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Die Fragen aller Fragen ( für Hobbyfotografen): Willst du meine Hochzeit begleiten?

Ich frage mich gerade ob es nicht Sinnvoller wäre die Kamera zurück zu geben und statt dessen die genannten Objektive und den Blitz zu kaufen.:confused:

Eventuell wäre das für die Bild-Ergebnisse besser.

Was denkt ihr?

Das solltest du dich nicht fragen, sondern wissen.
Letztendlich ist es völlig egal, mit welchem Equipment du die Hochzeit begleitest, du musst es nur beherrschen.

Ich habe vor einem Monat meine erste Hochzeit fotografiert und glaube mir, du betrittst hier ein Feld, wo der Umgang mit dem Equipment einfach sitzen muss (wie das Schalten beim Autofahren). Ich kann gar nicht aufzählen, wie viele Situationen ich verpasst habe, weil irgendwie alles so schnell ging und ich manchmal nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Richtig schwierig empfand ich gleich zu Anfang das Standesamt. Eine Fensterfront, auf der anderen Seite die dunkle Wand. Die gestellten Bilder (outdoor) für den Bilderrahmen waren noch das leichteste, da hatten wir eine Stunde Zeit für und ich konnte Anweisungen geben.

Aber ein Trost:
Ich selber hätte mir von meinen Bildern mehr erhofft, das Brautpaar hingegen war hellauf begeistert von den Ergebnissen.
Die Ansprüche sind meist bei den Fotografen am höchsten ...
 
... Ich kann gar nicht aufzählen, wie viele Situationen ich verpasst habe, weil irgendwie alles so schnell ging und ich manchmal nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Richtig schwierig empfand ich gleich zu Anfang das Standesamt. Eine Fensterfront, auf der anderen Seite die dunkle Wand.
...
So ähnlich war es bei meiner ersten Hochzeit auch. Im Standesamt drei Fensterfronten mit Gegenlicht, Hektik als es losging, nur kurz Ruhe bei der Zeremonie, Durcheinander bei der Gratulation u.v.m. - zum Glück hat die Standesbeamtin immer mal kurz gewartet, bis die Bilder gemacht waren. Man bekommt aber immer nur eine Chance! Da müssen die Einstellungen sitzen.

Da ich jedoch im Vorfeld geklärt hatte, dass ich für nichts garantiere, :lol: so konnte ich die Angelegenheit relativ gelassen angehen - hatte natürlich für mich dennoch den Anspruch, gescheite Bilder abliefern zu wollen. Das ist dann zwar auch gelungen, aber beruflich möchte ich das nicht unbedingt machen. :angel:

Gelernt habe ich viel. Für die Zukunft mache ich sowas nur noch mit mindestens zweitem Body. Und dann kläre ich im Vorfeld alles noch genauer ab - Erwartungen, Ablauf und der Qualität der Bilder entsprechend faire Entlohung. ;)
 
Ich frage mich das schon ob Laien aus anderen Bereichen z.B. Hobbykoch sich da auch so reinstürzen würden wenn die Anfrage käme für die Hochzeit zu kochen etc.

Wenn ich vor Ort bin und all meine Freunde und Kumpels sehe, will ich mitfeiern und nicht dauernd mit der Kamera rumlaufen. Und nochmal: beides wird nicht gehen! Als Fotograf muss man stets auf der Lauer sein und arbeiten, wenn man gute Bilder einfangen will, und nicht am Tisch sein Bier mit Kumpels genießen.
Selbst wenn das Brautpaar dir das Ganze so rüber bringt, du sollst nur "ein paar Bilder" machen, wird es so nicht funktionieren. Denn du wirst dich stets verpflichtet fühlen, Bilder zu machen. Und das solltest du dann auch, um die beiden nicht zu enttäuschen ;)

Komisch, ist da nicht etwas Zwanghaftigkeit dabei?

Mein Schwager hat für unsere Hochzeit eine Torte gemacht. Also nur so als Beispiel um die Frage von oben zu beantworten. Ich habe auch schon Hochzeiten (und sogar eine Beerdigung) mitgemacht, wo sämtliche Speisen von Gästen bzw. Gemeindemitgliedern hergestellt wurden. Und es waren nicht die Schlechtesten, wirklich nicht. Wo ist das Problem? Können die Betreffenden dann nicht mitfeiern? Klar können sie.

Also wenn ihr gebeten werdet, bei einer Hochzeit oder sonst einer Feier ein paar Fotos zu machen, macht ihr genau das. 10 Minuten fotografieren, 2 Stunden feiern, wieder 10 Minuten fotografieren und wieder 2 Stunden feiern. Natürlich ohne Alkohol in diesem Fall, aber das dürfen die Autofahrer ja auch nicht. Und heraus kommen ein paar schöne Fotos, ohne Vollständigkeitsanspruch. Stets auf der Lauer sein? Nein, warum denn? Wenn Onkel Herbert auf den Fotos nicht drauf ist, dann ist er eben nicht drauf.
 

Das obige "Tutorial" finde ich auch absolut genial und es hilft beim Entscheiden.

Was nun folgt, mag nun etwas böse oder arrogant klingen, ist aber nicht so gemeint, sondern reflektiert meine Erfahrungen.

- Mit nur einer Kamera würde ich niemals als Hochzeitsfotograf irgendwo auftauchen. Die zweite ist Notfallbackup und wird gebraucht um keine (oder seltener) Objektive wechseln zu müssen, sowie um immer ein Objektiv mit großer Offenblende am Start zu haben.

- Mit einer Sony a6000 würde ich mich gar nicht erst trauen, Hochzeiten fotografieren zu wollen. Von AF-Wundern wie der Nikon V1 mal abgesehen, die aus anderen Gründen für Hochzeiten eher untauglich ist, halte ich persönlich nur Nikon und Canon DSLRs für uneingeschränkt(!)* empfehlenswert. Oder Leica, wenn mans damit drauf hat.
*(Also für alle Situationen gerüstet. Mit anderem Equip mag man dies oder das auch noch mit Glück erfolgreich hinkriegen, aber bei Hochzeiten als FotoG aufs Glück zu vertrauen ist imho ein No-Go!)

