Anm.: trotz der o.g. Einschränkungen ist die Lösung mit achromatischer Nahlinse optisch immer noch besser, als der Einsatz von Zwischenringen.
also das stimmt meiner Meinung nach nicht
ich fotografiere schon sehr lange im Makrobereich und zwar mit Makroobjektiven und Makroköpfen ohne Einstellschnecke (Olympus, Novoflex), Zwischenringen (Olympus), Balgengeräten (Novoflex) und Vorsatzachromaten (Minolta).
Das mit dem "optisch immer noch besser" verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht.
- ein Balgengerät ist ja nichts anderes als ein variabler Zwischenring, allerdings mit einer sehr genauen Einstellskala (was Vorteile bringt)
- den größten nachteiligen Einfluss auf die Bildqualität hat meiner Erfahrung nach das nachträglich Beschneiden der Bilder, wenn das Hauptmotiv nicht so zur Geltung gekommen ist, wie man sich das bei der Aufnahme gedacht hat
- das ist auch der große Vorteil des Balgens, dass man sich vor der Aufnahme genau überlegt, wie die Bildkomposition sein soll und wieviel "Luft" um das Hauptmotiv man haben möchte - danach stellt man die Skala bzw. den Auszug ein, danach regelt man das mit der Fokusebene (der 2. Vorteil ist, dass ich daran diverse Objektive ausprobieren kann, manuell, mit automatischer Übertragung oder sogar in Retrostellung)
- Vorsatzachromate habe ich zuletzt nur noch aus zwei Gründen benutzt: wenn die Packsituation z.B. beim Bergwandern eine radikale Gewichtsreduktion erzwingt (aber dann tut es auch ein extrem leichtes Makro wie das 2.8/60er M.Zuiko oder das 30er von Olympus) und wenn ich dauerhaft die Brennweite eines Objektives heruntersetzen will (z.B. das 105er Novoflex Noflexar von 105 mm auf 75 mittels Monolta VA)
- natürlich habe ich auch am Anfang meines Fotohobbys einen VA verwendet (Diafilmzeiten, Olympus OM-2N, dann OM-4ti), als ich noch nicht wusste, ob und wieviel Geld ich in das Hobby stecken wollte, danach kam relativ schnell ein Novoflex-Balgen (heute auch wieder mit Olympus-Kameratechnik)
- inzwischen kann man auch viele Objektive anderer Hersteller am Balgen mit der Kamera mixen, weil das Balgengerät zugleich ein Bajonettadapter sein kann; die Automatikfunktionen werden heutzutage in vollem Umfange übertragen, kamerainternes Fokusstacking ist damit also genauso möglich (wenn die Kamera es anbietet) wie das Arbeiten mit Offenblende statt Arbeitsblende (= heller Sucher, wichtig, da der AF abgeschaltet werden sollte)
- optisch habe ich zwischen den Lösungen nie entscheidende Unterschiede feststellen müssen (und ich bin derzeit im Freiland bei Objektfeldabmessungen von minimal 8 x 6 mm); bei der Vorsatzlinse muss ich sogar im Vorfeld mehr beachten, ich muss mit Fotoserien genau austesten, ob es Probleme bei bestimmten Brennweiten und Blenden gibt, das habe ich beim Balgengerät so in dem Maße nicht (daher mein Rat: zu schauen, ob schon jemand die Kombi Zoom+VA in der Praxis (!) wirklich mit Erfolg ausprobiert hat)
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was aber stimmt: Vorsatzlinsen sind praktisch (leichter zu montieren), billiger und kompakter beim Transport als ein Balgengerät (entgegen jedem Vorurteil setze ich das aber auch freihand ein, Stativeinstz ist im Freiland erst ab bestimmten extremeren Abbildungsmaßstäben zwingend)
M. Lindner