Oh, je.
Welcher Anfänger hat Dir solchen haarsträubenden Unsinn erzählt?
[...]
Tu nicht so, als hättest du irgendeine Ahnung davon, wovon du redest. Dein Beitrag ist inhaltlich völlig falsch und kompletter Schrott.
So, und um nach den gegenseitigen Beleidigungen zu einer vernünftigen Diskussion zurückzukommen, begeben wir uns auf die sachliche Ebene.
Es gibt bei einer Linse (oder einem Objektiv) eine
Brennweite (= Abstand zum
Brennpunkt) und eine
Bildweite. Du schmeißt die Begriffe durcheinander und schreibst Brennweite, wo du von der Bildweite sprichst.
Die Brennweite ist ein Maß für die Brechkraft der Linse. Der Brennpunkt ist der Punkt, in dem sich parallel zur optischen Achse kommende Strahlen schneiden (also scheinbar Lichtstrahlen einer unendlich weit entfernten Lichtquelle). Die Brennweite ist einfach der Abstand der Linse zum Brennpunkt. In dieser Definition kommt noch kein Sensor, Film oder sonstwie geartete Abbildungsfläche vor. (Deswegen bleibt die Brennweite auch gleich, wenn man das Objektiv per Auszugsfokussierung fokussiert, weil der Sensor, dessen Abstand zur Linse sich ändert, nichts mit der Definition der Brennweite zu tun hat.)
Die Bildweite ist die Entfernung von der Linse, in der ein scharfes Bild projiziert wird. Das ist der Wert, der in der Fotografie interessiert, da man die Linse in diese Entfernung vor den Sensor bringen muss. Aber das ist nicht der auf dem Objektiv angegebene Wert, da sich die Bildweite in Abhängigkeit der Motiventfernung ändert.
Bei bekannter Motiventfernung kann aus der Brennweite die Bildentfernung und umgekehrt berechnet werden.
Der Kehrwert der Brennweite ist gleich dem Kehrwert der Bildentfernung plus dem Kehrwert der Motiventfernung. Geht die Motiventfernung gegen Unendlich, sind Brennweite und Bildweite gleich.
Dieser Exkurs war, um zu zeigen, dass sich bei Fokussierung ausschließlich durch Auszugsänderung die Brennweite der Linse bzw. beim Objektiv des optischen Systems nicht ändert.
Jetzt zurück zum Fokus Breathing:
Wenn du eine Skizze machst, rechts einen Strich für den Sensor, links davon die Linse und zeichnest vom Rand des Sensors die Lichtstrahlen durch die Mitte der Linse , so
wie hier, dann hast du den Bildwinkel. Machst du jetzt eine Auszugsfokussierung, verschiebst also auf der Zeichnung die Linse nach links, zeichnest die beiden Lichtstrahlen erneut, dann hast du einen kleineren Bildwinkel,
siehe hier. D. h. bei gleicher Linse und damit gleicher Brennweite ergibt sich ein deutliches Focus Breathing.
Umgekehrt kannst du zur Fokussierung statt die Linse nach links zu versetzen die Linse auch durch eine stärker brechende Linse ersetzen. Damit bleibt der Bildwinkel gleich,
siehe hier, also kein Fokus Breathing, aber du hast eine Brennweitenverkürzung, da stärker brechende Linsen kürzere Brennweiten haben.
(
Hier ist der ganze Artikel, in dem aber das Zauberwort "Focus Breathing" nicht genannt wird, weswegen man den Artikel nicht findet.)
Und bevor du wieder pampig antwortest, bitte ich dich, probiere das einmal aus mit einem Objektiv, das ausschließlich über Auszugsverlängerung fokussiert.
P. S.: Falls jemand nach dem Exkurs keine Ahnung haben sollte, was das ganze mit dem neuen 70-200/2,8 zu tun hat: Es geht darum, dass die Brennweitenverkürzung bei dem Objektiv vermutlich vom Konstrukteur gewünscht ist, weil damit Focus Breathing verhindert wird. It's not a bug, it's a feature!