Gast_13213
Guest
Die Blende schließt sich im Nahbereich (<1m) bis auf ca. f4 bei Naheinstellgrenze. Das wurde heftig kritisiert - m.E. zurecht, weil Zeiss darauf nicht hingewiesen hat. ...
Ich glaube das liegt daran daß das Batis die geringe Naheinstellgrenze nicht durch Auszugsverlängerung sondern durch Brennweitenverkürzung erreicht. Es ist somit streng genommen eine Art Zoom. Und bei Zooms ist die Lichtstärke von Haus aus brennweitenabhängig. Die Lichtstärke ist ja Brennweite/Eintrittspupille und die Eintrittpupille ist korrelliert mit einem Linsendurchmesser und daher fix. Daher haben Zooms in Telestellung eine geringere Lichtstärke als in Weitwinkelstellung.
Stopp!! werden jetzt viele aufschreien, es gibt doch etliche Zooms mit durchgängig konstanter Lichtstärke. Das stimmt natürlich auch, aber es wird dadurch erreicht daß die Lichtstärke im Weitwinkelbereich künstlich verringert wird! Beim Zoomen in den Weitwinkelbereich schließt sich die Blende automatisch ein bisschen, so daß die Lichtstärke konstant bleibt. Man macht dies um optische Fehler im Weitwinkelbereich zu minimieren.
Und nun zurück zum Batis 40mm: Ich bin mir sicher daß es hier ganz genauso ist. Im extremen Nahbereich wird durch die Innenfokussierung die Brennweite kürzer und die Lichtstärke würde über 2,0 hinaus ansteigen. Nun vermute ich, daß die optische Korrektur im Nahbereich bei Lichtstärken über 2,0 nicht den Ansprüchen von Zeiss genügen würde und also schließt man die Blende automatisch etwas um den Abfall der Bildqualität zu mindern. Zeiss handelt also nach bestem Wissen und Gewissen und das Objektiv hat auch im Nahbereich tatsächlich die nominale Lichtstärke von 2,0. Wäre die Blende völlig offen hätte es vielleicht Blende 1,7 oder so.
Ich habe gerade nochmal mein Sony 24-105 angeschaut. Wenn man das in Telestellung auf Blende 4 stellt und dann auf 24mm zoomt, dann kommen in der Tat die Blendenlamellen etwas zu Vorschein und die Öffnung verringert sich!
Also bitte kein Zeiss-Bashing, es hat alles seine Richtigkeit!