- Wenn du als FotoG dabei bist, hast du weniger Spass an der Hochzeit deiner Freunde. Du bist nicht als Gast dabei, sondern hast einen Job. Wenn du es das erste Mal machst, also unerfahren bist, hast du quasi GAR keinen Spass, sondern nur Stress. Wenn das OK ist, ist es OK, wenn du die HZ selbst mitfeiern willst: Vergiss es.

- Grade beim Ersten Mal ist gute Vorbereitung und maximale Konzentration essentiell. Also alle Locations vorher besichtigen, am besten zu ähnlichen Tageszeiten wie sie beim echten Shooten sein werden und schonmal das Environment shooten um ein Gefühl dafür zu kriegen, welche ISO, Blende und Verschlußzeit "geht".


Ich persönlich shoote Hochzeiten wirklich sehr gerne, weil ich "candid-shots" mag. Also echte, ungestellte Gefühle. Und sobald es nicht nur um die 20min Trauung im Standesamt geht, sondern auch um die Begrüßung der Gäste, Party usw, also mehrere Stunden(!), so sind die Menschen auch echt und ungestellt - denn über mehrere Stunden permanent verstellt sein, das schafft niemand. Schön aber: Spätestens nach 20min bist du als FotoG ein Stückchen weit vergessen und die meisten Leute verhalten sich auch in deiner Gegenwart normal und ungestellt.

Deshalb liebe ich es. Ich kriege zwar während des Shootens "mental" wenig davon mit, weil ich da vollkonzentriert arbeite und nicht in ein "Huch, ist das schön ich könnte gleich weinen" verfallen will und kann.. aber hinterher beim Bearbeiten kommt alles hoch (im positiven Sinne) und die Fotos sind dann oft genau das, was mich am fotografieren so fasziniert: Unwiederbringliche Augenblicke für die Ewigkeit festhalten. Pure Emotionen. Ich erlebe die Hochzeitsfreude also quasi zeitversetzt.
Und bei der Nachbearbeitung lege ich dann auch den Bildstil fest, so dass er optimal zur Situation passt.

Deshalb also auch:

- Du solltest fit in Lightroom (und am besten Photoshop) sein, um das maximale aus deinen Bildern heraus zu holen
- Du solltest in der BEA Stimmungen erzeugen und verstärken können
- Du solltest Beauty-Retusche draufhaben, denn keine Braut will an die Pickel vom Hochzeitstag erinnert werden und die Erinnerungen dürfen gerne etwas schöner sein, als es die Wirklichkeit war.



Wenn du das alles mit einer gewissen Leidenschaft für dich annehmen kannst und mit Nikon (notfalls Canon) übst bis du damit fit bist und wenigstens für den Tag dann eine Nikon (jaja, oder Cano.. brr..) .. Nein. ZWEI Nikons (oder.. naja, Du weißt schon) zur Hand hast.. DANN GOGO!!!

Wenn du "es trotzdem ruhig mal mit der Sony a6000" probieren willst.. Wenn du sowieso auch kein Geld** dafür kriegst.. Wenn die Brautleute sagen (und das auch so meinen!!!): "Mach Du das, wir können uns sonst gar nix leisten und das ist besser als nix" (Meist denkt die Braut hinterher anders)..
DANN GOGO!!!
**(Mit Bezahlung könnte man Equip leihen oder es als Grundstock für den Erwerb nehmen. Ohne Geld: Warum soll man sich in Unkosten stürzen, nur um... usw..)

Aber bedenke immer: Das ist ein fucking einzigartiger Tag!

:-D

*Peace*
Nichts von dem was ich sage hat mit Markenfetischismus zu tun (Canon ist doof), sondern alles ist persönliche Erfahrung (weshalb Canon ja doof ist).
(Dennoch gibts Leute, die komischerweise auch mit Canon supi sind. Komische Leute halt. Aber auch gute :-D)
 
Zuletzt bearbeitet:
Stets auf der Lauer sein? Nein, warum denn? Wenn Onkel Herbert auf den Fotos nicht drauf ist, dann ist er eben nicht drauf.
Mit Verlaub: Du hast noch nie eine Hochzeit fotografiert, oder?
Oder die Braut hat dich hinterher derart ins Koma geprügelt, dass du es komplett vergessen hast.

Spätestens wenn es das Letzte Mal war, dass es von Onkel Herbert ein Foto gegeben hätte - Hochzeiten sind eben auch oft die Events auf denen alte Menschen das letzte Mal fotografiert werden - wird die Braut zur Furie. Zu Recht übrigens.

Und natürlich hast du stets auf der Lauer zu sein und nix zu verpassen. Es ist eine HOCHZEIT!!!


Das solltest du dich nicht fragen, sondern wissen.
Letztendlich ist es völlig egal, mit welchem Equipment du die Hochzeit begleitest, du musst es nur beherrschen.
...
Aber ein Trost:
Ich selber hätte mir von meinen Bildern mehr erhofft, das Brautpaar hingegen war hellauf begeistert von den Ergebnissen.
Die Ansprüche sind meist bei den Fotografen am höchsten ...
Beherrschen: Ja unbedingt. Egal womit? Völlig egal? Dann nimm eine Fuji A201. Die hat wenigstens einen Fixfokus und löst immer sofort aus.

Trost: Ja, manchmal ist das so. Bei anspruchsvollen Bräuten.. ist es eher umgekehrt.
So ähnlich war es bei meiner ersten Hochzeit auch. Im Standesamt drei Fensterfronten mit Gegenlicht, Hektik als es losging, nur kurz Ruhe bei der Zeremonie, Durcheinander bei der Gratulation u.v.m. - zum Glück hat die Standesbeamtin immer mal kurz gewartet, bis die Bilder gemacht waren. Man bekommt aber immer nur eine Chance! Da müssen die Einstellungen sitzen.
..
Gelernt habe ich viel. Für die Zukunft mache ich sowas nur noch mit mindestens zweitem Body. Und dann kläre ich im Vorfeld alles noch genauer ab - Erwartungen, Ablauf und der Qualität der Bilder entsprechend faire Entlohung. ;)
Exakt so ist das.

Außerdem bin ich seit 1 Woche im Besitz einer Sony a6500.

