beiti
Themenersteller
Da ich in jüngerer Zeit öfter Probleme mit verstopften Abwasserrohren hatte und dann jedesmal eine Spezialfirma mit Rohrkamera anrücken musste, habe ich mir überlegt, ob man sich sowas nicht selber basteln kann.
Also es geht darum, das Innere von DN100-Abwasserrohren sehen und ggfs. filmen/fotografieren zu können - und das Ganze auch möglichst tief drin und auch hinter Biegungen und Abzweigen.
Dass meine DSLR nicht reinpasst, war von Anfang an klar. Auch Kompaktameras und selbst die gängigen Actioncams haben eine für diesen Zweck ungünstige Größe und Form.
Bei fernöstlichen Versendern gibt es spezielle Endoskopkameras mit LED-Beleuchtung. Die Dinger sind sehr dünn (die größten haben 8 mm Durchmesser) und liefern Fotos (wahlweise Videos mit 30 BpS) in VGA-Auflösung 640 x 480 Pixel. Das klingt nach nicht viel, aber es sollte reichen, um Beschädigungen und Hindernisse in Rohren identifizieren zu können.
Jedenfalls habe ich mir so ein Ding bestellt. Mit 10 Meter USB-Kabel hat es mich gerade mal 15 Euro gekostet.
Mit der entsprechenden App (nochmal 99 Cent) kriege ich ein schönes Live-Bild auf Android-Handy oder -Tablet; die Bildqualität erscheint ausreichend, und die Verzögerung des Live-Bildes würde ich auf ca. 1/3 Sekunde schätzen (also noch akzeptabel).
Dank Universalstecker könnte man die Kamera auch an einem PC/Notebook anschließen, aber das habe ich noch nicht getestet.
Schnell war allerdings klar, dass man das weiche Kabel nicht einfach so ins Rohr schieben kann. Daher besorgte ich aus dem Baumarkt 9 Meter halbwegs steifen Schlauch und zog das USB-Kabel durch. Die Kamera befestigte ich mittels Schrumpfschläuchen am vorderen Ende.
Ein erster Test im echten Abwasserrohr war schnell wieder vorbei. Das Probem war, dass die Kamera beim Vorschieben am schmutzigen Rand des Rohres kratzte und sich dabei sehr schnell vorn mit Dreck zusetzte.
Es war also irgendwas nötig, das die eigentliche Kameralinse vom Rand fernhält und den Lauf im Rohr dabei nicht behindert.
Ich erinnerte mich an die professionelle Rohrkamera der Spezielfirma. Die hatte vorn so eine Art Doppelkegel, der offenbar ganz gut am Rand entlang und auch um die Ecken flutscht.
Da ich nichts Vergleichbares finden konnte, kaufte ich schließlich eine 50 mm große Kugel aus massivem Aluminium, bohrte sie durch und klebe die Kamera rein.
Das funktioniert jetzt schon ganz nett für den Anfang. Die Kugel gleitet durchs Rohr, und die Kameralinse bleibt erst mal frei. Allerdings hat sich gezeigt, dass nach einigen Metern (besonders in horizontaler Rohrrichtung) der Widerstand ansteigt und es immer schwerer wird, auf den Schlauch noch genug Druck auszuüben; der von mir verwendete Schlauch ist einfach nicht steif genug (und vielleicht auch außen nicht glatt genug).
Konkret schaffte ich es im Rohr um eine erste Biegung rum und dann ca. 4 Meter senkrecht nach unten, vorbei an einer weiteren kleinen Kurve. Aber unterm Haus, wo das senkrechte Rohr auf das fast waagerechte Hauptrohr trifft, ging nichts mehr weiter. Ich konnte nicht genug Druck ausüben, um die Kugel hier noch um die Kurve zu zwingen.
Die Profi-Rohrkamera glitt, soweit ich das mitansehen konnte, um derartige Biegungen ganz problemlos herum (auch noch auf weit über 10 Metern Einschublänge). Deren "Kabel" besteht meiner Einschätzung nach aus einer Art Fiberglas - so ähnlich wie das Zeug, mit dem man elektrische Kabel in Leerrohre einzieht. Das hat wohl genau die richtige Steifigkeit, um einerseits genug Druck auszuüben und andererseits flexibel genug um mehrere Ecken zu kommen.
Jetzt suche ich also geeignetes Material, um meine Konstruktion nachzubessern: ein steiferes/glatteres Kabel sowie einen günstiger geformten "Kopf".
Hat jemand ein Idee, was ich da nehmen könnte?
Anbei noch zwei Bilder von meiner fertigen Rohrkamera (nach bisherigem Stand) sowie ein Foto, das die VGA-Kamera selbst erzeugt hat. Leider habe ich bei meinen Versuchen im echten Abwasserrohr vergessen, gleich Bilder oder Videos aufzunehmen; das hier gezeigte Bild habe ich in einem Stück zusammengerolltem Fotokarton aufgenommen (mit zwei Gummiringen und einer Büroklammer drin, die eine Verschmutzung des Rohres simulieren sollen).
Das LED-Licht in Verbindung mit dem automatischen Weißabgleich tendiert schon recht stark ins Rötliche, aber das behindert ja den eigentlichen Zweck nicht.
