Jetzt möchte ich nicht alle Dias in RAW aufnehmen (sind se einfach nicht wert und werden mit Sicherheit nie bearbeitet),
Das Problem ist, dass der JPEG-Engine die Bilder viel zu kontrastreich macht, weil er für das Aufnehmen von natürlichen Motiven konzipiert ist und nicht zum Abfotografieren von Dias, deren Kontraste bereits gegenüber der Wirklichkeit aufgesteilt sind. (Über das Kontrastproblem habe ich in meinem Dia-Abfotografier-Artikel ausführlich geschrieben.)
Wir benutzen die DSLR ja hier nicht als Kamera, sondern als Dia-Scanner. Daher ist es sinnvoller, über RAW zu gehen und die Kontraste beim Konvertieren auf Dia-Erfordernisse anzupassen. Standardmäßig stelle ich mittlerweile in Lightroom den Kontrast-Regler auf -75.
Das kontraststeigernde Abfotografieren in JPEG mag für manche Motive okay sein oder auf den ersten Blick sogar als Vorteil erscheinen, aber es kappt zu viele Details in ganz hellen und/oder ganz dunklen Berreichen des Dias. Es ist in der Gesamtwirkung so, als hätte man dasselbe Motiv digital fotografiert und dann den Kontrastregler stark nach oben geschoben. Aber das ist nicht der Sinn des Dia-Archivierens. Ziel sollte sein, dass das abfotografierte Dia kontrastmäßig ungefähr so rauskommt wie ein normalres Digitalfoto.
Zur Wahl des Belichtungsprogramms: Da wuerde ich von "P" weggehen und die beste Zeit/Blendenkombination versuchen zu ermitteln und diese in "M" einstellen. Ich koennte mir vorstellen, dass in "P" relativ dunkle Dias ansonsten zu lange belichtet werden,
Genau so ist es: Die Automatik sorgt bei kritischen Dias für Verluste am oberen oder unteren Ende.
Aber auch mit M gibt es leider keine Einstellung, die wirklich den ganzen Kontrastumfang des Dias erfasst.
Dias haben, wie schon gesagt, eine "bigger than life" Kontrastwiedergabe, also eine Gradationskurve steiler als 45° (z. B. ein Kontrastverhältnis von 1:10 aus der Wirklichkeit wird 1:20 auf Diafilm - grob geschätzt und natürlich verschieden je nach Filmtyp). Das packen die Sensoren der DSLRs nicht ganz. Da muss man experimentieren, was der beste Kompromiss ist.
Unabhängig von der ewigen Streitfrage Manuell vs. Automatik: Die Blende sollte in jedem Fall auf einen günstigen Wert, z. B. 11, festgelegt werden. Eine zu kleine Blende würde mehr Beugungsunschärfe bringen; eine zu große Blende hätte wenig Schärfentiefe und könnte glaslose Dias nicht randscharf abbilden.