da reicht die Genauigkeit bei Offenblende definitiv nicht aus.
Die Fokussierhilfe mit dem grünen Punkt ist bei dem Objektiv aber auch kein Selbstläufer. Der mit dem grünen Punkt als scharf gekennzeichnete Bereich ist zu groß. Man muss sich merken, wo in dem Bereich die maximale Schärfe liegt. Bei mir ist das der Fall, wenn von unten (=Nahbereich) kommend der grüne Pfeil zum Punkt umspringt.
(Ich besitze ebenfalls ein 50/1,2 AIS und nutze es an der D600 und an der Fuji X-A1.)
Äh, das F to Z Adapter kann keine Springblende ?!?!? Das wäre ja hochnotpeinlich, dann würde das nämlich mit allen Nicht-E Objektiven auch nicht klappen, die haben ja alle eine mechanische Verbindung zur Blende.
Doch, eine Springblendenfunktion hat der Adapter. Aber er hat keinen Blendenmitnehmer und kann deswegen nicht erkennen, welche Blende am Objektiv eingestellt ist. Bei Objektiven mit Chip wird die Blende über die Kamera eingestellt (am Blendenring muss die kleinste Blende gewählt sein), Objektive ohne Chip (dies schließt alle AI-S-Objektive ein) werden aber immer auf die am Blendenring gewählte Blende abgeblendet.
Damit hat die Nikon Z bei AI-S-Objektiven (bzw. allen ohne Chip) keinen Vorteil gegenüber z. B. einer Sony A7.
Bei manueller Fokussierung empfinde ich die Arbeitsblende als echten Nachteil gegenüber Offenblende mit Springblendenfunktion. Wenn man abgeblendet fotografieren will, ist die Fokussierung mit Offenblende allem Fokus-Shift zum Trotz immer noch genauer. An der Fuji blende ich oft auf Offenblende auf, fokussiere dann, blende anschließend auf die gewünschte Blende ab und löse dann aus. Das ist aber nicht nur umständlich, sondern gelegentlich vergisst man das Abblenden.
Aus dem Grunde finde ich eine Nikon Vollformat-Dslr für AI-S-Objektive als geeigneter denn eine Spiegellose.
Eine spiegellose Kamera hat allerdings den Vorteil, dass man die Lupe auch im Sucher und nicht nur aus dem Display einblenden kann. Und man kann auch Leica-M-Objektive adaptieren, falls das interessiert.
(Die wirklich neuen Kameramodelle fallen eigentlich preislich raus, ich hab nämlich auch ne Canon 6D und möchte nicht komplett auf Nikon wechseln.
Dann würde ich eine preisgünstige gebrauchte D600 oder D610 nehmen oder wenn es etwas mehr sein darf die D750. Die D750 hat ein Klappdisplay, was bei Nutzung der Lupenfunktion Vorteile hat, ist aber nicht entscheidend.