Also es geht darum, das Innere von DN100-Abwasserrohren sehen und ggfs. filmen/fotografieren zu können - und das Ganze auch möglichst tief drin und auch hinter Biegungen und Abzweigen.
Dass meine DSLR nicht reinpasst, war von Anfang an klar. Auch Kompaktameras und selbst die gängigen Actioncams haben eine für diesen Zweck ungünstige Größe und Form.
Bei fernöstlichen Versendern gibt es spezielle Endoskopkameras mit LED-Beleuchtung. Die Dinger sind sehr dünn (die größten haben 8 mm Durchmesser) und liefern Fotos (wahlweise Videos mit 30 BpS) in VGA-Auflösung 640 x 480 Pixel. Das klingt nach nicht viel, aber es sollte reichen, um Beschädigungen und Hindernisse in Rohren identifizieren zu können.
Jedenfalls habe ich mir so ein Ding bestellt. Mit 10 Meter USB-Kabel hat es mich gerade mal 15 Euro gekostet.
Mit der entsprechenden App (nochmal 99 Cent) kriege ich ein schönes Live-Bild auf Android-Handy oder -Tablet; die Bildqualität erscheint ausreichend, und die Verzögerung des Live-Bildes würde ich auf ca. 1/3 Sekunde schätzen (also noch akzeptabel).
Dank Universalstecker könnte man die Kamera auch an einem PC/Notebook anschließen, aber das habe ich noch nicht getestet.
Schnell war allerdings klar, dass man das weiche Kabel nicht einfach so ins Rohr schieben kann. Daher besorgte ich aus dem Baumarkt 9 Meter halbwegs steifen Schlauch und zog das USB-Kabel durch. Die Kamera befestigte ich mittels Schrumpfschläuchen am vorderen Ende.
Ein erster Test im echten Abwasserrohr war schnell wieder vorbei. Das Probem war, dass die Kamera beim Vorschieben am schmutzigen Rand des Rohres kratzte und sich dabei sehr schnell vorn mit Dreck zusetzte.
Es war also irgendwas nötig, das die eigentliche Kameralinse vom Rand fernhält und den Lauf im Rohr dabei nicht behindert.
Ich erinnerte mich an die professionelle Rohrkamera der Spezielfirma. Die hatte vorn so eine Art Doppelkegel, der offenbar ganz gut am Rand entlang und auch um die Ecken flutscht.
Da ich nichts Vergleichbares finden konnte, kaufte ich schließlich eine 50 mm große Kugel aus massivem Aluminium, bohrte sie durch und klebe die Kamera rein.
Das funktioniert jetzt schon ganz nett für den Anfang. Die Kugel gleitet durchs Rohr, und die Kameralinse bleibt erst mal frei. Allerdings hat sich gezeigt, dass nach einigen Metern (besonders in horizontaler Rohrrichtung) der Widerstand ansteigt und es immer schwerer wird, auf den Schlauch noch genug Druck auszuüben; der von mir verwendete Schlauch ist einfach nicht steif genug (und vielleicht auch außen nicht glatt genug).
Konkret schaffte ich es im Rohr um eine erste Biegung rum und dann ca. 4 Meter senkrecht nach unten, vorbei an einer weiteren kleinen Kurve. Aber unterm Haus, wo das senkrechte Rohr auf das fast waagerechte Hauptrohr trifft, ging nichts mehr weiter. Ich konnte nicht genug Druck ausüben, um die Kugel hier noch um die Kurve zu zwingen.
Die Profi-Rohrkamera glitt, soweit ich das mitansehen konnte, um derartige Biegungen ganz problemlos herum (auch noch auf weit über 10 Metern Einschublänge). Deren "Kabel" besteht meiner Einschätzung nach aus einer Art Fiberglas - so ähnlich wie das Zeug, mit dem man elektrische Kabel in Leerrohre einzieht. Das hat wohl genau die richtige Steifigkeit, um einerseits genug Druck auszuüben und andererseits flexibel genug um mehrere Ecken zu kommen.
Jetzt suche ich also geeignetes Material, um meine Konstruktion nachzubessern: ein steiferes/glatteres Kabel sowie einen günstiger geformten "Kopf".
Hat jemand ein Idee, was ich da nehmen könnte?
Anbei noch zwei Bilder von meiner fertigen Rohrkamera (nach bisherigem Stand) sowie ein Foto, das die VGA-Kamera selbst erzeugt hat. Leider habe ich bei meinen Versuchen im echten Abwasserrohr vergessen, gleich Bilder oder Videos aufzunehmen; das hier gezeigte Bild habe ich in einem Stück zusammengerolltem Fotokarton aufgenommen (mit zwei Gummiringen und einer Büroklammer drin, die eine Verschmutzung des Rohres simulieren sollen).
Das LED-Licht in Verbindung mit dem automatischen Weißabgleich tendiert schon recht stark ins Rötliche, aber das behindert ja den eigentlichen Zweck nicht.
Anhänge
-
Exif-Datenusbcamera20180603143047.jpg183,3 KB · Aufrufe: 216
-
Exif-DatenP1010088.jpg208,5 KB · Aufrufe: 184
-
Exif-DatenP1010089.jpg99,2 KB · Aufrufe: 161