Ich bin mir nicht sicher ob das eine gute Investition war.:rolleyes: Schaden tut Sie hoffentlich nicht.
....
Was jetzt noch auf meiner Liste steht sind:
- 12mm f2
- Blitz
- 85mm f1,8
Ich frage mich gerade ob es nicht Sinnvoller wäre die Kamera zurück zu geben und statt dessen die genannten Objektive und den Blitz zu kaufen.:confused:

Achduscheixxe...
...
Nein, ich denke, das war keine gute Investition.
...
Noch zwei Objektive mehr rumschleppen, die man dann auch noch wechseln muss? Du hast wirklich noch keine Hochzeit fotografiert.
Blitz? Ja, mglw. essentiell wichtig! Aber man muss damit so umgehen können, dass niemand hinterher sieht, DASS geblitzt wurde. Totgeblitzte Hochzeitsfotos gehen mal gar nicht.
...
Was ich denke?
Ich denke, bei 1500,- Euro Investition hätte ich dir zu folgendem geraten:
Nikon D700+D300(s) als Backup, 50mm 1.8g, SB900, Tamron 28-75mm f2.8 (A109), eventl. noch ein 85mm 1.8g. Alles gebraucht gekauft.


Aber das ist meine Meinung als Perfektionist.
Mein Credo ist: Wenn ich Mist baue, dann solls an mir liegen. Aber nicht an der Ausrüstung, denn sonst hasse ich mich hinterher selbst dafür. Einen "Job" mit untauglichem Equip anzutreten ist nunmal das blödeste, was man machen kann.
Selbst aber mal Mist bauen ist menschlich. Und hoffentlich dann auch nur ein einzelner Ausrutscher.


Fakt ist aber auch: Vielleicht irre ich mich, was die Sonys betrifft.
WENN du einfach mal ein bischen Streetphotography übst und sich dabei herausstellt, dass es prima funktioniert, kannst du bedenkenlos die Sonys nehmen.
Stellt sich aber heraus, dass die Leute alle erst fotografiert werden konnten, als sie dich bemerkt haben und dir voll blöd in die Kamera geguckt haben weil der AF so lange gebraucht hat, dann weißt du, dass es eher nicht funktionieren wird.

Du wirst dann übermenschliche Präkognition brauchen um die wichtigen Augenblicke in den Kasten zu kriegen. Mit den Nikons die ich empfohlen habe, läuft das in etwa so ab:
Perfekte Situation, du guckst eh grade durch den Sucher, oder shootest notfalls "aus der Hüfte". Du drückst ab. ZACK, AF trifft, Beli automatisch, KLICK, Foto im Kasten.

Mit "anderen" Kameras kenne ich das so:
Perfekte Situation, du guckst eh grade durch den Sucher, oder shootest notfalls "aus der Hüfte". Du drückst ab. Kamera fragt dich: "Echt? Jetzt? Oki.. moment..." AF pumpt.. spätestens jetzt guckst du mittlerweile auch durch den Sucher wenn du aus der Hüfte gestartet bist. Braut/Motiv guckt dich an, denkt, Foto ist im Kasten, der Candid-Moment ist sowiesoschon vorbei. AF meldet: "Hey, hab im Hintergrund einen geilen Kronleuchter gesehen, boah voll scharf, geil, oder?" und die Kamera macht KLICK.
 

Das Original wird in diesem Jahr 20 Jahre alt, liegt seitdem
als Mirror auf einem meiner Server:
http://www.photoquack.de/tutorials/amwedfaq.pdf

Man muss einschränken daß es fest in der analogen
Fotografie verwurzelt ist, geschmacklich und von den
Gepflogenheiten her am Amerika Mitte der 90er des
letzten Jahrtausends orientiert ist.

Also nicht nur mit einer Prise Salz, sondern mit einem
ganzen Sack Salz zu geniessen. Das ist komplett veraltet.

Anekdote am Rand: Karen Simmons, die das seinerzeit
federführend aus den Postings der verschiedenen Autoren
inclusive mir zusammengetragen hat, hat zwischendurch
ein paar Jahre im Knast verbracht wegen Scheckbetrug
und Vorkassebetrug bei nicht abgelieferten Hochzeitsfotos.
 
Ich frage mich gerade ob es nicht Sinnvoller wäre die Kamera zurück zu geben und statt dessen die genannten Objektive und den Blitz zu kaufen.:confused:

Eventuell wäre das für die Bild-Ergebnisse besser.

Was denkt ihr?

Das sinnvollste wäre es die Zeit zu nutzen um andere Reportagen und Events vorab zu fotografieren und dich inhaltlich mit Bildern auseinanderzusetzen.

Das in diesem Forum von manchen propagiert wird, dass nur CaNikon für Hochzeiten geeignet sein sollen ist eine prähistorische Gehirnwäsche die mit der Realität nichts zu tun hat.

Deine Bild-Ergebnisse werden hauptsächlich von deinen Fähigkeiten als Fotograf abhängen und da werden Veränderungen am Equipment nichts ändern.

Deine jetzige Ausrüstung ist bestens geeignet, du musst nur damit umgehen können und lass dir nicht einreden, dass die Kamera dich einschränkt.

Es geht alles, man muss nur wissen wie.
 
Ich persönlich shoote Hochzeiten wirklich sehr gerne, weil ich "candid-shots" mag. Also echte, ungestellte Gefühle. Und sobald es nicht nur um die 20min Trauung im Standesamt geht, sondern auch um die Begrüßung der Gäste, Party usw, also mehrere Stunden(!), so sind die Menschen auch echt und ungestellt - denn über mehrere Stunden permanent verstellt sein, das schafft niemand. Schön aber: Spätestens nach 20min bist du als FotoG ein Stückchen weit vergessen und die meisten Leute verhalten sich auch in deiner Gegenwart normal und ungestellt.

