workshops bei renommierten Fotografen mit maximal einer Handvoll Leuten und Dauer eine Woche. Die bringen was. Nicht an blödem Technikmist, sondern bei den Sachen, die wirklich wichtig sind. Kosten deutlich vierstellig, lohnen jeden Cent.
« Model anheuern » - nimm halt nicht die Möchtegerneschickis mit ihrem Blödgrinsen und Standardrepertoire Häää und Hiiiiiihiiiiiii, sondern die, die das tatsächlich auch im echten Leben gegen Geld betreiben und frag. Die. Aus. Nach allem, was Dir in den Kopf kommt. Goldgrube. Was sie an Ansagen haben möchten, wie sie die haben möchten, was sie überhaupt haben möchten - z.B. piepsenden Blitz oder tatsächlich auch klappenden Spiegel, weil dann nämllich Bild im Kasten und eine Sekunde Zeit für die nächste Pose bis zur Auslösung. Elektronischer Verschluss und wichtig spiegellos ist toll, bringt die aber auch fürchterlich ins Schleudern … Achte, bevor es überhaupt losgeht auf den verdammten Hintergrund und dann vor allem auf die Schnut. Sonst grenzdebiles, totes, halboffenes Dingen (Ist echt Standard-0815-Abgespule. Finden die Macker aus irgenwelchen Gründen total geil, kann ich, mach ich, Kohle her, fertig. Und Kamerabesitzer so : schubberschubberschubber).
Und wenn Du schon ein ordentliches Model bezahlst, knauser nicht bei der Maske. Lohnt sich. Immer.
Diese berüchtigte « Kreativität » kommt, wenn nicht bei jeder Gelegenheit nur der Standardkram gemacht wird, sondern rumprobiert (mit Ansage und Mitspielen und Gegenvorschläge und Probieren und Tun und Machen). Ist auch so eine Sache mit Gegenseitigkeit. Fotografie in der bezahlten Welt hat was mit dem Lösen von Problemen zu tun. Je mehr Du Dir selbst davon machst oder stellst, desto *wunder**wunder* kreativer wirst Du, wenn es darum geht, ein bestimmtes Ergebnis zu liefern. Und Blende aufreissen ist mit 96 Atü Rest auf dem Kessel und sieht immer noch irgendwie aus, wenn die Pose stimmt
« Freistellen »
geht mit Licht, mit Farben und Formen, mit Kontrasten in Formen und Farben und Hell und Dunkel, mit Linien, mit bisschen Psychokenntnissen wie Mensch beim Begucken so tickt und allgemein so tickt. Ofenrohr eigentlich nur, wenn Stehen extrem schwierig ist. Wackelfrei.
« Kreativität » kommt vom Betrachten der Bilder renommierter Fotografen. Martin Munkacsi, Horst P. Horst, H.C. Gundlach, Cecil Beaton, Richard Avedon, Lindberg natürlich und Lagerfeld, Pellegrini, Annie Leibvovitz, Nan Goldin, Bettina Reims, Sally Mann … diese Bilder pflückst Dir auseinander nach Licht Licht Licht, Posing und weder nach sekundären Geschlechtsmerkmalen noch dämlichem Tuningkataloggrinsen (fürs Forum Tuning Katalog Grinsen). Versuch das mit dem, *was Du hast* nachzubauen ; « In ungefähr » reicht für derlei Fingerübungen. Bei der Leibovitz wird es etwas anspruchsvoller, weil allein deren Komposition schon aus dem vollen Repertoire von Fünfteln und so schöpft und Licht willste nicht wissen, aber bei den anderen reichen zwei, drei Lampen und ein Duschvorhang in weiss und einer dunkel angemalt. Da kommt dann « Kreativität » her.
Kantenlicht (rimlight, nur Konturen) hab ich kürzlich gebaut mit einer rumliegenden Duschwanne, mit Alufolie ausgekleidet, ein Handtuch davor, damit nur die Ränder noch leuchten und zwei Aufsteckdingern reingefeuert. Forum würde wahrscheinllich zwei deep Octa und 5 Millionen Ws und grids bis einer heult anbiedern. WasweissichdennschonvondemKram. Und natürlich 85mm 1.2. Mindestens. Plus ND, weil sonst geht das ja schomma gar nicht von wegen dem ibimms und bokkäh.
Kümmer Dich um Gestaltung und alles, was dazugehört. Wissen ist Macht und wer meint, das sei altväterlich, der hat noch verdammt viele Steine vor sich wegzräumen oder bleibt einfach Kamerabesitzer, der seine zahlenden « Kunden » beschayzt. Du kannst *deutlich* einfacher, glaubwürdiger und überzeugender spielen, wenn Du auch tatsächlich *weisst*, über was Du da gerade redest. Immer.
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Stirn leicht nach vorne unten, Kinn dabei anlupfen, fühlt sich an wie Schildkröte, weiss ich, macht aber den Hals schlank und betont die Kinnlinie. Kopf noch ein wenig drehen, ja, danke, genauso bleiben, Danke » Klick. Kannst mit zwei Bildern die Unterschiede zeigen und sie wissen, dass du Ahnung von dem hast, was du da tust. Dass du deine Kamera blind beherrschst und mit Licht umgehen kannst, das wird vorausgesetzt.