Da mich ähnliche Gedanken quälen, hinsichtlich Anschaffung/Verbleib/Optimierung (m)einer Immderbabei-Kamera, möchte ich das Thema Schärfentiefe, zwischen APS-C und KB und zwischen Q1 und Q2, mal eben mit ein paar Zahlen objektivieren ...
Ich denke mit den Zahlen wird deutlich, dass die Schärfentiefe einer Q1/Q2, im Vergleich zu einer X100V, nicht sonderlich größer ist, bei gleichem Aufnahmeabstand. Wir bewegen uns hier bis 5 Meter im Bereich weniger Zentimeter, die sich durch eine Anpassung des Abstands sehr leicht anpassen lassen.
Bei einer Q2 kann ich aus den aufgenommenen 28 mm im Nachgang allerdings die 35 mm ausschneiden und komme immer noch auf eine sehr respektable Pixelanzahl. Das ändert nichts an der Schärfentiefe, beschert mir aber zwei Brennweiten in einem Gehäuse und ersetzt einen Konverter wie an der X100V erforderlich. Bei der Q1 kann ich den Schnitt auch machen, habe dann aber weniger Pixel und damit BQ übrig.
Anstatt der Leica M10 könnte in Zeile drei jede x-beliebige KB-Format-Kamera stehen. Es geht mir hier um den Vergleich zu den 35 mm 1.7, als Voigtländer Ultron Objektiv, welches meine Alternative für eine Immerdabei-Kamera wäre.
Zwischen Q2 ausgeschnitten und echten 35 mm - bei gleicher Offenblende - hier 1,7 - sind die Unterschiede in der Schärfentiefe schon deutlicher.
So müsste ich, bei einem Abstand zum fokussierten Objekt von 10 Metern, mit einer Q2 schon 2,5 Meter näher an das Objekt heran, um eine ähnliche Schärfentiefe zu erzeugen. Bei einem Abstand von 5 Metern zum Objekt, wäre es nur ein Meter, also nur ca. ein Schritt.
Für mich und meinen Anwendungsbereich ergibt sich daraus - aus der Hauptperspektive Schärfentiefe - folgendes:
X100V: kompakte, leichte und "günstige" Immerdabei-Lösung, aber kein Freistellungs- und 3D-Pop-Monster
Q1: keine Alternative zur X100V, da ungefähr gleichauf mit der Schärfentiefe, aber teurer (selbst gebraucht), größer und kein Klappdisplay. In Verbindung mit den Konvertern wäre in meinen Augen die X100V der Q1 sogar noch überlegen ... !!! für meine Anwendung !!!
Q2: echte Alternative zur X100V, da 28 und 35 mm in einem Gehäuse. Auf das Klappdisplay würde ich dafür verzichten und müsste einen mehr als doppelt so hohen Preis schlucken, bekäme dafür aber einen Bildstabilisator dazu.
M10 mit Ultron 35 1.7: Größte und schwerste Kombination als Immerabei auf meiner Liste. Keinen AF, keinen Stabi, extrem hochpreisig - dafür aber das größte Freistellungspotential und den "besten" 3D-Pop, unter den aufgeführten Alternativen und ein ausgesprochen tolles Gefühl bei der Zusammenarbeit mit ihr, plus Blendensterne vom Feinsten, die allerdings das Glas abliefert!
Im Bestand habe ich noch eine Sony A7Rii, mit dem FE 35 1.8. Der M10 mit dem 35 1.7 in Sachen Bildgestaltung fast ebenbürtig, mir aber im Vergleich zur M10/Q2/X100V viel zu groß als Immerdabei ... Das manuelle Fokussieren mit A7Rii und dem Ultron 35 mm 1.7 ginge ja auch noch, klappt aber für mich nicht so präzise wie mit dem Messsucher der M10 - LEIDER!
Die Sony RX1Rii ist für mich keine Alternative, da ich nicht mit dem Display meine Bildgestaltung vornehmen möchte und auch nicht jedesmal den Sucher herausklappen will. Darüber hinaus erscheinen mir mehr als 26 MP ohne Bildstabilisierung nicht sinnvoll.
Fazit: Je nach persönlichem Schwerpunkt kommt man zu einem anderen Ergebnis und X100 F oder V / Q1 / Q2 können alle ihre Daseinsberechtigung haben. Man muss eben entscheiden, wo der Schwerpunkt liegt und welches Budget man dafür aufwenden möchte.
Für mich wird klar, dass ich mir die Q2 mal näher ansehen muss ...
.
.