Okay, ich wusste nicht, dass man so etwas "candid shoots" nennt, aber so etwas habe ich ca. ein Jahr mit meinem Bruder gemacht (also Fotos von ihm, nicht auf Hochzeiten). Mein Bruder hatte Downsyndrom und wollte nicht gern fotografiert werden, wenn er die Kamera sah, machte er ein extrem verzerrtes Gesicht, das auf den meisten früheren Bildern zu sehen war. Und weil Verwandte gern Fotos von ihm wollten, die seinen Alltag zeigten, habe ich öfter die Kamera (tatsächlich mittelgroße Bridge und später mittelgroße DSLR) mitgenommen, wenn ich mit ihm und meiner Mutter unterwegs oder zu Besuch war. Das lief dann so, dass ich ganz normal am Geschehen teilgenommen habe, manchmal aber etwas zurück bliebt oder länger die Kamera im Schoß hatte und dann ein paar Bilder machte, so dass er sich nicht beobachtet fühlte. Das klappte wunderbar, ohne dass ich die ganze Zeit auf Abstand war. Manchmal reichte es z.B., etwas vorauszulaufen, um ihn mal von vorne beim Laufen zu fotografieren oder einfach kurz zur Seite zu gehen und eine Aufnahme zu machen. So entstanden z. B. Fotos mit Müllsack beim Laufen (spontane Hilfe im Baumarkt) oder beim Blumenbinden (spontane Aktion an einem Tag der offenen Tür).
Ich fotografiere normalerweise ungern Menschen - es interessiert mich nicht und meist möchte das ja auch keiner - und hatte bei diesen Bildern keine großen Ansprüche oder Überlegungen vorher, außer seine normalen Aktivitäten und teilweise Mimiken zu zeigen. (Meine Bilder haben bitte keinen Anspruch auf irgendeine Qualität, sondern sollen nur zeigen, dass man durchaus das, was man fotografieren will und kann auch aufnehmen kann, wenn man in das Geschehen integriert ist.)

Wenn man vorher übt, genau weiß, was man wie fotografieren will und wie man das dann halt hinbekommt (Licht, Stimmung, Bearbeitung), dann sollte es möglich sein, teilweise mitzufeiern und teilweise zu fotografieren. Man weiß ja, worauf man achtet, man hat das Brautpaar oder bestimmte Gäste im Blick, und wenn sich eine interessante Situation anbahnt (Rede, Spiel, Weg zur Kirche etc.), wird man sich zum Fotografieren bereithalten. Andere Situationen (vor allem das Essen) werden sicher weniger Motive bieten und da kann man vermutlich nach einem Foto vom Buffet oder Torteanschneiden gemütlich mitessen.
Dazu braucht es Aufmerksamkeit, Wissen, was man denn ungefähr aufnehmen möchte (worauf man achten möchte), Flexibilität und "Diskretion" (in bestimmten Situationen etwas weiter weggehen und eben "candid shoots" machen, also so fotografieren, dass die Leute das gar nicht direkt mitbekommen und sich weiterhin unverkrampft verhalten) und Kenntnis des ungefähren Tagesablaufs. Wenn man fotografiert, nimmt man doch das Geschehen auch (sehr) intensiv wahr, verpasst also nichts, falls man z.B. den Ringtausch fotografieren möchte (im Gegenteil, vermutlich hat man daran eine lebhaftere Erinnerung als der Gast aus der dritten Stuhlreihe).

Ich würde schon vermuten, dass dies für geübte (Fotografieren, Bildbearbeitung, "People-Fotografie") und interessierte Hobbyfotografen bei einer Hochzeit möglich ist, wenn das Paar nicht bestimmte Fotos unbedingt haben muss, die schwer zu bekommen sind (z.B. Action-Pics von spontanen Handlungen). Nicht jedes Bild wird etwas werden. Aber man wird vermutlich eine Reihe guter Bilder liefern können, die den Tagesablauf in etwa wiedergeben und schöne Erinnerungen daran liefern werden. Wenn das reicht, würde ich schon vermuten, dass ein geübter Hobbyfotograf dies liefern kann.
Allerdings muss er dann eben geübt darin sein, ähnliche spontane und detaillierte Bilder zu machen (z.B. Ringtausch-Details, Kuss-Szene, Reaktionen auf Überraschungssituationen). Das kann man ja ggf. mit Freunden und Familien üben (Partys, Feste, Treffen, Sport usw.).

Wichtig sind vermutlich vor allem die Vorkehrungen: Backups (mehrere Speicherkarten, Akkus, Objektive etc.) und die Fähigkeit, die Nervosität in den Griff zu bekommen, falls man unerwartet doch nervöser ist, als man gedacht hatte. Hier könnte man ja beim Polterabend schon mal üben (Testlauf; falls ein Polterabend stattfindet) und die Bilder dem Paar vorlegen, um sicherzugehen, dass es diese Art Bilder auch möchte). Dies vor allem, falls der Polterabend weit vor der Hochzeit liegt (wird ja manchmal für Gäste veranstaltet, die zur Hochzeit aus diversen Gründen nicht kommen können.)

Zur Klarstellung: Ich selbst würde natürlich KEINE Hochzeit fotografieren. Wenn aber alles passt - Interesse und Übung des Hobbyfotografen, (nicht so extrem hohe) Ansprüche des Brautpaares - dann kann ich mir schon vorstellen, dass ein Hobbyfotograf passende, schöne Fotos liefern kann und trotzdem mitfeiern kann. Gerade wenn es ein Freund des Paares ist, könnte es auch stören, wenn der NUR mit der Kamera rumläuft und auf die nächste Gelegenheit wartet und gar nicht mitfeiert.

LG
Frederica
 

Anhänge

... Mit einer Sony a6000 würde ich mich gar nicht erst trauen, Hochzeiten fotografieren zu wollen. Von AF-Wundern wie der Nikon V1 mal abgesehen, die aus anderen Gründen für Hochzeiten eher untauglich ist, halte ich persönlich nur Nikon und Canon DSLRs für uneingeschränkt(!)* empfehlenswert. Oder Leica, wenn mans damit drauf hat.
...
Na ja,.. ganz so extrem würde ich es nicht sehen. Man kann auch mit einer gescheiten DSLM gute Bilder machen, wenn einem das Konzept liegt und man seine Ausrüstung beherrscht.
Für die Bilder, die die Leute erwarten, braucht man 2-3 Objektive (davon eine lichtstarke FB für die üblichen Bokeh-Bilder), dazu ggfs. einen Blitz, sofern sinnvoll einsetzbar und das Ganze an einem nicht zu kleinen Sensor.
Als auf jeden Fall notwendig erachte ich einen Zweit-Body - da für Objektiv-Wechsel oft nicht die Zeit bleibt, am besten gleichzeitig im Einsatz, als Back-up sowieso.
Mehrere Speicherkarten und ausreichend geladene Akkus sind selbstverständlich.
 
