Heißt das, dass ich das mit Photoshop machen kann?
Theoretisch ja, zumindest die Abo-Version von Photoshop hat auch Videobearbeitungsfunktionen.
Das ist aus meiner Sicht aber eher ein Notbehelf, denn irgendwie vermisse ich umfangreiche Optionen beim fertigen Export des Videos. Ich hatte mal ein wenig in einem Video die Schatten hochgezogen und meine, die Datei sei am Ende nur noch halb so groß gewesen (im Sinne von Speicherverbrauch) wie das Ausgangsmaterial...
Ich werfe mal DaVinci Resolve 16 in den Ring. Es ist kostenlos.
Resolve ist immer eine Empfehlung wert.
Allerdings hat das Programm teilweise stramme Systemanforderungen, sollte man sich vorher drüber im klaren sein.
Resolve nutzt ordentlich die Grafikkarte im Rechner. Ob und ab welcher Generation auch Onboard-Grafikkarten funktionieren, weiß ich nicht genau.
Auf meinem alten System ging es nicht ohne dedizierte Grafikkarte - allerdings war das ein Intel Sandybridge 2600K von 2012. Auch mit dedizierter Grafikkarte (4GB) meckert Resolve bei mir manchmal rum, dass der Grafikspeicher voll sei.
Aber da das Programm ja kostenlos ist (bzw es eine kostenlose Variante gibt), kann man das ja bequem mit dem eigenen Material ausprobieren.
Beim Arbeitsspeicher sind 16GB empfehlen, und 32 GB gelten als Minimum, wenn man anfängt, im Fusion-Tab zu arbeiten (Fusion ist sowas wie Resolves Gegegnstück zu Adobe After Effects).
Es sei auch noch erwähnt, dass einige Funktionen bei Resolve der kostenpflichtigen Variante vorbehalten sind - beispielsweise entrauschen, sowie etwa die Hälfte der Filtereffekte.
Und man ist auf UHD (3840x2160) beim Export limitiert. Das Eingangsmaterial darf höher aufgehlöst sein, nur beim Export geht nicht mehr.
Auch ein wichtiger Unterschied: die kostenlose Version nutzt typischerweise den x264 De-/Encoder des Betriebssystems, zumindest unter Windows ist der wohl nicht so per performant wie der, der bei der kostenpflichtigen Version mitkommt.
Mit der kostenfreien Version kommt man auf jedenfall schon extrem weit, ich hab bisher auch nur damit gearbeitet (mir aber, wegen der Entrauschung, gerade die kostenpflichtige Studioversion gegönnt - allerdings hab ich seitdem noch keine Videobearbeitung gemacht).
Die unglaublich vielen Videobearbeitungsmöglichkeiten erfordern allerdings eine Einarbeitung.
Absolut.
Selbst wenn man nur Color-Grading macht (wo das Programm ja herstammt - die Schnitt- und Audiomix-Funktionen kamen ja erst später dazu), braucht man definitiv Einarbeitungszeit. Insbesondere das Konzept der Node-basierten Bearbeitung ist erstmal etwas ungewohnt, wenn man von ebenen-basierten Programmen wie Photoshop her kommt.
Aber wenn man sich da erstmal etwas eingearbeitet hat, kommt man prima damit klar.
~ Mariosch