Ich nutze auch mFT (diverse) und eine Sony A7s parallel. Bei Veranstaltungen war mFT überfordert. Das sind Kongresse, bei denen vornehmlich Redner und Panel-Teilnehmer auf Podien diskutieren. Oft ist das Licht mies und Blitz ist doof. Ich brauche da kurze Zeiten, weil sonst die Gesichter unscharf werden, wenn sie reden. Für alles andere - auch für Raumansichten - nutze ich mFT. Ich habe für die Sony gar kein Superweitwinkel. Das würde ja auch gar nichts bringen, weil man da massiv abblenden müsste. Es nutzt mir ja nichts, wenn ich eine Raumansicht mit dem gut gefüllten Publikum zeigen möchte und nur die erste Reihe ist scharf.
Privat betreibe ich Reisefotografie, da kommt bei mir nur mFT in Frage. Vielleicht in ferner Zukunft auch mal Vollformat, wenn es passende - heißt kompakte - Objektive geben wird. Das aktuelle 28-60 von Sony wäre mir zu wenig Weitwinkel, Bei 14mm/28mm beim Standardzoom war man als FTler vielleicht mal vor 1,5 Jahrzehnten. Das ist für mich einfach nicht mehr diskutabel. Ich werde auch 2021 sofort wieder mFT kaufen, wenn ich eine Kamera ersetzen muss. Ich würde nach meinem aktuellen Erfahrungsschatz auch jetzt wieder bei mFT einsteigen. Das Manko des kleinen Sensors bezüglich der Bildqualität hat sich bei der Sensorentwicklung quasi erledigt - außer bei oben genannten Spezialanwendungen. Wenn es eine Spezialkamera wie die Sony A7s mit FT-Sensor gäbe, also lichtstark bei vielleicht nur 8MP, dann wäre das meine Kamera. Mir würden sogar rauschfreie 5MP reichen.
Viele Systeme, die für mich als Vollformat ambitioniert gestartet sind und die ich erwartungsfroh beobachtet hatte, haben sich als Rohrkrepierer entwickelt. Nikon Z z.B.. Das 24-70/4-Kit ist der Hammer, ein vollwertiger Ersatz zu den 1235/2,8 oder 1240/2,8er bei mFT. Aber dann war's das auch. Mehr kam nicht, oder es ist wahnwitzig teuer, bzw. wieder riesengroß.
Vielleicht kaufe ich mir mal eine alte digitale Mittelformat als Ergänzung zu mFT. Mir gefällt das sanfte Gleiten in die Unschärfe. Ich hab da die Pentax 645d im Auge. Die hat auch 4/3. Wobei wir beim Format wären. Ich komme aus dem Zeitalter, als man vor Vergrößerern in Dunkelkammern stand. Analog habe ich fast nur sw fotografiert, alle meine Fotos habe ich selbst belichtet. Beim Vergrößern ist man es gewöhnt, den Ausschnitt im Labor zu bestimmen. Bei 6x6 ist diese zweite Suche nach dem Motiv sogar im Format impliziert. Ich suche auch bei meinen Digital-Negativen das Bild, da kommt mir natürlich das 4/3-Format sehr entgegen. 3/2 als Material ist Mist, das ist nur sinnvoll für Knipser, die die Bilder so nehmen wie sie aus der Kamera kommen. Aber wer macht das schon, wenn er ein bisschen Anspruch an seine Bilder hat. Hier sind ja auch alle Beispielbilder bearbeitet.