Danke für eure bisherigen Antworten.

Aber ganz so lange Ausführungen mit dem Inhalt: "Kauf dies und das und dann klappt es, sonnst scheiterst du!" sind gar nicht notwendig.:lol:

Ich beherrsche Lightroom, fotografiere seit 3 Jahren mit der a6000 und habe einiger meiner besten Bilder mit ner No-Name Aldi-Bridge-Kamera vor 10 Jahren gemacht.

Mit dem Blitzen habe ich quasi keine Erfahrungen.

Mit der Bild-Manipulation in PhotoShop oder ähnlichen habe ich ebenfalls keine Erfahrung. Ich halte nichts von hier einen Pickel weg und dort die Lippen schön rot gemacht. Ich fotografiere die Realität.

Das alles werde ich aber auch vorher so kommunizieren.

Ich finde aber eure Erfahrungen mit dem Thema sehr spannend zu lesen. Und ich werde euch natürlich hier auf dem laufenden Halten.
 
Mit der Bild-Manipulation in PhotoShop oder ähnlichen habe ich ebenfalls keine Erfahrung. Ich halte nichts von hier einen Pickel weg und dort die Lippen schön rot gemacht. Ich fotografiere die Realität.

Das alles werde ich aber auch vorher so kommunizieren.

Diese Einstellung von die finde ich super!

Was bisher weder in deinem Eingangspost noch in den weiteren Posting klar rübergekommen ist: sollst du die Hochzeit "nur" begleiten oder erwartet das Brautpaar auch die üblichen Portraits oder auch ein Gruppenfoto?

Ich habe auch schon mehrere Hochzeiten begleitet, analog wie digital. Portraits und Gruppenfoto lehne ich persönlich kategorisch ab, das habe ich nicht drauf und das teile ich auch deutlich mit, da ist in meinem Fall ein Profi gefragt.
Das wichtigste für das Brautpaar sind stets die Erinnerungen die durch die Bilder geweckt werden. Viel wichtiger als das Equipment oder die technische Perfektion der Bilder ist es, Stimmungen zu erkennen, Situationen rasch zu erfassen und auch die "wichtigen" Personen zu kennen um sie entsprechend häufig auch zu fotografieren.
Wenn du, wie du sagst, deine Ausrüstung im Griff hast, dann benutze sie und mach tolle Fotos. Die Nachbearbeitung sollte sich meiner Meinung nach lediglich auf das Aussortieren völlig missglückter Bilder, evtl. um eine leicht Belichtungskorrektur oder etwas Beschnitt beschränken. Mit stundenlanger Nachbearbeitung werden die Ertinnerungen des Brautpaaren an ihre Hochzeit durch deine Bilder nicht besser!
 
Stets auf der Lauer sein? Nein, warum denn? Wenn Onkel Herbert auf den Fotos nicht drauf ist, dann ist er eben nicht drauf.

Mit Verlaub: Du hast noch nie eine Hochzeit fotografiert, oder?
Oder die Braut hat dich hinterher derart ins Koma geprügelt, dass du es komplett vergessen hast.
Spätestens wenn es das Letzte Mal war, dass es von Onkel Herbert ein Foto gegeben hätte - Hochzeiten sind eben auch oft die Events auf denen alte Menschen das letzte Mal fotografiert werden - wird die Braut zur Furie. Zu Recht übrigens.
Und natürlich hast du stets auf der Lauer zu sein und nix zu verpassen. Es ist eine HOCHZEIT!!!

Leute...entspannt Euch doch mal. Warum immer gleich persönlich werden?

Man kann getrost davon ausgehen, dass Brautpaar und Fotograf (gerade dann, wenn ein Familien-/Freundschaftsverhältnis besteht!) miteinander REDEN, bevor die Fotos gemacht werden. Und dabei kann man unterschiedliche Einstellungen wie "Ich mache zwischendurch mal ein paar Bilder ohne Anspruch auf Vollständigkeit" und "Ich will ALLES und JEDEN für die Ewigkeit festgehalten haben!" durchaus klären, wenn man einigermaßen fähig zur Kommunikation ist. Ich denke mal, dass die meisten Leute etwas mehr besprechen als "Machst Du Fotos?" - "Geht klar!" ;)
 
Ach schön was man hier liest...
Am Freitag wird dann bei mir die erste Hohczeit fällig sein.
mit xpro1 und 35 1,4
und
x100

Kein Blitz.
noch ein 18-55 für das Gruppenbild und ab geht's.

Kleiner Rahmen, keine Zeit die Location vorher zu "scouten".
Ich bin ja mal gespannt.
Es wird einfach eine Reportage über den Tag.


Wünscht mir Glück :D
 
Hallo,

nach mehr als zwei Jahren ist mir dieser Thread wieder eingefallen! Ich bin euch noch eine Antwort schuldig. Hier ist Sie:
Die Hochzeit fand im August 2017 statt. Ich habe zusammen mit meiner Frau fotografiert. Da ich mir zwei Monate vor der Hochzeit die a6500 gekauft hatte waren entsprechend zwei Kameras vorhanden.
Der ganze Tag war sehr stressig. Von 8Uhr bis 24Uhr unter Strom stehen ist hart. Fotografiert haben wir ab der Kirche bis zum Hochzeitstanz um ca. 23Uhr.

Was war gut:
Dass wir zu zweit waren hat viele Bilder möglich gemacht welche ich allein nicht geschafft hätte.
Und eine zweite Person welche auf die Details schaut: Liegt das Kleid richtig, sind die Haare in Ordnung, ist am Straus eine Blume abgeknickt… Hat mir sehr geholfen!
Das Gruppenbild mit allen hat sehr gut geklappt weil es gut geplant war.
Das Bild vom Hochzeitstanz ist sehr gelungen. Sehr wichtig, da offenbar niemand sonst gefilmt oder fotografiert hat. Hätte ich das gewusst, hätte meine Frau gleichzeitig gefilmt… Aber wir waren für Fotos da.

