Nach 6 Monaten mit der Kamera kann ich nur feststellen, dass ich sehr zufrieden bin und wenig zu meckern habe. Das heißt schon was
Ich hatte mich gegen die S1R entschieden, da mir 24 MP bisher immer ausgereicht haben. Das hat sich seither auch nicht geändert, Bedarf für ein Upgrade auf 47 MP ist immer noch nicht da. Bei dieser Kamera kann ich aber auch jeden einzelnen Pixel nutzen, d.h. auch starke crops sind möglich. Das war bei meiner Kamera davor (Fuji X-H1) nicht immer möglich.
Die Adaptierbarkeit von Canon und Leica Objektiven über L-Mount Adapter war für mich der Hauptkaufgrund. Es gibt zwar etliche Stimmen, die angeblich keine guten Erfahrungen mit adaptierten Leica Objektiven gemacht haben, aber ich kann mein Leica 18mm und 24mm absolut ohne Einschränkungen verwenden. Das sieht auch in den Ecken sehr gut aus. An einer Sony haben dieses Objektiv nicht gut funktioniert. Mein Tele ist ein Canon 70-200 non IS, das über die Kamera jetzt wunderbar stabilisiert ist. Meine bisherigen Berg-Trips mit 18,24,50 und 70-200mm waren fotografisch sehr erfolgreich und die Ergebnisse ohne Makel.
Die Bildqualität aus dem Sensor ist unglaublich gut. Man kann die RAWs ganz schön quälen und es sieht immer noch hervorragend aus.
Das ist er erste EVF, bei dem ich nicht ab und zu wünsche, ich hätte zur Abwechslung mal einen OVF. Bei den Suchern mit 3,7 Mio Pixeln, die ich bisher gesehen habe, war ich manchmal nur mäßig begeistert. Ich habe zum ersten Mal das Gefühl, dass das manuelle Scharfstellen wirklich schnell funktioniert.
Das Gehäuse ist zwar groß, aber mir ist nach einem Ausflug zu kleinen Bodys doch die Ergonomie und Griffigkeit wichtiger. Passt prima in meine Hand.
Analog-Negative mit 96 MP Multishot digitalisieren ist cool, aber eigentlich overkill. Draußen habe ich Multishot noch nie eingesetzt, hat sich nie ergeben. Muss ich aber auch mal testen.
Die perfekte Kamera gibt es nicht. Die Punkte, die mir nicht so gefallen:
- Kapazität des Akkus ist mir für diese Größe eigentlich zu gering.
- Laden per 0815 Powerbank ist technisch möglich, dauert aber so lange, dass es nicht für das Laden im Rucksach oder auf dem Rücksitz im Auto taugt. Anschließen an den USB-Port im Auto ist auch nicht besser.
- Wenn man gleichzeitig den künstlichen Horizont an hat, dann ist der so dominant gegenüber dem Fokusfeld, dass es mir schon einige Male nicht aufgefallen ist, dass der Fokus irgendwo am Rand lag (dank touchscreen).... Erst einmal Touch-AF abgeschaltet.
- Der Staubrüttler scheint nicht so effizient zu sein, wie der z.B. bei der Fuji (gut, Sensor ist auch größer). Habe durch die Objektivwechsel im Gelände schon mit Sensordreck auf den Bildern zu kämpfen und mir wieder angewöhnt, vor jedem Trip den Sensor nass zu reinigen.
- Es ist eigenartig, dass man keine Belichtungszeiten länger als 60 Sekunden vorgeben kann. Was ist mit dem Rest zwischen 60 Sekunden und der Maximaldauer von 30 Minuten? Geht da nur B oder App oder Kabelauslöser? Wer programmiert so was? Da wäre eine Änderung per Softwareupdate schön. Habe die App mal über Bluetooth mit der Kamera verbunden. Das saugt ganz schön Batterie bei der Kamera....
Nächste Anschaffung ist das 24-105. Das hatte ich mir mal ausgeliehen und es hat mir gut gefallen. Im Gegensatz zum einem adaptierten Canon ist der AF ja so rasend schnell. Das war ich von Fuji auch überhaupt nicht gewohnt. Für mich ist das schon ein Geschwindigkeitsrausch
(Zu AF-C kann ich gar nichts sagen, das brauche ich für meine Fotos nicht). Das 24-105 kommt dann zum Einsatz, wenn ich einfach keine Lust auf das häufige Wechseln von Festbrennweiten auf einer Tour habe. Da werden dann zur Abwechslung mal nur 24-105 und 70-200 im Rucksack sein.
Für mein persönliches Einsatzfeld in der Lanschaftsfotografie war das eine sehr gute Anschaffung. Dass Panasonic selbst so wenige Objektive im Programm hat, stört mich nicht. Im gesamten L-Mount Bereich und bei Canon (über den Sigma Adapter) gibt es so viel....