Guten Abend
Ich möchte mal in die Runde fragen, wie "einfach" das Messsucherprinzip ist. Kann ich auch bei sehr lichtstarken Objektiven exakt scharf stellen? Beim Testen im Laden (24mm Elmarit) empfand ich es als etwas schwierig zu erkennen, ob die Schnittbilder genau übereinanderlagen. Wie siehts im Vergleich zu einem Schnittbildindikator einer Spiegelreflexkamera aus? Geht das besser?
Danke!
Kommt drauf an, wie Du gestrickt bist.
Ich komme mit Schnittbildindikator gar nicht klar, einfach weil ich mit Messsucher „aufgewachsen“ bin. Selbst an Mittelformat, also mit großem, klarem Sucher, brauche ich in der Regel eine Sucherlupe, um sicher zu sein.
Was bei Messsuchern helfen kann: Messsucher-Fenster sauber / fingerabdruckfrei halten und beim Fokussieren die Kamera leicht schräg halten. Ich persönlich finde es einfacher, Objektive in der „Nullstellung“ auf Unendlich zu halten und dann entsprechend immer in dieselbe Richtung zu drehen, bis es passt. Statt hin und her.
Wenn der Messsucher korrekt eingestellt ist (und alle Fenster sauber sind) sollte das Messsucher-Feld „poppen“, wenn es überlappt. Also der Kontrast größer sein als drumrum.
Falls Du Brillenträger bist: Anders als beim Schnittbild müssen Deine Augen nicht auf die Sucherebene scharf sehen sondern auf das Objekt, auf das Du fokussieren möchtest. Bist Du also (stärker) kurzsichtig musst Du mit Brille / Kontaktlinsen fotografieren oder eine Korrekturlinse in den Sucher schrauben.
Bei sehr lichtstarken Objektiven und/oder längeren Brennweiten müssen Objektiv und Kamera genau passen, damit man korrekt scharfstellen kann. Hat ein Objektiv wie z.B. das Zeiss Sonnar 50mm/F1.5 einen Focus-Shift gewöhnt man sich recht schnell daran, muss aber üben.
So oder so sind Messsucher Übungssache, auch bei f/2.8 oder kleiner. Je mehr Übung, desto schneller kann man scharfstellen. Dann geht auch schon mal so was.
There! Behind you! by
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Hope this helps,
-Sascha