Was lief schlecht:
Ringtausch! Das geht irre schnell. Der Pfarrer hat mir leider mitten drin die Sicht genommen und bis ich eine neue Position hatte war es zu spät für den zweiten Ring. Keine Vollpleite, aber knapp dran vorbei.
Die Bedienung der Fotoapparate – Ich war mit der a6500 noch nicht wirklich warm. Es gab einige Stellen an denen ich mehr gute Bilder gemacht hätte wenn ich mit der Bedienung klar gekommen wäre.
Speicherkarten voll. Am Ende ist es tatsächlich knapp geworden mit 32GB und 16GB. Über 2000 Bilder, vor allem wegen der extrem hohen Ausschussquote. Aber dazu später noch mal mehr…
Ich hab echt lange gebraucht um die vielen Bilder zu sortieren und leicht zu bearbeiten. Ich hab Ihnen dann nach einer Woche eine Auswahl von ca.20 Bilder vorab geschickt.

War das Brautpaar zufrieden mit den Bildern? Ja, ich denke. Immerhin haben wir einen Gutschein im Wert von 150€ für die Bilder von Ihnen bekommen. Und dass obwohl wir klar gesagt hatten: Die Bilder sind unser Hochzeitsgeschenk an das Paar.
Bin ich zufrieden mit den Ergebnissen? Es geht so. Teils ja, teils nein. Mittlerweile weiß ich, dass ich es besser kann. Aber ich bin auch etwas gnädiger in der Bewertung meiner damaligen Leistung geworden. Vor allem, weil das Brautpaar von sich aus meine Leistung mit einem Gutschein gelobt hat. Denn bei „Freunden“ bin ich immer vorsichtig wenn es darum geht ehrliche Meinungen zu bekommen. Das ist oft schwierig einzuordnen.

Was war mein persönliches Fazit: Das Fotografieren hat sehr viel Spaß gemacht, aber der Druck… Nie wieder!

Hier könnte der Thread jetzt enden. Tut er aber nicht.

Vor knapp zwei Wochen kam eine Nachricht: „Kannst du bei uns Fotografien.“ Wieder ein Freund aus dem gleichen Kreis. Wieder sind wir eigentlich Gäste und freuen uns schon seit Wochen auf die tolle Hochzeit, entspannt im Kreis der Freunde…
Entspannt? Falsch gedacht…

Kurz zum Hintergrund:
Die Schwester des Bräutigams ist die Fotografin. Ich hab ihm von Anfang an gesagt: „Überlegt euch das genau.“ Jetzt waren die Umstände leider etwas weniger einfach. Die Schwester kann echt gut fotografieren und macht das auch Beruflich. Aber Sie ist leider im Krankenhaus gelandet und kann auch nicht bei der Hochzeit erscheinen. Und zu allem Übel sind auch alle möglichen Ersatzfotografen die Sie so kennt verhindert.
Parallel zu dem Thema mussten wir dem Brautpaar auch noch den Blumenstrauß und das Ansteckgesteck für den Bräutigam mitbringen. Das haben Sie nämlich bei einer Floristin aus unserer Familie hier in der Nähe bestellt… Das wäre jetzt definitiv eine zu lange Geschichte.

Was also tun? Einem Freund Hilfe ausschlagen?
Ich hab darauf hingewiesen, dass ich das sicher nicht so gut mache wie seine Schwester. Das ich für nichts garantieren kann und das es bedeutet, dass ich das Fest nicht so genießen kann.
Er meinte es wären auch noch andere Hobbyfotografen da, welche ebenfalls den Tag über Schnappschüsse machen. Außerdem haben Sie noch einen Gast welcher den ganzen Tag filmt und das Gruppenbild mit einem Quadrokopter macht. Das zusammen würde Ihnen dann reichen.
Ich habe dann zugesagt.
Mittlerweile kenne ich meine a6500 sehr gut und habe mit einem Sigma 56mm f1,4 und einem Sigma 16mm f1,4 zwei weitere super Objektive im Rucksack. Als Backup habe ich mir dann meine alten a6000 von einem Freund geliehen. Mit 12, 16, 24, 35, 56 mm Festbrennweiten und 16-50 sowie 18-200mm Zoom-Objektiven war der Rucksack dann schon gut voll. Dazu insgesamt 8 Akkus, Putzzeug, Stativ und zwei Filter. Blitzen habe ich immer noch nicht angefangen…

Tag der Hochzeit.

Ohne große fotografische Planung sind wir mit gemischten Gefühlen 20min vor Beginn an der Kirche angekommen. Stau und Parkplatzprobleme haben jeglichen Puffer aufgefressen. Nach kurzem Hallo-Sagen war dann schnell klar. In der Kirche darf nur der Einzug, der Ringtausch und der Auszug fotografiert werden. Der Kameramann filmt mit Sony A7ii und Gimbal in Kombination mit tollen Objektiven. Sein erster Kommentar: „Kannst dich gerne bedienen!“
Breites Grinsen! Er hat ein 70-200mm f2,8 dabei. Gleich mal getestet. Super!

Diesmal war es die Geschwindigkeit der Braut mit Papa welche den Einzug zur Herausforderung gemacht hat. Aber auch der Ringtausch wäre ohne Probleme des Bräutigams, der Braut den Ring anzustecken, sehr schnell gelaufen. Dank der Erfahrung von vor zwei Jahren und dem anwesenden Kameramann war aber alles deutlich entspannter als vor 2 Jahren.

Der Auszug der zwei Verheirateten war dann einfach zu fotografieren.
Im Anschluss stellten sich die zwei draußen auf und die Gäste strömten durch die Einzige Tür um zu gratulieren. Ich hatte nur das 16mm drauf und mir irgendwie in den Kopf gesetzt es wechseln zu müssen. Meine Kameratasche mit allen Objektiven war aber noch in der Kirche…

