Meine erste DSLR war die Nikon D90, dann folgte irgendwann die D7000 und schließlich die D7200. Rückblickend war schon die D90 ziemlich gut, die neueren Kameras hatten doch offensichtliche Vorteile: 12 MP -> 16 MP -> 24 MP, verbesserter AF, 2 Kartenfächer.
Meine erste mFT Kamera war eine E-M5. Ich habe lange gezögert, mir eine E-M5 II zu kaufen weil die Unterschiede auf dem Papier halt recht klein waren: beide Kameras hatten 16 MP und der AF-C wurde auch nicht wirklich verbessert. Als ich die Kamera dann hatte, wurde mir schnell klar daß es ein Unterschied wie Tag und Nacht ist. Aber ich denke, das kam bei vielen Kunden einfach nicht an. Hätte eine E-M5 II 20 MP gehabt und eine E-M5 III dann 24 MP, wäre das halt viel offensichtlicher gewesen, auch wenns in der Praxis vielleicht gar nicht soviel Unterschied macht.
Im Endeffekt haben natürlich alle Hersteller einen Punkt erreicht, wo sich zwischen zwei Kameragenerationen nicht mehr viel tut. Der Unterschied zwischen einer D7500 und einer D7200 ist auch nicht mehr groß und in mancher Hinsicht ist die D7500 eher ein Rückschritt. Aber bei Olympus (und auch Panasonic) hat man durch das Festhalten am 16 MP Sensor halt schon früh den Eindruck erwecket, daß kaum noch eine Weiterentwicklung stattfindet. Stattdessen hat man die Kameras halt mit Features vollgepackt, nach denen der Markt eigentlich nicht wirklich gefragt hat.
Ich denke auch, daß die Konzentration auf Sport / Wildlife einfach ein Fehler war. Die E-M1 II(III) und die E-M1 X sind sicher super Kameras. Aber im Endeffekt haben nicht mal die großen Hersteller viele Kameras in dem Bereich verkauft. Es hat schon seinen Grund warum Nikon so lange keinen D300 Nachfolger rausgebracht hat und Canon bis heute keinen Nachfolger der 7DII. Das sind halt Nischenprodukte, die nur in geringen Stückzahlen verkauft werden. Thom Hogan, der ja was Nikon angeht recht gut informiert ist, meinte mal in einem seiner Artikel, daß sich die D500 auch nicht wirklich gut verkauft. Im Endeffekt hat man halt viele Resourcen in Produkte (E-M1 II / III, E-M1 X) gesteckt, die sich selbst im bestmöglichen Fall nicht sonderlich gut verkauft hätten. Und dafür hat man halt den Consumer-Bereich vernachläßigt, der die Stärke von mFT war.
Ob das alles etwas für mFT geändert hätte, weiß ich nicht. Ich denke Olympus hat technisch exzellente Kameras / Objektive auf den Markt gebracht, ich find die Haptik der Pro Objektive super, mir macht Fotografieren mit mFT einfach Spaß. Aber ich denke eben auch, daß man einfach zuviele Resourcen in Dinge gesteckt hat, nach denen der Markt nicht wirklich gefragt hat. Und zu wenig in Dinge, die der Markt eben wollte.