Das sind halt so Dinge. Mir fehlt einfach die Routine…

Ein paar gute Bilder sind es dann aber doch noch geworden. Vor allem als Sie dann im Oldtimer vom Hof gefahren sind hat das 16mm mit f1,4 echt genial gepasst. Ich glaube das Objektiv wird noch lange bleiben…
An der Location angekommen habe ich erstmal ein paar Details im Innenraum festgehalten.
Kurz darauf sind dann die beiden frisch vermählten angekommen. Das konnte ich auch ganz nett festhalten.
Nach ca. einer Stunde stand dann das Gruppenbild auf dem Programm. Das hat der Kameramann mit seinem Kopter übernommen. Sehr entspannt für mich. Danach war es aber umso anstrengender. Das Brautpaar wollte unbedingt in so ziemlich allen möglichen Konstellationen Gruppenbilder machen. Ich glaube das hat sich über 45min gezogen. Wobei die meisten echt super mitgemacht haben und ich selten was sagen musste. Leider waren gerade die Eltern der beiden die Ausnahmen. Ich habe über den ganzen Tag hinweg kein Bild von denen bekommen, bei dem alle perfekt in die Kamera schauen.
Nach diesen Gruppenbildern ging es direkt zum Paarshooting. Nach ein paar Minuten und ein paar Bildern ist dabei dann die Spannung etwas von den beiden abgefallen und wir konnten ein paar großartige Bilder machen. Während dem Shooting ist mir gar nicht bewusst gewesen wie gut die Bilder geworden sind. Ohne mich jetzt selbst loben zu wollen bin ich immer noch beeindruckt von der Entwicklung die ich scheinbar in den letzten 2 Jahren durchlaufen habe. Wir hatten beim Paarshooting nur zwei Locations: eine Brücke mit Wassergraben darunter und Schlossmauer samt Tor dahinter sowie eine Wiese. Vieles was ich mir vorgenommen hatte war nicht machbar. Die Sonne war hinter der nahezu geschlossenen Wolkendecken. Und trotzdem sind rund 40 sehr schöne und abwechslungsreiche Bilder dabei raus gekommen.
Nach dem Paarshooting waren die beiden sichtlich erledigt. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass Sie eigentlich keinen großen Aufwand mit den Bildern haben wollen. Aber ganz ohne Anstrengung sind schöne Bilder halt nicht zu bekommen.

Der restliche Abend war dann deutlich entspannter. Ich habe dann auch nicht mehr alles auf Bild festgehalten. Aber doch ein paar schöne Momente eingefangen. Den Hochzeitstanz habe ich z.B. komplett dem Kameramann überlassen.

Nach der Nacht im Hotel und der Heimfahrt wurden dann erstmal alle Bilder gesichert und gesichtet. Da war dann die Überraschung schon groß als ich gemerkt habe wie genial die Bilder geworden sind. Eines davon habe ich dann direkt bearbeitet und den beiden geschickt. Die restlichen knapp 900 Bilder haben wir dann zusammen im Laufe der Woche abends sortiert und bearbeitet. Das waren sicher 10 Stunden Arbeit…

Nach nur 6 Tagen haben die zwei jetzt knapp 300 Bilder in den Händen und freuen sich riesig darüber.
Ende.
 
Hallo,
...
Ein paar gute Bilder sind es dann aber doch noch geworden. Vor allem als Sie dann im Oldtimer vom Hof gefahren sind hat das 16mm mit f1,4 echt genial gepasst. Ich glaube das Objektiv wird noch lange bleiben…..
...

Vielen Dank für deine Rückmeldung und durchaus sehr gute Darstellung des Möglichen und was sonst noch passieren kann und wichtig werden könnte.

Darf ich fragen, wie oft ein Objektivwechsel notwendig war und ob die Blende 1.4 bei dem 16mm genutzt wurde?

Vielen Dank.
 
So was muss man schon sehr wollen als Amateur bzw. Hobbyfotograf.

Ich würde mir das nicht mehr antun. Wie schon jemand vor 2 Jahren hier schrieb, entweder ist man als GAST eingeladen, oder man hat jede Menge ARBEIT mit so einem Auftrag. Werde ich nur eingeladen, WEIL ich fotografieren soll, dann bleibe ich lieber weg.

Ein Profi, der regelmäßig Hochzeiten fotografiert, hat da ein ganz anderes Erfahrungspotenzial, als jemand, der das nur alle paar Jahre mal macht.

Zu Analogzeiten, als junger Student, habe ich mir das mal angetan, später dann bei dem Bruder meiner Frau und nochmals bei einer guten Freundin. Okay, das war im Nachhinein betrachtet, drei mal zuviel. Denn genießen konnte ich keine der Hochzeiten und man war den ganzen Festtag über nur am Arbeiten.

Beim allerersten Mal gab es keine Probe, keine Absprachen und die wollten nur das Geld für einen Profi sparen. Die Ergebnisse waren höchst mittelmäßig und das Gemaule entsprechend. War ich also der Depp. ;)

Jahre später und um Erfahrung reicher, die zweite Hochzeit mit Probe in der Kirche, Absprachen, etc. Die Ergebnisse waren ganz gut, das Ehepaar auch zufrieden. Nur ich war den ganzen Tag am Knipsen plus die ganze Arbeit hinterher. Beim letzten Mal hatte ich es dann nur gemacht, weil es eine kleine, standesamtliche Hochzeit war und die Feier danach auf etwa 3 Stunden in einem Restaurant beschränkt war (ca. 15 - 20 Personen). Da habe ich mich deutlich zurückgehalten.

Dazu kamen Kindergarten- und Schulevents mit viel Arbeit und der Nachbestellerei hinterher und irgendeiner mault dann immer rum, weil er/sie nicht oder nicht so häufig auf den Fotos zu sehen war.

Irgendwann dachte ich dann, wieso tue ich mir das an, während die anderen nett feiern? Inzwischen mache ich in dieser Art nur noch Fotos im Verein (Teams und Turniere), weil es mir Spaß macht und überschaubar dauert. Einschließlich Nachbearbeitung. Wobei ich hier wieder schmunzeln muss, wenn die Aktiven sich vom Profi ablichten lassen und der wiederholt schlecht abliefert. :)
 
Wobei ich hier wieder schmunzeln muss, wenn die Aktiven sich vom Profi ablichten lassen und der wiederholt schlecht abliefert.

Ich muss darauf einfach kurz eingehen:D

In meinem Umfeld haben in den letzten Jahren einige Paare geheiratet. Und ich muss leider sagen: Sehr häufig haben mich die Profi-Bilder nicht überzeugt. In der Regel sind die Bilder vom Profi gut. Aber selten besser als gut.

Ich denke den Profi unterscheidet vom ambitionierten Hobby/Amateur lediglich das nichtfotografische. Also das Auftreten als Unternehmer und der Effekt den Kunden ertragen zu müssen. Den ein Profi braucht Kunden die Zahlen. Ein ambitionierter Amateur sucht Menschen denen seine Bilder gefallen.

Das Bild als solchen hängt einfach viel zu stark von etwas ab was man nur schwer lernen kann: Meine Frau und ich sagen (als Schwaben) "s Blickle" dazu. Ich muss leider zugeben, meine Frau hat mehr davon als ich. Dafür habe ich die Technik mehr im Kopf und weis wie ich ein bestimmtes Bild was ich im Kopf habe erreichen kann.

Ich denke wer wirklich als Profi arbeiten möchte, der sollte gute technische Kenntnisse und ein gutes Blickle vereinen. Dazu die Leidenschaft für den Umgang mit jedwedem typ Menschen. Dann klappt es auch mit der Hochzeitsfotografie.

Ich möchte nicht zu sehr abschweifen. Aber eine kleine Bemerkung noch: Ich denke wenn hier im Forum über das Aussterben des Berufs Fotografen und das in den Markt drängen von Amateuren gesprochen wird, dann vergessen viele einfach das wesentliche an der Fotografie. Ein Bild ist immer auch Geschmacksache. Darüber lässt sich bekanntlich nicht streiten. Aber wenn ein Fotograf erfolgreich sein möchte, dann muss er genug zahlenden Kunden finden, deren Geschmack er trifft. Die Technik drumherum beherrschen immer mehr Menschen. Es braucht halt kein Labor mehr...

Also kommt es immer mehr auf "s Blickle" an. Und das haben nicht so viele...



Zur ersten Frage:

Darf ich fragen, wie oft ein Objektivwechsel notwendig war und ob die Blende 1.4 bei dem 16mm genutzt wurde?

Ich habe sehr oft mit Blende 1,4 fotografiert. :D Weil es mich selbst interessiert hier ein wenig Statistik:

Objektive im Rucksack: 12mm, 16mm, 24mm, 35mm, 56mm, 16-50mm, 18-200mm

Bilder pro Objektiv:
16mm - 559
24mm - 63
56mm - 253
70-200mm - 11 (das war das Objektiv vom Kameramann)

Ich habe also nicht viele Objektive verwendet und auch nicht dauernd gewechselt. Die Gruppenbilder habe ich z.B. alle mit dem 56mm gemacht. Vor der Kirche bis auf einen Wechsel alles mit dem 16mm.

Nach der Durchsicht und Auswahl der Bilder:
16mm - 180
24mm - 28
56mm - 78
70-200mm - 6

Beim 16mm sind 105 Bilder mit Blende 1,4 aufgenommen. Beim 56mm sind es sogar 67 Bilder.
Beim 24mm sind es 25 Bilder mit Blende 1,8.

Insgesamt sind ca. 2/3 aller Bilder mit Offenblende entstanden. Teilweise habe ich gar nicht mehr auf die Blende geachtet und einfach versucht gute Perspektiven zu finden. Irgendwann zwischendrin ist mir das aufgefallen und ich habe mich in Gedanken geohrfeigt. Aber am PC merkt zeigte sich dann was ich oben beschrieben habe - Es ist viel wichtiger eine gute Perspektive zu finden, als die Blende perfekt einzustellen. Blick kommt vor Technik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte hierauf auch noch eingehen:

Beim allerersten Mal gab es keine Probe, keine Absprachen und die wollten nur das Geld für einen Profi sparen. Die Ergebnisse waren höchst mittelmäßig und das Gemaule entsprechend. War ich also der Depp. ;)

Du trägst in dem Fall ja nur eine sehr kleine Schuld. Alles was du hättest besser machen können, wäre Sie im Vorfeld besser aufzuklären.

Umgekehrt ist es heute ein in der Gesellschaft weit verbreitetes Verhalten, zu fordern. Fordern egal ob gerechtfertigt, ungerechtfertigt ja sogar unverschämt oder einfach nur noch dumm.

Wer das Geld für einen Profi sparen will und sich hinterher beschwert wenn die Bilder nicht gefallen sollte sich meiner Meinung nach erstmal fragen ob da im Voraus nicht die Prioritäten falsch gesetzt wurden.
 
Wer das Geld für einen Profi sparen will und sich hinterher beschwert wenn die Bilder nicht gefallen sollte sich meiner Meinung nach erstmal fragen ob da im Voraus nicht die Prioritäten falsch gesetzt wurden.

Das war damals garantiert der Fall. :)
Okay, ich war jung und unerfahren und man denkt, man kann alles. Denkste! ;)

Ich kann mich noch erinnern, dass für die Gruppenfotos auf der Kirchentreppe kaum Zeit blieb und ich noch angehalten wurde, mich zu beeilen. Geht halt auch nicht.

Aber diese Erfahrung war dennoch für mich wichtig, da man auch aus Fehlern lernen kann (und sollte).
 
Hallo :)

vielen Dank für den tollen Bericht, hört sich doch gut an :)(y)

Durfte vor einigen Wochen auch auf einer Hochzeit fotografieren, aber ich war nur die Secondshooter (die Bezeichnung hat man mir hier im Forum beigebracht :)). Neben einem professionellen Hauptfotograf war ich so für das drumherum da, konnte aber auch in der Kirche fotografieren, aber halt vor allem danach und bis spät in die Nacht. Mit der A7iii war das aber alles so genial und lautlos zu fotografieren hat auch niemand gestört. Möchte die kleine Sony nicht mehr gegen die dicke Nikon tauschen :angel:

Das war für mich ganz stressfrei, da ich ja nicht alleine fotografiert hatte, aber trotzdem will man ja dann auch schöne Fotos machen. Hat wohl auch gut geklappt :) ist aber schon eine Hrausforderung, weil grade den richtigen Moment aus der besten Position festzuhalten ist etwas, wofür man bestimmt viel Erfahrung braucht. Aber wenn man es nie versucht, bekommt man die auch nie.

Sollte ich alleine fotografieren müssen, würd ich mir das sehr sehr genau überlegen... könnte es aber eher vorstellen, es für gute Bekannte oder Freunde zu machen, weniger für Fremde. Aber die würden ja auch nicht fragen :lol:

Wünsche Dir viel Spaß und gute Ergebnisse Deine fotografische Zukunft (y) man muss sich sowas ja auch zuerst mal zutrauen, das kann ja auch nicht jeder Mensch.

Liebe Grüße

K.
 
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